Innenstadttunnel Göttingen

 

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Beschreibung des Vorschlags

Göttingen ist eine der größten deutschen Städte ohne Straßenbahn oder höherwertigem SPNV. Mit etwa 1000 Fahrten pro Tag (in der HVZ mehr als 1 pro Minute) ist der Göttinger Busring überlastet. Außerdem werden die Busse durch die Fußgängerzonenreglung und Radfahrer eingebremst. Fast alle Linien nehmen den Weg durch die Innenstadt, in Nord-Süd-Richtung dauert die Innenstadtquerung aktuell etwa 6-7 Minuten. Ein Innenstadttunnel direkt unter der Weender Straße, der zentralen Einkaufsstraße in Göttingen, bietet folgende Vorteile:

  • Beschleunigte Innenstadtdurchfahrt
  • gleichbleibende Anbindung, kein möglicher Kundenverlust für den Einzelhandel in der Innenstadt
  • mehr Lärm- und Immissionsschutz
  • bessere Umsteigemöglichkeiten, da keine Ein-Richtungs-Befahrungen mehr
  • deutliche Stressreduzierung für Busfahrerinnen und Busfahrer

Allerdings gibt es auch Nachteile:

  • sehr hohe Kosten für innerstädtischen Tunnelbau
  • unterirdische Bushaltestellen (diese könnten von Elektrobussen bedient werden, die lauten Dieselbusse würden dann aber auf der Oberfläche verbleiben)

Langfristig wäre dieser Innenstadttunnel eine Investition in eine Zukunft entweder mit Elektromobilität oder einer Straßenbahn, die in Göttingen derzeit diskutiert wird.

 

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27 Kommentare zu “Innenstadttunnel Göttingen

  1. Du vergisst aber, dass Dieselbusse aufgrund der Abgase nicht ohne weiteres durch Tunnel fahren dürfen. Entweder wird der Dieselmotor während der Tunnelfahrt abgestellt und stattdessen ein einzubauender Elektromotor angeschmissen, oder man sorgt dafür, dass die Abgase nicht in den Tunnel gelangen.

    Das sorgt natürlich für deutlich Zusatzkosten, welche beim Bau des Tunnels berüchtigt werden müssen.

    1. Dass Dieselbetriebene Busse per se nicht durch Tunnel fahren dürfen ist logischerweise grober Unsinn, durch jeden 0815 Straßentunnel fahren auch Busse.

      Wie das dann mit unterirdische Bussteigen ist weiß ich nicht, theoretisch könnte man aber Bahnsteig und Tunnel voneinander abschotten, mit einer Variation der von U-Bahnen bekannten Bahnsteigtüren. Würde Mehrkosten verursachen, ja, aber bei der Investitionssumme, die so ein Tunnel kostet, kaum ins Gewicht fallen.

      1. Es gibt tatsächlich einen Unterschied zwischen Tunnel und Tunnelhaltestelle.
        Mit Bahnsteigtüren müsste man das aber genehmigt bekommen.
        Ein Problem bei Bahnsteigtüren ist jedoch, dass die Fahrer beim Anhalten nur wenige Zentimeter Spielraum haben, im Zweifel sorgt etwas rangieren für einen Rückstau im Tunnel.
        Außerdem können dann nur Busse eingesetzt werden, die den gleichen Türabstand haben.

        1. Woran machst du denn fest, dass Dieselbusse an unterirdischen Haltestellen verboten sind?

          Jedenfalls würde ich mal vermuten, dass solche Bussteigtüren nicht den gewünschten Effekt bringen, da immer bei einem Halt eines Busses und Öffnung der Türen ein Luftaustausch stattfindet. Da sind die Spalte zwischen Bussteig und Fahrzeug einfach zu groß für. Außerdem dürfte es sehr schwierig sein, bei nicht automatisierten Systemen passgenau zu halten.
          Da schon einige andere Busbetriebe ihre Flotte mittelfristig komplett auf alternative Antriebe umstellen wollen, sollte das für Göttingen auch kein allzu großes Problem sein. Für längere Überlandlinien würden ja auch Hybridbusse gehen oder man lässt diese – wie vom Vorschlagsersteller erwähnt – einfach weiter oben fahren.

          1. Woran machst du denn fest, dass Dieselbusse an unterirdischen Haltestellen verboten sind?
            Zum einen daran, dass Dieselzüge ja auch in Tunnelbahnhöfen verboten sind und zum anderen daran, dass die Essener Busse für die Fahrt durch den Tunnel den Stromabnehmer nutzen. Außerhalb des dortigen Tunnels wird der Stromabnehmer wieder eingeklappt und der Bus fährt wieder mit dem Dieselmotor weiter.

