Beschreibung des Vorschlags
Die Lage des Ingolstädter Hauptbahnhofs ist historisch dadurch entstanden, dass dies der einzig mögliche Standort war, der von der südlich der Donau verlaufenden Donautalbahn ohne (das damals noch sehr aufwändige) Kopfmachen und ohne den Bau einer zusätzlichen Donaubrücke erreichbar war. Dies ist an der ehemaligen Streckenführung der Donautalbahn sehr gut erkennbar.
Wie im Link zu sehen, ist diese Streckenführung jedoch längst nicht mehr aktuell, sondern wurde durch eine mit der Paartalbahn gebündelte Streckenführung ersetzt, welche auf der Donautalbahn ohnehin einen Fahrtrichtungswechsel erfordert, unabhängig von der Lage des Hbf.
Daher spricht heutzutage nur noch eine Sache für den Hauptbahnhof an diesem Standort: Er ist eben schon da.
Ansonsten ist die Lage des Bahnhofs eher ungünstig:
Er liegt im südlich der Donau gelegenen Teil der Stadt, welcher gerade einmal ca. ein Drittel der Einwohner beherbergt, die Umgebung ist geprägt von eher loser Wohnbebauung mit größtenteils Reihen- und Einfamilienhäusern, welche mit Frei- und Grünflächen, Sporttrainingsplätzen sowie östlich der Gleise gar mit einzelnen landwirtschaftlichen Flächen durchsetzt ist. Die Fußgängerzonen der Innenstadt sind knapp 2,5 km entfernt, obwohl die Gleise im weiteren Verlauf in nur wenigen hundert Metern Entfernung daran vorbei führen. Trotz der peripheren Lage ist er dennoch auf der Straße nicht gut aus dem Umland erreichbar, da das Straßennetz keine sinnvolle, direkte Verbindung zu einer Autobahnausfahrt bietet.
Diese missliche Lage hat einige kuriose Auswüchse zur Folge:
– Während in den meisten Städten der ZOB als zentraler Knoten des innerstädtischen ÖPNV direkt an den Hauptbahnhof angegliedert ist, trennen in Ingolstadt ZOB und Hauptbahnhof knapp 3 km Luftlinie, was für eine Stadt dieser Größe einmalig sein dürfte
– War früher die durchgängige Befahrbarkeit der Donautalbahn noch ausschlaggebend für die Lage des Hauptbahnhofs, so wird sie heute in Ingolstadt gar gebrochen(!), um die Züge aus Regensburg zum zentraler gelegenen Bahnhof Ingolstadt Nord durchzubinden.
– Als sich während Planung/Bau der SFS Ingolstadt-Nürnberg abzeichnete, dass man einen schnellen Regionalverkehr über die Strecke abwickeln wollen würde, wurden nicht nur die ursprünglich als Bbf geplanten Gleisanlagen bei Kinding und Allersberg mit Bahnsteigen versehen, sondern auch im Bereich der Ausfädelungsrampe der SFS im Bahnhof Ingolstadt Nord Bahnsteige eingeplant, welche mit 2% Längsneigung gegen jede Norm verstoßen.
@schienenzeppelin 12.07.2022
-Der mittig ausgerichtete und kursiv geschriebene Abschnitt wurde von
Wie kann man SPNV in das Zentrum bringen ?
- Eine Straßenbahn wäre möglich. Sie ist aber für das Umland eher unattraktiv, da man vom Hbf erst einmal umsteigen muss. Dies geht nur etwas schneller wie der Bus.
- Zwickauer Modell: Für Ingolstadt eher schlecht möglich, da sich nur am Rand der Altstadt (Stadttheater, ZOB, …) eine Endmöglichkeit finden lässt.
- Neuer Bahnhof neben der Frühlingsstraße. Hier sind es nur noch 700 Meter bis zur Ludwigsstraße. Wäre schon eine Verbesserung
- (Dieser Vorschlag) Eine durchgehende Bahnstrecke zur Innenstadt.
Auf der Bahnstrecke sollen alle Regionalzüge verkehren. Diese sind aktuell:
RE1 – RB 13* – RB 14 – RB 15* – RB 16
*Diese Linie endet am Stadtbahnhof und oder macht an diesem Kopf.
Zusätzlich sollen folgende S-Bahn Linien entstehen:
S1: Mailing – Am Wasserwerk -IN Nord – Stadtbahnhof – Hauptbahnhof – Manching West –
Baar-Ebenhausen – Reichertshofen
S2: Gaimersheim – Ingolstadt Audi – IN Nord- Stadtbahnhof – Hauptbahnhof – Manching Nord -Ernsgarden – Vohburg
S3: Kösching – Lenting – Oberhaunstadt – Müllerbadsiedlung – -IN Nord – Stadtbahnhof – Hauptbahnhof/ (Antonviertel – Haunwöhr)
Möglich ist die verlegung des ZOB zum Stadtbahnhof.
Den Vorschlag von Schienenzeppelin finde ich deutlich sinnvoller, da er fußläufig von diesem Standort nur entfernt ist, aber nur einen Bruchteil so viel kostet.
Jedoch hat er 7 Durchfahrts- und drei Kopfgleise, während dein Vorschlag nur zwei Durchfahrtsgleise hat. Wie soll denn an einem so klein dimensionierten Bahnhof der Betrieb abgewickelt werden, zumal hier sogar Züge enden/wenden sollen?
Zudem halte ich dieses Projekt auch aus städtebaulicher Sicht nicht für realistisch.
So eine Idee hatte ich auch einmal https://linieplus.de/proposal/ingolstadt-21/
Funktioniert halt nur wenn der Güterverkehr und Fernverkehr nicht durchfährt, weil so sind in der HVZ nur 5-6 Züge unterwegs, was mit den Gleisen im Tunnel locker reichen müsste.
Ich würde tatsächlich wenn den Tunnel schon bauen, dann in gerade von Nord nach Süd laufen lassen mit höhenfreier Anbindung an den Auditunnel, dann gehen 160 km/h und die Kosten sind nicht so viel höher. Aber die Position von deinem Bahnhof beim Theater finde ich sogar besser als meinen, weil er einfacher zu bauen ist. Da der Bahnsteig ja min. 300 m lang sein sollte bietet sich ja ein Eingang zur Innenstadt an.