24 Kommentare zu “Köln Ost-West-Achse zusätzlicher Tunnel

  1. Vielen Dank, für diese vorbildliche Beschreibung. Ich würde das nicht als „Textwand“ bezeichnen, da du den Text übersichtlich und gut strukturiert hast. Auf deine Frage, ob du etwas streichen kannst, würde ich allenfalls diese Passage nennen: „Der Ost-West-Tunnel startet direkt hinter (H) Melaten, und führt auf dem gleichen Weg wie die Ost-West-Strecke durch die linksrheinische Innenstadt, mit den gleichen Stationen. Der Rhein wird im Tunnel unterquert, und Nahe des Rheinboulevards anstatt der alten Station „Deutzer Freiheit“ die neue Station „Deutz Rheinboulevard“ gebaut. Dort schließt die Strecke dann an den Deutzer Tunnel an, welcher nur geringfügig verändert wird.“ Diese Informationen gehen schließlich aus der Karte hervor, und was dort erkennbar ist, muss nicht noch extra in Worte gefasst werden.

    Ich verstehe allerdings nicht, warum man in Köln schon seit Jahrzehnten vorzugsweise dort Tunnels baut, wo bereits Strecken vorhanden sind, anstatt lieber neue Verbindungen herzustellen. So fällt doch auf, dass es von Deutz aus keine einzige Straßenbahn oder Stadtbahnlinie gibt, die den HBF erreicht. Erscheint der HBF nicht wichtig genug für die Deutzer? An deiner Stelle hätte ich diese Strecke daher eher über den HBF geführt und so jene Straßenbahnstrecke endlich ersetzt, die bis zum Zweiten Weltkrieg über die Hohenzollernbrücke fuhr. Ich kann zwar die Überlegung nachvollziehen, die Ost-West-Achse entlasten zu wollen, aber das muss ja nicht exakt auf der gleichen Route erfolgen. Eine andere Route würde helfen die Stadt Köln noch besser zu bedienen. Auf der Ost-West-Achse ist schließlich bereits eine Strecke. Warum sollte sich ein Fahrgast, der nicht bis in die Vororte will, sondern nur im Stadtzentrum ein Stück weiter möchte, dazu entschließen in den Tunnel zu gehen, wenn er oberirdisch den gleichen Weg zurücklegen kann?

    1. Stimmt, den genannten Teil habe ich rausgestrichen. Ich bin irgendwie jemand der den Text liebt und lieber Sachen nochmal aufschreibt.

      Die Sache mit einer anderen Linienführung (Deutz – Hbf. z.B.) ist, dass man nicht einfach NF Netz und HF Netz verbinden kann, und die Außenstrecken zu denen in der Innenstadt passen müssen. Ich hatte auch schon Überlegungen, einen Rheintunnel ungefähr zwischen Hbf. und Bf. Messe/Deutz zu bauen, aber wohin dann? Am Hbf. fahren nur die HF Linien, im Deutzer Tunnel NF Linien, das klappt nicht. Die Strecke von 3/4 ist aber auch nicht die beste, Mülheim ist ja schon angebunden. Oder soll eine Ringlinie Hbf. – Neumarkt – Severinsbrücke – Bf. Messe/Deutz entstehen? Ich habe auch bei diesem Vorschlag zuerst überlegt andere Umsteigknoten anzusteueren, aber da müsste man a): neubauen (nur auf der Ost-West-Achse gibt es wirklich Bauvorleistungen) und b) würde eben genannte Umsteigepunkte eben nicht treffen. Wenn man einen Ost-West-Tunnel baut, sollte man doch einen Punkt finden, wo man zur Ost-West-Strecke umsteigen kann…

      Wenn du mir einen spezifischen Streckenverlauf nennen könntest, wo sinnvoll eine bessere Ost-West-Verbindung hergestellt werden kann, die auch die jetzige Strecke entlastet (der Ausbau ist ja nicht zum Spaß, sondern weil es bereits jetzt Kapazitätsprobleme gibt!), dann kann man da gut drüber reden, aber so eine generelle Aussage die zwar stimmen mag, kann man einfach nicht sinnvoll besprechen.

