Beschreibung des Vorschlags
Dresden hat für einen Ballungsraum mit fast einer Million Einwohner ein relativ kümmerliches S-Bahn-Netz. Dieses ist sogar kürzer als jenes der Straßenbahn. Das soll sich unter anderem durch diesen Vorschlag ändern.
Dabei soll die S1 zwischen Coswig und Pirna durch die ebenfalls halbstündlich verkehrende S4 zum Viertelstundentakt ergänzt werden. Zur HVZ ist diese Taktdichte auch bis Meißen möglich, wenn die S4 entsprechend verlängert wird.
Im Dresdner Stadtgebiet sind nicht nur wegen dieser Linie, sondern allgemein zwei Änderungen vorgesehen. Es soll nämlich ein neuer Haltepunkt am Strehlener Platz errichtet werden und jener in Zschachwitz soll wegfallen.
Ersterer ist nämlich insofern sinnvoll, als dass sich relativ viele Arbeitsplätze der TU in der Nähe des Strehlener Platzes befinden. Außerdem besteht hier Anschluss zur 11, der 66 und der 68.
Den Haltepunkt Zschachwitz erachte ich als obsolet, weil hier keinerlei Anschlüsse zu irgendwelchen Linien bestehen. Auch die Zahl der Arbeitsplätze oder Wohnungen in der Umgebung rechtfertigt hier mMn. keinen S-Bahn-Halt. Stattdessen würde ich hier eine 80er-Linie als Ringlinie nach Niedersedlitz verkehren lassen.
Weiter östlich sind dann drei bauliche Maßnahmen vorgesehen. In Pirna soll nämlich am Bahnhof eine Weichenverbindung zwischen den S-Bahngleisen und dem heutigen Regionalbahngleis entstehen. Außerdem ist in Pirna-Copitz-Nord ein zweites Gleis erforderlich, so dass jede zweite S-Bahn dort enden kann und in Neustadt ist ein gänzlich neuer Haltepunkt vorgesehen.
Von Stolpen bis Langenwolmsdorf Mitte ist ein zweites Gleis erforderlich, um bei der Zugkreuzung eine vernünftige Fahrplanstabilität gewährleisten zu können. Auf eine durchgehende Elektrifizierung kann allerdings verzichtet werden, da Akkutriebzüge eingesetzt werden sollen. Lediglich in Neustadt ist eine Oberleitungs-Inselanlage erforderlich.
Ich habe noch ein paar Fragen hierzu.
Ist dir bekannt das die S1 in der HVZ bereits alle 10/20 Minuten zwischen Pirna und Meißen verkehrt? Dadurch könnte es zwischen Pirna und Dresden-Neustadt zu Komplikationen kommen. Es wäre vielleicht sinnvoller die S2 zu verlängern. Eine andere Möglichkeit wäre das die Züge deiner Linie zwischen Coswig und Dresden-Neustadt den 10-Minuten Takt sichern und auf dem weiteren Weg bis Pirna mit der S2 vereinigt werden. Den S-Bahnhof Zschachwitz würde ich allerdings lassen und mit dieser Linie besser erschließen.
Noch eine letzte Frage: Wie siehst du das mit dem Fahrzeugeinsatz? Ich plane auf der Dresdner S-Bahn ja mit Talent 2, da wäre natürlich eine Elektrifizierung notwendig.
Das mit dem 10/20-Minuten-Takt weiß ich. Da sollen dann die S1 und die S4 einen Viertelstundentakt bilden, indem die S4 nach Meißen weitergeführt wird.
Auf dem Abschnitt Neustadt-Hbf würde ich insgesamt einen Fünfminutentakt anbieten. Der setzt sich dann aus der S1 (T30), der S2 (T15), der S4 (T30), der S6/S7 (T30) und der S8 (T30) zusammen. Diese Linien sollen dann alle bis Niedersedlitz weitergeführt werden. Ab dort soll nur mehr ein Viertelstundentakt mit der S1 und der S4 angeboten werden.
