Beschreibung des Vorschlags
So delle, der zweite Streich…
Basierend auf den Vorgaben der Stadt Köln zur Ausschreibung der Planung des Ringschlusses der Stadtbahnlinie 13 und auf meinem Alternativvorschlag dazu. Die Stadt fordert den Ringschluss (eigentlich der Linie 13) mit Anbindung der Parkstadt Süd in Köln-Raderberg und der Neubebauung des Deutzer Hafens. Einen Ringschluss habe ich auch, aber meiner dürfte erheblich mehr Realisierungspotential bieten, und außerdem ist mir immer noch schleierhaft warum die Linie 13 unbedingt parallel zur Südbrücke geführt werden sollte.
Ich zitiere nochmals aus den Ausschreibungsunterlagen:
- Anschluss des Entwicklungsgebiets Parkstadt-Süd
- Verknüpfungshaltestellen im weiteren Verlauf mit den Stadtbahnlinien 5, 12, 16 und 17 (alle linksrheinisch), sowie 1, 3, 7 und 9 (alle rechtsrheinisch), mit der geplanten Linie S16 (S-Bahnhaltestellen Bonner Wall, Poll/ Deutzer Hafen und Humboldt/ Gremberg) und mit den vorhandenen Linien S12/ S13/ S19
- Rheinquerung als Unterfahrung des Flusses an verschiedenen Standorten, jedoch keine Unterfahrung der Südbrücke, und Anschluss des Entwicklungsgebiets Deutzer Hafen am rechtsrheinischen Ufer
- Bewertung einer möglichen Parallelführung der Stadtbahnlinie 13 mit der geplanten S-Bahnlinie S16 an im Extremfall 3 Haltestellen (Bonner Wall, Poll/ Deutzer Hafen und Humboldt/ Gremberg).
Hier ist auch nochmals die Grafik zu der Ausschreibung. Die Stadt gibt einen (extrem teuren) Rheintunnel vor, und warum wird eine Unterfahrung der Südbrücke ausgeschlossen? Wer unterfährt denn die Strompfeiler einer Rheinbrücke??? Um dieser Problematik gleich von vorneherein aus dem Weg zu gehen, ich bleibe oben auf der Brücke. Und um nochmals auf die Ausschreibung zurückzukommen, wollen die Bewohner der Parkstadt Süd und des Deutzer Hafens wirklich im Kreis um Köln herumfahren? Das bezweifele ich doch stark. Die dürften doch eher in die Innenstadt wollen, und daher beginnt meine Ringlinie am Neumarkt.
Von dort aus geht es zunächst auf den Gleisen der Linie 9 zum Zülpicher Platz. Dort biegt die Bahn nach links auf den Hohenstaufenring Richtung Barbarossaplatz ab. Die Haltestelle der Linie 9 aus Richtung Sülz müsste dafür hinter den Ring in die Jahnstraße verlegt werden, eine Gleisverbindung an dieser Stelle existiert bereits, wird momentan vornehmlich für Überführungsfahrten aus dem Betriebshof Braunsfeld auf die Ringstrecke benutzt. Weiter geht es von dort auf dem Linienweg der Stadtbahnlinie 12 Richtung Zollstock. Zollstock wird allerdings nur am Rand gestreift, am Höninger Weg biegen die Bahnen gleich auf den Vorgebirgsglacisweg (zwischen dem Südstadion und den Bahnanlagen) ab. Weiter geht es von der Vorgebirgs- bis zur Bonner Straße quer durch die Parkstadt Süd, da diese momentan noch gar nicht existiert, müsste die genaue Trassierung an dieser Stelle noch festgelegt werden.