            Irgendwo anders haben die Busse einen Auspuff der nach oben zeigt, sodass die Abgase an der Decke abgesaugt werden können.

            Ich hab ja nicht gesagt, dass Dieselbusse unter keinen Umständen in einen Tunnel fahren dürfen, sondern dass sie es ohne weiteres nicht dürfen. Mit gewissen Modifikationen (E-Motor/ Abgasabsaugung) geht es wieder. Diese zusätzlichen Kosten muss man natürlich berücksichtigen.
            Auch, dass die Göttinger Busflotte mit dem Tunnel zweigeteilt wäre: Manche Busse sind für den Tunnel zugelassen, andere nicht.

          2. dass solche Bussteigtüren nicht den gewünschten Effekt bringen, da immer bei einem Halt eines Busses und Öffnung der Türen ein Luftaustausch stattfindet.

            Natürlich bleibt ein Spalt, aber durch einen Spalt vermischt sich ja nicht sofort die gesamte Luft aus beiden Räumen. Es geht ja nicht um eine hermetische Abriegelung. Und zur Not gäbs noch die Technik des Warmluftvorhangs, hat jedes Innenstadt-Geschäft welches im Winter geöffnet hat.

            Außerdem dürfte es sehr schwierig sein, bei nicht automatisierten Systemen passgenau zu halten.

            Kann es sein, dass du dich da ein bisschen zu sehr im Thema „Schienenfahrzeuge“ verkopft hast? Ein Straßenfahrzeug, und somit auch ein Bus, kann sehr wohl sehr passgenau anhalten, sonst würde ja z.B. das niemals funktionieren. Und im Prinzip funktionierts an jeder ollen Haltelinie einer Ampel.

            1. Also es scheint mit Bussteigtüren schon zu funktionieren, ich hab mal kurz recherchiert in Südafrika sind Bahnsteigtüren für das BRT-System angedacht (siehe Bildunterschrift Bild 2).

              Ob der Bahnsteigbereich ausreichend schadstofffrei bleibt ist dann vor allem eine Frage, ob es z.B. größere Temperaturunterschiede gibt und wie beide Bereiche belüftet sind. Ich denke jedenfalls, dass alternative Antriebe in dem Fall der sinnvollere Weg sind.

            2. Klar können die Busse auch Zentimetergenau halten, brauch dafür aber etwas mehr Zeit als beim normalen Halten. Im normalen Betrieb ist es völlig egal, ob der Bus nun einen Meter weiter vorne oder hinten steht. Wenn der Bus jedoch mit Bahnsteigtüren einen Meter zu weit fährt, dauert der Fahrgastwechsel deutlich länger. Ggf muss der Bus sogar noch ein wenig zurücksetzen.
              Da das kein Busfahrer möchte, fährt der Bus stattdessen lieber ganz langsam ein und vergeudet pro Haltestelle ein paar Sekunden, was sich natürlich auch summiert.

              1. Hab heut im Laufe des Tages mal drauf geachtete: In HH gibt es an vielen Stationen Blindenleitstreifen zur vorderen Einstiegstür, das treffen die Fahrer idR ziemlich gut. Und zentimetergenau muss es ja gar nicht sein, dezimetergenau sollte ausreichen.

              2. Wenn der Bus jedoch (…) einen Meter zu weit fährt, (…) Ggf muss der Bus sogar noch ein wenig zurücksetzen.

                Mit Verlaub, aber ich habe den starken Eindruck, dass du selbst noch die ein Straßenfahrzeug geführt hast. Stell dir mal vor, das von dir beschriebene Problem würde so tatsächlich existieren, was dann an Kreuzungen los wäre, weil ständig Haltelinien überfahren werden und nochmal zurück gesetzt werden muss.

                1. Mit Verlaub, aber ich habe den starken Eindruck, dass du selbst noch nie ein Straßenfahrzeug geführt hast.
                  Das stimmt, ich mache jetzt gerade erst den Führerschein.

                  was dann an Kreuzungen los wäre, weil ständig Haltelinien überfahren werden und nochmal zurück gesetzt werden muss.
                  Also ich sehe es regelmäßig, dass Autos die Haltelinie überfahren oder deutlich dahinter stehen bleiben. In der Regel bleiben die Autos dann so stehen, da es auf diesen Meter nun auch nicht ankommt.
                  Bei Bahnsteigtüren ist ein Meter mehr oder weniger, wie schon erwähnt, ein großes Problem.