    2. Deutz hat mit dem Deutzer Bahnhof einen besseren Anschluss an das DB Netz, wovon manche Städte nur träumen können. In Deutz hält alles bis auf die Fernzüge, die im HBF halten. Daher ist die Verbindung zwischen Deutz und HBF einer der besten Verbindungen auf dem gesamten Stadtgebiet.
      Die Ost-West-Achse als Tunnel ist schon sehr lange im Gespräch. In Köln war ja mal ein richtiges unabhängiges Stadtbahnnetz geplant, aus Kostengründen wurde damals nicht alles umgesetzt. Vielleicht hätte dann Köln auch heute eine autonome Stadtbahn.

      Ich denke in einer Millionen Einwohnerstadt muss es ein funktionierendes unabhängiges Stadtbahnnetz geben, zusätzlich sind Straßenbahn auf breiten Straßen besser geeignet als ein dichter Bustakt. Ein Mix aus beide ist die beste Kombination aus meiner Sicht.

    3. Ich verstehe allerdings nicht, warum man in Köln schon seit Jahrzehnten vorzugsweise dort Tunnels baut, wo bereits Strecken vorhanden sind

      Schonmal über die Ost-West-Achse gefahren? Obwohl diese lediglich in Richtung Osten ein sehr kleines Stück straßenbündig verläuft, fahren die Bahnen durchgehend sehr langsam, da es alle paar Meter Kreuzungen gibt.
      Eine durchgehende Ampelvorrangschaltung wäre zwar technisch machbar, in der Praxis jedoch nicht, da in der HVZ in beide Richtungen 30 Züge pro Stunde fahren, also insgesamt 60 Züge pro Stunde.

      An die Leute aus Köln: Dürfen die Stadtbahnen dort eigentlich 30 oder 50km/h schnell oder noch schneller fahren?

      So fällt doch auf, dass es von Deutz aus keine einzige Straßenbahn oder Stadtbahnlinie gibt, die den HBF erreicht. 

      Wozu sollte man eine solche Straßenbahn bauen? Es fahren diverse RE, RB und S-Bahnen. Nach dem S-Bahn-Ausbau fährt allein diese im T2,5.
      Ich sehe da schlicht keinen Bedarf für eine Straßenbahn.

       

      Warum sollte sich ein Fahrgast, der nicht bis in die Vororte will, sondern nur im Stadtzentrum ein Stück weiter möchte, dazu entschließen in den Tunnel zu gehen, wenn er oberirdisch den gleichen Weg zurücklegen kann?

      Hast du die Beschreibung gelesen?
      Die Äste nach Bensberg, Königsforst, Frechen und Weiden West würden ausschließlich aus dem Tunnel bedient werden, die Äste nach Sülz und Zündorf oberirdisch.

      Lediglich für die eine Station zwischen Neumarkt und Heumarkt ist es somit egal, ob man oben oder unten einsteigt.

      1. Es ist schade, dass du meine Überlegungen offenbar nicht begriffen hast. Es geht mir ja ga nicht darum einen Tunnel abzulehnen, ich würde ihn nur woanders empfehlen.

        Ich sehe zum HBF durchaus einen Bedarf für eine Straßenbahn, die gerne auch im Tunnel fahren kann. Das ist dann trotzdem eine Straßenbahn, das sollte dir klar sein. Die DB verbindet ja nur den Bahnhof in Deutz mit dem HBF, aber weite Teile von Deutz und Kalk usw. nicht.

  2. Sehr gut ausgearbeiteter Vorschlag! Die Idee gefällt mir auch sehr gut und würde neue Kapazitäten schaffen! Ich werde mich morgen dazu etwas ausführlicher äußern.

