Beschreibung des Vorschlags
Garmisch-Partenkirchen ist ein Heilklimatischer Kurort. Entsprechend rein sollte dort die Luft bleiben. Außerdem befindet man sich dort im Gebirge, also bewegtem Gelände. Dort haben es elektrische Verkehrsmittel meist leichter als Diesel oder Benziner. Deswegen möchte ich hier in Sachen Elektromobilität in Garmisch-Partenkirchen beitragen. Weil der Ort laut Wikipedia 27000 Einwohner hat, schlage ich statt einer Straßenbahn einen O-Busbetrieb vor. Dessen Investition dürfte in einem so kleinen Ort doch günstiger sein als der für ein Straßenbahnnetz.
Weitere Linien meines O-Busnetzes:
Sagen wir es so: deine gewählte Verkehrsachse ist sehr gut. Grainau, die Ami-Kaserne in Breitenau, die Garmischer Innenstadt mit Kurpark, Bahnhof, der Partenkirchener Kern an der Ludwigstraße, das Skistadion, Kainzenbad, Klinikum. Kann man auf jeden Fall so machen, deckt fast alles wichtige ab.
Zunächst ein paar Detailkritiken: In Untergrainau würde ich südlich vom BZB-Halt vorbei, durch die Loisachstraße fahren. Die Kurve deiner Strecke auf die Griesener Straße ist schon echt hart, da wird ein Bus Schwierigkeiten bekommen. Gerade ein O-Bus, der nicht beliebig ausholen kann.
Am Bahnübergang der Mittenwaldstrecke (Kainzenbad – runter zum Skistadion) kannst du keine Drähte für den O-Bus aufhängen. Die Mittenwaldbahn ist elektrifiziert, die Fahrdrähte können sich natürlich nicht kreuzen. Ich weiß nicht, wie einfach es wäre, hier eine kurze Lücke in der Leitung zu lassen (Bus fährt Pantograph ein und dann wieder aus) und den BÜ per Akku zu kreuzen. Für eine Unterführung ist nämlich leider kein Platz.
Allgemein muss man abwägen, ob eine reine Umrüstung auf elektrischen Verkehr so viel ausmacht. Du hast Recht, für eine Tram ist GAP eigentlich zu klein (auch wenn ich eine vorgeschlagen habe) aber: einen großen Zeitgewinn wirds nicht geben. Der Verkehr in Garmisch ist sehr dicht (auch, wenn gerade UMgehungen gebaut werden) und auf vielen Straßen für eine Busspur kein Platz. Aber: nachdenken kann man sicher drüber, durchaus ein interessanter Ansatz.
Daraus wird nichts. Denn O-Busse haben keine Pantographen, sondern Stangenstromabnehmer. Um diese wieder an die Oberleitung zu bringen, ist mehr Aufwand als bei Pantographen notwendig. Im Normalfall muss der Fahrer aussteigen und das Ganze manuell machen. Es gibt aber wohl auch Systeme, bei denen der Fahrer den Vorgang mit einem Joystick von seinem Platz aus steuern kann. Während der Fahrt wird es jedenfalls nicht gehen.
Es gab/gibt niveaugleiche Kreuzungen von Straßenbahnstrecken mit elektrifizierten Eisenbahnstrecken. Warum sollte es mit dem O-Bus also nicht möglich sein?
Es gab/gibt niveaugleiche Kreuzungen von Straßenbahnstrecken mit elektrifizierten Eisenbahnstrecken. Warum sollte es mit dem O-Bus also nicht möglich sein
Kenne ich nicht, wie funktioniert das en detail? Zwei sich kreuzende neutrale Fahrdrahtabschnitte auf gleicher Höhe?
Bin mir nicht sicher, ob das mit einem Stangenstromabnehmer (danke!) geht. Die umfassen die Fahrleitung doch stärker als ein Pantograph, der nur entlang gleitet?
Ein Fahrdrat hat da glaube keine Spannung und der Nutzer dieses Drahtes (hier dann definitiv die Bahn) bügelt kurz ab und unternimmt eine Schwungfahrt (wenn das wirklich so heißt).