                  1. Gutgemeinter Rat für den Führerscheinerwerb:
                    Innerhalb einer Stadt sollte man grundsätzlich so fahren, dass man in der Lage ist mehr oder weniger punktgenau anzuhalten. Das muss nicht zentimer-exakt sein, aber auf den Meter kommt es oftmals eben doch an!

                  2. Bei Haltelinien ist es auch völlig egal, ob man genau daran oder einen Meter vorher hält. Warum soll man sich da Mühe geben? Möglich ist ein exaktes halten aber durchaus. Beim Bus sehe ich hier eher das Problem des möglichst dichten Heranfahrens an die Türen, ohne dabei den rechten Außenspiegel zu gefährden. Da dieser naturgemäß weiter außerhalb, als die Türen sein muss, damit man am Bus vorbei nach hinten schauen kann, muss dieser Platz nämlich auch zwischen Bus und Bahnsteigtüren verbleiben. Und noch deutlich mehr Platz, denn zur Seite kann der Bus nicht so einfaxch rangieren, wie nach vorne. Das ist nur durch vorsichtiges und damit zeitraubendes Heranfahren einigermaßen möglich. Auf Grund der fehlenden Spurführung muss aber immer von gewissen Sicherheitsabständen ausgegangen werden. Oder willst du einen Spurbus vorschlagen?

                  3. Beim Bus sehe ich hier eher das Problem des möglichst dichten Heranfahrens an die Türen, ohne dabei den rechten Außenspiegel zu gefährden.

                    Einfach ne Bordsteinkante 5-10 cm davor setzen, auf die man erst drauf fahren müsste, bevor man sich die Spiegel zerschießt. An ganz normalen Bushaltestellen schaffen es die Fahrer ja schließlich auch, direkt an die Kante ran zu fahren, ohne auf sie drauf zu fahren.

                  4. Ich denke auch, dass Bussteigtüren insgesamt durchaus machbar sind, ich habe ja bereits ein Beispiel verlinkt. Ich denke aber auch, dass die Abstände größer und Genauigkeit geringer ist, als z.B. bei einem vollautomatischen U-Bahn-System, bei dem der Spielraum in Längsrichtung minimiert wird und der in Querrichtung quasi Null ist.

                    Ansonsten möchte ich mal darauf hinweisen, dass der Vorschlagsersteller keine Bussteigtüren vorgesehen hat und dass auch ich alternative Antriebe für die insgesamt deutlich praktikablere Lösung halte, weil diese weniger als Neuland zu sehen sind und grundsätzlich in Städten mit ausgeprägtem Busbetrieb der Luftreinhaltung dienen. Daher vielleicht die Diskussion in diese Richtung nicht zu sehr ausweiten 😉

                  5. @Triops

                    In der Prüfung ja, danach interessiert das kaum noch, spätestens nach Ende der Probezeit.

                    Weiterer Aspekt, der praktisch nur in der Fahrschule relevant ist: Wenn ein Bus mit Warnblinker an einer Haltestelle steht, darf man höchstens mit Schrittgeschwindigkeit vorbeifahren, das gilt sogar für den Gegenverkehr.
                    Wenn man mit mehr als Schrittgeschwindigkeit vorbeifährt, riskiert man 70€ Bußgeld sowie einen Punkt in Flensburg.

                  6. @Baum
                    „In der Prüfung ja, danach interessiert das kaum noch, spätestens nach Ende der Probezeit.“
                    Dann schönen Gruß an den Radfahrer, der beim Rechtsabbiegen Deine Spur kreuzt …
                    Kann man ja fast froh sein, dass Du (noch) keinen Führerschein hast und bis zum Erwerb vielleicht noch was dazulernst …

                  7. @Intertrain: Du hast völlig Recht. Bussteigtüren sind auch gar nicht nötig, aber auch kein E-Antrieb. Straßentunnels sind ja auch nichts ungewöhnliches, ebenso wie Autobahntunnels, auf denen es auch Staus mit jeder Menge Abgasen geben kann. Es käme eben darauf an, den Tunnel ordentlich zu belüften, aber das funktioniert auch in Autobahntunnels, die viele Kilometer lang sind. Das hat sich über Jahrzehnte bewährt und funktioniert zuverlässig.

