Beschreibung des Vorschlags
Um die Heidelberger Innenstadt mit den touristischen Highlights besser an den Hauptbahnhof und v.a. das Umland anzubinden, schlage ich den Bau eines Innenstadttunnels zwischen den bestehenden Halten „Hauptbahnhof“ und „Altstadt“ (Karlstor) vor. Neue Haltestellen auf dem Weg werden dann:
- Hauptbahnhof (tief): Lage ungefähr unter dem jetzigen Empfangsgebäude, um Umsteigewege zu minimieren
- Bismarckplatz: Direkt unterhalb des Umstiegsknotens zur Bus und Straßenbahn
- Stadtmitte: ggf. unterirdische Verbindung zur Seilbahn zum Schloss
- Altstadt/Karlstor: unterhalb der bestehenden Station, mit Wendeanlage östlich davon
Die bestehende Strecke über die Südstadt sollte erhalten bleiben als Ausweichstrecke und für den Güterverkehr, die S-Bahn „Südstadt/Weststadt“ kann jedoch aufgehoben werden. Im Zielzustand sollen dann alle Personenverkehrslinien aus dem Neckartal durch den Tunnel geführt werden:
- S1/S2: Osterburken – Heidelberg – Mannheim – Kaiserslautern (alle 30 min)
- S5/S51: Eppingen – Sinsheim – Heidelberg – Mannheim – Mainz (alle 30 min)
- RE10a/b: Heilbronn – Heidelberg – Mannheim (alle 60 min)
- +RE Heidelberg Altstadt – Mannheim (alle 60 min), z.B. Durchbindung auf RE nach Frankfurt, Saarbrücken, etc.
Mit diesem Angebot hätte man ungefährt alle 15 Minuten eine S-Bahn von der Heidelberger Innenstadt nach Mannheim und alle 30 Minuten eine schnelle RE-Verbindung nach Mannheim (mit Umstieg zum dortigen FV-Knoten). Letztendlich wäre aber auch sicherlich noch Platz für eine weitere Linie, um im Abschnitt HBF – Altstadt einen 10min-Takt der S-Bahn anbieten zu können (z.B. Fahrten aus Darmstadt – Bensheim in den Tunnel durchbinden) Profitieren würden zum einen alle touristischen Verkehre, aber auch alle anderen Fahrgästen, welche bislang ein Ziel in der Innenstadt hatten und immer am HBF in die Straßenbahn umsteigen mussten. Der Bismarckplatz würde somit als zentraler Umstiegsknoten weiter gestärkt und der HBF könnte entlastet werden. Nachteilig könnten evtl. die leicht verlängerten Umsteigewege am Hauptbahnhof werden, wenn man vom Tiefbahnhof zu den bestehenden Bahnsteigen muss. Zwischen Hauptbahnhof und Bismarckplatz habe ich keinen weiteren Halt geplant, um keine Konkurrenz zur Straßenbahn zu stellen. Es sei auch gesagt, dass durch diesen Vorschlag auch ein Tram-Neubau in die Altstadt obsolet werden würde und zahlreiche Buslinien ersetzt bzw. eingekürzt werden könnten! UPDATE: (Mai2019)
- Verlängerung der Tunnelstrecke über „Bahnstadt West“ und den ehemaligen Güterbahnhofsstrecken nach Wieblingen (neu mit 4 Bahnsteiggleisen)
- Die Ausfädelung westlich Wieblingen ist darauf ausgelegt, mit 2 Gleispaaren nach Mannheim (Fern und Regionalgleis) und 1 Gleispaar nach Bensheim ausfädeln zu können. -> neue parallele Fahrmöglichkeiten
- Lage des Tiefbahnhofs senkrecht zu dem bestehenden Bahnhof mit Zugängen von jedem Gleis
Also grundsätzlich halte ich die bessere Erschließung der Innenstadt Heidelbergs für eine super Idee. Momentan muss man von der Stadtmitte schon echt weit zum Bismarckplatz oder zur S-Bahn laufen.
Ich fürchte aber, dass dieser Vorschlag für eine Stadt in der Größe Heidelberg ein wenig überdimensioniert ist und finanziell für die Stadt kaum zu stemmen wäre.
Besser fände ich da eine oberirdische Lösung durch Verlängerung der Straßenbahnen, vielleicht an den Neckarstaden entlang.
Der Vorschlag ist deutlich überdimensioniert, genau genommen vollkommen unrealistisch. Eine Straßenbahn am Neckerufer unterzubringen, dürfte schwer sein. Da ist nicht viel Platz. Neu ist die Idee allerdings nicht zur besseren Anbindung der Altstadt. Ansonsten könnte man auch bis zur Peterskirche entlang der Friedrich-Ebert-Anlage kommen.
