27 Kommentare zu “Höllentalbahn: Tunnelvariante zur Umfahrung des Naturschutzgebiets

  1. Ich bin der Meinung, dass man solche Petitionen völlig ignorieren kann. Wenn man auf jeden Anwohner und jedes Tier hören möchte, darf man keinen einzigen Meter Straße oder Schiene mehr bauen.
    Dies ist ein klassisches Beispiel von „Wir sind auch für die Verkehrswende, aber

    nicht an meinem Haus vorbei
    bitte mit einem zusätzlichen Halt bei mir vor dem Haus
    nicht durch das Naturschutzgebiet
    bitte nur in einem Tunnel“

    Die ganzen Änderungswünsche verzögern das ganze um Jahrzehnte und kosten nur irrsinnig viel Geld.
    Mal ein krasses Beispiel: Die Rheintalbahn in BaWü. Der zweigleisige Bau im 19. Jh hat 15 Jahre gedauert. Der viergleisige Ausbau hat 1987 begonnen und wird nach aktuellem Plan erst 2042 abgeschlossen sein.
    In China hat man in diesem Jahrzehnt die 1300km lange SFS Peking-Shanghai innerhalb von drei Jahren gebaut.

    Um zu diesem Vorschlag zurückzukehren: Mit dem Tunnel würden die Kosten in astronomische Höhen steigen. Da der Nutzen allerdings nicht um den gleichen Faktor steigt, wäre dieser Bau völlig unwirtschaftlich.

    1. Hallo, das sehe ich etwas anders.

      Es gibt nämlich schon seit der Wende die Bestrebungen, die Bahnstrecke zu reaktivieren. Doch gut 30 Jahre später ist noch immer nichts passiert. Und das hat seine Gründe:
      -am südlichen Ende bei Kleinschmieden verläuft die Trasse teils nur wenige Meter an einigen Häusern entlang
      -das Höllental ist Naturschutzgebiet geworden, denn in der Zeit der DDR war das Gebiet nur schwer zugänglich und da konnte sich die Natur ungestört ausbreiten

      Ich habe die Variante übriges vorgeschlagen mit dem Gedanken, dass das die Reaktivierung beschleunigen könnte. Denn wie gesagt – seit etwa 30 Jahren wird hier schon zwischen Klimaschutz und Naturschutz debattiert.
      Und ich finde: Wir sollten beides vereinen!

      Der Vergleich zur Rheintalbahn ist nicht ganz passend, weil dort zig Bedürfnisse der Menschen mit eingeflossen sind, du vergleichst hier 270km mit etwa 5. Und so schön es manchmal wäre in China zu leben – wie das Land teilweise gegen Menschenrechte verstößt, um solche Großprojekte zu bauen, ist wirklich nicht vorbildhaft.

      1. Mit diesem Vorschlag wird die Reaktivierung allerdings nicht beschleunigt, sondern komplett verhindert.
        Es meckern zwar nicht mehr die Naturschützer, dafür aber der Bundesrechnungshof, oder welches Amt auch immer die Wirtschaftlichkeit beurteilt.
        Wenn du hingegen die Naturschützer überzeugen könntest, die Preisdifferenz aus eigener Tasche zu bezahlen, dann wäre das durchaus ein Kompromiss, der das Ganze deutlich beschleunigen würde.

        1. Ich habe eher die Befürchtung, das die Trasse durch die Hölle vom Gericht verhindert wird.

          Inwiefern die Trasse durchs Höllental für die Natur verträglich ist, soll ja in Kürze durch das Umweltverträglichkeitsgutachten öffentlich werden. Und wenn das besagt, dass es auf der alten Trasse möglich ist dann sollte auf jeden Fall auch diese genutzt werden, denn klar ist auch, dass allein durch den Tunnelbau schon viel CO2 entsteht. Und was ich hier wirklich nicht vertreten will sind private Interessen von einzelnen Anwohnern, es geht mir vor Allem darum, dass ein eigentlich für den Klimaschutz bestimmtes Projekt dem Naturschutz zu Lasten fällt.

      2. Bei aller Liebe: beschleunigen tust du mit solchen Vorschlägen garnichts. Rein rechtlich und planerisch wäre eine reine Reaktivierung unproblematisch durchführbar, da es sich meines Wissens um eine gewidmete Bahntrasse handelt; man müsste nur alles wiederherstellen*. Bei einem Neubau musst du hingegen erstmal ein Jahrzehnt alles mögliche durchplanen und untersuchen lassen; bis sowas tatsächlich gebaut ist sind weitere 30 Jahre überhaupt nicht unrealistisch.

