Beschreibung des Vorschlags
Die fünfte Neckarquerung in Heidelberg ist eines dieser Projekte, die immer mal wieder in der Lokalzeitung thematisiert werden, ohne dass sich ersthaft etwas zu tuen scheint. Es ist zugleich auch sehr umstritten, da mit der Verwirklichung auch der weitere Ausbau des Neuenheimer Campus einhergehen würde. Dabei besitzt Heidelberg bereits eine sehr umfangreiche Infrastruktur für den Automobilverkehr.
Gleichzeitig ist die Anbindung des Feldes aus westlicher Richtung ohne Frage ungenügend. Um den Pendlern aus Wieblingen, Eppelheim, Pfaffengrund und darüber hinaus dennoch eine schnelle und direkte Verbindung zu ermöglichen, schlage ich eine Brücke für den Rad- und Fußverkehr sowie insbesondere der Straßenban vor, mit der darüber hinaus auf beiden Uferseiten weitere Anschlüsse, wie hier aufgezeichnet, geplant sind.
Für genauere Planungen zur Brücke fehlt mir in vielerlei Hinsicht die Expertise, ich könnte mir allerdings analog zu anderen Stellen in Heidelberg für den kurzen Abschnitt eine Eingleisigkeit vorstellen, wodurch eine besonders schlanke Umsetzung ermöglicht würde.
Im Bereich Neunheimer Feld, der Brücke selbst bis zum Kurpfalzring ist die Führung auf separatem Gleiskörper geplant. Im Bereich Mönchhofsweg, Kranichweg sowie der Brücke über die S-Bahn wird im Mischverkehr gefahren, dabei müssten alle Straßenparkplätze entfallen um Bürgersteige und einen Radweg zu ermöglichen. Im Bereich des Kurpfalzrings sollte ein Trasse in Gleißmitte ebenfalls möglich sein, da hier die Straße und die Gehwege sehr überdimensioniert sind; außer dies ist mit den Bedingungen für die LKW-Wendekreise inkompatibel.
Betrachten wir also nun straßenbahnbetriebliche Optionen durch diese Neubaustrecke. Sie sind nicht notwendigerweiße gleichzeitig umzusetzen, viel mehr geht es mir darum die vielen Optionen dieser Strecke aufzuzueigen.
Ringlinie
Schließt man die Linie 22 Eppelheim-Bismarckplatz zu einem Ring ergibt sich ein Verlauf über eine Vielzahl von „Hotspots“ [HBF, Bismarckplatz, Neuenheim, Campus im Feld, Uniklinik, Campus SRH, S Wieblingen, Pfaffengrund/Stotz, Bahnstadt]. Grundtakt wäre hier wahrscheinlich 10 Minuten.
Grundsätzlich geht es in dem Vorschlag darum die Anbindung aus westlichen Stadtteilen HD etc. an Neuenheim zu verbessern. Aktuell ist der ÖPNV nur ca. halb so schnell wie das Fahrrad, da ein weiter Umweg und mehrfaches Umsteigen notwendig ist. Durch die Anbindung der S-Bahn wird diese Spange auch für Pendler aus dem weiteren Umfeld attraktiv. Auch ein P&R Parkplatz direkt an der BAB Abfahrt wäre eine sinnvolle Investition.
Halkreislinie
Eine Straßenbahnlinie von Eppelheim Süd über Neuenheimer Feld zum Bismarckplatz, evtl Anbindung von Linien 23,24,26. Dies entlastet bzw. ersetz die 34 zwischen Pfaffengrund und Wieblingen, hier quälen sich heute Gelenkbusse durch viel zu enge Straßen.
Damit umgeht man betriebliche Inflexibilität von Ringlinien, indem Linie 22 und die NBS gemeinsam den Kreis bilden.
Auch eine Linie die den Kirchheimer und Rohrbacher Ast über die neue Spange in Neuenheim verbindet wäre sinnvoll um die Buslinien 29 und 31 zu entlasten.
Verstärkerlinien
Im Abschnitt (Kranichweg-) Zoo – Bismarckplatz (-Hauptbahnhof) ist mit einem höherem Fahrgastaufkommen zu rechnen, sowohl eine eigene Verstärkerlinie als auch die oben genannte Linienverlängerungen sind denkbar.
Ausbaupotential
Natürlich bietet sich die Verlängerung nach Schwetzingen entlang der alten Bahntrasse an. Aus diesem Grund habe ich auch die Linienführung über die Kreuzung mit 22 hinaus geplant. Da nun eine Verbindung mit schon existierende Vorschlägen besteht, die ich hier nicht wiederholen möchte.
Eine Verbindungskurve an die Eddinger Strecke mag betrieblich sinnvoll sein, aber ist für den regulären Fahrgastbetrieb ungeeignet, da die Verkehrszentren HBF und Bismarckplatz dabei umfahren werden.
Meine Vorschläge stellen keine Ultima Ratio da, ich bin kein studierter Verkehrsplaner, ich möchte lediglich Konzepte aufzeigen, die mir bei der Nutzung von ÖPNV auffallen. Einige Aspekte sind bewusst wage gehalten, um Verbesserungsvorschläge zu ermöglichen und Wissen zu sammeln um Vorschläge wie diesen zu reifen.