Also Platz wäre dort schon, nur einen eigenen Bahnkörper könnte man nicht immer schaffen. Da müsste man am besten viel Verkehr von dieser Straße nehmen.
Friedrich-Ebert-Anlage ist natürlich auch eine Möglichkeit, allerdings fände ich es besser die gesamte Altstadt bis zum S-Bahnhof zu durchfahren.
Schau mal, was ich gerade zur F. Ebert- Anlage gefunden habe (siehe „Altstadt“):
https://www.heidelberg.de/mobinetz,Lde/Start/Downloads.html
Überdimensioniert bei den jetzigen Verkehren ins Neckartal und den Potentialen durch die Bedienung der zentralen Haltestelle am Bismarckplatz sowie in der Altstadt, unrealistisch schon eher.
Der Vorschlag stehlt in direkter Konkurrenz zu einer Tram in die Altstadt, und man müsste eben bewerten, wie eine S-Bahn gegenüber einer Tram in einer standartisierten Bewertung Vor- oder Nachteile hat. Klar, die Baukosten stehen ganz klar für die Tram, aber die Fahrtzeitengewinne werden sehr deutlich in die Richtung meines Vorschlags gehen, da der Hbf Heidelberg eben doch peripher zur Innenstadt liegt und durch so einen City-Tunnel quasi alle Orte entlang der S-Bahn und RE-Linien die Innenstadt von Heidelberg mindestens 15 Minuten schneller erreichen, das summiert sich schnell auf!
Ein solcher Vorschlag wäre an offizieller Stelle vor allem dazu geeignet, die durchaus machbare Straßenbahn zu verhindern. Realisierbar wäre er kaum, weil den hohen Baukosten immer die Möglichkeit einer billigeren Straßenbahn entgegen stünde. So ließe sich die Realisierung eines solchen Projektes durch Forderung nach einer Straßenbahn verhindern, umgekehrt ließe sich der Bau einer Straßenbahn aber auch durch die Forderung einer solchen schnelleren Verbindung verhindern. Der Effekt wäre am Ende, das beides verhindert wird und es beim Busangebot bleibt.
Nö, du vergisst ganz einfach den Nutzen, der ist durch einen Citytunnel vielfach höher als bei einer reinen Tram. Aber da die Baukosten in völlig anderen Welten liegen sehe ich das nicht so als Problem. Wenn man mehr Geld hat, dann kann sich den Citytunnel gönnen und hat auch dementsprechend was, wenn man weniger Geld ausgeben will, dann baut man halt die Tram. Mit „Geld“ meine ich auch nur das Budget für die Altstadterschließung!
Es kommt darauf an für wen. Eine Straßenbahn in der Altstadt hätte kürzere Stationsabstände, wäre damit also besser erreichbar, auch weil man nicht erst in Tunnels hinunter muss, und sie wäre im Stadtbild präsenter. Fahrgäste könnten gleich sehen, was es für Geschäfte gibt, das würde der lokalen Wirtschaft helfen und durch die kürzeren Fußwege wäre man bequemer am Ziel. Ich behauote daher, dass eine Straßenbahn für die Bevölkerung Heidelbergs von größerem Nutzen wäre, zumal das Geld, das man für deinen Tunnel ausgeben müsste, noch für eine ganze Reihe weiterer Strecken reichen würde.
Bloß gibt das keine Antworten auf die Fragen:
-Wie komme ich aus dem Neckartal in die Heidelberger Innenstadt, denn die Straßenbahn kann man nicht bis zum Altstadtbahnhof trassieren
-Wie komme ich aus der Heidelberger Innenstadt nach Mannheim, mit dem S-Bahn-Tunnel ginge das schnell und ohne Umstieg
-Wie erreiche ich von Heidelberg die hintere Altstadt
Interessanter Vorschlag, über den ich auch schon öfter nachgedacht habe, der allerdings wirklich eher im Bereich „Vision“ anzusiedeln ist. Ich würde noch einen Tunnel unter dem Neckar bauen, um so noch den Campus Bergheim anzubinden, der auch als Startpunkt für eine neue „mögliche“ Verbindung zw. Mannheim und Heidelberg nördlich des Neckars dienen könnte.
Ich meinte natürlich nicht den Campus in Bergheim, sondern den in Neuenheim.
Sehr, sehr schöne Idee und ich möchte bei den Argumenten noch etwas beitragen.
Zunächst muss man gleich sagen, dass der Hauptbahnhof in Heidelberg ganz weit westlich am Stadtrand liegt und die Erreichbarkeit der Innenstadt und Altstadt ausgehend von der Eisenbahn sich extrem stark zieht, nicht zuletzt auch aufgrund der gigantischen Ausmaße des Bahnhofsgebäudes und der langen Fahrzeiten vom Hauptbahnhof zum innerstädtischen ÖPNV-Knoten Bismarckplatz.