,,Wie siehst du das mit dem Fahrzeugeinsatz?“
Für die S4, die S6 und die S7 würde ich Akkutriebwagen einsetzen. Das könnte dann zum Beispiel ein Siemens Desiro sein. Der wird nämlich heute schon als Cityjet Eco in Niederösterreich verwendet.
Auf den restlichen Linien sollte mMn. auch etwas Einstöckiges, rein Elektrisches fahren. Da wäre der Talent 2 möglich, aber der Talent 3 oder der Desiro ML wäre mir lieber.
Also willst du die S1-Verstärker zugunsten deiner Linie entfallen lassen?
Was ich aber jetzt noch als einzigen Kritikpunkt sehe, ist das du die Verbindung Pirna-Dresden von 6 auf 4 Fahrten pro Stunde reduzierst. Ich nehme an das du den Bahnhof Zschachwitz zugunsten einer Wendeanlage für die in Niedersedlitz endenden Züge entfallen lässt.
6 Verbindungen pro Stunde von Dresden nach Pirna sind ganztägig vorgesehen, abgesehen von einzelnen Taktlücken beim RE Meißen-Usti. Zur HVZ könnte man auch Züge verlängern, die regulär in Niedersedlitz enden würden.
In Zschachwitz würde ich die Wendeanlage für jene Züge platzieren, die in Niedersedlitz enden.
Ist der 30-Minuten-Takt auf der gesamten Strecke vorgesehen? Wenn ja, wo sollten die zusätzlichen Zugkreuzugen stattfinden?
Was passiert mit dem Rest der heutigen RB71 (Abschnitt Neustadt – Sebnitz)?
Den Wegfall des S-Bahn-Haltes Dresden-Zschachwitz kann ich nicht befürworten, da dieser Durchaus durch Pendler der anliegenden Industrie genutzt wird, aber auch die Anbindung einzelner Wohngebiete in Dresden und Heidenau. Da wäre eine Verlängerung der betreffenden Linien nach Heidenau sinnvoller, wo bereits eine Wendeanlage mit zwei Bahnsteiggleisen existiert.
Der Fahrzeugeinsatz macht mir noch ein paar Gedanken. Gerade die S1 soll mindestens 400 Sitzplätze (gerne mehr) pro Zug haben. Dies ist bei einer Bahnsteiglänge von 140 m nur durch Doppelstockzüge, oder Züge mit einer Sitzkonfiguration á la Saxonia-Talent 2 zu bewerkstelligen. Für den Einsatz von Batteriezügen müssten noch OLIA (Oberleitungs-Insel-Anlagen) in Neustadt und Pirna entstehen.
Der Halbstundentakt ist von Coswig bis Pirna-Copitz Nord vorgesehen. Zur HVZ können aber auch einzelne Verbindungen nach Meißen bzw. Neustadt verlängert werden, die normalerweise in Coswig bzw. Pirna-Copitz Nord enden würden.
Die heutige RB 71 soll wie die S4 mit Akkufahrzeugen geführt werden, aber nur mehr auf dem Abschnitt Neustadt – Bad Schandau. Zwischen Neustadt und Pirna wird die RB 71 durch die S4 ersetzt. Dabei ist eine Durchbindung denkbar, weil das gleiche Rollmaterial eingesetzt werden soll.
,,Der Fahrzeugeinsatz macht mir noch ein paar Gedanken. Gerade die S1 soll mindestens 400 Sitzplätze (gerne mehr) pro Zug haben.“
Durch den RE Meißen-Usti könnten bis zu 6 Verbindungen pro Stunde und Richtung von Meißen nach Dresden geführt werden. Nach Pirna wären theoretisch sogar 14 Verbindungen pro Stunde möglich, wenn man die in Niedersedlitz endenden S-Bahnen verlängert. So viel wird natürlich längst nicht notwendig sein, aber ich will damit sagen, dass eine doppelstöckige S-Bahn nicht notwendig ist.
,,Für den Einsatz von Batteriezügen müssten noch OLIA (Oberleitungs-Insel-Anlagen) in Neustadt und Pirna entstehen.“
Bezüglich Neustadt gebe ich dir Recht. In Pirna dürfte das aber nicht notwendig sein, weil man’s auch ohne Laden wieder zurück auf den elektrifizierten Abschnitt schafft.
