Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag von Strychnin brachte mich dazu mir Göteborg einmal näher anzusehen, wenn auch nur auf Luftbildern. Auffällig fand ich, dass sich nördlkich der Göta älv einige reine Busstraßen befinden, die ideal für einen Umbau auf Straßenbahnbetrieb geeignet erscheinen, so entlang der Lindholmsallén, Ceresgatan, Sannegårdsgatan und Östra Eriksbergsgatan. Im Bereich der Västra Eriksbergsgatan müsste eine neue Trasse südlich der Straße geschaffen werden, sinnvollerwiese neben der Monsungatan und der Astris Gata, um möglichst kurze Wege zur benachbarten Bebauung herzustellen.
An der Hst. Vågmästareplatsen müsste man von der vorhandenen Straßenbahnlinie abzweigen. Da diese dort als Hochbahn ausgeführt ist, müssten vorher, auf beiden Seiten der Rampe zur Hochbahn, jeweils ein Gleis abzweigen, um am Boden bleibend den Vågmästareplatsen zu erreichen. Wenn man die Böschungen zur Rampe durch Wände ersetzt, wäre dort Platz für Bahnsteige, die außerdem auch von einer künftigen Linie nach Tolered bedient werden könnten. Denkbar wäre aber auch der Abbau der Hochbahnstrecke und eine ebenerdige Führung aller Linien, was zu einer übersichtlicheren Haltestellensituation führen würde.
Weiter ginge es entlang der Hisingsgatan bis zur Myntgatan, wo eine Hst. Platz finden, wenn man die Myntgatan dort etwas verbreitert. Am Ende der Myntgatan folgt eine unabhängige Trasse als Hochbahn über Eisenbahngleise hinüber, bevor die Busstraße erreicht wird.
Im Westen bietet sich ein weiterer Anschluss an die vorhandene Straßenbahn nach Bikopsgården an, da an der Haltestelle Eketrägatan neben einer Wendeschleife auch bereits ein abzweigendes Gleis auf eine freigehaltene Trasse hindeutet. Dieser Trasse folgend dürfte eine Strecke mit äußerst geringen Baukosten herzustellen sein. Eine anschließende Brücke über die Bahn und die Västra Eriksbergsgatan schafft den Anschluss an die o. g. Strecke.
Als Linien schlage ich vor eine Linie entlang der vorhandenen Strecke bis Eketrägatan zu führen, dort abzweigen zu lassen und in Västra Eriksberg auf eine andere Linie übergehen zu lassen, die dann ab Vågmästareplatsen wieder auf der vorhandenen Strecke stadteinwärts führt. In der Gegenrichtung natürlich ebenfalls mit einem Linienwechsel.
Eine dritte Linie könnte aus der Innenstadt kommend ebenfalls am Vågmästareplatsenabzweigen und über Eriksberg nach Bikopsgården führen, weshalb ich an der Verzweigung bei der Eketrägatan eine entsprechende Verbindungskurve vorschlage. Diese Linie könnte weiter östlich auf die von Strychnin vorgeschlagene Linie nach Backa übergehen.
Nun ja, das Problem ist, dass es nur eine einzige Verbindung zwischen der Nord- und der Südseite des Göta älv gibt. Allzu viele Linien kann es hier also gar nicht geben. Ich könnte mir daher vorstellen, eine der Linien 5 oder 6 komplett über die neue Strecke zu führen. Diese sollte aber trotzdem komplett bis Biskopsgården durchfahren, damit der Takt dort nicht ausgedünnt wird.
Ansonsten ist auch eine neue Straßenbahnlinie 12 komplett auf der Nordseite des Kanals geplant; weitere Informationen dazu konnte ich leider nicht finden. Wenn man die hier schon einplant, könnte man eine Verstärkerlinie von Backa über die neue Strecke führen und sie an der Eketrägatan auf die Linie 13 übergehen lassen. Diese müsste dazu zu einer „richtigen“ Verstärkerlinie werden.
Oder, wenn ich den zweiten Vorschlag sehe, könnte man auch die 10 nach Tolered führen und Backa komplett einer Tangente überlassen.
In diesem Zusammenhang gebe ich übrigens auch gern den Link zum sehr ausführlichen Gleisplanweb-Plan weiter, der auch die Betriebszeiten enthält.
Gut, wie man die Linien nun führt und welche Linie man wohin fahren lässt, ließe sich ja jederzeit ändern. Mir käme es vor allem darauf an, dass die Strecken entstünden. Abgesehen davon, sollte es doch möglich sein vier Linien über die Brücke zu führen. Damit ist doch eine Straßenbahnstrecke noch nicht überlastet. Diese vier Linien hätten folgende Ziele:
– deine Strecke nach Backa
– meine Strecke nach Tolered
– die vorhandene Strecke nach Biskopsgården
– meine Strecke ab Vågmästareplatsen nach Eriksberg
Die letztere könnte auf eine anderen Linie übergehen, die über Eketrägatan und deine Strecke nach Backa führt, während eine zweite Linien von Biskopsgården über den Abzweig Eketrägatan und Eriksberg zum Vågmästareplatsen und weiter nach Tolered führen könnte. So wären überall dichte Takte möglich, man käme auch von überall umsteigefrei in die Innenstadt, aber zwei Linien blieben nördlich der Göta älv (einem Fluss!) und würden zusätzliche Direktverbindungen ermöglichen.
Man sollte bedenken, dass die Fähre 286 zwischen Stenpiren und Lindholmspiren in der HVZ im 6min-Takt und zusätzlich die Fähre 285 zwischen Klippans Färjelage und Lilla Bommens Hamn im 20min-Takt verkehrt. Die Fähren sind bei den Göteborgern ziemlich beliebt (ok, ich kann nur für die 281 und 282 zu den südlichen Schären aus eigener Erfahrung sprechen, aber anhand des Takts und der Belebtheit am Stenpiren kann man das denke ich auch auf jene Linien übertragen) und wahrscheinlich schneller als deine vorgeschlagene Straßenbahn mit dem großen Umweg. Klar die Fähranleger liegen nicht so zentral, aber für die Last Mile sind in Göteborg Fahrräder und auch E-Scooter sehr verbreitet.
Was ich noch am ehesten interessant fände, ist der Abzweig Eketrägatan-Eriksberg, da dort auch wirklich neue Besiedlung erschlossen wird und die Fahrzeit im Vergleich zur Fähre ähnlich sein könnte. Bei diesem Abschnitt gefällt mir auch die unabhängige Streckenführung, die ja auf dem restlichen Teil nicht komplett verwirklicht werden kann.