3 Kommentare zu “Köln Ost-West-Achse: Umbau Neumarkt für 90m-Bahnen (oberirdisch)

  1. Die Stadtverwaltung will bislang daran festhalten, den Takt auf der Ost-West-Achse nicht zu erhöhen. Es soll bei 30 Bahnen pro Stunde je Richtung, also einem 2-Minuten-Takt, bleiben (anders der Vorschlag des Bündnis Verkehrswende, der durch einen viergleisigen Ausbau der Haltestellen Neumarkt und Heumarkt eine Taktverstärkung auf 40 Bahnen pro Stunde je Richtung ermöglichen will).

    Statt also jetzt auszubauen um in Zukunft doch den Takt weiter erhöhen zu können, willst du also auch langfristig an den 30 Bahnen pro Stunde festhalten. Denn mehr als was da jetzt fährt kriegst du an nur zwei Bahnsteigen nicht durch.

     

    Mittelfristig sollte zudem eine 2. Ost-West-Strecke, zusätzlich zur bestehenden oberirdischen Strecke gebaut werden. Die 90-Meter-Bahnen können dann am Neumarkt unterirdisch fahren und der oberirdische Verkehr wieder auf 60-Meter-Bahnen beschränkt werden (siehe hierzu z.B. 2. Ost-West-Strecke).

    Um hier richtig diskutieren zu können würde ich auch noch weitere Vorschläge zu einer 2. OWA verlinken, so wichtig ist das aber nicht.

    Die Frage die sich stellt ist, ob man den nötigen Ausbau nicht doch auch komplett oberirdisch durchführen kann. Am Neumarkt ist ja ganz anscheinend möglich durch 4 Bahnsteige die doppelte Anzahl Bahnen fahren zu lassen (die Streckenkapazität bei Fahrt auf Sicht sollte nirgends ein wirkliches Problem sein), wahrscheinlich muss man dafür wie hier ein Abbiegegleis für die Linie 9 einrichten. Indem die Anzahl der Autospuren im gesamten Innenstadtbereich verringert wird, sowie wie hier vorgeschlagen einige Kreuzungsmöglichkeiten der Autos entfernt werden, können auch die Konflikte zwischen den beiden Verkehrsträgern verringert werden, ich denke dass dadurch deutlich (mindestens 50%, auf 45 Bahnen pro Stunde und Richtung) mehr Bahnen auf dieser Strecke fahren können. Das große Problem ist der Heumarkt: oberirdisch ist hier nur sehr wenig Platz, ich glaube nicht, dass man hier 4 Bahnsteiggleise hinquetschen kann ohne direkt alle Autospuren, zumindest in eine Richtung, zu entfernen. Daher stellt sich die Frage, wie man hier mehr Platz schaffen kann.

    Der unterirdische Rohbau am Heumarkt ist meines Wissens nach nur für zwei Gleise ausgelegt, hier wären also große Umbauten unter laufendem Betrieb der Nord-Süd-Stadtbahn nötig
    Den Autoverkehr in den Untergrund zu verlegen wäre möglich, der Rohbau würde dann wie jetzt bleiben (nicht unbenutzt, da dort (vorerst temporäre) Verkaufsflächen entstehen sollen) und der eigentliche Platz des Heumarkts vergrößert werden. Hier würden alle Bahnsteige oberirdisch entstehen
    Eine Lösung mit Nutzung von ober- und unterirdischer Haltestelle wäre grundsätzlich auch möglich. Die unterirdische Station würde dann im Tunnel den Rhein unterqueren, und vermutlich zum Deutzer Tunnel führen. Wo hier das Tunnelportal mit seinem Platzverbrauch gebaut würde ist aber unklar.

    1. Der Ausbau auf zwei Ebenen, wie von der SPD gefordert, wäre die einzige zukunftsfähige Lösung.

      Zwei zusätzliche Gleise sind dringend nötig, und man würde so auch die viel zu aufwändige unterirdische Ausfädelung am Neumarkt nicht brauchen.

      Auch die Rampen am Heumarkt und die für die Linie 9 würden nicht benötigt.

      Leider wollen die anderen Parteien davon nichts wissen.

       

      Die Grünen wollen jegliche Tunnel verhindern, die CDU hingegen will unbedingt die oberirdischen Gleise weg haben.

      Traurig ist vor allem, dass KVB und Stadtverwaltung dass so still mitmachen und nicht das offensichtliche laut aussprechen: Dass dieses Nadelöhr aufgelöst werden muss.

      1. Ich stimme im Prinzip völlig zu. Ober- und unterirdisch (also insgesamt 4 Gleise, mit welcher Trassenführung der 2. Strecke auch immer), wie von der SPD gefordert, ist die einzige nachhaltige Lösung. Allerdings scheint der Vorschlag kurzfristig im Rat von einer Mehrheit weit entfernt zu sein. Deshalb wäre es jetzt kurzfristig wichtig, dass die oberirdische Strecke überhaupt erhalten bleibt. Ansonsten wäre eine 2-Strecken-Lösung bzw. 2-Ebenen-Lösung für alle Zeit verbaut. Die Befürworter des Tunnelvorschlags der Stadtverwaltung scheinen sich in der letzten Zeit auf das Argument zu konzentrieren, dass ein Einsatz von 90-Bahnen am Neumarkt angeblich nur bei gravierenden Eingriffen in die Gestaltung des Platzes möglich sei. Das erscheint mir schon deshalb seltsam, weil – jedenfalls bislang – auch bei der Tunnelvariante die 90-Meter-Bahnen übergangsweise oberirdisch eingesetzt werden sollen bis zur Fertigstellung des Tunnels. Ich habe dennoch die Sorge, dass das Argument mit der Gestaltung des Neumarkts auch bei Leuten verfängt, die die Tunnelpläne bislang skeptisch sehen, wenn man keine Alternativen zu den Plänen der Stadtverwaltung anzubieten hat.

        Der 2-Ebenen-Vorschlag der SPD sollte allerdings in einem Punkt auf jeden Fall modifiziert werden. Auch er sieht bislang die Stillegung der oberirdischen Strecke zwischen Neumarkt und Aachener Weiher vor. Dies erscheint erstens unnötig. Die Kosten für den Tunnel kann man (zunächst) sparen.  Zweitens werden auch zwischen Neumarkt und Rudolfplatz bzw. Aachener Weiher langfristig vier Gleise benötigt, wenn eine neue Strecke nach Lindenthal gebaut würde (FPD-Vorschlag) und sowohl auf der Aachener Str. nach Braunsfeld als auch nach Lindenthal angemessene Takte realisiert werden sollen.

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