Beschreibung des Vorschlags
Siegburg ist der ein sehr wichtiger Bahnhof für die Stadt Bonn, mindestens genauso wichtig wie der traditionelle Hbf. Die Verbidnung wird heute durch eine Stadtbahn im 10-Minutentakt dargestellt. Allerdings ist die Fahrzeit mit 26 Minuten recht lang. In der selben Zeit ist der ICE ab Siegburg dann fast schon am Frankfurter Flughafen.
Deswegen möchte ich die Fahrzeit von Bonn nach Siegburg deutlich beschleunigen und eine Express-Stadtbahn einführen. In der Bonner Innenstadt berücksichtige ich meine Ideen zur Trennung von Stadt- und Straßenbahn (https://linieplus.de/proposal/bonn-umwandlung-der-strassenbahn-in-beuel-auf-hochflur/), was neben dem Auslassen von Halten zu einer weiteren Beschleunigung führt.
Ich gehe davon aus, dass die Zugfolge der Stadtbahnen 2 Minuten minimal betragen kann. Daher fährt der Express 2 Minuten vor dem Taktzug in Siegburg ab und läuft dann in Beuel bis auf 2 Minuten auf den vorherigen Taktzug auf. Die maximale Beschleunigung des Express ohne den Taktzug zu überholen beträgt also 6 Minuten zwischen Siegburg und Beuel. Durch die unterirdische Führung zwischen B-Suttner-Platz und Hbf rechne ich nochmals mit 2 Minuten Beschleunigung. Insgesamt dauert die Fahrt von Siegburg zum Bonner Hbf damit beim Taktzug nur noch 23 statt 26 Minuten; für den Express sind es dann 17 Minuten.
Zwischen Hbf und Konrad-Adenauer-Platz hält der Express überall, da aufgrund der engen Belegung ein Auslassen auch keinen Sinn ergeben würde. Im weiteren Verlauf bis Siegburg sehe ich nur den Halt in St Augustin Mitte als definitiv machbar.
Diese Idee gab es schon einmal, jedoch kannst du selbst mit deiner Variante niemals so schnell fahren:
Die Siegburger Bahn ist als BOStrab-Strecke klassifiziert, und lt. BOStrab darf man Haltestellen nur mit 40km/h skippen (spart dann etwa 0,5 Min./Halt). Man könnte hier theoretisch den Abschnitt ab Villich in eine EBO-Strecke umwandeln, zumal die meisten Bahnübergänge schon beschrankt sind. Aber hier ist dann wieder die Vmax das Problem, weil Stadtbahnen i.d.R. nur mit 80km/h fahren dürfen (es gibt auch Fahrzeuge für 100km/h) und daher nur 1 Min./Halt gespart wird.
Am kritischsten sehe ich aber, dass du zwischen Konrad-Adenauer-Platz und Siegburg/Bonn nur einmal in Sankt Augustin Zentrum hältst. Vilich und Hangelar lässt du hingegen komplett liegen, obwohl Vilich (künftiger S-Bahn-Halt) und Hangelar Ost große P+R-Angebote haben. Hangelar Mitte liegt dagegen sehr zentral im Ortsteil gelegen.
Daher würde ich noch Vilich, Hangelar Mitte und Hangelar Ost mitnehmen.
Außerdem soll die Stadtbahn künftig alle 5 Minuten fahren, d.h. du dürftest nur 5 Haltestellen skippen (und somit nur 2,5 Min. einsparen), weil du sonst auf die langsamere Bahn auflaufen würdest.
Wenn die Stadtbahn demnächst im Takt ‚5 fährt und überall halten soll, dann passt natürlich ein Express nicht mehr sinnvoll drauf. Ich glaube aber , dass ein Express für die wichtigsten Halte einen größerern Mehrwert als ein 5-Minutentakt für alle hat. Hangelar Mitte könnte ich mir noch vorstellen. Villich macht keinen Sinn als Halt für den Express, da reicht die Verknüpfung zum 5-Minutengrundtakt.
Das Thema der langsamen Durchfahrt ist ein rein formales Thema. Das muss gelöst werden.
Derzeit ist es so, dass die 66 im T10 fährt. Bald soll dies auch die 67 tun, sodass eben dieser T5 entsteht. Du musst aber auch bedenken, dass jeder ausgelassene Halt das Fahrgastpotenzial reduziert, weil die Leute an den betroffen Stationen halt nicht zusteigen können. Wenn dort wichtige Anschlüsse oder/und ein hinreichend großer P+R-Parkplatz bestehen (könnten), ist das Fahrgastpotenzial definitiv viel kleiner als wenn die Stadtbahn einfach im T5 überall hält oder – wie hier verlinkt – nur die stärker abseits gelegenen Halte auslässt.
