Beschreibung des Vorschlags
Während man in Leipzig eine wirkliche S-Bahn hat, ist man in Halle noch auf dem Stand von 1979,nur dass der Abschnitt von Halle-Nietleben über Halle Heidebf nach Halle-Dölau eingestellt und ein paar Regionalbahn Linien umbenannt worden sind. Leipzig ist 2,5 mal größer als Halle. Das sich eine unterirdische S-Bahn Stammstrecke nicht lohnt sehe ich als Selbstverständlichkeit. Trotzdem: Vom Zentrum zum Hauptbahnhof ist der Abstand in Halle größer. Vom Händel-Denkmal zum Empfangsgebäude geht man 1,4 Kilometer (17 Minuten). Das ist doppelt so lang wie vom Hbf zum Marktplatz in Leipzig. Wie also das Zentrum näher an den Hbf bringen?
- Ein Tram-Train System ist fast unmöglich, da die Tram Spurweite 1000mm beträgt
- Für einen S-Bahn Tunnel ist Halle zu klein
- Fazit: Es braucht eine oberirdische Eisenbahn Strecke
Die Beschreibung erfolgt nun in 10 Fragen. Mal schauen,wie das ankommt. Gerne eure Meinung dazu in die Kommentare
10 Fragen – 10 Antworten
1. Wie wird trassiert?
Vollständig zweigleisig, kreuzungsfrei und auf 15kV/16.7Hz elektrifiziert.
Meist verläuft die Trasse als Hochbahn. Dadurch kann der Park weiterhin genutzt werden
Die Mindestradien von 180 m sind selbstverständlich eingehalten. Die Stadtparkbrücke hat einen Radius von 400m
2. Wie lang ist die NBS?
Streckenlänge: 1000m
Gleislänge: 2400m
Linienlänge: 5km
3. Welcher Takt herscht auf der NBS?
T60 (S5) + T60(S5X) + T30 (S3) + T60 (S7) + T60 (S11)
6 Züge pro Stunde
=> Um Verknüpfungen zwischen den Linien weiterhin herzustellen wird kein Gleichmäßiger Takt (T10) gefahren. Dies wäre nicht im Sinne eines integralen Taktfahrplans.
4. Was passiert mit den Grünflächen?
Wer auf die Karte guckt, dem wird schnell auffallen, dass man ein derartiges Projekt nur wegen dem Stadtpark oberirdisch bauen kann. Aber das Projekt soll den Park nicht verkleinern, sondern erweitern. Die Brücke über die Magdeburger Straße der Eisenbahn wird nämlich zur Entwicklung einer „Grünen Achse “ genutzt. Der Stadtpark wird im Westen erweitert. Damit entsteht ein durchgängiger Park vom Hauptbahnhof bis zum Hansering. Langfristig sollten weitere Bahnflächen im Westen grüner werden und so für eine positive Entwicklung im Stadtbild sorgen.
5. Was passiert mit den Parkplätzen?
Der Parkplatz Volkmannstraße hat 194 Parkplätze (Quelle pdf-Datei). Auch wenn ich kein Auto Fan bin, so wird man wohl für Ersatz suchen müssen. Hierfür errichtet man einfach am südlichen Ende des Parkplatzes ein Parkhaus. Dieses ist damit sogar näher am Hbf und hat eine deutlich attraktivere Lage als der jetzige Parkplatz
6. Liegt die Haltestelle wirklich im Zentrum?
Das Zentrum ist ein Bereich und kein Punkt. Für alle die einen Punkt haben wollen, kommt wohl nur der Markplatz in Frage. Wenn wir nun das Händel-Denkmal als Zentrum nehmen, dann muss man noch 330 Meter laufen. Nehmen wir das Zentrum der Verwaltung (Rathaus), dann sind es 200 Meter bis zum Bahnsteig. Somit liegt die Haltestelle nicht direkt im Zentrum (da wäre es nur unterirdisch möglich), aber in fußläufiger Entfernung von 200-350 Meter (je nach Definition) zum Zentrum
7. Wie verändert sich die Fahrzeit
Da mein neuer Bahnhof wohl eher nicht als Ziel dienen wird, nehmen wir als Zielpunkt das Rathaus her. Aktuell: Anreise mit S-Bahn zum Hbf. (x Minuten) + Fußweg vom Gleis zur Tram (4 Minuten) + Umstiegswartezeit (4 Minuten) + Tram Linie 7 Fahrzeit (7 Minuten) + Fußweg (2 Minuten) =17 Minuten Neu: Anreise mit S-Bahn zum Hbf. (x Minuten) + Fahrzeit mit S-Bahn zu Bf. Zentrum (1 Minute) + Fußweg (5 Minuten) = 6 Minuten Fahrzeitveränderung: -11 Minuten
8. Von Wo aus verändert sich die Fahrzeit?
Wenn man in einer S-Bahn Linie sitzt, die den neuen Bahnhof Zentrum anfährt ist es für alle Ziele im Zentrum und im Norden von Halle günstiger die neue Strecke zu benutzen und dann erst auf die Tram umzusteigen. Für alle die am Hbf mit RB, Fernbahn oder einer S-Bahn von Norden ankommt, für den rentiert sich ein umstieg nur, wenn sein Ziel im Umkreis von 300 – 400 Meter zum neuen Bahnhof liegt oder er auf eine Tram Linie umsteigen will, die nicht am Hbf vorbeifährt.