An der (H) „Bonner Wall“ verschwinden die Bahnen zunächst (Ebenirdig) im Bahndamm der Güterzug- und S-Bahnstrecke Richtung Südbrücke. Da die Bahnanlagen an dieser Stelle für die S-Bahnhaltestelle ohnehin umgebaut werden müssten, könnte das gleich in einem Rutsch geschehen. Die Südbrücke müsste für die S-Bahn eh erweitert werden, dann könnte sie auch gleich noch die Stadtbahn mit aufnehmen. Entweder als 4-gleisige Erweiterung, da an dieser Stelle aber nicht unendlich viel Platz vorhanden ist würde ich eine doppelstöckige Brücke in Form der bestehenden Bogenbrücke vorschlagen. Stadtbahn zwingend unten, S-Bahn oben. Ich gehe davon aus, dass sich eventuelle Statikprobleme lösen ließen.
Vom rechtsrheinischen Ende der Südbrücke und der zweiten Unterführung der Hafenbahn an der Straße „Am Schnellert“ sind es rund 250m, das sollte für eine Rampe von der Brücke auf Straßenniveau und eine 90m lange Haltestelle reichen. Direkt nach der Haltestelle unterfährt die Bahn in einer 90-Grad-Kurve die beiden Bahndämme und nutzt ab dort die freiwerdende Trasse der Hafenbahn zur (H) „Salmstraße“. Alternativ wäre auch eine Führung bis zur Siegburger Straße möglich, baulich sicherlich einfacher zu lösen, dann droht allerdings bei dem momentanen Verkehrsaufkommen auf der Siegburger Straße ein Dauerstau. Ein Tunnel an dieser Stelle würde das Projekt erheblich verteuern. Wenn der Tunnel an dieser Stelle kommen sollten, so müsste dieser dann zu erheblichen Teilen aus dem Straßenbauetat finanziert werden, denn die Autofahrer würden davon ja erheblich profitieren.
Diese Linie würde darüber hinaus die Verlängerung der Linie 15 vom Ubierring her überflüssig machen, die Erschließung wäre besser (Richtung Stadtzentrum) – und überhaupt bezweifele ich, dass sich eine Brücke auch nur für Fußgänger an dieser Stelle überhaupt realisieren ließe. Die Zerschneidung der Poller Wiesen dürfte jedenfalls auf erheblichen Widerstand stoßen, ein Bürgerentscheid würde aller Voraussicht nach das Ende der Brückenpläne bedeuten. Von der Salmstraße geht es ein kurzes Stück weiter auf der Trasse der Hafenbahn, direkt hinter der Unterquerung des Bahndamms entsteht links eine Verknüpfungshaltestelle. Dort kann sowohl in die Ringlinie 13 als auch in die rechtsrheinische Nord-Süd-Stadtbahn (Vorschlag kommt noch) umgestiegen werden.
Diese Linie erschließt dann im weiteren Verlauf auch das TÜV-Gelände – ich denke mal in sinnvollerer Weise als Spixis Vorschlag – weiter geht es von dort durch Humboldt Richtung Technische Hochschule in Köln-Deutz. Dieses Gelände könnte – abhängig von der künftigen Umgestaltung, das Hauptgebäude der TH soll ja abgerissen werden – oberirdisch gequert werden, danach ginge es ab in den Tunnel Richtung (H) „Technische Hochschule“. Die Tunnelstümpfe für die Einfädelung wurden bereits in den 1980-er Jahren im Zuge der Kalker Tunnelstrecke mit errichtet. Von dort aus würde dann wieder der Neumarkt erreicht.
Das wäre unter Verzicht auf den 5-Minuten-Takt bei der Linie 9 auch machbar, von der Siegburger Straße her würden die Bahnen dann nur alle 10 Minuten Richtung Deutzer Brücke verkehren, auf dem Abschnitt Deutzer Brücke/Neumarkt bliebe es bei den momentan fünf Bahnen pro zehn Minuten.
