Beschreibung des Vorschlags
Diese Linie fasst an ihrem nordwestlichen Ende die beiden nördlichen Äste von Jonas Borgs Vorschlägen zu einem einzigen Ast zusammen, wodurch eine höhere Wirtschaftlichkeit zu erzielen sein sollte. Den Umweg über den Bahnhof erspare ich dabei lieber den Fahrgästen, da sicher bei weitem nicht jeder zum Bahnhof will, der Umweg zeitraubend wäre und der Fußweg nicht allzu weit ist. Notfalls kann, falls das Gepäck für den Fußweg zu schwer ist, auch in eine andere Linie, die zum Bahnhof fährt, umgestiegen werden.
Bis zur Neustadt führt die Linie parallel zu meiner Linie nach Berlebeck, dann jedoch durch dicher besiedeltes Gebiet möglichst zentral, sowie entlang der Hornschen Straße nach Remminghausen. Hier befindet sich ein durchgehendes Siedlungsband, das für eine Straßenbahnverbindung durchaus gute Voraussetzungen bietet.
Remminghausen könnte auch durch einen Haltepunkt an der Bahnstrecke gut erschlossen werden.
Mit einem solchen Haltepunkt würde Remminghausen aber nur sehr punktuell, aber nicht komplett erschlossen werden. Außerdem entspricht dort der Takt nicht dem, was eine Straßenbahn bieten würde. Die Erreichbarkeit des Stadtzentrums von Detmold würde mit einer solchen Bahnstation auch nicht verbessert werden.
Nun möchte ich mich, wie angekündigt, auch zu diesen Vorschlägen einmal als „Ortskundiger“ äußern. 😉
Grundsätzlich finde ich die Idee einer Straßenbahn für Detmold nicht abwegig. Die Stadt hat relativ viel Geld und könnte ihr gutes Image mit einer Straßenbahn noch weiter aufbessern.
Die Innenstadt würde ich jedoch lieber unangetastet lassen. Natürlich ist eine Station direkt am Marktplatz verlockend. Doch dieser wird häufig für Wochenmarkt/Events/Weihnachtmarkt/Demos etc… genutzt und ist dann wirklich ziemlich voll. Zudem haben die meisten Laden- und Restaurantbesitzer in der langen Straße vieles draußen stehen und an Samstagen ist relativ viel los. Da käme die Bahn nur sehr langsam und eingleisig voran. Übrigens: zwei mal im Jahr + zur EM/WM ist das Rosental für mehrere Tage / Wochen komplett gesperrt und alle Busse fahren über den Doktorweg und Hasselter Platz…
Es gibt einige Dinge, die ich zu dieser Linie speziell noch anmerken möchte:
Die Führung nach Norden finde ich, wenn auch etwas umwegig, gelungen. Bisher ist das Industriegebiet mit vielen großen Geschäften leider sehr schlecht erschlossen, sodass eigentlich jeder das Auto nimmt. Einen Nachteil sehe ich jedoch Sonntags oder abends, wenn an diesem Endpunkt kaum Betrieb sein wird. Die Führung am Palaisgarten bis Johannettental finde ich echt klasse, wenns auch etwas eng werden könnte bei der Gartenstraße. Aber man kann ja eine kleine Trasse vom Palaisgarten „wegschneiden“.
Den Endpunkt Remmighausen (ohne das „n“ ! ) sehe ich jedoch als nicht so sinnvoll an, da keine Buslinie ersetzt werden könnte und so ein Parallelverkehr entsteht. Eine Verlängerung bis nach Horn oder Bad Meinberg wäre ja durchaus möglich (wenn auch etwas utopisch, zugegeben)
Es freut mich, dass die mein Vorschlag im Wesentlichen gefällt.
Es ist der große Vorteil einer Straßenbahn, dass sie, anders als der Bus, auch problemlos durch Fußgängerzonen geführt werden kann. Ich muss dir dafür sicher keine Beispiele nennen. Eine Straßenbahn hätte in der Altstadt zudem den Vorteil, dass ihre Fahrgäste alltäglich an den Geschäften vorbei fahren würden. Sie würden sie sehen, kennen und bei Bedarf auch nutzen. Führt man jedoch den Verkehr um die Stadtzentren herum, bleiben viele Geschäfte den Augen der Pendler verborgen. Bei Bedarf kauft man dann woanders, vielleicht im Internet, anstatt einfach ohne Parkplatzsuche aus der Bahn auszusteigen, etwas zu besorgen und mit dem nächsten Zug weiter zu fahren. Genau das ist der Grund, weshalb Geschäftsleute meist dagegen sind, wenn eine nei ihnen vor der Tür fahrende Straßenbahn verschwinden soll.
Umgekehrt gibt es aber auch immer Widerstand, wenn eine Straßenbahn eingerichtet werden soll. Jetzt frage ich dich, wer weiß wohl besser, was die Geschäftswelt in den Innenstädten an einer Straßenbahn hat, diejenigen, die immer eine hatten und sie verlieren sollen, oder diejenigen, die nie eine hatten, aber eine bekommen sollen?
Wochen- und Weihnachtsmärkte auf dem Marktplatz lasse ich nicht gelten. Der Platz bietet neben einer Straßenbahntrasse noch einiges an Raum, und außerdem können Veranstaltungen sich auch bequem in die benachbarten Straßenzüge, wie z. B. Bruch- und Schülerstraße hinein erstrecken. Demos finden nur dort statt, wo sie genehmigt werden. Man muss dann eben andere Routen genehmigen. Für Kundgebungen bleibt aber auch noch neben der Straßenbahn Platz am Markt, und größere Kundgebungen könnten sicher auch vor dem Schloss stattfinden.
Über die Vorteile für die Geschäfte habe ich schon oben geschrieben, das gilt auch für die Lange Straße und auch für Samstags. Dass die Bahnen nur langsam voran kämen, wäre kein Problem. Das ist in Fußgängerzonen selbstverständlich, kann in Fahrplänen berücksichtigt werden und führt deshalb nicht zu Verspätungen.
Für öffentliche Fußballübertragungen im Rosental gilt das gleiche, wie für Demos. Man müsste eben einen anderen Platz suchen, z. B. am Schloss.
Der Endpunkt im Norden wäre Sonntags in der Tat kaum frequentiert, aber schon die vorletzte Station erschließt ein Wohngebiet. Es ist nicht zu vermeiden, dass sonntags stellenweise keine Auslastung erzielt werden kann. Deshalb aber eine sonntags zu nutzende Wendeanlage eine Haltestelle vor dem Endpunkt vorzusehen, halte ich für übertrieben.
Eine Fortsetzung der Strecke nach Horn oder Bad Meinberg sehe ich skeptisch. Unterwegs ist nur eine dünne Besiedelung vorhanden, die eine Straßenbahn kaum rechtfertigen könnte. Die Linien 772 und 780 könnten zwar nicht ersetzt, aber sie könnten über Remminghauser und Blomberger Straße umgeleitet werden. Die Linien 709 und 776 könnten dann in diesem Bereich verschwinden. So wäre durchaus ein Ersatz von Buslinien möglich. Es ist für mich eine Selbstverständlichkeit, dass Buslinien an neue Straßenbahnstrecken anzupassen sind. Normalerweise erwähne ich das daher nicht.