Mit dem Stangenstromabnehmer müsste es theoretisch auch gehen. Schließlich gibt es auch einige Städte, in denen O-Bus und Straßenbahn verkehren und sich auch kreuzen.
Das geht prinzipiell schon. In Zürich gibts eine Kreuzung mit der Uetlibergbahn, die hat aber nur 1200 V Gleichstrom. Da wird einfach die Obusfahrleitung von der Bahnfahrleitung isoliert. Eine andere Kreuzung mit 15 kV wurde aber nicht zugelassen. Soll heißen: Kreuzung mit BZB geht, mit Außerfern- und Mittenwaldbahn nicht.
In Zürich gibts aber auch automatische Einfädeltrichter. Dann bräuchte man nur einen kleinen Akku und der Obus fädelt sich selbst ein. Sowas sieht so aus wie hier.
Da der Abschnitt südlich der Mittenwaldbahn recht kurz ist, wäre wohl ein Batteriebetrieb dann einfacher. Bus bügelt an der Wildenauer Straße ab, überquert den BÜ im Batteriebetrieb. An der Endstelle am Klinikum kann er dann, falls notwendig, nachtanken.
Beweisbild.
Geht sogar im Modell: Beweisbild.
Modellbahnen und -busse verwenden schliesslich mWn. den gleichen Strom (Stärke und System), oder? Da ist sowas natürlich kein Problem. Trolleybusse in Realität verwenden jedoch weitaus ein anderes System als die ‚echte‘ Eisenbahn. Gleiches gilt für Bahnen.
In Deutschland werden solche Stromkreuzungen leider nicht mehr zugelassen. Eine der wenigen, die existierte, war auch in Markkleeberg Mitte zwischen Bahn und Tram. Das Kreuzungsstück wurde je nach Verkehrsmittel mit entsprechender Spannung versorgt – ging die Schranke runter, wurden die Verbindungen zur weiteren Tramleitung getrennt und 15kV auf die Kreuzung geschaltet. Ein kleinerer Grund, warum die Tram 9 nach Markkleeberg West eingestellt wurde.
> wurden die Verbindungen zur weiteren Tramleitung getrennt und 15kV auf die Kreuzung geschaltet
Das stimmt nicht. Da gab’s ne Schutzstrecke, sprich der Abschnitt war spannungslos und konnte definitiv nicht durchgeschaltet werden.
Das wurde regelmäßig lustig, wenn man sich am zur ortsansässigen 30er Langsamfahrstelle gehörenden 500Hz-Magneten eine gefangen und die Indusi einen dann mitten auf die Kreuzung gestellt hat. Dann hat man stundenlang erstmal alles zugestellt, solang bis die Hilfslok kam….
An mir selber ging der Kelch vorüber, aber ’n Kollege von mir hat’s dort mal in die Zeitung geschafft.
sicher? ich hab mir das mal angeschaut – da war keine Isolierung, sondern normaler Fahrdraht. die früher anfahrenden S-Bahnen hätten den mit Sicherheit auch gebraucht.
Ganz sicher.
@Richard Vogler: Bei deinem Link findet man auch dieses Bild: https://de.wikipedia.org/wiki/Bahnstrecke_Leipzig-Plagwitz%E2%80%93Markkleeberg-Gaschwitz#/media/File:J23_980_Markkleeberg_Posten_1,_Fahrdrahtkreuzung.jpg
Darunter steht: „Fahrleitungskreuzung, die Fahrdrahtspannung war umschaltbar„
Interessant. Und noch interessanter ist das Bild hier, das den ganzen Schlamassel zeigt: Wenn man sich den Oberleitungsmast anguckt, der das El2 halb verdeckt, erkennt man da drauf nen offenes Trennmesser; auf dem Masten dahinter ein geschlossenes – sieht so aus als war da wirklich was schaltbar.
