Beschreibung des Vorschlags
Umbau des Kölner Stadtbahnnetzes – Ost-West-Achse: Linie 9 nach Sülz
Nun geht es hier auch mal los: Die Ost-West-Achse in Köln ist überlastet. In der HVZ stauen sich die Bahnen, besonders zwischen Neumarkt und Heumarkt fährt kaum eine Bahn planmäßig durch, ohne anzuhalten oder an der nächsten Station auf die ausfahrende Bahn zu warten, an einen stabilen Fahrplan (mit 5+ Bahnen in 10 min) ist nicht zu denken. Als Lösung dafür soll der Ost-West-Tunnel mindestens vom Heumarkt bis Neumarkt her, viele fordern einen langen Tunnel bis zum Melatenfriedhof westlich der Universitätsstraße (dazu eine Umfrage beim Kölner Stadtanzeiger).
Neben dem Tunnel, welcher nochmal in einem gesonderten Vorschlag mit verschiedenen Varianten dargestellt wird, geht es in diesem Vorschlag speziell um die Einbindung der Strecke nach Sülz (Linie 9) in das Gesamtwerk „Ost-West-Achse“. Ich halte es generell für sinnvoll, diese Strecke ebenfalls in den Tunnel zu führen und nicht, wie bereits vorgeschlagen, oberirdisch zu belassen.
Wenn man den Sülzer Ast also in den Tunnel einbinden will, gibt es mehrere Möglichkeiten:
1. Oben dargestellte Verbindung von der Universität über Bf Süd (U) und Zülpicher Platz (U) zum Neumarkt und
2. Einen Abzweig am Aachener Weiher aus dem Tunnel mit anschließender oberirdischer Strecke durch den Grüngürtel zur Universität.
Ich würde an dieser Stelle für die erste Variante zwecks besserer Erschließung des Kwartier Latäng und Anbindung an den Bahnhof Süd plädieren (an dieser Stelle sei angemerkt: auch mit Variante 2 könnte an der Aachener Straße eine Umsteigemöglichkeit zur S-Bahn/ zum Regionalverkehr gewährleistet werden, doch bis Züge dort halten, wird wohl leider noch viel Wasser den Rhein hinunter fließen). Ein weiterer Vorteil ist, dass der gemeinsame Abschnitt von allen drei Ost-West-Linien kürzer ist und damit die Belastung der Strecke generell abnimmt, also wäre eine Taktverdichtung einfacher möglich, da weniger Strecke 5+ Bahnen pro Stunde aufnehmen müsste. Dieser belastetere Streckenabschnitt könnte/sollte dann auch viergleisig á la Stammstrecke Düsseldorf ausgebaut werden.
Zur Strecke:
An der hier doppelstöckig dargestellten Haltestelle Neumarkt zweigt die Linie 9 höhenfrei aus dem Ost-West-Tunnel aus und wird in Richtung Südwesten verschwenkt. Hier muss allerdings unter der bestehenden Bebauung gebohrt werden, da man sonst direkt unter der Maritiuskirche lang müsste. Nach ca. 400 m erreicht der Tunnel dann die Jahnstraße und die Tunnelröhren liegen nun parallel nebeneinander bzw. werden vereinigt. Knapp 200 m später erreicht der Tunnel die Haltestelle Zülpicher Platz, welche mit einem geräumigen Mittelbahnsteig ausgestattet ist, um auch bei Veranstaltungen die Menschenmassen bewältigen zu können. Der Bahnsteig sollte mindestens 90 m (= Dreifachtraktion) lang sein. Im weiteren Verlauf folgt der Tunnel der Zülpicher Straße und erreicht nach ca. 300 m die Haltestelle Dasselstraße/Bf Süd (ebenfalls Mittelbahnsteig mit ca. 90 m Länge oder Gestaltung ähnlich „Bonner Wall“), an der über eine Zwischenebene o.ä. ein direkter Übergang zur Regionalbahn, bzw. irgendwann mal S-Bahn besteht („Westring“). Wieder etwa 200 m südwestlich erreicht der Tunnel über eine Tunnelrampe im Mittelstreifen der Zülpicher Straße das Tageslicht, die anschließende Haltestelle Universität ist die erste oberirdische Station der Strecke. Dort bleibt das Wendegleis in der Kerpener Straße bestehen, welches allerdings bis kurz vor die Kreuzung verlängert wird, um auch Dreifachtraktionen aufnehmen zu können, was auf dem übrigen westlichen Abschnitt aufgrund der 75-Meter-Regel nicht möglich sein wird.