Hangelar hat 9.200 EW, Vilich „nur“ 5.240 EW. Beide Zahlen sind auf keinen Zahl zu vernachlässigen, und rechtfertigen mMn auf jeden Fall mind. einen Halt (bei Hangelar zumindest in Hangelar Mitte). In Vilich würdest du sonst ausgerechnet die S-Bahn verfehlen, und das wäre für das Nachfragepotenzial des Expresses schon fatal: Die S13 soll im exakten T20 nach Troisdorf und Köln/Bonn Flughafen fahren, was die S16 (ab 2040) aber nur in einem Humpeltakt anbieten soll (der RE9 würde sonst auf sie auflaufen).
Außerdem brauchst du immer eine Alternative, in dem Fall sowohl zum Bonner Hauptbahnhof als auch zum Bahnhof Siegburg/Bonn (ich spreche hier mal für Pendler nach Köln): Der RE9 gilt als extrem unzuverlässig und unpünktlich, die S-Bahnen (heute S12 und S19, künftig: S12 und S16) werden wegen der gemeinsam genutzten Infrastruktur auch in Mitleidenschaft gezogen (nutzen allesamt die Siegstrecke). Diesen Nachteil wird die S13 nur bedingt haben, weil sie sich lediglich zwischen Troisdorf und Porz-Wahn die Gleise mit dem RE8 und RE9 teilen muss, ansonsten aber komplett eigene Gleise hat.
Am Bonner Hauptbahnhof ist die Situation noch schlimmer, weil die linke Rheinstrecke sehr stark belastet ist. Da allein schon der RE5 sich viele, teils heftige Versammlungen ansammelt, kannst du davon ausgehen, dass kaum jemand auf die Idee kommen wird, die linke Rheinstrecke als Umsteigemöglichkeit zu nutzen.
Heißt also, dass die S13 sogar zuverlässiger sein kann als alle genannten Anschlüsse in Siegburg und Bonn Hbf. Daher wundere ich, dass Expressfahrgäste ausgerechnet die (wahrscheinlich) zuverlässigere S13 nicht als Anschluss nehmen können, aber in Bonn Hbf und Siegburg jeweils auf kaum funktionierende Anschlüsse verwiesen werden.
Eine Express-Stadtbahn nach Siegburg finde ich sehr sinnvoll. Die schnellste Bahnanbindung von Bonn nach Frankfurt-Flughafen, Stuttgart, Erfurt, Leipzig, Dresden, München, Prag … führt nun mal über Siegburg. Hier einen schnellen Fernverkehrszubringer zu etablieren ist ein verhältnismäßig unfassbar günstiger Fernverkehrsausbau: Um eine Minute Fahrtzeitersparnis zu erreichen müssen ansonsten 10 Kilometer von 150km/h auf 200km/h oder dieselbe Länge von 200km/h auf 300km/h ausgebaut und ausgefahren werden. Und hier reden wir von 2-5 Minuten Potential.
Für das Problem mit dem Trassenkonflikt mit den anderen Linien sehe ich zwei Möglichkeiten: Entweder, man ersetzt einfach von den zwei Stadtbahnlinien alle 10 Minuten eine durch die Expressbahn oder man lässt die Linien 66 und 67 nach Siegburg nicht im Abstand von 5 Minuten fahren. Das klingt zwar erst einmal unsinnig, bietet aber zugleich eine Lösung für ein anderes Problem: Nach meinem letzten Stand der offiziellen Planungen sollen ja in Zukunft die Linien 16,63,66,67 jeweils alle 10 Minuten fahren, wobei sich auf dem Teilstück Bonn HBF bis Siegburg die Linien 66/67 auf einen 5-Minuten-Takt ergänzen und auf dem Stück Olaf-Palme-Allee-Ramersdorf passiert dasselbe mit dem Linien 66/63. Das geht aber nicht, wie von der Verwaltung korrekt bemängelt wurde, denn so müssten die Linien 67 und 63 zeitgleich (nämlich 5 Minuten versetzt zur Linie 66) zwischen HBF und Olaf-Palme-Allee fahren. Die angedachte Lösung eines einfachen Verschiebens einer der Linien um eine Minute löst zwar das Problem, aber sorgt auch für massive Anfälligkeit bei Verspätungen.