Der S-Bahn-Tunnel erleichtert vor allem die Erreichbarkeit von den Auswärtigen und Pendlern, v.a. denjenigen aus dem Neckartal, ganz massiv, da die Erreichbarkeit ausgehend von der S-Bahn in der hinteren Altstadt mit dem ÖPNV ziemlich schlecht ist.
Deshalb ist eine Straßenbahn durch die Friedrich-Ebert-Anlage, die die Altstadt auch eher in Randlage bedient hinsichtlich des Nutzens nicht mit einem S-Bahn-Tunnel, wie von amadeo vorgeschlagen, gleichzusetzen.
Besonderes Augenmerk liegt bei mir aber auch darauf, dass die Relation Innenstadt Heidelberg-Mannheim ganz wichtig ist. Der Heidelberger Hauptbahnhof stellt für viele nur ein Zwischenziel dar, was nicht zuletzt am erbärmlichen FV-Angebot, das im wesentlichen aus einer 2h-Takt-Verbindung nach Stuttgart-München-Salzburg mit Verdichtung nach Stuttgart besteht, geschuldet ist, aber auch der Tatsache, dass NV grundsätzlich auf Mannheim ausgerichtet ist und von Pfälzer Seite jenseits der S-Bahn keine Verkehre nach Heidelberg durchfahren. Für die meisten anderen Ziele ist Mannheim notwendigerweise ein Zwischenziel, an dem man leider nicht vorbei kommt.
Ich fände es daher gar nicht erforderlich, den S-Bahn-Tunnel über den Hauptbahnhof zu führen. Man könnte ihn auch unter der Bergheimer Straße hindurch bis zum Betriebshof der Straßenbahn führen. Den Hauptbahnhof könnte man mit einem Fußgängertunnel anbinden.
„Ich fände es daher gar nicht erforderlich, den S-Bahn-Tunnel über den Hauptbahnhof zu führen. Man könnte ihn auch unter der Bergheimer Straße hindurch bis zum Betriebshof der Straßenbahn führen. Den Hauptbahnhof könnte man mit einem Fußgängertunnel anbinden.“
Die Anbindung hat mit im alten Zustand auch nicht so recht gefallen, deswegen hab ich das mal ein bisschen angepasst und den Tunnel über die Bahnstadt hinaus auf die ehemalige Güterbahn bis kurz vor Wieblingen verlängert, wodurch auch neue Wohnflächen mit bester Bahnanbindung geschaffen werden können. Fahrzeitmäßig macht das für nonstop-Fahrten kein Unterschied, für S-Bahnen würde durch den Halt ca. 1 Minute verloren gehen.
Brauch es denn die zweimalige Überwerfung oder kann die S-Bahn nicht einfach südwestlich der bestehenden Strecken bleiben (sowie früher die Gütergleise)?
Ich sehe einen großen Vorteil darin, dass dann durch diese Bauwerke (die bereits auf ein Mindestmaß beschränkt sind) der S-Bahn-Verkehr zwischen Mannheim und Heidelberg weitestgehend höhenfrei vom übrigen Personenverkehr ausgefädelt werden kann (Entmischung von schnellen und langsamen Verkehr). Das steigert die betriebliche Flexibilität ungemein, und man kann z.B. auch einen RE aus dem Neckartal fahrplanmäßig zwischen Heidelberg und Mannheim eine S-Bahn aus dem Neckartal überholen lassen, während es bei reinem Linienbetrieb ohne Überwerfung nur durch höhengleiche Gleiswechsel ginge.
Es wäre doch deutlich einfacher, unter der Bergheimer Straße,d.h. Betriebshof zu trassieren.
Ist auch ein großer Knoten. Leichter ins Neuenheimer Feld
Nein, dadurch dass die Strecke den Hauptbahnhof mitbedient wird, sind z.B. auch Übereck-Anschlüsse Karlsruhe – HD Innenstadt oder Frankfurt – HD Innenstadt möglich, außerdem kann ja der Tiefbahnhof auch für in HD endenden Fahrten genutzt werden und die oberen Bahnsteiganlagen verkleinert und ebenfalls städtebaulich nutzbar gemacht werden. Das Neuenheimer Feld erreicht man ja auch so problemlos über die Straßenbahn mit Umstieg am Hbf oder Bismarckplatz.
Und den Hauptbahnhof erreicht man noch problemlos mit der Straßenbahn.
Betriebshof-Hauptbahnhof ist jetzt keine Weltreise als direkten Fußgängertunnel.
Zumindest für die S-Bahnen könnte auch bei Heidelberg-Pfaffengrund-Wieblingen umgestiegen werden.