    Eine Sache möchte ich zum Rudolfplatz sagen: Die unterirdisch Haltestelle wurde damals so geplant, dass die Haltestelle in einen unterirdischen Turmbahnhof wie der Friesenplatz umgebaut werden kann. Daher kann die neue Haltestelle direkt unter der heutigen Haltestelle liegen.

    1. Die Trennung von den Linien zu ober- und unterirdisch finde sehr gut, auch das du dadurch wirklich neue Kapazitäten schaffst. Der Tausch der Linienäste im rechtsrheinische sehe ich auch als wichtig für diese Maßnahme an.

      Für den Betrieb von 120m Zügen müssten auch weitere Teile der Strecke auf der Aachener Straße angepasst werden. Die KVB hatte sich vor einigen Jahren bereits mit autonomen Stadtbahnen beschäftigt, aber solange die Bahnen auf einem Teilstück im MIV oder über große Kreuzungen fahren, sind die autonomen Stadtbahnen nicht möglich.

      Rudolfplatz 

      Wie bereits erwähnt kann die neue Station direkt unter der aktuellen Station liegen, das wurde damals bei der Planung berücksichtig. Dadurch wird dieser Kontenpunkt auch wesentlich besser miteinander verbunden, als wenn man  zuerst in die Zwischenebene gehen muss um dann wieder hinunter zu der anderen Station.

      Neumarkt

      Aus meiner Sicht werden hier trotzdem zwei Mittelbahnsteige benötigt, damit dieser Umsteigepunkt auf einen aktuellen Stand gebracht wird und die Linie 1 hier zwei einige Bahnsteige bekommt. Zudem wäre das auch für den Stadionverkehr notwendig, wenn die Zügen in der Wendeanlage zwischen Heumarkt und Rudolfplatz ein und ausfahren sollen und hier die Menschen aufnehmen sollen, dadurch entstehen längere Standzeiten.

      Heumarkt

      Hier sind baulich nur Außenbahnsteige möglich, für einen Mittelbahnsteig müsste die Station angepasst werden, oder man baut hier die Spanische Lösung ein: Der Mittelbahnsteig ist nur für Ein und Aussteiger die Startpunkt oder Ziel Heumarkt haben und die Außenbahnsteige sind für Umsteiger zwischen den Linie 5, 16 und 17.

       

      1. Wieso müsste denn die Aachener Straße angepasst werden? Dort ist ein vollständig besonderer Bahnkörper vorhanden. Wie gesagt, wird dort ohne Zwischenhalt gefahren (ja die Bahnen müssen dann „sinnlos“ warten).

        Am Neumarkt sind mit dem Ausbau vier Bahnsteigkanten: zwei oben, zwei unten. Wo sollen da noch weitere benötigt werden? Mit diesem Ausbau wird die Kapazität der Strecke bereits verdoppelt, noch mehr Bahnsteige werden dort für Ewigkeiten nicht nötig sein, und die längeren Bahnen erhöhen die Kapazität noch weiter. Drei Bahnsteigkanten wegen dem Stadionverkehr könnte man sich noch überlegen, vier aber nicht.

        Ich habe mich am Heumarkt schon gewundert wie die Station aufgebaut ist, aber mit Seitenbahnsteigen ergibt das doch Sinn. Habe ich in der Beschreibung geändert, die Karte ändere ich später auch noch.

    2. Wenn es möglich ist eine Haltestelle unter einen anderen neu zu bauen (die Statik ist ja wie gesagt darauf ausgelegt) ohne dabei die andere Haltestelle sperren zu müssen, kann man das gerne so machen. Allerdings bezweifele ich das ja, eine richtige Bauvorleistung existiert ja nicht.

  3. Wow, sogar die Ausstattung der Haltestellen werden beschrieben, Respekt 🙂 Ich persönliche fänds ja gut wenn du noch paar Links zu den offiziellen Planungen einfügen würdest.