        Dermaßen lange Tunnel sind außerdem auch klimaschutztechnisch nicht unbedenklich. Die tausende Kubikmeter Beton die du dafür brauchst verursachen nicht unerhebliche CO2-Ausstöße; bis man diese durch vermiedene Lastwagenfahrten wieder ausgeglichen hat kann es bei einer solchen eher schwach befahreren Strecke schon dauern.

        In diesem Fall scheint es sich (anders als in vielen anderen Fällen) tatsächlich um ein halbwegs wichtiges Naturschutzgebiet zu handeln, wobei es erst wohl 1997 als NSG ausgewiesen wurde. Wie in vielen solchen Fällen wäre es für die Bahn aber auch ein saublöder Präszedenzfall, ausgerechnet hier für Zigmillionen das Ganze zu untertunneln. Irgendwo muss man halt die Grenze ziehen, sonst wird bald kein Meter Schiene mehr reaktiviert – in vielen anderen Fällen (z.B. Eiserner Rhein, Stammbahn als bekannte Beispiele) hat man’s ja heute schon schlimm genug.

        Aber letztendlich sind solche Diskussionen eh sinnlos, weil sowas sich wirtschaftlich niemals lohnen würde. Selbst wenn du mehr oder weniger nur einen gedeckelten Trog baust bekommst du sowas nicht für unter 200 Millionen; dass du damit keinen NKV>1 bekommst ist hoffentlich selbstverständlich.

        *in der Praxis nicht ganz so einfach, da vermutlich erstmal irgendwelche Organisationen wie der BUND dagegen klagen würden und das Projekt evtl. stoppen könnten. Prinzipiell wäre es aber machbar

        1. Hallo Kiki, du hast völlig Recht, dass ein Tunnelbau auch nicht gerade umweltfreundlich ist und sein Geld kostet (200mio ist etwas übertrieben, ich gehe von max. 100mio aus). Deshalb muss auf jeden Fall geschaut werden, ob das die beste Variante für die Umweltbilanz wäre.

          Ich stimme dir auch zu, dass die Erklärung zu einem Naturschutzgebiet ohne Rücksicht auf die noch gewidmete Bahntrasse kam, jedoch kann man früher mit heute nicht mehr ganz vergleichen, da sich die Natur in jetzt etwa 75 Jahren ohne Bahn ein Stück weit verändert hat.
          Und es gibt eben massiven Wiederstand der Anwohner, für den es eine Lösung braucht.

          Ich schlage vor (auch für alle anderen), erstmal das Umweltverträglichkeitsgutachten abzuwarten, weil wir eben alle keine richtigen Experten sind und dann kann man ja sehen, welche Trasse geeignet ist.

        2. Der Vorschlag wird bei der CSU auf Begeisterung stoßen. Verschiebt er doch den evtl. Bau wieder Jahre wenn nicht Jahrzehnte in die Zukunft um dann mit dem Hinweis auf zu hohe Kosten in der Versenkung zu verschwinden .

    1. Den hatte ich erst drin, bis ich gemerkt habe, dass dieser dann etwa 45m unter der Erde wäre. Daher wäre es deutlich kostengünstiger, wenn die Lichtenberger den Bahnhof am Blechschmidthammer nutzen – so wie es bei der ursprünglichen Trasse früher auch war.

  2. Es liegt wohl eher daran, daß maßgebliche Politiker aus der Region die Strecke nicht wollen. Klimaschutz interessiert uns im Grunde nich. Den Vorteil hat nur das Thüringer Holzwerk. Nachteile haben wir mit dem Krach der zusätzlichen Züge.
    Da kommt der Naturschutz gerade recht.

    1. Ja, man darf den Naturschutz auf keinen Fall für eigene private Interessen missbrauchen, das erlebe ich bei den Debatten teilweise sehr oft.
      Beispielsweise die Gemeinde Bad Steben ist im Grunde nur gegen die Reaktivierung, weil sie befürchtet, dass sie kein stündliches Zugangebot mehr nach Hof erhält.

      Sowas vertrete ich ausdrücklich nicht. Insofern das Gutachten zur Umweltverträglichkeit eine Trasse durch die Hölle für akzeptabel hält, wäre ich definitiv für eine Führung ohne Tunnel.

  3. Sogenannte Naturschützer sprechen bei jedem noch so kleinen Eingriff immer gleich von einer Zerstörung. Diese maßlos übertriebene Rhetorik, die nur der Erreichung eigener Ziele dient, darf man nicht ernst nehmen. Es handelt sich auch nicht um wirklich am Umweltschutz Interessierte, sondern um Verfolger egoistischer Ziele, denn ansonsten müsste ihnen die Verkehrswende hin zur Eisenbahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel am Herzen liegen, anstatt sie zu verhindern.

