Beschreibung des Vorschlags
Spremberg liegt zwischen Cottbus und Hoyerswerda und ist ein kleines brandenburgisches Städtchen mit 22750 Einwohnern. Eine von denen ist übrigens Anfang 30, dunkelhaarig und tritt barfuß in weißen Kleidern zusammen mit ihrer sehr schön klingenden Geige und ebenfalls sehr schön klingenden Stimme auf den musikalischen Bühnen unserer Zeit auf, wobei sie das auch auf dem grasgrünen Untergrund machen kann, der ihren Nachnamen trägt, besonders wenn sie ihren Hit „Ich tanz‘ im Regen“ singt, wodurch Michael Holms „Barfuß im Regen“ eine neue Bedeutung bekommt.
Aber ich weiche ein wenig vom Thema ab. Es geht hier bei LiniePlus hauptsächlich nicht um Franziska Wiese, sondern um ÖPNV, mir wie so oft um Schienenverkehr. In Sachen Schienenverkehr besaß Spremberg mal eine Stichstrecke vom Bahnhof ins Stadtzentrum, die es erlaubte Spremberg in Richtung Cottbus gut anzuschließen, die so genannte Spremberger Stadtbahn. Sie verband den abseitsgelegenen Bahnhof, der damals Spremberg Ost hieß besser mit dem Stadtzentrum. Hier möchte ich vorschlagen, das Konzept dieser Stichstrecke als normalspurige Straßenbahnstrecke wiederherzustellen. Im Gegensatz zur alten Strecke, soll die neue Straßenbahnneubaustrecke vom Bahnhof aus, vorbei an der Freilichtbühne, welche sicherlich auch etwas für die oben erwähnte junge Dame ist, über den Markt im Stadtzentrum zum Busbahnhof und Krankenhaus auf der westlichen Spreeseite verkehren. Vom Krankenhaus aus geht es noch weiter zum alten Kraftwerk. Dort geht es dann via Industriegleise zurück auf die Eisenbahnstrecke nach Hoyerswerda. Entlang der Industriegleise werden viele Naherholungsgebiete erschlossen.
Da die Strecke wegen der Verwendung der Eisenbahngleise normalspurig ist, muss ein Teil des Cottbusser Straßenbahnnetzes auf Normalspur umgespurt oder mit Dreischienengleisen ausgestattet werden. Dabei wird eine Strecke über den Cottbusser Hauptbahnhof gewählt, damit die Regio-Stadtbahn wie eine Eisenbahn auch Anschluss an den gesamten Eisenbahnverkehr in der Region Cottbus hat. Für die Eisenbahnstrecke Cottbus – Spremberg ist dies gleichzeitig ein Infrastrukturvorschlag. Sie soll zwischen Cottbus Hbf und Spremberg Bahnhof zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert werden. Neue Haltepunkte sollen zudem auch entstehen. Diese sind:
- Kiekenbusch
- Frauendorf
- Bagenz, wobei dieser eigentlich nur um einige 100 m nach Süden verlegt wird, um besser im Ort zu liegen
- Muckrow/Groß Luja
- Weskow
Die Strecke Cottbus Stadthalle – Spremberg Krankenhaus ist etwa 26,6 km lang – wenn man die Eisenbahntrasse bereits ab Cottbus Görlitzer Straße nutzt (Einfahrt über Stadtring). Auf eine ähnliche Länge kommt man, wenn man die Bahn über die Hermann-Löss-Straße einfädelt. Richtig lang würde es, erst in Kiekebusch einzufädeln, zumal es für die Spremberger dann doch unattraktiver würde, da diese wohl eher ins Stadtzentrum von Cottbus wollen, als in die südlichen Vororte von Cottbus. Die Strecke Spremberg Krankenhaus – Spremberg Knappenweg ist etwa 1,8 km (aufgerundet) lang. Mit ihr endet der für Spremberg notwendige Abschnitt, um die Leute im Stadtgebiet einzusammeln und dann auf die Eisenbahnstrecke nach Cottbus zu bringen, wobei dank Zweisystembahn Cottbus-Zentrum umsteigefrei erreicht wird. Die Gesamtstrecke Cottbus Stadthalle – Spremberg Knappenweg ist etwa 27,9 km lang. Der Abschnitt Spremberg Knappenweg – Hoyerswerda Bahnhof (einschließlich Straßenbahnstrecke) in Hoyerswerda ist 29,03 km lang.
