Ein Kommentar zu “Düsseldorf: U84 Flughafen/Unterrath S – Derendorf Spichernplatz – Pempelfort Marienhospital – Heinrich-Heine-Allee – Landtag – Medienhafen

  1. Ich denke nicht, dass sich die hier skizziert U84 verwirklichen lässt. Eine bautechnische Verkünpfung mit der Wehrhahnlinie ist mit extrem hohen Kosten verbunden. Im Bereich westlich der Heinrich-Heine-Allee ist es auch eine enorme bergmänische Herausforderung. Sehr wahrscheinlich kann der Abzweig erst südliche der Grabenstrasse angesetzt werden, dass heisst etwa dort, wo der gebohrte Tunnel auf den in offener Bauweise gegossenen Tunnel trifft.

    Abgesehen von den hohen Kosten einen bestehenden Tunnel anzugraben, so reduziert eine U84 die Kapzität der Wehrhahnlinie, sowohl östlich der Pempelforter Strasse und südlich der Heinrich-Heine-Allee. Der Grossteil der Wehrhahnlinie erhält wegen der U84 ein Taktloch. Taktlöcher haben die Eigenschaft an sich, dass sie Verspätungen produzieren, weil die erste dem Taktloch folgende Bahn wesentlich mehr Fahrgäste aufnehmen muss, als die im Takt folgenden Bahnen. Der Aufenthalt an jeder Haltestelle verlängert sich. Das summiert sich von Haltestelle zu Haltestelle. Ist aber ein altbekanntes Phänomen, aus den Kindertagen des Linienverkehrs. Deshalb sind Fahrer auch gerne etwas unfreundlich, und öffnen die Türen nicht gerne für sprintende Fahrgäste in der HVZ.

    Ein ganz anderes Problem ist, dass die Tunnelanlagen der U84 gar nicht ausgenutzt werden können. Die Wehrhahnlinie hat heute schon in einem 3,3′-Takt. Mit der U84 wird es einen 2,5′-Takt geben. Eine Taktverdichtung auf den Wehrhahnlinien ist absehbar, und sogar zum Teil schon von den Politikern gefordert. Dann sind wird bei einem 2′-Takt. Theoretisch kann man dann noch mal den Takt verdichten, so dass einen 1,5′-Takt gibt. Es kann dann also maximal ein 5′-Takt auf der U84 und ein 2,5′-Takt auf der Wehrhahnlinie gefahren werden. Durch solch eine Lösung reduziert man also die Kapazitäten auf beiden Tunnelstrecken effektiv. Man investiert enorme Summen, bekommt dafür aber nur die halbe Kapazität in vergleich zu einer unabhängig gebauten Tunnelstrecke. Ein Schildbürgerstreich.

    Mit dem Bau der Wehrhahnlinie hat man ja auch die vierte Stammstrecke (Unterrath – Bilk Bf) auf sehr lange sicht begraben, da man ja den U-Bahnhof Jacobistrasse aufgegeben hat, um Kosten zu sparen. Wenn der Bedarf für eine vierte Tunnelstrecke in Düsseldorf entstehen sollte, wird dieser Tunnel komplett unabhängig von den anderen Tunnelstrecken gebaut, und nur durch Kreuzungsbahnhöfe verknüpft werden. Hier kann man natürlich überlegen was sinnvoll ist, welche Stadtteile die vierte Tunnelstrecke erschliessen soll und welche Linien den Tunnel bedienen.

     

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