Von hier folgt die Strecke dem ursprünglichen Verlauf bis Sülz Hermeskeiler Platz, hier halte ich eine Tiefer- oder Verlegung zwecks Einsatz von längeren Zügen für sehr unwahrscheinlich.
Später könnte die Linie 9 z.B. mit Langzügen zwischen Universität und Ostheim und Kurzzügen (= Doppeltraktion oder 75m-Fahrzeug) zwischen Sülz und Königsforst bedient werden.
Diese Idee gefällt mir auch gut. Ich würde nur eine Kleinigkeit ändern. Und zwar sollte die Station Zülpicher Platz östlich des Gürtels liegen, um zum einen nicht so nah an der Station Dasselstraße zu liegen und zum Anderen sollte man noch den Einzugsbereich der Mauritiuskirche mitbedienen.
Sollte auch möglich sein, denke ich. Ist die Frage, inwiefern man in der engen Jahnstraße (bzw. eher dem letzten Stück vor den Ringen, nicht des Gürtels 😉 ) einen U-Bahnhof errichten kann. Aber da man das am Kartäuserhof auch geschafft hat, sollte das auch hier realisierbar sein.
Auf jeden Fall sollte beim Bau der Station Zülpicher Platz eine spätere Tieferlegung der Ringelinien berücksichtigt werden, auch wenn ich diese Baumaßnahme jetzt nicht als allzu wichtig ansehe. Von daher sollten auch die Umsteigewege möglichst kurz sein (jetzt und vielleicht irgendwann komplett unterirdisch).
Ich denke auch dass der Bahnhof kein Problem sein wird, da er ja auch unterirdisch ist und daher auch nicht exakt unter der Straße liegt.
Wenn auf der Ost-West-Strecke bereits alle 2 min eine Bahn fährt, dann ist eine Verdichtung tatsächlich kaum noch möglich, und eine Entlastung könnte sinnvoll sein. Ich frage mich nur, wie man die Leistungsfähigkeit einer zweigleisigen Strecke erhöhen will, indem man sie vergräbt, ohne dabei weitere Gleise zu schaffen. Es scheint, als würde bei den offiziellen Planungen in Köln vor allem der ÖPNV in den Untergrund gedrängt werden, um mehr Platz für den Autoverkehr zu schaffen, wie es ja seit Jahrzehnten üblich ist.
Wollte man wirklich eine Entlastung durch einen Tunnel erreichen, müsste dabei die oberirdische Strecke erhalten werden. Diese könnte dann von der Linie 9 zum Hermeskeiler Platz bedient werden, während im Tunnel die Linien 1 und 7 weiter verdichtet werden könnten.
An sich zwar Zustimmung, allerdings müssen die Strecken dann auch irgendwo zweigleisig zusammengeführt werden – spätestens vor der Deutzer Brücke. Ein Tunnel würde mit längeren Traktionen und ungestörten Betrieb auch eine höhere Stabiliät in den Takt bringen. Vergiss nicht, dass Köln eigentlich kein „echtes“ Massentransportmittel hat – keine S-Bahn-Stammstrecke, keine echte U-Bahn. Okay, die Stadtbahn ist und wird teilweise U-Bahn-ähnlich ausgebaut – die wichtigsten Strecken (Ost-West-Achse, Poststraße – Hbf) sind es aber gerade nicht und durch teils straßenbündigen Verlauf mit höhengleichen Einfädelungen (z.b. das Gleisdreieck Appelhofplatz) oder Gleiskreuzen (Barbarossaplatz) langsam und in ihrer Leistung stark begrenzt.
Die 9 würde ich zwar auch oberirdisch lassen (gehört ja auch zum Niederflurnetz), da sich der Aufwand für eine einzelne Linie nicht lohnt, aber wie gesagt – irgendwo müssen die 9 mit 1 und 7 dann auch zusammengeführt werden.
Nach der Fertigstellung der Nord-Süd-Stadtbahn kann wenigstens in diese Richtung für Entlastung gesorgt werden, wenn bis dahin nicht noch mehr Gebäude einstürzen. Die Frage ist doch, inwiefern Köln eine S-Bahn-Stammstrecke gebrauchen kann. Mach doch diesbezüglich einen Vorschlag.
Ich finde dass es zu dem Thema schon genug Vorschläge gibt. Ich habe sie mal alle herausgesucht:
Unterirdische Stammstrecke- BenJ
S-Bahn Citytunnel – Ulrich Conrad
U-/S-Bahn Tunnel – fabi