Beschreibung des Vorschlags
Die U84 soll den Düsseldorfer Flughafen oder den S-Bahnhof Unterrath über die Wehrhahn-Linie mit dem Medienhafen verbinden und die stark mäandrierende Straßenbahnlinie 707 durch Pempelfort ersetzen. Stadtdessen sollen die Buslinie 721 und 722 die Erschließungsfunktionen der Linie 707 in Pempelfort übernehmen.
Endpunkt der neuen U84 soll der S-Bahnhof Düsseldorf-Hamm sein. Dabei benutzt sie meine vorgeschlagene Medienhafentrasse und, wenn sie zum Flughafen fährt, diese Neubaustrecke. Falls sie am S-Bahnhof Unterrath beginnt, kann sie nach Lichtenbroich verlängert werden. Darüber hinaus lässt sie sich über Düsseldorf-Hamm weiter nach Neuss-Stadthalle und weiter nach Neuss-Reuschenberg verlängern.
Die hier eingezeichnete Strecke vom Spichernplatz zum Landtag ist eine durchgehende Tunnelstrecke. Östlich des U-Bahnhofs Schadowstraße kreuzt sie die Wehrhahn-Linie planfrei. Im U-Bahnhof Schadowstraße bedient sie zwei neue äußere Gleise, welche die derzeitigen Seitenbahnsteige zu Richtungsgetrennten Mittelbahnsteigen machen. Zwischen Schadowstraße und Heinrich-Heine-Allee benutzt sie eigene Gleise, die erst ganz kurz vorm Erreichen des U-Bahnhofs Heinrich-Heine-Allee in die Gleise der Wehrhahn-Linie münden. Westlich des U-Bahnhofs Heinrich-Heine-Allee verlässt die U84 die Wehrhahn-Linie, wobei die Auffahrt von West nach Ost planfrei ausgeführt wird. Alternativ kann die U84 auch in der -4-Ebene halten. Die vom Mannesmannufer zum Rheinturm gestrichelt eingezeichnete Tunnelstrecke wird gewählt, um den Medienhafen schnell und direkter zu erreichen, als mit der Straßenbahnstrecke über Landtag/Kniebrücke und Stadttor. Allerdings erhöht sie die Baukosten immens und sie muss den Rheinufertunnel der B1 unterqueren.
Die Straßenbahnlinien 705, 706 und 707 wären mit dieser neuen U84-Strecke wie folgt betroffen:
- Die Linie 704 wird von Derendorf Nord nach Unterrath S oder zum Flughafen verlängert, um das Ziel nördlich Derendorfs zu erreichen, welches die U84 nicht erreicht. Um von ihrer Trasse auf die jetzige Trasse der 707 bzw. künftigen Trasse der Linie U84 zu gelangen, fährt sie durch die Geistenstraße.
- Die Linie 705 verkehrt nur noch zwischen Schadowstraße U und Eller und wird umlauftechnisch mit der Linie 706 durchgebunden.
- Sie wird aus Eller kommend in Richtung Pempelfort mit dem Ziel Düsseltal, Brehmplatz beschildert, schildert aber bereits am S-Bahnhof Zoo auf die Linie 706 in Fahrtrichtung Bilk, Am Steinberg um.
- Die Linie 706 entfällt zwischen Berliner Allee und Düsseldorf-Hamm und wird umlauftechnisch mit der Linie 705 durchgebunden.
- Sie wird aus Bilk kommend in Richtung Pempelfort mit dem Ziel Düsseldorf-Zoo (S) beschildert, schildert aber bereits am Brehmplatz auf die Linie 705 in Fahrtrichtung Eller, Vennhauser Allee um.
- Als gemeinsames Ziel, auf das die Linien 705 und 706 ausgeschildert werden sollen und wo sie dann auf die jeweils andere Nummer umschildern, habe ich deshalb den Ortsteil Düsseltal gewählt, da die Linie 706 eine Tangentiallinie im Osten Düsseldorfs ist und damit zu den Zielen in der City immer größere Umwege gegenüber den anderen Linien nimmt. Erst ab Düsseltal nimmt sie den direkten Weg.
- Das übrige Bedienungskonzept, resultiert überwiegend aus dem für die Medienhafentrasse:
- Die derzeitige Linie 707 fährt von der Haltestelle Franziusstraße nach Düsseldorf-Hamm, was auch sinnig ist, da sich die Stadtteile Düsseldorf-Hamm und Unterbilk (Bilker Kirche) hervorragend ergänzen.
