Beschreibung des Vorschlags
Die größten Schwachstellen des Dresdner ÖPNV-Netzes sind die Kapazität und die Geschwindigkeit. Das könnte man durch eine U-Bahn zu beheben versuchen, wenn man gerne Steuergeld verschwendet. Genauso könnte man aber auch die Straßenbahn dahingehend ausbauen. Denn dafür wären vor allem zusätzliche Gleise parallel zu bestehenden notwendig, aber nur punktuell Brücken und Tunnels. Außerdem könnte man dadurch weiter außen gelegene Stadtteile anbinden und kritische Knotenpunkte so entflechten, dass das Straßenbahnnetz im Gesamten profitiert.
Gestaltung der Knotenpunkte
- Reichenbachstraße:
Die Kreuzung in Richtung Fritz-Foerster-Platz/TU wird niveaugleich ausgeführt. Das heute in Richtung Norden befahrene Gleis soll als in beide Richtungen als Durchgangsgleis verwendet werden. Dieses kann dann entweder unmittelbar nach der Station oder vor dem Hauptbahnhof wieder verlassen werden. Das zweite Bahnsteigsgleis in der Reichenbachstraße wird dann ein paar Meter ostwärts verlegt. Dadurch verliert die Fritz-Loeffler-Straße zwar eine Spur, aber es wird für die Bahn eine Durchfahrgeschwindigkeit von 70 km/h ermöglicht. Dies würde eine Fußgängerunterführung sinnvoll, wenn nicht sogar notwendig machen. - Hauptbahnhof:
Die niveaugleiche Kreuzung nördlich des Bahnhofs entfällt. Dies wird durch eine Brücke über die St. Petersburger Straße ermöglicht. Dabei werden die Linienführungen so angepasst, dass jede Bahn entweder in Nord-Süd- oder in Ost-West-Richtung die Kreuzung befährt. Ganz konkret müsste dafür die 11 über die Reitbahnstraße geführt werden und vor der Brücke Budapester Straße in Richtung Hauptbahnhof abzweigen.
Die Gleisverbindungen von Norden und Süden zum Wiener Platz werden im Rahmen dessen aufgelassen. Ebenso wäre eine Auflassung der Station Hauptbahnhof Nord sinnvoll, da sich an dieser Stelle nun kein Knotenpunkt mehr befindet. Der frei werdende Platz könnte dann für ein viertes Gleis zwischen dem Hauptbahnhof und der Walpurgisstraße verwendet werden. - Walpurgisstraße:
Hier soll aus Platzgründen nur ein Gleis für die 7 und die 3 gebaut werden. Dieses soll allerdings wie auf dem gesamten Abschnitt Hbf – Pirnaischer Platz mit 100 km/h befahrbar sein. Aufgrund dieser Höchstgeschwindigkeit ist hier auf jeden Fall eine Fußgängerunterführung erforderlich. - Pirnaischer Platz:
An dieser Station soll wegen der 5 und der 12 ein zusätzlicher Bahnsteig gebaut werden. Durch die Brücke über den Georgplatz, die von der 17 befahren werden soll, wäre für die 12 eine niveaufreie Querung der anderen zwei Gleise möglich. Nördlich des Platzes geht sich das nicht aus, aber hier würde man gegebenenfalls weniger stark ausgebremst.
Dafür soll hier aber ein Tunnel mit unterirdischer Straßenbahnhaltestelle entstehen, so dass die 1, die 2, die 4 und die 16 niveaufrei gekreuzt werden können. Die heutige Haltestelle für die Linien in Ost-West-Richtung würde dann verkürzt und von der 68 angefahren. - Synagoge:
Wird von der Straßenbahn nicht mehr bedient. Dafür sollen die 62 und die 68 über die Schießgasse zu einer Haltestelle in der Akademiestraße, ca. 50 Meter weiter südlich, geführt werden. - Carolaplatz:
Wird nur mehr von der 8 bedient. Die Haltestelle in der Albertstraße wird dabei aufgelassen und der Abschnitt bis zum Albertplatz bekommt ein drittes Gleis für die 8. Weiterhin vorgesehen ist hier allerdings ein Abzweig nach Süden, so dass die 9 gegebenenfalls über die Carolabrücke umgeleitet werden kann.
Bedienkonzept
Die beschleunigte Nord-Süd-Achse soll grundsätzlich von den Linien 3 und 7 bedient werden. Zusätzlich kann hier noch eine Schnellverbindung nach Weißig in Erwägung gezogen werden. Allerdings hält diese am Münchner Platz, in der Reichenbachstraße und in der Walpurgisstraße, so dass es auf den eingleisigen Abschnitten nicht zu Trassenkonflikten kommt. Außerdem hat das den Vorteil, dass dadurch die Studentenheime in der Reichenbachstraße und der Walpurgisstraße von der 51 profitieren.
Ebenfalls auf Teilabschnitten dieser Strecke sind die Linien 8 und 9 unterwegs. Dabei sind bei der 8 zur HVZ Verstärkerfahrten möglich.
Fahrzeit
Die Fahrzeit vom Nürnberger Platz zum Albertplatz soll sich für die 3 und die 7 von 13 auf 7 Minuten reduzieren. Die E3/E7 braucht für die Strecke 11 Minuten. Dabei ist der entfallende Halt vor und nach dem genannten Abschnitt allerdings nicht zur Fahrzeitverkürzung, sondern zur Erhöhung der Fahrplanstabilität gedacht.