Beschreibung des Vorschlags
Wer von Bielefeld aus mit der Bahn nach Norden fährt, der passiert nach wenigen Kilometern das Schildescher Viadukt, welches den Obersee überspannt. Namensgebend ist der 42.400-Einwohner-starke Stadtteil Schildesche, welcher im Osten bis an die Bahnstrecke heranreicht. Obwohl gerade dort der besonders bevölkerungsreiche Bezirk Vorwerk Schildesche (13.400 EW) liegt, ist der Stadtteil nicht mit der Bahn erschlossen. Auch die Stadtbahnlinie 1 erreicht Vorwerk Schildesche nicht. An diesem Zustand würde auch die zwischenzeitlich erwogene Verlängerung zum Obersee wenig verändern. Zu aller letzt ist auch die Busanbindung mangelhaft. Die Linie 31 bindet den Bezirk lediglich an die Stadtbahnhaltestelle Deciusstr. an (T30). In Richtung Hauptbahnhof und Innenstadt muss umgestiegen werden, was trotz der kurzen Fahrzeit die Attraktivität deutlich senkt.
Um diesen Misstand zu beheben, sollte man der bestehenden Bahnstrecke bedienen. Dort könnte ein neuer Halt entstehen, der Schildesche-Ost in drei Minuten an den Hbf anbindet. Bei Halt der Linien RB61 und RB71 würden zudem Direktverbindungen u.a. nach Herford und Osnabrück entstehen. Neben dem Stadtteil selbst würde auch die als Naherholungsgebiet beliebten Ziele Obersee und Meyerwald erreicht werden.
Vorgesehen ist der Bahnhof südlich der bestehenden Brücke am Meyerwald. Von hier aus kann eine bestmögliche Erreichbarkeit des Bahnhofs für Busse über die Meyer-zu-Eissen-Str. gewährleistet werden. Zudem sind gleichermaßen Norden und Süden des Bezirks erreichbar.
Da beide den Bahnhof anfahrenden Linien in Richtung Bielefeld nur noch den dortigen Hbf anfahren, halte ich einen Pendlerparkplatz in größerem Maßstab nicht für notwendig. Zur grundsätzlichen Erreichbarkeit mit dem PKW sowie zur Anbindung an den Busverkehr zwischen Schildesche und Baumheide sollte jedoch eine Stichstraße von der Talbrückenstraße geplant werden. Die Felder östlich der Bahnstrecke bieten zudem Raum für einen Ausbau des Einzugsgebiet.
Aufgrund der Standzeit der RB61 in Herford lässt sich der Halt ohne Fahrzeitverschiebungen in den ihren Fahrplan einbauen. Im Falle der RB71 müssten die Ankunfts- und Abfahrtszeiten in Bielefeld um bis zu zwei Minuten angepasst werden. Dies ist mit den Fahrplänen von schnelleren REs und Fernzügen kompatibel.
Vorteile:
- Erschließung von Schildesche, v.a. Vorwerk Schildesche (13.400 EW)
- deutlich schnellere Anbindung an Bielefeld Hbf
- Deutliche Beschleunigung für Reisen nach Norden (00:10h statt 00:40h für Schildesche -> Herford)
- bessere Anbindung des Obersees
- ÖPNV-Anbindung kann Flächennutzung östlich der Bahnstrecke bestimmen
- gute fußläufige Erreichbarkeit für große Teile des Orts
- ggf. Neubau von Fußwegen zur Aussparung von Umwegen
Nachteile:
- Züge enden nach Süden hin nach einer Station
- schlechte Erreichbarkeit mit dem PKW
- Einzugsgebiet durch Stadtbahn in Schildesche und Baumheide begrenzt
- Größeres Risiko des Ausbremsen von Fernverkehr und REs im Verspätungsfall
- ggf. Konflikt mit Fernverkehrskonzept nach SFS Bielefeld <-> Hannover
Bodems sieht in seinem Vorschlag für einen Citytunnel in Bielefeld ebenfalls einen Halt in Schildesche vor, allerdings in südlicherer Lage und somit schlechter zur Anbindung des Nordteils des Bezirks und des Obersees geeignet.
Wäre vielleicht 200m südlich besser? Dann müsste man den Bus nicht durchs Wohngebiet jagen, der Busanschluss bestünde bereits am Vorwerk
Berechtigter Punkt, ist halt die Frage, wie relevant der Busanschlusscim Vergleich zur fußläufigen Erreichbarkeit ist. Ggf. könnte man auch einfach den Bahnsteig leicht nach Süden verschieben und flachere Zugänge von beiden Seiten ermöglichen.
Das müsste wahrscheinlich ein Gutachter sagen