    Ich würde eher die 9 in den Untergrund schicken, da sie mit die größte Fahrzeitersparnis erreichen kann. Tunnelrampe wäre dann westlich der Kirche am Zülpicher Platz, die Straße müsste dann für Kfz gesperrt werden. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

    Die Abstellgleise sind westlich vom Heumarkt denke ich gut, das wäre die erste Station auf der anderen Rheinseite, was im Falle von Streckensperrungen sehr gut ist (ein SEV über die Deutzer Brücke wäre wohl ein verkehrliches Fiasko). 5 Gleise sind aber übertrieben.

    Den Halt Universitätsstraße würde ich getrost oberirdisch lassen, und erst danach abtauchen.

    U Heumarkt bitte auch unter die Pipinstraße, es sei denn du willst wirklich die oberirdische Ost-West-Achse während des Baus für mehrere Monate vom Netz nehmen.

    Und Verteilerebenen? Gerade weil du ja recht breite Mittelbahnsteige vorsiehst, würden einfache Zugänge mE reichen. Ist günstiger, und fahrgastfreundlicher (nicht so tief)

    1. U Heumarkt bitte auch unter die Pipinstraße, es sei denn du willst wirklich die oberirdische Ost-West-Achse während des Baus für mehrere Monate vom Netz nehmen.

      Nein, vergiss diesen Absatz xD

    2. Ich würde eher die 9 in den Untergrund schicken, da sie mit die größte Fahrzeitersparnis erreichen kann. Tunnelrampe wäre dann westlich der Kirche am Zülpicher Platz, die Straße müsste dann für Kfz gesperrt werden. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

      Ein Tunnel nur für Linie 9? Meine Überlegung dazu habe ich unter „Warum kein Tunnel für Linie 9?“ beschrieben.

      Die Abstellgleise sind westlich vom Heumarkt denke ich gut, das wäre die erste Station auf der anderen Rheinseite, was im Falle von Streckensperrungen sehr gut ist (ein SEV über die Deutzer Brücke wäre wohl ein verkehrliches Fiasko). 5 Gleise sind aber übertrieben.

      Ich habe mal drei draus gemacht.

      Den Halt Universitätsstraße würde ich getrost oberirdisch lassen, und erst danach abtauchen.

      Das auch unter „Warum kein Tunnel für Linie 9?“

      Und Verteilerebenen? Gerade weil du ja recht breite Mittelbahnsteige vorsiehst, würden einfache Zugänge mE reichen. Ist günstiger, und fahrgastfreundlicher (nicht so tief)

      Ich meine mit Verteilerebene nicht immer eine komplett ausgebaute, auch das habe ich (mit Link zu einem Bild) ergänzt. Da viele Stationen aber Umstiege zu anderen Tunnelstrecken bieten, sollten dort auf jeden Fall Verteilerebenen gebaut/erweitert werden. Nur an der (H) Deutzer Rheinboulevard kann man sich das sparen.

      1. Ein Tunnel nur für Linie 9?

        Nicht unbedingt, man könnte noch die Weststadtlinie dazu nehmen.

        Und  östlich der Universitätsstraße wäre es problemlos möglich, zwei Gleise seitlich an der Tunnelrampe vorbei zu führen (siehe z. B. Karlsruhe Mühlberger Tor), auch alles mit eigenem Bahnkörper.

         

        1. Weißt du wo die Weststadt liegt? Direkt nördlich der Aachener Straße! Warum also der Umweg bis zur 9, selbst wenn man dort durch den Tunnel fahren könnte, wenn es direkt „vor der Haustür“ die Strecke unter der Aachener gibt?

          Ich frage mich gerade, warum die offiziellen Planungen einen Tunnel bis Melaten nehmen, wahrscheinlich weil die Universitätsstraße ein sehr hohes Verkehrsaufkommen hat, die Kreuzung dort wird also auch nicht spaßig, mal schauen ob ich dazu was rausfinde.

          1. So weit ich weiß, gibt es zum Begriff „Kölner Weststadt“ keine offizielle Definition. Ich bin auch nicht 100%ig sicher, ob ich diesbezüglich auf dem neuesten Stand bin, da ich bereits seit einiger Zeit nicht mehr in Köln wohne sondern stattdessen in einer norddeutschen Kleinstadt (was sich in fernerer Zukunft aber wahrscheinlich wieder ändern wird).