    Ansonsten kann ich auch den Verlauf deines Tunnels nicht nachvollziehen. Warum windet er sich mit vielen Kurven entlang von Straßen, obwohl er in großer Tiefe und bergmännischer Bauweise errichtet werden müsste? Die Kurven ergeben damit keinen Sinn.

    1. Wenn man sieht, wie beim Bau von Autobahnen teilweise auf den Umweltschutz „geschissen“ wird (A49, A44, A71/73) und ganze Wälder abgeholzt werden, dann kann ich das bei 4km Bahnstrecke, wo so gut wie nichts abgeholzt werden müsste auch nicht nachvollziehen. Genauso wenig, dass es bald eine Hängebrücke durch das Höllental geben wird, die auch in das Naturschutzgebiet eingreifen würde.
      Unter den Gegnern sind teilweise CSU-Abgeordnete, die wahrscheinlich alle der Autolobby angehören und denen der Naturschutz gerade Recht kommt. Aber andererseits gibt es auch Bürger, die sich Sorgen um das Naturschutzgebiet machen. Ob die Beschließung des Naturschutzgebietes 1997 vom Bayrischen Landesamt für Umwelt ohne Beachtung einer gewidmeten Bahnstrecke vielleicht auch einfach nur diese verhindern sollte? Man weiß es nicht.

      Deshalb freue ich mich um so mehr, dass es jetzt eine UVP gibt, wo endlich mal Experten das ganze beurteilen. Sobald diese veröffentlicht wird (das sollte nicht mehr lange dauern), werde ich sie hier verlinken.

      Zu dem Tunnel: Der Gedanke war, dass bei Bau nicht in das Höllental eingegriffen wird (wenn man z.B. einen Lüftungsschacht braucht). Es ist ja kein großer Umweg. Wenn aber nur von den beiden Portalen aus gegraben wird, kann man auch eine gerade Linienführung nehmen.

      1. Wenn man sieht, wie beim Bau von Autobahnen teilweise auf den Umweltschutz „geschissen“ wird (A49, A44, A71/73) und ganze Wälder abgeholzt werden, dann kann ich das bei 4km Bahnstrecke, wo so gut wie nichts abgeholzt werden müsste auch nicht nachvollziehen. Genauso wenig, dass es bald eine Hängebrücke durch das Höllental geben wird, die auch in das Naturschutzgebiet eingreifen würde.
        Sehe ich auch so. Ich habe persönlich den Eindruck, dass in Deutschland Natur- und Klimaschutz generell ein wenig zu sehr gleichgesetzt werden; alles, was dem einen dient, muss auch dem anderen dienen. Das ist wohl zT der Politik geschuldet – die Grünen sind ja gewissermaßen für beides zuständig – ist aber leider auch keine neue Entwicklung, wie man bei höchstfragwürdige Projekte wie z.B. den Pfingstbergtunnel sieht. Auch Atomkraftwerke sind denke ich teils aus dem Grund bei uns so unbeliebt. Leider habe ich den Eindruck, dass bei klimafreundlichen Projekten viel mehr als sonst auf den Naturschutz geachtet wird, weil einfach zu wenig zwischen den beiden Bereichen unterschieden wird.

      2. Wenn man sieht, wie beim Bau von Autobahnen teilweise auf den Umweltschutz „geschissen“ wird (A49, A44, A71/73) und ganze Wälder abgeholzt werden,…

        An solchen Sätzen sieht man übrigens, wie sehr diese übertriebene Rhetorik wirkt. So kann man natürlich bedauern, dass für die A49 tatsächlich ein Streifen in den Dannenröder Forst geschlagen werden muss, tatsächlich handelt es sich bei diesem Streifen jedoch nur um zwei Prozent der gesamten Waldfläche dieses Forstes. Das heißt, 98% des Waldes bleiben stehen. Und selbst wenn es nicht ganz soviel sein sollte, muss einem doch einleuchten, dass es da übertrieben ist, vom Abholzen ganzer Wälder zu sprechen, wenn über 90 Prozent erhalten bleiben.

        Die Rhetorik wirkt also. Du wiederholst die falschen Behauptungen, weil du sie oft genug gehört hast und entsprechend beeinflusst wurdest. Schau dir einfach mal dieses riesige Waldgebiet auf Luftbildern an und überlege dir selbst, welchen Prozentsatz des Waldes man wohl für eine Autobahntrasse abholzen muss.

