Beschreibung des Vorschlags
Der Streckenast von der Universität nach Sülz auf der Linie 9 ist eine der am schlechtesten ausgebauten Straßenbahnstrecken Kölns. In beiden Fahrtrichtungen teilt sich die Bahn auf 1,5km Länge die Straße mit dem restlichen Verkehr und steht somit nicht nur häufig im Stau, sondern bremst bei den drei Zwischenhalten auch den restlichen Verkehr hinter der Bahn aus. Auch Radfahrer können durch die Gleise, welche hier das Straßenbild dominieren, nicht ohne erhebliche Gefahren über die Zülpicher Straße fahren.
Gleichzeitig gibt es in nicht sehr weiter Entfernung die Kerpener Straße, welche zusammen mit der Rurstraße ebenfalls von der (H) Universität bis zur (H) Mommsenstraße führt. Zusammengenommen haben die beiden Straßen 4 Spuren, genug für je eine Straßenbahn- und eine Autospur pro Richtung, an der Sülzburgstraße sind die Straßen dabei maximale 250m voneinander entfernt, im Bereich der drei Haltestellen Weyertal, Lindenburg und Zülpicher Straße/Gürtel sind es 100, 150 und 150 Meter. Insgesamt sind die Straßen im betrachteten Bereich 8 mal durch Querstraßen verbunden, noch ohne Gürtel und Universitätsstraße selbst zu zählen.
Beide Straßen sollen als Einbahnstraßen in die jeweils eingezeichnete Richtung führen und auf rechter (äußerer Seite) eine Auto+Rad-Spur (wegen der Mischnutzung Tempo 30) haben. Links (innen) liegen die Straßenbahngleise, auf der Zülpicher Straße können hier eventuell sogar die jetzigen Gleise und Bahnsteige der Gegenrichtung einfach liegen bleiben. Die linksseitigen Parkplätze, die nun nicht mehr mit dem Auto erreicht werden können, werden auf der gesamten Zülpicher Straße zu einem Radweg in Gegenrichtung gemacht, da dieser im Gegensatz zu einer ganzen Fahrspur in diesen engen Platz passt ohne den engen Bürgersteig weiter in Mitleidenschaft zu ziehen. Auf der Kerpener Straße ist solch ein Radweg in Gegenrichtung nur auf einem Teil der Strecke möglich, da oft Bäume zwischen den Parkplätzen liegen. In letzteren Bereichen soll wenn es die Breite ohne Wegfall der Parkplätze auf der anderen Straßenseite erlaubt trotzdem ein Radweg gebaut werden. Die linksseitigen Parkplätze fallen allesamt weg und werden wenn kein Radweg entsteht durch Fahrradstellplätze und/oder kleinere Grünbereiche ersetzt.
Für die Uni-Klinik sowie das Krankenhaus Weyertal bedeuten die veränderten Straßen, dass nun in manchen Fällen für Einsatzfahrten kleine Umwege in Kauf genommen werden müssen. Je nach genauem Ausbau der Strecke, könnte die Straßenbahnspur aber asphaltiert bleiben um Rettungswagen einen fast komplett freien Weg zu bieten, wodurch andere Einsatzfahrten schneller als bisher möglich wären. Die Krankenhäuser sollten, besonders während der Bauzeit, in eine Umsetzung des Plans miteinbezogen werden, ich erwarte aber keinen grundsätzlichen Widerstand.
An der Haltestelle Universität wird das bisher zum Wenden von Verstärker-Zügen genutzte Gleis nun als reguläres Bahnsteigsgleis genutzt. Das neue Betriebsgleis entsteht aus einem der jetzigen Regelgleise. An der Haltestelle Zülpicher Straße/Gürtel wird der Bahnsteig von Linie 13 in Fahrtrichtung Norden zwischen die Zülpicher und Rurstraße verlegt. Wie ich in einem anderen Vorschlag bereits vorgeschlagen habe, wird hier der Taxistand zu Gunsten der Stadtbahn aufgegeben, um diese auch hier von der Straße zu trennen. Der Abstand der beiden Haltestellen der 9 liegt hier bei 150m, alle möglichen Umsteigewege sind also vertretbar.
Mit dieser Maßnahme wird eine in Zukunft wahrscheinlich sinnvolle Verlängerung der Bahnen der Linie 9 auf 90m deutlich vereinfacht, da nun nur noch für den Abschnitt Köln Süd – Neumarkt eine Lösung gefunden werden muss. Da in diesem Bereich keine Hauptverkehrsstraßen befahren werden, und mehrere Teilstrecken sogar für Autos gesperrt sind, ist hier eine Ausnahmegenehmigung durch die TAB aber vermutlich im Rahmen des Möglichen.