9. Welche Vorteile bietet die Variante
An der Tram Haltestelle Marktplatz ist das Zentrum von Halle. Dieses würde besser erreicht werden Die Tram Linien 1,3,8, 16 halten zwar am Marktplatz aber nicht am Hbf. Man würde sich einen Umstieg ersparren und dadurch große Teile Halles 10 Minuten schneller an die S-Bahn anschließen.
10. Ist dieser Vorschlag viel zu teuer und überdimentioniert?
Klares Nein ! Er ist lediglich oberirdisch (nicht die Variante) und damit schon günstig trassiert. Ich denke, dass eine Stadt mit 240.000 Einwohnern definitiv groß genug für eine 1000m lange S-Bahn NBS ist. Vielleicht ist die Variante überdimentioniert, aber der Hauptvorschlag ist es nicht.
Vorteile:
- Deutlich kürzere Fahrzeit ins Zentrum
- Entlastung der Tram zwischen Hbf und Marktplatz
- Bequemere umsteigefreie Direktverbindung bspw. vom Zentrum Halles zum Zentrum Leipzigs
- …
Bilder
Bilder sagen ja bekanntlich mehr als tausend Worte. Ich verzichte auf eine genauere Trassenbeschreibung. Die Karte+ Bilderunterschrift soll vorerst reichen.
Abbildung 1: Abzweig von der Bahnstrecke.
Abbildung 2: Überquerung der Magdeburger Straße
Abbildung 3: Der neue Bahnhof Halle Zentrum
Abbildung 4: Lage des neuen Bahnhofes – Überblick über das Zentrum
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Wie du hier auf 10 Züge pro Stunde kommst ist mir ein Rätsel. Ich komme auf 6, das passt zum später beschriebenem nicht-T10 auch deutlich besser.
Hi Jan_Lukas
Du hast natürlich recht. Es sind nur 6 Züge pro Stunde bei einem T10.
VG Geomaus007
Ich denke, dass der Abschnitt durch den Stadtpark sehr problematisch wird, da die Einwohner Halles hier heftig protestieren werden. Die einzige Lösung und die Trasse nicht zu verändern wäre auch den neuen Bhf auf eine Brücke zu legen damit die Strecke überall im Stadtpark auf der Brücke liegt und die Menschen weiterhin überall durchlaufen können
Optional kann man noch die Trasse mit Glaswänden einhausen, um den Lärm zu minimieren.
Hi Nieglas,
Der Problematik bin ich mir bewusst. Ich würde deshalb den Stadtpark erweitern. Eine Hochbahntrasse wäre bestimmt eine gute Lösung. Mit der Erweiterung werden die Proteste wohl minimiert.
Lärmschutzwände gerne, aber müssen es gleich Glaswände sein? Vielleicht könntest du die Vorteile von Glaswänden noch genauer erläutern.
Vg Geomaus007
Stimmt, Glaswände sind eigtl unnötig^^
Ich glaube einfach dass eine Erweiterung nicht die Zerteilung des Parks (bei einer ebenerdigen Trasse), also das Problem, nicht löst.
Habe jetzt übrigend die Trasse als Hochbahn geplant. Vielen Dank für deine Anregung
Und bist du sicher das die Trasse hoch genug ist um die Hochstraße (B6) zu überqueren? Laut Google Earth sind die Gleise vor dem Hbf und die Hochstraße auf gleicher Höhe.
Hi Nieglas,
Vielen Dank für den Hinweis. Die Hochstraße erscheint mir auch gleich hoch.
Wenn man gleich nördlich der Bahnsteige mit einer Steigung von 20 Promille hochfährt, dann erreicht man nach 300 Metern die Auffahrt und würde die mit +6m überqueren können. Die Bundesstraße selbst sogar noch etwas höher.
Es wird mindestens eine Steigung von 17 Promille benötigt. Damit wäre man 5,1 Meter über der Auffahrt.
Diese Steigung ist auf jeden Fall tragbar. Die Nordrampe des Citytunnels Leipzig schafft sogar 40 ‰ Steigung. In Halle wäre es nicht einmal die Hälfte. Ich denke das ist tragbar.
Vg Geomaus007
Ja, das passt auf jeden Fall. Jetzt sehe ich, zumindest von der Infrastruktur her, keine Bedenken mehr.
Dann gäbe es von Halle-Südstadt oder Halle-Neustadt keine Direktverbindung mehr nach Leipzig.