        Ich will das Abholzen gar nicht schönreden, aber man sollte doch bei den Tatsachen bleiben.

  4. So wie ich das mitbekommen habe scheint die historische Strecke noch gewidmet zu sein, eine Alternativstrecke aber nicht.

    Wenn das wirklich stimmt ist die Rechtslage eigentlich klar, die Strecke ist durch den Bestandsschutz geschützt und kann reaktiviert werden auch wenn sie durch ein Naturschutzgebiet verläuft.

    Zur Reaktivierung einer gewidmeten Strecke kann man ja Abkürzungen nehmen und auf Planfeststellungsverfahren sowie Umweltverträglichkeitsanalyse verzichten quasi als wäre die Strecke noch vorhanden und müsste repariert werden.

    Auch aus Naturschutzsicht ist eine einfache Reaktivierung der bessere Weg, Bahnstrecken sollen ja helfen CO2 einzusparen, so ein Tunnel verursacht jedoch schon beim Bau massive Emissionen.

    1. Naja man kann nicht einfach sagen, dass man die Strecke plötzlich reaktiviert, auch wenn die Strecke noch gewidmet ist. Denn zum einen braucht es die Zustimmung beider Bundesländer (hier besteht teilweise ein Kommunikationsproblem zwischen Thüringen und Bayern) und nach 75 Jahren ohne Verkehr sollte schon nochmal ein UVP von Experten gemacht werden, da das Gebiet nun unter Naturschutz steht.

      In den anderen Punkten kann ich dir nur zustimmen.

      1. Man könnte die Strecke durchaus einfach so reaktivieren, gewidmet heißt Bestandsschutz und ich würde voll darauf setzen und diesen ganzen Lokalnaturschützern keine Aufmerksamkeit geben.

        Soweit ich weiß hätten mögliche Klagen dank der bestehenden Widmung auch keine aufschiebende Wirkung, wenn man diese Situation schon einmal hat sollte man sie auch ausnutzen.

        Die Natur bleibt auch noch mit Bahnstrecke Natur, die Trasse durchschneidet den Wald bereits, das einzige was hinzu käme wären ein paar regelmäßige Geräusche für die Tiere, meiner Meinung nach zu vernachlässigen.

        Das CO2, welches durch eine einfache Reaktivierung gegenüber einem teuren Tunnel eingespart wird, hilft der kompletten Natur Deutschlands, ebenso wie das eingesparte CO2 möglicher Pendler und Güterkunden.

  5. Denke die Trasse wäre auch ohne Tunnel machbar oder? Würde sie so änlich führen wie jetzt mit Halt in Lichtenberg und möglichst wenig durchs Höllental. Für Bad Steben gebe es immer noch die Möglichkeit der Zugteilung sowie etwa auf der Strecke Franfurt-Gießen(-Marburg/Dillenburg) verwendet.
    Der CSU würde ich es zutrauen durch das Höllental glatt ne Autobahn bauen wenn sie könnte um Sightseeing zu betreiben einfach aus Prinzip und weil ja der Verkehr zunehme und es keine Alternativen gebe.
    Von daher kann ich es schon verstehen, wenn man hier der Verkehrspolitik Doppelmoral vorwirft, wenn hier so blockiert wird.

    Aber ich denke, dass man wie oben angedeutet konstruktiv zusammenarbeiten nach bestmöglichen Lösungen suchen muss, davon lebt glaubhafter Umweltschutz auch.

    1. Der Tunnel ist nötig, um nicht auf zu hohe Steigungen zu kommen (maximal 40 Promille sollten es sein). Ich habe dafür die topographic-map benutzt.

      Ansonsten gebe dir vollkommen Recht, dass man versuchen sollte Naturschutz und Klimaschutz zu vereinen und nicht sich gegenseitig zu behindern.

      1. 40 %o wird wohl nicht für Güterverkehr taugen.

        Das Höllental ist so wie es ist. Da ist die bestehende Trasse wohl die einzige Lösung. Ohne Tunnel ginge vielleicht mit einer Fortsetzung der Feldbahn von Blankenberg her. Vielleicht findet sich noch jemand von den Naturschützern der diese Idee ernsthaft vorbringt

    1. Hallo, ja es lohnt sich wirklich mal, die Homepage der Organisation durchzulesen, was da teilweise an schwachen bis völlig unpassenden Argumenten drin ist, ist wirklich nicht schön anzusehen. Nur ein paar Beispiele:

      Erhöhte Unfallrisiken, besonders für Kinder an neuen Bahnübergängen und Gleisabschnitten, welche direkt oder in unmittelbarer Nähe zu jetzigen Spielorten und Häusern liegen.
      Und die Straßen, welche nicht gesichert sind, sind etwa nicht gefährlich für Kinder? Und im völlig überlaufenen Höllental ist die Gefahr ja auch so viel größer als anderswo.