Die Geschichte mit dem gestrandeten Kollegen enspricht aber auch der Wahrheit. Und der war bei weitem nicht der einzige – die Stelle war berüchtigt und man sagt, dass Netz irgendwann die Faxen dicke hatte und keine Güterzüge im unteren PZB-Programm mehr dort hat langfahrn lassen.
Wo da jetzt das Problem war, dass die trotz Schaltmöglichkeit nicht mehr aus eigener Kraft weiterkamen… da muss ich grad mal dicke Backen machen.
@Richard: Vielleicht war der Schalter kaputt?
Im Grunde spielt es abe auch keine Rolle, was nun in Markkleeberg möglich war oder nicht. Prinzipiell muss es möglich sein Oberleitungen ein- und ausschaltbar zu machen. Das könnte in Abhängigkeit von der Schranke auch automatisch geschehen. Natürlich müssten die Isolatoren für die höhere Spannung ausgelegt sein, aber wenn man diese abschaltet könnte man die niedrigere Spannung der Straßenbahn oder auch des Obus (um beim Thema zu bleiben) drauflegen. Auch Kreuzungen mit Obussen wären daher technisch möglich, wie diverse Kreuzungen in Städten mit Straßenbahn und Obus zeigen. Rein mechanisch unterscheiden sich die Stromabnehmer der Eisenbahn ja nicht wesentlich von denen der Straßenbahn, so dass es auch für das Umgreifen der Oberleitungen der Obus-Stromabnehmer eine Lösung geben muss. Das Problem sind einzig rechtliche Hürden, die solche Kreuzungen in Deutschland verhindern, doch Gesetze kann man ändern.
Ich habe keinen Zweifel, dass es so war, wie du es beschreibst. Technisch müsste es aber durchaus möglich sein, eine solche Kreuzung so zu konstruieren, dass sie sie wahlweise mit der einen oder anderen Stromart eingeschaltt werden kann, um am falschen Ort stehengebliebenen Fahrzeugen das Anfahren zu ermöglichen.
Dass eine Neuanlage einer solchen Kreuzung heute nicht mehr zulassungsfähig ist, bedaure ich. Ich halte es aber für legitim eine Gesetzesänderung zu fordern, die sowas in Zukunft wieder ermöglicht. Prinzipiell finde ich es bedauerlich, wenn eigentlich gute Sachen durch unnötige Vorschriften verhindert werden. Auch der Obus in Potsdam wurde ja ein Opfer der 15kV Oberleitung, die Anfang der 90er Jahre einen BÜ erreichte, über den bis dahin der Obus fuhr.
Diese Idee finde ich gar nicht so schlecht. Bei einer Stadt dieser Größenordnung würde sich als elektrisches Verkehrsmittel wohl tatsächlich am besten der Obus eignen. Auch die Linienführung ist recht gut gewählt, wobei ich aber den Schlenker am Hp. Untergrainau bedenklich finde. Das verlängert unnötig die Fahrzeiten für eine sehr unbedeutende Haltestelle und könnte auch erhebliche Probleme beim Rechtsabbiegen mit sich bringen. Eine Haltestelle für den Hp. könnte auch in der Loisachstraße liegen.
Hallo, ich habe mit Interesse mal mitgelesen,
@Zeru, @Hendi, @C21H22N2o2 und wer noch mitredet.
Ich selber als Ex-Potsdamer trauer den Obus dort sehr hinterher. Ind dieser Stadt wurde der Betrieb aus zwei Gründen eingestellt. Zuerst wurde die Strecke auf halber Länge unterbrochen. Grund dafür war nach der Wende ein schneller Ausbau einer ICE Strecke von Berlin nach Hannover und München. Da die heutigen Strecken noch lange nicht fertig waren, wurde diese Trasse vorerst ausgebaut, die der Obus überquerte. (Bis dato nicht elektrifiziert) Die Bahn weigerte sich, sich auf eine Leitungskreuzung einzulassen. Grund wären die Wartungskosten und evtl. Verspätungen bei Störung.