Hi Bueffel59,
Ob es eine solche noch gibt, habe ich bewusst offen gelassen. Schließlich müssen die Züge der Direktverbindung ja heute bereits am Hauptbahnhof Kopf machen. Da könnte man sie ja auch weiter fahren lassen. Laut D-Takt brauchen sie zum Wenden aktuell 4 Minuten.
Möglichkeit 1: Keine Fahrplanveränderung. Die Züge halten nur 1 Minute in Halle Zentrum. Es steht hierfür ein zusätzlicher Lokführer bereit (In Blankenese und München-Ost bei der S-Bahn geläufig). Dadurch verschiebt sich die Fahrzeit nicht.
Möglichkeit 2: 4 Minuten längere Fahrzeit (1 Minute Halt Hbf + 1 Minute Fahrzeit + 1 Minute Fahrzeit + 1 Minute Halt Hbf)
Möglichkeit 3: Züg fährt Bf. Zentrum nicht an.
Ich würde die Direktverbindung gerne behalten. Welche Variante würdest du wählen?
VG Geomaus007
Die Wendezeit in Halle Hbf für diese kurze Verlängerung zu verbraten, ist völlig unrealistisch. Sie wird aufgrund des regen Fahrgastwechsels und zwecks Abbau von Verspätungen zwingend benötigt.
Die Fahrtzeit zu verlängern macht nur unnötig Arbeit, schau dir zB mal den eingleisigen Abschnitt in Silberhöhe an oder natürlich den City-Tunnel. Eine Fahrzeitverlängerung ist ohnehin unattraktiv für die Fahrgäste.
Übrigens werden die S5 und S5X bald den Abschnitt nach Halle-Trotha übernehmen. Die beiden Linien kannst du also ebensowenig nach Halle Mitte führen. Blieben also nur noch die S7 und S11, die beide eher den Charakter einer Regionalbahn haben.
Wer von Halle Hauptbahnhof in die Stadt möchte, nimmt entweder die Tram oder läuft 10 Minuten (der Fußweg ist relativ angenehm).
Hi,
ja, im D-Takt ist das so. Aber warum kann das für dieses Projekt nicht einfach auf aktuellem Stand bleiben? Ich sehe das nicht als Ausschlusskriterium.
10 Minuten? Du bist aber schnell zu Fuß. Das ist eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 8,4 km/h. Wennst du Pech hast stehtst du davon 1 bis 2 Minuten an der Ampel und hättest dann eine Geschwindigkeit von 10,5 km/h. Als Fußgänger kann ich dir sagen, dass ich das nur laufend schaffe. Schon gar nicht in einer frequentierten Fußgängerzone.
Ich würde von einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 4 km/h ausgehen und dementsprecend 21 Minuten brauchen. Das ist für mich in der Freizeit noch ok. Aber zum Pendeln, … würde ich lieber mit der S-Bahn ins Zentrum
Vg Geomaus007
ja, im D-Takt ist das so.
Tatsächlich wird das im Dezember schon umgesetzt. Für die erreichten Anwohner ist diese Durchbindung auch sehr zu begrüßen. Alternativ könnte man natürlich neben der S7 und S11 auch Regionalzüge (RB 25; RE 8/9; RE 16) in die City führen. Dann wäre man immerhin bei 5 Fahrten pro Stunde.
Weil die Direktverbindung nach Leipzig für den Trotha-Ast eine enorme Verbesserung wäre. Leipzig-Halle ist ein polyzentrischer Ballungsraum, es ergibt also überhaupt keinen Sinn, alle Halleschen S-Bahnlinien auf die Hallesche Innenstadt allein auszurichten und Leipzig links liegen zu lassen.
Gut, die zehn Minuten waren (etwas optimistisch) geschätzt. Es bleibt aber dabei, dass der Fußweg zwischen Halle Innenstadt und Halle Hauptbahnhof angenehm und angemessen ist, und dass es darüber hinaus noch die Tram gibt. Das heißt, dass eine solche Stichstrecke im dichten Takt bedient werden müsste, damit sie attraktiv ist (was jedoch aus bereits genannten Gründen nicht sinnvoll durchführbar wäre). Kein Mensch, der mit dem ICE in Halle Hbf ankommt, wird neun (oder mehr) Minuten auf die S-Bahn warten, vor allem wenn es auch die Tram gibt, welche in der Innenstadt deutlich mehr verschiedene Ziele erreicht. Die Stichstrecke würde also eigentlich nur denjenigen Fahrgästen nützen, die von vornherein in diesem Zug sitzen.
Und für diese nur geringfüge Verbesserung die S-Bahn-Verbindungen zwischen Leipzig und den Halleschen Randbezirken so zu verschlechtern, ist total unverhältnismäßig. Zwischen Leipzig und Halle wird in beiden Richtungen viel gependelt, und es ist weiß Gott nicht die kürzeste Pendlerstrecke. Das Rollmaterial und das Klientel in den S-Bahnen lässt sowieso zu wünschen übrig. Da auch noch die angesprochenen Direktverbindungen zu kappen, ist ein Affront an die Fahrgäste.