      Ein Mineralbrunnenbetrieb ist auf den Standort und Schutz seiner Quellen gebunden und angewiesen. Er kann nicht umgesiedelt werden. Ein eingetragener Schadstoff, der in den Quellen nachgewiesen und deren Grenzwert überschritten wird, führt unweigerlich zur Schließung der Quellen und dadurch zur Existenzgefährdung des Betriebes und den über 100 Mitarbeitern und deren Familien.
      Gut eine Wissenschaftliche Grundlage (zwei hydrogeologische Gutachten des GEO Team Naila) belegt, dass es in diesem Bereich keinen Zusammenhang zwischen Oberflächenwasser und Grundwasser gibt. Gut – die 1903 erschlossene Quelle wurde auch schon in dem Zeitraum genutzt, wo die Eisenbahn noch fuhr (bis 1945) und als es noch keine Kläranlagen gab und die Selbitz sehr schadstoffreiches Wasser enthielt (teilweise rote/grüne Färbung) gab es auch schon den Höllensprudel. Aber hier werden eben einfach Fakten ignoriert.

  6. Die Ergebnisse des Umweltgutachtens sind nun veröffentlicht. Das Ergebnis kurz und knapp zusammengefasst:

    In der Zusammenschau der Hürden wird daher die Betroffenheit des FFH-Gebiets und die Erfolgsaussicht einer Abweichungsprüfung nach §34 Abs. 3 BNatSchG kritisch eingestuft. Allerdings kann dazu aufgrund der vielen oben aufgeführten Unwägbarkeiten zum derzeitigen Stand der Planung keine abschließende Beurteilung abgegeben werden.

    Die übrigen betrachteten Schutzgebietskategorien (Naturpark „Frankenwald“, Naturpark „Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale“, Nationales Naturmonument „Grünes Band Thüringen“) stellen dagegen keine schwerwiegenden Zulassungshindernisse für das Vorhaben dar.

    1. Danke für die Verlinkung.
      Das ist natürlich ein kleiner Rückschlag für die Reaktivierung. Dennoch steht hier nichts von unmöglich und ich denke, wenn man ein Konzept hat, das so wenig Eingriffe in die Natur vorsieht, eine Reaktivierung trotzdem möglich wäre.

      Ich finde es immer schön anzusehen, das es für die Artenvielfalt so viele Vorschriften und Gesetze gibt und für die Erreichung der Klimaziele hier in Form der Verkehrswende gibt es seitens der EU kein konkretes Gesetz bzw. einen Plan.
      DAS ist doch absurd! Wenn es uns nicht gelingt, den Klimawandel zu stoppen, werden die ganzen Tier und Pflanzenarten auch im Höllental verschwinden.
      Insofern sollte Klimaschutz vor Artenschutz stehen. Natürlich ist auch das letztere nicht ganz zu vernachlässigen, sondern muss immer noch im Verhältnis zum Nutzen stehen.

      Glücklicherweise hat sich die DB nun nochmal deutlich für eine Reaktivierung ausgesprochen und die Thüringer Landesregierung will auch weiter an ihrem Vorhaben festhalten. Sorgen und teilweise auch Unverständnis über Falschaussagen bereiten mir einige Bürger vor Ort, welche sich schon in einer Initiative zusammengeschossen haben und oft einfach unsachlich gegen die Bahn „wettern“. Was dort so in der Facebookgruppe geschrieben wird, ist für mich von einer sachlichen Debatte teilweise weit entfernt. Denn ich glaube, dass vor allem die Akzeptanz in der Region von hoher Bedeutung für das Projekt wäre.

  7. Hier nochmal mein Vorschlag zur Güte:

    Die Verladung der Holzwaggons auf die Straße findet derzeit in Asch oder Hof statt. Der Transport bis zum Werk in Blankenstein dann auf der Straße. Diese Verladung nach Marxgrün verlegen. Somit steigt der Schienenanteil und der Anteil der Straße beschränkt sich auf die wenigen Kilometer von Marxgrün bis Blankenstein.

    Das Bahnareal in Marxgrün ist groß genug für ein oder zwei zusätliche Gleise für die Umladung. Die Belastungen auf der Landstraße sind nur verlagert aber auf einen Bruchteil verkürzt. Wer kann da wohl noch dagegen sein?

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