- Die derzeitige Linie 708 oder eine neue Linie 702 (Hbf – Flingern-Nord – Ostparksiedlung – Gerresheim) vom Hauptbahnhof über Berliner Allee, Graf-Adolf-Platz, Landtag/Kniebrücke, die Medienhafentrasse und Franziusstraße zur Kesselstraße. Sollte es die Linie 708 bleiben so würde diese zu einer Ringlinie 708 umkonzipiert:
Ringlinie 708: Medienhafen, Kesselstraße – Franziusstraße – Medienhafentrasse – Landtag/Kniebrücke – Graf-Adolf-Platz – Berliner Allee – Hauptbahnhof – Friedrichstadt Fürstenplatz – Bilker Allee – Bilker Kirche – Franziusstraße – Medienhafen, Kesselstraße
- Die Linie 707 entfällt zwischen Unterrath S und Düsseldorf Hbf und wird durch die Linie U84 bzw. die Buslinien 721 und 722 ersertzt. Dafür ersetzt sie zwischen Heinrichstraße und Düsseldorf Hbf die Linie 708 und wird über den S-Bahnhof Derendorf zur Fachhochschule verlängert.
Ich denke nicht, dass sich die hier skizziert U84 verwirklichen lässt. Eine bautechnische Verkünpfung mit der Wehrhahnlinie ist mit extrem hohen Kosten verbunden. Im Bereich westlich der Heinrich-Heine-Allee ist es auch eine enorme bergmänische Herausforderung. Sehr wahrscheinlich kann der Abzweig erst südliche der Grabenstrasse angesetzt werden, dass heisst etwa dort, wo der gebohrte Tunnel auf den in offener Bauweise gegossenen Tunnel trifft.
Abgesehen von den hohen Kosten einen bestehenden Tunnel anzugraben, so reduziert eine U84 die Kapzität der Wehrhahnlinie, sowohl östlich der Pempelforter Strasse und südlich der Heinrich-Heine-Allee. Der Grossteil der Wehrhahnlinie erhält wegen der U84 ein Taktloch. Taktlöcher haben die Eigenschaft an sich, dass sie Verspätungen produzieren, weil die erste dem Taktloch folgende Bahn wesentlich mehr Fahrgäste aufnehmen muss, als die im Takt folgenden Bahnen. Der Aufenthalt an jeder Haltestelle verlängert sich. Das summiert sich von Haltestelle zu Haltestelle. Ist aber ein altbekanntes Phänomen, aus den Kindertagen des Linienverkehrs. Deshalb sind Fahrer auch gerne etwas unfreundlich, und öffnen die Türen nicht gerne für sprintende Fahrgäste in der HVZ.
Ein ganz anderes Problem ist, dass die Tunnelanlagen der U84 gar nicht ausgenutzt werden können. Die Wehrhahnlinie hat heute schon in einem 3,3′-Takt. Mit der U84 wird es einen 2,5′-Takt geben. Eine Taktverdichtung auf den Wehrhahnlinien ist absehbar, und sogar zum Teil schon von den Politikern gefordert. Dann sind wird bei einem 2′-Takt. Theoretisch kann man dann noch mal den Takt verdichten, so dass einen 1,5′-Takt gibt. Es kann dann also maximal ein 5′-Takt auf der U84 und ein 2,5′-Takt auf der Wehrhahnlinie gefahren werden. Durch solch eine Lösung reduziert man also die Kapazitäten auf beiden Tunnelstrecken effektiv. Man investiert enorme Summen, bekommt dafür aber nur die halbe Kapazität in vergleich zu einer unabhängig gebauten Tunnelstrecke. Ein Schildbürgerstreich.
Mit dem Bau der Wehrhahnlinie hat man ja auch die vierte Stammstrecke (Unterrath – Bilk Bf) auf sehr lange sicht begraben, da man ja den U-Bahnhof Jacobistrasse aufgegeben hat, um Kosten zu sparen. Wenn der Bedarf für eine vierte Tunnelstrecke in Düsseldorf entstehen sollte, wird dieser Tunnel komplett unabhängig von den anderen Tunnelstrecken gebaut, und nur durch Kreuzungsbahnhöfe verknüpft werden. Hier kann man natürlich überlegen was sinnvoll ist, welche Stadtteile die vierte Tunnelstrecke erschliessen soll und welche Linien den Tunnel bedienen.