Beschreibung des Vorschlags
Der ÖPNV-Knotenpunkt Hattingen Mitte ist der zentrale Knotenpunkt der Stadt Hattingen (Ruhr). Alledings ist er städtebaulich und ÖPNV-technisch nicht gerade besonders gut aufgebaut, denn irgendwie halten S-Bahn, Straßenbahn und Bus in separaten Ebenen. Die S-Bahn hält unterirdisch im Tunnel, die Straßenbahn oberirdisch am Ausgang der S-Bahn-Haltestelle und die Omnibusse am Busbahnhof auf der anderen Straßenseite, doch dorthin kommt man nur über eine Brücke und damit über zwei zusätzliche Treppen. Gutes Umsteigen sieht anders aus.
Deswegen möchte ich den Knoten gerne einmal umbauen. Ein zentrales Hindernis beim Umsteigen ist die Martin-Luther-Straße, die aber großzügig ausgebaut ist: Mindestens zwei Fahrspuren für den MIV in beiden Richtungen und nahe dem ÖPNV-Knotenpunkt kreuzt sie die August-Bebel-Straße, welche ebenfalls so großzügig ausgebaut ist. Die Straßenkreuzung dürfte die Wichtigste in Hattingen sein.
Hier möchte ich vorschlagen den ZOB auf den Parkplatz neben dem S-Bahnhof zu verlegen. Das dürfte P+R sein, den man aber auch gut auf den ehemaligen ZOB verlegen kann. Durch die Verlagerung werden die Umsteigwege minimiert.
Schritt 1: Umbau der Straßenbahnhaltestelle. Da die künftige Einfädelungsspur für die Busse über die eingleisige Kehranlage der Straßenbahnlinie 308 fährt, möchte ich die Gleise auseinanderziehen und einen Mittelbahnsteig für die Straßenbahn bauen. So kann die eingleisige Kehranlage auch stillgelegt werden, sofern man sie nicht für eine Straßenbahnverlängerung in Hattingen verwenden möchte, siehe Ulrich Conrads oder meine Ideen (Südring – Blankenstein oder 308 bis zum Krankenhaus).
Schritt 2: Bau der Bushaltestelle. Um den Bogen mit mindestens 15 m Radius einlegen zu können, wird eine gewisse Distanz zur S-Bahn-Station von Natur aus geschaffen. Diese reicht dann auch, um auch noch einen Taxistand einzurichten. Es wird zwei zueinander parallele Bussteige geben. Anschließend fahren die Busse nach Halten am Bahnhof zur Nierenhofer Straße und können dort in beide Richtungen abbiegen.
Die Verbreiterung der Straßenbahnhaltestelle ist räumlich nicht umzusetzen, eine Spur aus dem MIV kann nicht weggenommen werden, die Kreuzung ist viel zu stark befahren.
So wie Du den Busbahnhof eingezeichnet hast, passt das definitiv nicht. Der Parkplatz bietet keinen Raum für zwei Bussteige mit entsprechend Platz rechts und links (einmal ganz zu schweigen von Abstellflächen). Auch ist er abschüssig.
Und wie darf ich die Einfädelung auf der Nierenhofer Straße verstehen? Eine extra Ampel mit speziellen Lücken in der Mittelbepflanzung? Würde den Verkehr auch ausbremsen.
Deinen Gedanken verstehe ich, und wenn es die Möglichkeit zum Ausbau gäbe könnte man das so machen. In der derzeitigen Situation aber passt das nicht
„Die Verbreiterung der Straßenbahnhaltestelle ist räumlich nicht umzusetzen, eine Spur aus dem MIV kann nicht weggenommen werden, die Kreuzung ist viel zu stark befahren.“ – Also hierzu möchte ich sagen, dass das südliche Gleis auch nach Süden verschwenkt würde und so direkt neben dem Eingang zum unterirdischen S-Bahnhof läge.
„So wie Du den Busbahnhof eingezeichnet hast, passt das definitiv nicht. Der Parkplatz bietet keinen Raum für zwei Bussteige mit entsprechend Platz rechts und links (einmal ganz zu schweigen von Abstellflächen). Auch ist er abschüssig.“ – Die Abschüssigkeit lässt sich baulich beheben. Ein Bussteig benötigt etwa 2,50 m und die Busspur daneben 3,50 m. Wenn du also ohne Überholmöglichkeit planst, dann benötigen Bussteige 6,00 m Platz. Die Entfernung zwischen Martin-Luther-Straße und Im Bruchfeld beträgt über 40 m. Da sind die 30 m für den Kehrkreis, innerhalb dessen sich die Straßenbahnhaltestelle, Taxistand und ein Bussteig (Fahrgastbereich-Insel) befinden; dann 3,50 m für die erste Busspur, 2,50 m für die nächsten Haltestelleninsel + 3,50 m für die zweite Busspur enthalten. Also passt das vom Raumbedarf. Die Busse können sich zwar an einzelnen Haltestellen nicht überholen, sodass man nur einen der beiden Steige als Abstellmöglichkeit nutzen könnte.
„Und wie darf ich die Einfädelung auf der Nierenhofer Straße verstehen? Eine extra Ampel mit speziellen Lücken in der Mittelbepflanzung? Würde den Verkehr auch ausbremsen.“ Also die derzeitige Ampel wird einfach vor die Einmündung ZOB gelegt und dieser wird separat gesteuert. Wenn Omnibusse oder Straßenbahnen ihn verlassen, hat die gesamte übrige Kreuzung „ROT“.
„Also hierzu möchte ich sagen, dass das südliche Gleis auch nach Süden verschwenkt würde und so direkt neben dem Eingang zum unterirdischen S-Bahnhof läge.“ Damit würdest Du den Platz für den Busbahnhof weiter verringern.
Danke für die Klarstellung zu den Bussteigen, ich war gedanklich davon ausgegangen, dass pro Bussteig zwei Busspuren, eine auf jeder Seite, vorgesehen sind. Die Platzplanung halte ich dennoch für zu optimistisch. Wie genau hast Du den Abstand gemessen? Straßenkante zu Straßenkante? Das vernachlässigt die Bürgersteige und die Grünstreifen (die auch dem Lärmschutz der Bebauung dienen). Wenn man dafür mal 5 m annimmt passt es schon nicht mehr. Außerdem ist ein Bussteig je Richtung (so wie ich Dich verstehe also die Kante des S-Bahn-Ausgangs und die neue Insel) ohne Überholmöglichkeit zu wenig. In Hattingen fahren relativ viele Busse, leider finde ich nicht mehr die genaue Anzahl. Das ist schon beim Bau des aktuellen Busbahnhofs daneben gegangen, der Bodenbelag war für viel weniger ausgelegt. Mit so wenig Kapazität wie an Deinem Busbahnhof würde das nicht aufgehen.