Die Regio-Stadtbahn benötigt zwar im Vergleich zu einer Eisenbahnlinie Cottbus – Spremberg – Hoyerswerda etwas mehr Infrastrukturneubau (nämlich den Abschnitt Spremberg Bf – Spremberg-Mitte – Industriepark Schwarze Pumpe), aber dafür verläuft sie in diesem Bereich auch durch besiedeltes Gebiet und diverse Naherholungsgebiete und nicht wie die Eisenbahn ausschließlich durch Wald, sodass sie den Nutzen für die Menschen in der Region erhöht. Gerade Spremberg hätte durch die Regio-Stadtbahn eine bessere Verbindung nach Cottbus, da sie die Innenstädte von Spremberg und Cottbus direkt verbindet und so Umsteigezwänge an den Bahnhöfen vermeidet. Das ist, gerade weil der Bahnhof Spremberg JWD (= Janz weit draußen) liegt, besonders vorteilhaft.
Ich hätte mal generell kurz zu meinem Regionalstadtbahn-Vorschlag eine Frage. Also ich kann mir vorstellen, dass meine Überlandstraßenbahn Cottbus – Spremberg – Hoyerswerda wohl kaum Umsetzungschancen hat, da man sehr viel Gleis für relativ wenige Menschen bauen müsste. Immerhin sprächen wir hier von 44 km Gleis für 56000 Einwohner (Spremberg + Hoyerswerda). Ich kann mir auch sicherlich vorstellen, dass es die Überlandtram auf die Löschliste geschafft hat.
Nun möchte ich aber eine Frage an meine Stadtbahn nach dem Karlsruher Modell stellen. Sie benötigt ja nicht so viele Kilometer Neubaustrecke wie die Überlandstraßenbahn. Man müsste lediglich ein paar Dreischienengleise in Cottbus verlegen und eine kurze normalspurige Stichstrecke in Spremberg, die den eigentlichen Ort besser und direkter anschließt als der vorhandene abseitsgelegene Bahnhof. Dies wäre eine Art Reaktivierung der alten Spremberger Stadtbahn. Ich könnte mir vorstellen, wenn man den Vorschlag auf den Abschnitt Cottbus – Spremberg Stadt kürzt, dass er dann eine Umsetzungschance haben könnte. Weiter nach Hoyerswerda wäre der Bau von Gleisen durch die Wallachei, was bestimmt unglücklich teuer wird.
Die Frage ist, was du erreichen willst: Eher Spremberg Zentrum anbinden oder eine durchgehende Linie schaffen? Im Gebiet gibt es noch eine Menge ungenutzter, aber befahrbarer Gleise, die zum Beispiel nach Schwarze Pumpe führen, welches auf der einen Seite eine wieder aufstrebenden Industriepark besitzt und auf der anderen Seite ein Menge von Tagebauseen, die zu Naherholungsgebieten erklärt wurden und dementsprechende Einrichtungen besitzen. Dazu kommt noch, dass die Strecke Cottbus-Görlitz elektrifiziert werden soll.
Ich habe in Cottbus den Hauptbahnhof angeschlossen. Das ist sinniger, da so die Regio-Stadtbahn auch Anschluss an andere DB-Züge hat. Die Strecke über die Straße der Jugend/Stadtpromenade war ursprünglich nur deshalb gewählt, um den inzwischen stillgelegten Busbahnhof zu erschließen.
Darüber hinaus den Vorschlag besser mit der Regionalbahn verglichen