Beschreibung des Vorschlags
Motivation:
Die 130.000-Einwohner-Stadt Göttingen verfügt über keinen innerstädtischen SPNV, entsprechend ist die historische Altstadt von Bussen überfüllt. Ich habe einen sehr teuren Innenstadttunnel als Lösung vorgeschlagen, der mit Sicherheit nie gebaut wird. In den Kommentaren dazu haben Krake und Baum als Problem unter anderem identifiziert, dass das Netz sehr radial ausgerichtet ist und mehr Tangentialverbindungen gefordert.
Vorschlag & Umsetzung:
Ich schlage eine Ringlinie vor, die in etwas Abstand das Zentrum umkreist und die Altstadt am Bahnhof tangiert. Der Abstecher zum Bahnhof ermöglicht sehr gute Umsteigemöglichkeiten und vermeidet die engen Kurven im Bereich der Güterbahnhofstraße. Die Fahrzeit sollte 45 Minuten betragen, mit drei Bussen ließe sich demnach ein 15-Minuten-Takt (tagsüber) in einer Richtung bewältigen. In Anbetracht der eher höheren Fahrzeit schlage ich eine ganztägige Befahrung in beiden Richtungen vor. Es sind einige bauliche Maßnahmen, z.B. vereinzelter Neubau oder Verlegung mancher Haltestellen (im Leinetal, am Kreuzbergring) vorzunehmen. Außerdem sollte für eine häufigere Befahrung mit Bussen der Sandweg ertüchtigt werden.
Es bestehen Umsteigemöglichkeiten zu allen Linien (außer 33). Ich erwarte die größte Auslastung auf dem Abschnitt zwischen Schützenplatz (P+R) und Gothaer Platz.
offensichtliche Nachteile:
- hoher Fahrzeugeinsatz
- eher geringe Auslastung zwischen den Haltestellen Pommerneck (Südstadt) und Im Leinetal zu erwarten (ca. 1/3 der Gesamtstrecke), die nächste Querung des Leinekanals nördlich des Sandwegs ist aber erst der Cityring
- durch die Existenz der Linie alleine fährt erstmal kein Bus weniger durch die Innenstadt, andere Linien müssten ausgedünnt werden, dann wäre aber eventuell eine getaktete Abstimmung auf die Ringlinie notwendig, die bei der Vielzahl an Linien unmöglich ist
mögliche Ergänzungen/ Entwicklungen:
- direkte Anfahrt des Badeparadies Eiswiese
- Fahrt über Merkelstraße statt Friedländer Weg zur Erschließung des Naherholungsgebiets Schillerwiesen.
- 10-Minuten Takt tagsüber
- einseitige Verstärkung der Ostumfahrung der Innenstadt bis zum Klinikum
offene Fragen:
- Einsatz von E-Bussen oder Diesel? (Präferenz für Diesel, da Laden auf Ringlinien unpraktisch (aber nicht unmöglich) ist, neue E-Busse lieber in die City fahren lassen)
- Takt in der SVZ?
- Einbindung ins Nachtnetz?
Du schreibst „Die Fahrzeit sollte 45 Minuten betragen, mit drei Bussen ließe sich demnach ein 15-Minuten-Takt (tagsüber) in einer Richtung bewältigen.“ Ich denke zwar, dass für einige Leute die Richtung fast egal ist, ich würde aber trotzdem in beider Richtungen fahren. Außerdem müssen die Fahrer auch Pausen machen, dann reichen 3 Busse für einen 15-Miniten-Takt nicht, oder willst du immer einen Fahrerwechsel machen?
Diese Ringlinie brächte eine Entlastung der Innenstadt, von daher ist sie zu befürworten. Da sie die wichtigen Arbeitgeber im Norden und die großen Wohngebiete im Südosten auslässt, wäre der Effekt aber nicht sehr groß. Daher schlage ich ergänzend noch eine Tangentialbuslinie vor.