Beschreibung des Vorschlags
Haltepunkt Hameln Hafen
Hameln ist durch den Verkehr auf den Bundeststraßen B1, B83 & B217 stark belastet. Der Bahnhof ist durch die räumliche Nähe zu den Bundesstraßen 1 und 217 vom Durchgangsverkehr von PKWs und LKWs eingeschlossen. Der Weg vom Bahnhof zur Innenstadt ist besonders für Fußgänger*innen und Radfahrer*innen unattraktiv und teilweise gefährlich. Die „Deisterstraße/ Deisterallee“ ist mit 2008 23.800 Kfz/ 24 h, „Guter Ort“ mit 14.150 Kfz/ 24 stark befahren.* Busverbindungen vom Bahnhof zur Innenstadt laufen über die zu Stoßzeiten verstopfte Deisterstraße. In Bahnhofsnähe gibt es nicht ausreichend PKW Stellplätze. Autofahrende auf der Suche nach Parkplätzen belasten die umliegenden Straßen zusätzlich. Die vorgeschlagene Erweiterung der S-Bahn soll dazu dienen die Umgebung vom Bahnhof Hameln Verkehrsmäßig zu entlasten und einen durch die Nähe zur Weser zudem Touristisch interessanten neuen Haltepunkt erschießen.
Die vorhandene Gleisanlage der Hafenbahn (früherer Gleisanschluss der stillgelegten Aurora Mühle & Abstellgleis der Firma Kaminski) wird in diesem Vorschlag für den Personenverkehr nutzbar gemacht. Von dem vorgeschlagenden Haltepunkt gibt es entlang der Weser einen attraktiven Fuß und Radweg von der S-Bahn zur Innenstadt. Der Bereich an der Weser ist durch den Weserradweg und Gastronomie ebenso wie die Hamelner Innenstadt Touristisch geprägt. In unmittelbarer Nähe zum vorgeschlagenen Haltepunkt befinden sich ein größerer Parkplatz auf einem ehemaligen Induriegelände (Holzkönig) und die Tiefgarage der Rattenfängerhalle. Ungenutzte Flächen und Gebäude der ehemaligen Aurora Mühle würden durch den S-Bahnanschluss eine Aufwertung erfahren.
Ein Zugteil der S-Bahn von Hannover Flughafen endet derzeit am Bahnhof Hameln. Dieser Teil der S-Bahnlinie (S5) könnte nach dem Abkoppelvorgang bis zum Haltepunkt Hameln Hafen fahren.
* = Quelle: Planfeststellungsänderung für Neubau der B 1 – Südumgehung Hameln, Erläuterungsbericht vom 21.12.2009, Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr.
Weiter heißt es darin: „Das sehr hohe Verkehrsaufkommen führt schon heute zu Überlastungen an den Knotenpunkten sowie Stockungen und Stauungen auf Strecken, die nur einen Richtungsfahrstreifen besitzen. Die Abwicklung des überörtlichen und innerstädtischen Verkehrs ist somit stark eingeschränkt. Aus diesem Grunde weichen Ortskundige vielfach auf die benachbarten Wohnstraßen aus. Dadurch kommt es nicht nur im Zuge der Hauptverkehrsstraßen zu Überlastungen, sondern auch das nachgeordnete innerstädtische Straßensystem ist hohen Belastungen ausgesetzt. Negative Belas- tungen der Anwohner durch Lärm und Abgase, eine starke Trennwirkung durch die Verkehrswege sowie Beeinträchtigungen und Gefährdungen der sogenannten schwachen Verkehrsteilnehmer sind die Folge.
Fast alle Knotenpunkte im Zuge der Bundesstraßen haben sich in den letzten Jahren als Gefah- renstellen (Unfallschwerpunkte) erwiesen. Maßnahmen zur Reduzierung der Unfälle sind wegen der hohen Verkehrsmengen inzwischen weitgehend ausgeschöpft.
Im Innenstadtbereich haben die Bundesstraßen meist gleichzeitig auch die Funktion von Erschlie- ßungs-, Geschäfts- und Wohnstraßen. Dies führt zu vielfältigen, sich meist gegenseitig störenden Funktionsüberlagerungen und zu nachhaltigen Einschränkungen der Stadtentwicklung.“
Die Grundidee gefällt mir. Immerhin würde der Endpunkt deutlich näher an die Innenstadt heranrücken.
Luftbilder lassen allerdings vermuten, dass die benötigten Gleisanlagen für den Güterverkehr benötigt werden. Alternativ wäre aber auch eine Nutzung der alten Trasse nach Barntrup bis zur Ruthenstraße denkbar. Das hätte auch den Vorteil, dass der Endpunkt noch etwas näher an der Innenstadt läge. Warum wird dieser Weg nicht gewählt?
Hallo Ulrich,
vielen Dank für deinen Kommentar! Auf dem Google Luftbild sind auf den Gleisen viele Güterwaggons zu erkennen, die dort für die Verschrottung geparkt wurden. Aktuell stehen dort deutlich weniger. Die Firma Kaminski lagert hier Waggons mit Totalschaden, die später demoniert werden. Da es in dem zum Teil leerstehenden Industriegebiet weitere Gleisanlagen gibt, gehe ich davon aus, dass die Waggons auch an anderer Stelle gelagert werden könnten, zum Beispiel zwischen der leerstehenden ehemaligen Aurora-Mühle und dem Hafenbecken oder auf einem Abstellgleis am ehemaligen Hamelner Güterbahnhof.
Die alte Trasse nach Barntrup liegt auf einem recht hohen Bahndamm, der dann auf die Stillgelegte Eisenbahnbrücke zum alten Hamelner Klütbahnhof führt. Soweit ich weiß, wurde dieser Bahndamm über eine bereits demononiertes Brückenbauwerk über die Ohsener Straße erreicht. Der bauliche Aufwand, diese Strecke zu reaktivieren ist vermutlich größer.
Die höhere Lage würde ich eher als Vorteil sehen, denn dadurch spart man sich Bahnübergänge, die nach dem Eisenbahnkreuzungsgesetz problematisch sein könnten. Auch wenn sie bereits vorhanden sind, könnte die Aufnahme eines regelmäßigen S-Bahnverkehrs möglicherweise schwierig sein.
Der Bereich um den Bahndamm ist von der einen Seite recht eng bebaut. Auf dem Gelände neben dem Gasometer wäre evtl Potential für die Infrastruktur für einen Haltepunkt.
Den Hafen hatte ich vorgeschlagen, da die unmittelbare Umgebung sehr attraktiv ist und es für Tages- und Fahrradtouristen ein guter erster Eindruck von Hameln wäre: Schiffsanleger, Cafés, Weserpromenade, Rattenfängerhalle, Unterführung zur Altstadt.
Falls es sinnvoller sein sollte, den hohen Bahndamm zur Weserbrücke zu reaktivieren, wäre es auch denkbar, den Klütbahnhof wieder zu bedienen. Die Weserpromenade könnte dann wie früher über den Fußweg der noch vorhandenen Eisenbahnbrücke erreicht werden. Hier müssten Lösungen für das Wohnheim der Lebenshilfe und gegen die Störung der Fledermäuse im Klüttunnel gefunden werden.