So, auch hier gilt, Alternativen bzw. Verbesserungsvorschläge sind jederzeit willkommen. Dieser Vorschlag hier tangiert ja die aktuellen Planungen gleich mehrerer Stellen (Parkstadt Süd, Deutzer Hafen, Gelände Technische Hochschule => Stadt Köln, Erweiterung Südbrücke => NVR und DB), deswegen habe ich hier besonders Wert auf einen NKI >=1 gelegt, daher auch der völlige Verzicht auf teure Tunnelstrecken. Alternativ könnte natürlich – wenn von der Stadt Köln wirklich so gewollt – ein Rheintunnel (und damit auch eine U-Bahn unter der Siegburger Straße in Poll) gebaut werden, das dürfte das Projekt aber mindestens um eine halbe Milliarde verteuern, die Realisierung stünde dann in den Sternen…😢
Schöne Idee! Eine direkte Problematik meiner Meinung nach ist der Wegfall des 5 Minuten Taktes zwischen Zülpicher Platz Universität in der HVZ. Ich denke, dass dieser für die Studierenden, Universität und deren Standpunkt eine relativ hohe Bedeutung hat. Wie möchtest du das lösen?
Wie wäre es mit Verstärkern, die von der Uni zum Zülpicher Platz fahren und ab dort über die Ringe in Richtung Hansaring- Nippes…?
Ich denke nicht, dass in die Richtung der primäre Bedarf besteht. Ich gehe davon aus, dass die meisten, die die Linie nutzen von der Innenstadt, sprich Zülpi, Neumarkt, Heumarkt, Deutz zusteigen. Schließlich sind das die größten Knotenpunkte im Stadtzentrum und nicht an den Ringen Richtung Norden.
Den Haltepunkt Hansaring kann man bequem mit allen S-Bahnlinien erreichen, von dort aus bräuchten die Verstärker 10 Minuten zur Uni.
Die Verlängerung nach Nippes habe ich nur vorgeschlagen, weil dies meines Wissens nach die nächste Wendemöglichkeit wäre.
Am Ebertplatz können Züge zwar wenden, allerdings nur wenn sie aus Norden kommen und nach Norden wollen.
Eine andere Überlegung wäre es, die vorhandene Wendeanlage am Reichenspergerplatz zu nutzen, dafür müssten die Niederflurwagen allerdings an einem Hochflurbahnsteig halten.
Den Umstieg zu allen S Bahn Linien inklusive der RB25 (plus weiteren Regionalbahnlinien) gibt es auch in Deutz.
Zu erwähnen ist aber auch, dass die Strecke von Deutz aus mehr Zeit beansprucht, dafür aber auch mehr Menschen verbindet.
Diese Linie habe ich hier skizziert.
Die Haltestelle Reichenspergerplatz ist nach meinem Stand ein Niederflurbahnsteig. Einer der letzten nicht barrierefreie Haltestellen der Linie 18.
Das Problem mit den Verstärkerzügen der Linie 9 ist eigentlich gar keines…
Sorry für den abgebrochenen Post. Mnachmal stehe ich mit der Bedienung dieser Seite auf Kriegsfuß… Die am Bahnhof Deutz endenden Verstärkerfahrten der Linie 9 waren in der Vergangenheit ja die reinsten Geisterzüge. Zwischen Bahnhof Deutz und Neumarkt saß da ja kaum jemand drin. Dann kann man die Züge ja gleich am Neumarkt enden lassen. Inzwischen nehmen die Verstärkerfahrten ab der Deutzer Brücke wochentags in der Hauptverkehrszeit zwar den Linienweg der Linie 7 nach Porz, aber auf dem Abschnitt Poll-Innenstadt übernimmt dieser Vorschlag hier ja die Verstärkung. Für den Abschnitt Poll weiter Richtung Porz kommt von mir noch der Vorschlag der rechtsrheinischen Nord-Süd-Linie (über Kalk und Buchforst). Inspiriert von der Ausschreibung der Stadt Köln zum rechtsrheinischen Ringschluss der Linie 13 gemäß der Grafik aus der Ausschreibung die Streckenvariante 2-B.
