Beschreibung des Vorschlags
Der heutige Halt Köln Geldernstraße/Parkgürtel ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Köln. So wird er heute von den S-Bahnlinien S6 und S11, von der Stadtbahnlinie 13 und den Buslinien 121, 127 und 147 angefahren.
Das eigentliche Problem ist aber: Der Kölner Norden hat gar keinen RE-Anschluss, sodass Pendler immer nach Dormagen oder Köln Hbf fahren müssen, um dann in den RE umzusteigen.
Um einerseits die S-Bahnen zu entlasten, andererseits die Verbindungen nach Düsseldorf und Köln Hbf zu beschleunigen, schlage ich einen RE-Halt in Geldernstraße/Parkgürtel vor.
Zum Regionalhalt:
Warum soll am Parkgürtel ein RE-Halt entstehen und nicht in Longerich, wo man nicht viel bauen muss (4 Bahnsteiggleise)?
Der Parkgürtel hat einerseits als Verkehrsknotenpunkt eine deutlich größere Bedeutung als Longerich, da die benachbarten Stadtteile Bilderstöckchen und Mauenheim eine hochwertige Infrastruktur aufweisen. So liegen in den besagten Stadtteilen gleich mehrere Schulen, die allesamt mit dem Bus oder der 13 erreicht werden können. Auch der Blücherpark, das St.-Vinzenz-Hospital und die Hauptverwaltung der Rheinenergie AG sind jeweils nur einen Katzensprung entfernt.
Der RE-Halt in Longerich wurde hier ebenfalls vorgeschlagen.
Andererseits gibt es Forderungen, einen dauerhaften RE-Halt am Parkgürtel zu etablieren. Es wäre nicht das erste Mal, dass Geldernstraße/Parkgürtel von einem RE angefahren wird: Außerplanmäßig hielt der RE6a (Übergangslinie des RE6) im Jahre 2016 wegen Bauarbeiten am Parkgürtel anstelle des Hauptbahnhofs.
Der RE-Halt dürfte mit dem Ausbau des Knotens Köln in greifbare Nähe rücken: So werden langfristig sämtliche RB durch S-Bahnen ersetzt, wodurch 1. der Hauptbahnhof stark entlastet wird und 2. die Fahrpläne freier gestaltet werden können. Am Parkgürtel würde somit neben der S11 auch die S10 halten, welche das Angebot im Abschnitt Worringen – Bergisch Gladbach zu einem T10 verdichtet. Kämen noch die RE bzw. der RE und der RRX dazu, würden nochmal deutlich mehr Verbindungen angeboten.
Warum nicht einfach wie heute die S-Bahngleise befahren und am S-Bahnsteig halten?
Das Problem sind einerseits die verschiedenen Taktungen (S-Bahn T10 vs. RE T30), wodurch der Betriebsablauf häufiger gestört werden könnte, und andererseits die mögliche Überfüllung des Bahnsteiges, da die RE als Expressverbindungen sehr attraktiv sind. Außerdem muss dann auch weiterhin das Gegengleis gekreuzt werden, was angesichts des dichten Taktes nicht so sinnvoll wäre.
Was soll gebaut werden?
Es wird ein Regionalbahnsteig gebaut, der so lang sein muss, dass er auch den RE6 bzw. den RRX3 aufnehmen kann. Da ein Mittelbahnsteig vorgesehen ist, muss das vierte Gleis wegfallen und durch neue Weichen- und Gleisverbindungen ausgeglichen werden. Der Zugang soll durch Treppen und Aufzüge sichergestellt werden, die zum Mauenheimer Gürtel/Parkgürtel führen. Als Bahnsteighöhe sind 76cm vorgesehen, um den barrierefreien Einstieg in den RE/RRX sicherzustellen.
Vorgesehenes Betriebskonzept:
Die Gleisbelegung würde mit der Fertigstellung des RE-Haltes wie folgt aussehen:
- 1: S11 und S10 nach Chorweiler
- 2: S11 und S10 nach Köln Hbf
- 3: RE6/RRX3 und RE7 nach Neuss und Düsseldorf bzw. Krefeld
- 5: RE6/RRX3 und RE7 nach Köln Hbf und Wuppertal bzw. Köln/Bonn Flughafen
Durch den angestrebten RE-Halt können Pendler eine ganze Menge Zeit sparen, weil man folgende Ziele deutlich schneller erreichen kann:
- Düsseldorf Hbf und Düsseldorf Flughafen
- Düsseldorf-Bilk
- Köln Hbf und Messe/Deutz
- Köln/Bonn Flughafen
- Neuss und Dormagen
- Krefeld
Anders ausgedrückt: Man spart sich den Umweg nach Dormagen und Köln Hbf, dafür kann man deutlich früher in den RE umsteigen.
Vorteile:
- besserte Anbindung der Stadtbezirke Nippes und Chorweiler
- Entlastung der S-Bahnen (vor allem nach Köln Hbf und Düsseldorf)
- die Fahrzeiten in beide Richtungen werden stark verkürzt.
- Indirekte Entlastung des Kölner Hauptbahnhofs
Nachteile:
- stark vom Knotenausbau abhängig
- Nähe zum Hauptbahnhof (was aber auch schon auf Ehrenfeld und Deutz zutrifft)
- die RE werden um eine Station langsamer
Ob dieser Halt benötigt wird kann ich nicht gut beurteilen, die Frage ob es mehr Sinn macht stattdessen die S-Bahn höher zu takten lasse ich mal offen.
Allerdings frage ich mich, warum die RE/RRX nicht am S-Bahnsteig halten können? Der T10 der S10 und S11 zusammen mit dem gemeinsamen T30 der RE6 (RRX) und RE7 sollte nicht zu viel sein.
Wenn der neue Bahnsteig gebaut werden muss, sollte darüber nachgedacht werden das wegfallende Gleis durch ein weiteres Gleis östlich der bestehenden auszugleichen. Dort scheint vor und nach dem S-Bahnsteig genug Platz zu sein, um eines zu bauen.
Für mich wäre ein dichterer S-Bahntakt deutlich sinnvoller, da die RE eben Regionalexpresse sind und daher keine innerstädtischen Verkehre abdecken sollen.
Aber es halten schon RE in Ehrenfeld und da liegt nur eine S-Bahnstation zwischen (Hansaring). Dasselbe gilt für Köln West. Süd ist zwar etwas weiter weg, aber trotzdem nur unweit von der Innenstadt entfernt.
Geldernstraße/Parkgürtel hätte als RE-Halt dieselbe Situation wie Ehrenfeld.
Allen RE-Halten gemeinsam ist jedoch die Entlastung des Kölner Hauptbahnhofes.
Ehrenfeld ist aber auch an sich wichtig, Geldernstraße/Parkgürtel jedoch nicht: Dort gibt es hauptsächlich Wohnbebauung, während Ehrenfeld schon fast eine eigene City hat, die sich entlang der Venloer Straße von der Station Leyendeckerstraße bis Piusstraße erstreckt.
Allen RE-Halten gemeinsam ist jedoch die Entlastung des Kölner Hauptbahnhofes.
Dennoch möchtest du einen schnellen RE ausbremsen.
Die Nutzlänge vom Haltepunkt Geldernstr./Parkgürtel beträgt 150 m. Für den Ausbau im Rahmen des RRX-Netzes müsstest du diese auf 215 m verlängern. Das ist prinzipiell möglich, aber es ist auch ausreichend, in Köln Hbf bzw. Dormagen umzusteigen. Für einen Haltepunkt an der Güterstrecke (Gleis 704) sehe ich allerdings keine Vorteile.