  2. Da würde ich erst einmal andere Maßnahmen ins Auge fassen:
    – Gelenkbusse durch Doppelstockbusse ersetzen. Die haben einen niedrigeren Flächenbedarf und bieten mehr Sitzplätze. Da Göttingen eine Studentenstadt ist, würden die vergleichsweise jungen Fahrgäste auch das Oberdeck nutzen.
    – Eventuell kann man dann den 15′-Grundtakt auf 20′ umstellen.
    – Zur Entlastung der Innenstadtrouten mehr Tangentialverbindungen anbieten. Zur Zeit ist das Busnetz rein radial aufgebaut, 33 ist die einzige (kurze) Tangentiallinie.

    1. Gelenkbusse durch Doppelstockbusse ersetzen.
      Allerdings haben Doppelstockbusse weniger Türen: Ein Gelenkbus hat 3-4 Türen, ein Doppelstockbus jedoch nur 2-3, folglich dauert der Fahrgastwechsel länger.

      Eventuell kann man dann den 15′-Grundtakt auf 20′ umstellen.
      Viel Spaß dabei, den Fahrgästen dies als Fortschritt zu verkaufen…

      Zur Entlastung der Innenstadtrouten mehr Tangentialverbindungen anbieten.
      Das ist in der Tat eine sinnvolle Idee. Viele Städte haben Ringlinien bzw. Tangentiallinien und die kommen stets gut an.

      1. Die Gelenkbusse in Göttingen haben nur 3 Türen. Ebenso die Doppeldecker in Berlin (bei 13,5m Länge).
        Ein 20′-Takt ist mMn fahrgastfreundlicher, als ein 15′-Takt. Man kann sich die Abfahrtzeiten besser merken, so dass die durchschnittliche Wartezeit nicht steigt. Nachgefragte Linien werden natürlich auf 10′ gesetzt.
        Was fehlt, ist eine Nord-Süd-Linie, die die Innenstadt östlich umfährt, entweder über Merkelstr. oder Friedländer Weg.

        1. Ein 20′-Takt ist mMn fahrgastfreundlicher, als ein 15′-Takt.
          Ein ganz klares Nein von meiner Seite: Bei einem T15 gibt es vier Fahrten pro Stunde, bei einem T20 nur 3, die Fahrgäste müssen im Schnitt länger warten.

          Man kann sich die Abfahrtzeiten besser merken
          Gibt es dazu irgendwelche fundierten wissenschaftlichen Quellen, oder ist dies dein Bauchgefühl?
          Ich hab bei dem T15 in Aachen keinerlei Probleme mir die Abfahrtszeiten zu merken.

          Der einzig sinnvolle Grund, einen T20 anstatt einen T15 anzubieten, ist mMn ein S-Bahnanschluss im T20, sodass der Bus auf die Bahn abgestimmt wird.

          1. Allgemein:
            Der Vorteil eines T20 ist, dass man bei Taktverdichtungen oder Linienüberlagerungen auf einen T10 oder noch weiter auf einem T5 kommt, bei einem T15 wird es dann krumm (7,5) bzw. auf dem Plan unregelmäßig (7/8) und lässt sich dann nicht mehr so gut merken.
            Der Vorteil eines T15 ist, dass man ausgehend von einem Stundentakt bei Überlagerungen gerade halbieren kann (60-30-15) und nicht dritteln muss (60-20) oder (60-30-20).
            Was also grundsätzlich besser ist, lässt sich nicht beantworten, das ist von der konkreten Situation vor Ort abhängig. Allgemein lässt sich höchstens die Tendenz festmachen, dass (überregionale) seltenere Takte auf Basis von 60 oder 30 min eher mit einem T15 harmonieren, innerstädtische (häufigere) Takte auf Basis von T10 eher mit einem T20.

  3. Das ist eine vollkommen größenwahnsinnige Idee, die sich nie und nimmer rechnet und auch nicht besonders sinnvoll ist!
    – GÖ ist viel zu klein für eine solche gigantomanische Infrastruktur-Maßnahme
    – Ja, die (mittelalterliche) Innenstadt ist verwinkelt und nur mäßig für den modernen Verkehr geeignet, was auf sehr viele europäische Städte zutrifft; Aber sie ist durch eine Ringstraße gut erschlossen und hat einen zenralen Busbahnhof am unmittelbaren Innenstadtrand.
    – ÖPNV (Bus) und Fahrradinfrastruktur ist für eine Stadt dieser Größe doch recht gut ausgebaut.
    – Der Tunnelbau wird enorme Belastungen für die Bewohner der dichtbesiedelten Innenstadt mit sich bringen, konflikte mit Denkmalschutz und Archäologen sind vorprogrammiert.

    Alles in allem: Lohnt sich nicht. Nicht mal ansatzweise!

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