Neue Entwicklung. Es tut sich etwas in Sachen Erweiterung der Südbrücke. Vielleicht wäre es jetzt an der Zeit, bei einem Neubau/Erweiterung der Brücke einmal die Planungsverantwortlichen anzuschubsen, damit auch an die Stadtbahn gedacht wird.
Was eine tolle Entwicklung, dass die Südbrücke wirklich erweitert wird. Mit der Stadtbahn Überquerung muss der NVR noch mal überprüfen.
Kann die Erweiterung nur positiv auffassen!
Endlich hat das auch der NVR erkannt. Von zwei Gleisen auf sechs Gleise erweitern, würde ich noch besser finden, zwei Gleise für die S-Bahn und zwei Gleise für den Fernverkehr. Die Stadtbahn würde ich eher nicht darüber legen, weil dann eine direkte Konkurrenz zwischen S-Bahn Köln und KVB auf diese Strecke entstehen. Wenn die Fernverkehr Richtung Frankfurt /von Frankfurt über die Südbrücke fahren würde, könnten man auch im Fernverkehr den Kapazitäten dort besser nutzen.
Naja 6 Gleise auf der Südbrücke nützen auch dann nur etwas wenn auch die Trasse davor auf 6 Gleise erweitert wird, was ich für gewagt halte. Ich habe mal einen Vorschlag entworfen (Südbrücke auf 4 Gleise ausbauen, mögliche Varianten). Bei der Recherche habe ich jedoch festgestellt, dass 4 Gleise schon eng sind, aber 6… muss man noch mal überprüfen.
Was eine tolle Entwicklung, dass die Südbrücke wirklich erweitert wird. Mit der Stadtbahn Überquerung muss der NVR noch mal überprüfen.
Kann die Erweiterung nur positiv auffassen!
Ich verstehe nicht, warum du für die Alternative in der Siegburger Straße einen Tunnel vorschlägst, anstatt die vorhandenen Gelise der SL 7 zu nutzen. Die Gerfahr eines drohenden „Dauerstaus“ sehe ich nicht. Immerhin würde der Bau neuer Straßen- und Stadtbahnlinien ja immer nur sinnvoll sein, wenn dadurch auch Fahrgäste gewonnen werden, die dadurch ihr Auto stehen lassen. So sollte der Bau dieser Straßenbahnstrecke durchaus auch zur Verringerung des Autoverkehrs beitragen, sodass eine oberirdische Führung entlang der Siegburger Straße problemlos möglich und viel billiger wäre.
Anmerkung noch zur Erweiterung der Südbrücke: Macht für den Fernverkehr überhaupt keinen Sinn, solange die Züge von dort den Weg Richtung Siegburg auf die SFS nehmen. Diese Züge würden besser auf dem direkten Weg über Deutz Tief geführt, der Hauptbahnhof ist eh bereits überlastet. Anders würde es mit der Verbindung Südbrücke Richtung Deutz Tief aussehen. Diese könnte ab Höhe der technischen Hochschule aufgeständert in Mittellage des Deutzer Rings geführt werden. Ich hatte diese Trassenführung bereits für einen S-Bahn-Ring vorgeschlagen, wobei in diesem Fall die S-Bahn über Köln-Kalk nach Mülheim geführt würde, wie auch seitens der Stadt Köln geplant.
Zudem dürfte für eine Erweiterung der Brücke auf 6 Gleise nebeneinander der Platz in der Tat an dieser Stelle nicht ausreichen. Deswegen hatte ich ja auch eine doppelstöckige Brücke vorgeschlagen, und zwar an Stelle der momentanen Brücke. Diese wäre auf jeden Fall erheblich preiswerter als eine einfache plus Rheintunnel für die Stadtbahn unmittelbar nördlich davon, wie von der Stadt Köln vorgeschlagen. Die bestehende würde dann für die Erweiterung einfach ein paar Meter nach Süden verschoben, dort wäre auch linkrheinisch für die Zufahrt noch Platz, wenn man die Richtung Bonner Wall abbiegende Stadtbahntrasse überbaut.