Demzufolge müsste der Haltepunkt Pirna-Copitz Nord zum Bahnhof ausgebaut werden.
Für deinen Vorschlag wären Kreuzungsmöglichkeiten in Lohmen sowie für die HVZ ein Begegnungsabschnitt von Helmsodrf nach Stolpen neu gebaut werden.
„Die heutige RB 71 soll wie die S4 mit Akkufahrzeugen geführt werden, aber nur mehr auf dem Abschnitt Neustadt – Bad Schandau.“
Also seit 2014 fährt die RB71 nur noch zwischen Pirna und Sebnitz. Sebnitz-Bad Schandau wird durch die U28 befahren.
,,Demzufolge müsste der Haltepunkt Pirna-Copitz Nord zum Bahnhof ausgebaut werden.“
Ja, streng genommen wäre das dann ein Bahnhof.
,,Für deinen Vorschlag wären Kreuzungsmöglichkeiten in Lohmen sowie für die HVZ ein Begegnungsabschnitt von Helmsodrf nach Stolpen neu gebaut werden.“
Für so schlimm habe ich den Zustand der Strecke gar nicht gehalten. Ich dachte, die wäre schon für einen Stundentakt ausgelegt. In dem Fall werde ich mir die Situation aber noch einmal genauer anschauen.
,,Also seit 2014 fährt die RB71 nur noch zwischen Pirna und Sebnitz. Sebnitz-Bad Schandau wird durch die U28 befahren.“
Das würde ich insofern ändern, als dass die U28 in Sebnitz endet und die RB 71 von Bad Schandau bis Neustadt fährt.
„Für so schlimm habe ich den Zustand der Strecke gar nicht gehalten. Ich dachte, die wäre schon für einen Stundentakt ausgelegt. In dem Fall werde ich mir die Situation aber noch einmal genauer anschauen.“
Die Strecke ist für einen Stundentakt ausgelegt. Die Kreuzungen müssen dafür allerdings in Dürrröhrsdorf und Neustadt erfolgen. Da diese Kreuzungen überhaupt nicht mit einem 15-Takt zwischen S1 und S4 zwischen Coswig und Pirna zusammenpassen, bzw. nur durch lange Wartezeiten zu erreichen wären, waren das die Punkte, wo ohne Wartezeit die Begegnung stattfinden müsste.
„Das würde ich insofern ändern, als dass die U28 in Sebnitz endet und die RB 71 von Bad Schandau bis Neustadt fährt.“
Die U28 hat sowohl vor, als auch nach dieser Strecke weitere Abschnitte (Rumburk – Sebnitz – Bad Schandau – Decin).
Der RE Meißen – Usti kann die U28 zwischen Bad Schandau und Decin aufgrund der Gegebenheiten an den Bahnsteigen auf tschechischer Seite nicht ersetzen.
,,Die Kreuzungen müssen dafür allerdings in Dürrröhrsdorf und Neustadt erfolgen.“
Eigentlich wäre da ein zweigleisiger Ausbau Stolpen-Langenwolmsdorf Mitte noch vernünftiger. Dann würde ich den Kreuzungspunkt in der Mitte dieses Abschnitts platzieren und den Rest danach ausrichten. Bis auf den Abschnitt Neustadt-Pirna hat man ja schließlich überall zwei separate S-Bahn-Gleise.
,,Der RE Meißen – Usti kann die U28 zwischen Bad Schandau und Decin aufgrund der Gegebenheiten an den Bahnsteigen auf tschechischer Seite nicht ersetzen.“
Ist das so tragisch, wenn die Bahnsteige 210 mm niedriger sind?
Es geht eher um die Längen der Bahnsteige, die auf tschechischer Seite, die teilweise nur ca. 30-50m lang sind
Dann wird man das wirklich anders lösen müssen. Also die RE-Halte streiche ich auf jeden Fall. Und die RB 72 fährt dann wohl eher nur bis Sebnitz, außer vielleicht zur HVZ.