Beschreibung des Vorschlags
Wandsbek ist mit 444000 EW die bevölkerungsreichste Stadt im Bundesland Hamburg. (Okay, korrekt müsste ich sagen Wandsbek ist mit 444000 EW der bevölkerungsreichste Stadtbezirk des Stadtstaates Freie und Hansestadt Hamburg, aber die Aussage ist im Kern die gleiche: Eine Stadt oder ein Stadtbezirk mit 444000 EW rechtfertig definitiv eine Straßenbahn.) Zu den bevölkerungsreichsten Stadtteilen Wandsbeks gehört Bramfeld mit 52600 EW, darunter eine große Hochhaussiedlung an der Straße Hohnerkamp. Wandsbek-Mitte ist das Zentrum von Wandsbek und der U-Bahnhof am Wandsbeker Marktplatz gehört zu den am stärksten frequentierten Nahverkehrsknoten in ganz Hamburg. Tagtäglich nutzen 55000 Fahrgäste den U-Bahnhof Wandsbek Markt.
Ich möchte eine Straßenbahnlinie von Bramfeld nach Wandsbek-Mitte vorschlagen. Den Abschnitt S-Bahnhof Poppenbüttel – Werner-Otto-Straße habe ich von meiner Straßenbahnlinie U-Bahnhof Hoisbüttel – Barmbek übernommen. Von da aus fährt die neue Straßenbahnlinie zum U-Bahnhof Wandsbek-Gartenstadt beim Bundeswehrkrankenhaus (BWK) Wandsbek. Dort kann in die U-Bahnlinien 1 und 3 umgestiegen werden. Dann verläuft sie in einer guten Distanz zur U1 und erschließt die Wohngebiete östlich der U1. Außerdem entlastet sie die U1, indem sie Fahrgäste, die nur bis Wandsbek Markt wollen, auch noch bis zum Wandsbeker Markt chauffiert statt zum Umstieg in die U1 zu zwingen.
Im Moment fährt auf der hier vorgestellten Strecke die Metrobuslinie 8. Diese verkehrt gerne zwischen Bramfeld und Wandsbek-Gartenstadt im 5-Minuten-Takt und sonst immer mindestens im 10-Minuten-Takt. Aber der 10-Minuten-Takt ist die dünnste Wagenfolgezeit der Linie 8. Allerdings unterscheidet sich der Linienweg leicht, indem die Straßenbahnlinie von der Haltestelle „Walddörferstraße“ direkt zur Wandsbeker Zollstraße fährt. Das erklärt sich dadurch, dass es ebenfalls sinnvoll ist, auf der Wandsbeker Zollstraße eine Straßenbahnlinie Wandsbek Markt – Rahlstedt (entspricht der Metrobuslinie 9) zu bauen. Immerhin ist Rahlstedt mit 92000 EW der bevölkerungsreichste Stadtteil Wandsbeks. So kann man die Infrastrukturkosten möglichst gering halten, da die Straßenecke Wandsbek Zollstraße/Holzmühlenstraße der östlichste Punkt östlich von Wandsbek Markt für eine Verzweigung der Linien Wandsbek – Bramfeld – Poppenbüttel und Wandsbek – Rahlstedt ist. Die Holzmühlenstraße ist zwar eine Einbahnstraße, doch eine Straßenbahn kann man auch auf besonderem Bahnkörper entgegen der Einbahn führen.
Weitere Linien für eine Straßenbahn in Wandsbek sind:
- Hamburg Hbf – Wandsbek Markt
- Barmbek – Wandsbek Markt – Horner Rennbahn – Billstedt
- Wandsbek Markt – Rahlstedt (entspricht der Metrobuslinie 9)
- (Barmbek – Eilbek) – Wandsbek Markt – Jenfeld – Barsbüttel
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Zu Hamburg stelle ich mir übrigens gerne die Frage, warum die eigentlich auf eine Straßenbahn verzichten. Immerhin hat Hamburg 1,9 Millionen Einwohner und die österreichische Bundeshauptstadt Wien hat ebenfalls 1,9 Millionen Einwohner, betreibt aber eines der größten Straßenbahnnetze der Welt. Das größte Straßenbahnnetz Deutschlands betreibt Berlin, wenn auch fast ausschließlich in seiner Osthälfte, jedoch erobert die Berliner Straßenbahn auch wieder nach und nach den Westen Berlins. Berlin ist mit 3,6 Millionen Einwohner etwa doppelt so groß wie Hamburg und betreibt wie gesagt sein jetzt schon größtes Straßenbahnnetz Deutschlands in einer Stadthälfte, erschließt also mit seinem Straßenbahnnetz etwa die Gesamt-Einwohnerzahl Hamburgs bzw. Wien genauso groß wie Hamburg erschließt mit der Straßenbahn nahezu alle Wiener. Und zu guter Letzt möchte ich noch die Straßenbahn München als Gegenbeispiel nennen. München ist mit 1,5 Millionen Einwohnern nach Hamburg die drittgrößte Stadt Deutschlands und auch dort ist die Straßenbahn ein wichtiger Verkehrsträger. Die Straßenbahn München ist mit dem Metrobus München gleichgesetzt und viele stark ausgelastete Metrobuslinien sollen auch durch Straßenbahnen ersetzt werden, wie z. B. die Metrobuslinie 51 soll zwischen Romanplatz und Aidenbachstraße durch die Straßenbahnwesttangente ersetzt. Man sieht also doch, dass Straßenbahnen auch in Millionenstädten durchaus ein wichtiges Verkehrsmittel sind, weshalb man sich wirklich den Kopf darüber schütteln kann, warum Hamburg auf ein so umweltfreundliches Massenverkehrsmittel verzichtet.
Im Prinzip könnte man in Hamburg das Metrobusnetz 1:1 auf Tram umstellen, vielleicht mit geringfügigen Anpassungen.
Von dem her, sinnvolle Strecke und gut begründet.