            Aber ich habe bei derzeit in Köln lebenden und in der Regel gut informierten Freunden nachgefragt  –  und diese sagen mir, als „Weststadt“ werde das „Max-Becker-Areal“ bezeichnet  –  ein an der Grenze von der Stadtteile Braunsfeld und Ehrenfeld liegendes ehemaliges Industrie- und jetziges Stadtentwicklungsgebiet, für das eine Mischung von Wohnbebauung und Gewerbenutzung vorgesehen ist. Dieses Gebiet liegt zwar tatsächlich nördlich der Aachener Straße  –  aber eben ziemlich weit nördlich davon. Zu Fuß ist die Entfernung von der Aachener Str. dorthin z.B. für Gehbehinderte eindeutig zu weit. Deshalb gibt es auf der Widdersdorfer Straße ja ach heute schon Buslinien, die aber nicht in die Innenstadt fahren sondern zum Knotenpunkt Venloer Str./Gürtel abbiegen.

            In der Nähe des Max-Becker-Areals verläuft zwar auch noch die DB-Strecke mit den S-Bahn-Linien Richtung Westen. Aber diese Bahnen halten zwischen Bahnhof Ehrenfeld und Haltepunkt Müngersdorf Technologiepark bekanntlich nicht  –  das war in der Frühzeit der S-Bahnplanung übrigens noch anders gedacht, aber der geplante Halt am Maarweg wurde als Sparmaßnahme gestrichen (gem. damaliger Verlautbarung der DB).

            Von daher wäre es durchaus sinnvoll, eine eigenständige „Weststadt-Stadtbahnlinie“ zu konzipieren, die entweder über die Stolberger Straße oder aber alternativ über den Straßenzug Weinsberg-/Widdersdorfer Straße verkehren könnte.

            Diese würde dann entweder am Aachener Stern (Aachener Str./Gürtel) oder spätestens im Inneren Grüngürtel nördlich des Aachener Weihers mit den auf (oder in Zukunft vielleicht unter) der Aachener Straße fahrenden Linien zusammenkommen und dort die Überlastung verschlimmern.

            Insofern macht es vielleicht Sinn, auch in diesem Bereich (und nicht nur zwischen Heumarkt und Neumarkt) eine der Linien oben zu belassen, während die anderen in einen Tunnel abtauchen.

            Ich vermute stark, dass Eurozug  19. Januar 2023 um 13:36 Uhr seine Referenz zur „Weststadtlinie“ in diesem Sinne gemeint hatte. In dieser Lesart ergibt diese Bezugnahme auch absolut Sinn.

            Nur meine Vermutung  –  vielleicht stimmt sie ja nicht und die Sache war ganz anders gemeint.

              1. Okay, du hast völlig recht – es gibt offensichtlich doch eine offizielle Definition des Begriffes „Weststadt“, nämlich das gesamte Gebiet zwischen der Aachener und der Vogelsanger Straße.

                Nach allem, was ich weiß, ist diese Definition aber in der dortigen Bevölkerung noch nicht recht angekommen. Ich habe z.B. gute Freunde, die am Braunsfelder Pauliplatz wohnen.

                Diese beziehen den Begriff ausschließlich auf die ehemaligen Industriegebiete diesseits und jenseits der Bezirksgrenze zu Ehrenfeld. Sie würden sich selbst niemals als Bewohner einer wie auch immer zu definierenden „Weststadt“ bezeichnen.

                Aber vielleicht ändert sich das ja noch mit dem Baufortschritt an der Bezirksgrenze. Vielleicht werden irgendwann einmal Nord-Braunsfeld, Süd-Ehrenfeld und Ost-Müngersdorf  zu einem neuen Stadtteil „Weststadt“ zusammengefasst. Das Gebiet gehört von der geographischen Logik aus gesehen ja auch ohnehin irgendwie zusammen.