Somit fuhr der Obus in Potsdam nur auf halber Strecke und schrieb rote Zahlen. Hinzu kamen zwar noch zwei Duobusse, die mit Diesel fahren konnten. Doch eine neue Führungsschiene in Potsdam ließ den Obus fallen. „Es sei ein Produkt des Ostens“, fiel einst als Kommentar eines der neuen Chefs. Die Fahrzeuge fielen fast alle samt durch den TÜV wegen „erheblichen Mängeln“ alias Feuerlöscher fehlt, Blinklicht kaputt u.s.w. Die Duobusse wurden dann verkauft und nur einer der Obusse ging als Oldtimer nach Eberswalde. 12 weiter Busse wurden nach Ost-Europa verkauft und fahren z.T. heute noch.
Die Duobusse nutzten die letzte Haltestelle vor dem Bahnübergang um abzubügeln. (Heut zu Tage ist das auch während der Fahrt schon möglich.) Hinter dem Bahnübergang wurde via Joystick wieder angebügelt. Trichter in der Oberleitung sorgten dann für die Feinarbeit. Nach nur eine Woche war das ein Kinderspiel für die Fahrer.
Nun , was Leitungskreuzungen angeht. In Potsdam kreuzte der Obus mit der Tram und auch mit sich selber. alles kein Problem. In dem Fall war die Tramleitung kurz unterbrochen/isoliert.
Doch Leitungskreuzung via Obus via Eisenbahn gibt es auch. So gibt es in San Francisco Kreuzungen zwischen den Straßenbahnen, die auch als U- und S-Bahn unterwegs sind. Jewals mit Bügel. Während die normalen Straßenbahnen dort Stangen haben, um sich die Oberleitung mit den Obus zu teilen. Auch das ist möglich 😉
In Salzburg gibt es gleich mehrere Bahnübergänge mit der Bahn.
https://www.google.de/maps/@47.8175437,13.0444857,94m/data=!3m1!1e3
hier ein Foto http://www.wikiwand.com/de/Bahnstrecke_Salzburg_Hbf%E2%80%93Salzburg_Itzling
dann hier https://www.google.de/maps/@47.8163902,13.0447874,65m/data=!3m1!1e3 Leider schlecht zu erkennen…
hier zwei Bilder: https://www.google.de/maps/@47.816976,13.0446529,3a,75y,90t/data=!3m8!1e2!3m6!1sAF1QipNU1rUquDd5fxGxfUpRMy9MMe9hNx5R1X6El51i!2e10!3e12!6shttps:%2F%2Flh5.googleusercontent.com%2Fp%2FAF1QipNU1rUquDd5fxGxfUpRMy9MMe9hNx5R1X6El51i%3Dw203-h114-k-no!7i4608!8i2592
und
http://www.smec.at/images/about_2006/20060821/img12.jpg
Auch andere Städte haben Bahnübergänge mit Oberleitungskreuzung, so auch Prešov in der Slowakei. Hier die Links via Google Street View, was Salzburg leider nicht bieten konnte 🙁
https://www.google.de/maps/@49.0215968,21.2343298,3a,75y,70.81h,94.99t/data=!3m6!1e1!3m4!1sWuXdHU7uDb_rF6d-s2Ug-A!2e0!7i13312!8i6656
Und
https://www.google.de/maps/@49.0004368,21.2307822,3a,75y,260.66h,104.36t/data=!3m6!1e1!3m4!1sS5Tm81DKFUF2pW2yWUk3KQ!2e0!7i13312!8i6656
Varianten gibt es mehrere. Darunter wäre auch eine Art „Sprungschanze“ für den Bügel der Bahn. Das Problem ist nämlich nicht die Spannung, die Schaltbar wäre, sondern, dass der Stromabnehmer vom Obus ein U-Profil benötigt, um nicht zu entgleisen. Somit muss der Bügel der Bahn über eine Kante schleifen. und damit hat die Bahn sich besonders schwer.
https://deacademic.com/pictures/dewiki/65/A_Crossing_of_Overhead_lines_in_Athen.JPG
http://fips-schneider.de/bahn/sofia/2011-01-21_fnf/01_kreuzung_klein.jpg
Vielleicht hilft Euch das ja etwas weiter….