                Allerdings müssten in diesem Fall nicht nur die Grenzen zwischen den Ortslagen sondern auch die Bezirksgrenze zwischen den Kölner Stadtbezirken Lindenthal und Ehrenfeld verschoben werden. Um derartige Veränderungen gibt es politisch immer ein riesiges Bohai, da natürlich keine Seite irgendetwas abgeben will…

                1. Ich sehe in der Weststadt auch kein wirklich zusammenhängendes Viertel – zumindest bisher nicht. Dass man sich jetzt noch nicht mit dem Begriff identifiziert ist nicht überraschend. Ich denke aber auch, dass sich das ändern wird, wenn nach und nach die ehemaligen Industrieanlagen ersetzt bzw. umgenutzt werden. Da der Begriff aber neu ist und überhaupt erst wegen der dortigen Umbauten eingeführt wurde meint man wenn man ihn benutzt auch das ganze Gebiet. Die Mehrzahl der Kölner, selbst in den umliegenden Vierteln, kennt den Begriff aber wahrscheinlich eher gar nicht.

            1. Das mit der S-Bahn Planung zwischen Ehrenfeld und Lövenich muss du mir mal genauer erklären, davon höre ich das erste Mal. Die Haltestelle Maarweg wäre aus meiner Sicht zu Nähe an Der Haltestelle Müngersdorf Technologiepark. Wäre dann der Bahnhof Belvedere erhalten geblieben?

              1. Der Erhalt des Bahnhofs Belvedere in Müngersdorf war damals tatsächlich angedacht  –  und dies wäre für den Müngersdorfer Westen ja auch wirklich sehr vorteilhaft gewesen.

                Wirklich schade dass es nicht so gekommen ist !

                Jetzt ist der gesamte Müngersdorfer Westen (und dort wohnen bekanntlich ca. 80% aller Müngersdorfer) nicht an die S-Bahn angebunden, obwohl diese ja mittenmang durch den Stadtteil hindurchläuft.

                Der Haltepunkt Müngersdorf Technologiepark war anfänglich noch nicht Bestandteil der Planungen. Wie du schon sagst, liegt Müngersdorf Technologiepark nicht sehr weit weg vom Maarweg  –  und die dortigen Kunden hätten daher auf den dann recht nahe gelegenen Haltepunkt Maarweg verwiesen werden können.

                Aber die Sache wurde ja anders entschieden. Müngersdorf Technologiepark ersetzt als mittig gelegener Haltepunkt die beiden anderen (Maarweg und Belvedere). Damit spart man dann gleichzeitig einen Halt ein. Das spart Kosten und erhöht auch die Geschwindigkeit  –  aber natürlich verschlechtert sich damit die Feinerschließung.

                Für diejenigen Kunden, die zukünftig im Max-Becker-Areal westlich des Maarwegs wohnen werden, stellt die damalige Entscheidung keinen schlechten Deal dar, da für diese der Haltepunkt Müngersdorf Technologiepark gut erreichbar ist.

                Diejenigen allerdings, die östlich des Maarwegs wohnen werden (und das scheint nach den Planungen die deutliche Mehrheit zu sein), haben vom Haltepunkt Müngersdorf Technologiepark nicht wirklich einen Vorteil, da dieser einfach zu weit entfernt ist.

  4. Ich kann hier zum Verkehrsaufkommen auf der Kreuzung Aachener Straße / Innere Kanalstraße / Universitätsstraße zwar keine wissenschaftlich ermittelten Zahlen vorlegen, weiß aber aus eigener unangenehmer Anschauung, dass dort regelmäßig unvorsichtigerweise in Nord-Süd-Richtung in die Kreuzung eingefahrene Fahrzeuge, die wegen Verkehrsstau in Richtung der Kreuzung Dürener Straße (mit Fahrbahnverengung) den Kreuzungsbereich nicht wieder unmittelbar verlassen können, den Ost-West-Verkehr auf der Aachener Straße (und damit auch die Straßenbahn) in erheblichem Maße behindern.

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