8 Kommentare zu “Brockenbahn fit fürs 21. Jahrhundert

  1. Wieso dann nicht gleich Nägel mit Köpfen machen? Sprich, Verlängerung als Straßenbahn von Hasserode über den Bahnhof hinaus z.B. zu den Stadtteilen Stadtfeld und Burgbreite, wenn dann ein Teil der Infrastruktur schon mal voprhanden ist.

    1. „Wieso dann nicht gleich Nägel mit Köpfen machen?“

      Weil es auf keinen Fall genug Nachfrage für eine Neubaustrecke generieren kann. Der Vorschlag hier versucht, aus der bestehenden Infrastruktur das beste raus zu holen und nur die nötigsten Infrastrukturmaßnahmen umzusetzen, und der Verknüpfungspunkt ist mit der Vollbahn ist der Bhf. Wernigerode. Eine Verlängerung als Straßenbahn wäre ein völlig neues Konzept, benötigt eine neue Neubaustrecke, und wäre wie gesagt von der Nachfrage her auch sehr fraglich. Da sind Buslinien oder Rufbusse viel wirtschaftlicher.

  2. Es hat schon einen Grund, warum Goetheweg so ausschaut: Die Strecke hat hier durchgehend 33 ‰ Steigung. Da könnten die Züge bergwärts nicht anfahren. Das Rückdrückgleis hingegen liegt in der Ebene bzw.in einer leichten gegenläufigen Steigung,sodass die Züge mit Schwung anfahren können.

  3. Um einen Betrieb außerhalb der touristischen Nutzung sinnvoll zu betreiben, braucht es aber vor allem eins: Fahrgäste. Und die sind aufgrund der dünnen Besiedlung nun mal nicht in Massen zu finden. Vergleiche mit dem von dir verlinkten GoldenPassLine sind daher eher unpassend, der Endpunkt Montreux hat 25.000 Ew während auf dem Brocken (fast) keiner wohnt. In Schierke liegt der Bahnhof sehr weit außerhalb, sodass es immer noch einen Umstieg in den Bus oder Auto bräuchte, alle anderen Orte entlang der Strecke sind so klein, dass auch deren touristische Bedeutung bei weitem überwiegt.
    Für einen attraktiven Nahverkehr sehe ich daher gerade auf der Brockenstrecke wenig Sinn. Denkbar wäre dies eher für andere Relationen, zu den größeren Strecken auf den HSB-Strecken zählen ja Benneckenstein, Hasselfelde und Harzgerode. Außerdem ist die Verbindung Nordhausen – Wernigerode oder Quedlinburg – Nordhausen nicht ganz unwichtig. Die Frage, die man sich dabei aber immer stellen muss, ist, inwiefern die Bahn den Bussen überlegen ist, bzw. überhaupt ähnliche Fahrzeiten erreichen kann. Ich bin mal von Quedlinburg bis Nordhausen durchgefahren, dauerte ewig, war ein ziemliches Geschaukel und ich war dementsprechend fast auf der gesamten Strecke der einzige im Zug. War eine sehr schöne Fahrt, aber als Pendler würde ich mir das glaube ich auch nicht auf Dauer antun wollen.

    1. Ja, es braucht Fahrgäste, aber es braucht auch einen wirtschaftlich optimierten Betrieb und ein gutes Angebot mit möglichen Zusatzangeboten. Es geht auch nicht darum, für den Alltagspendler ein passendes Angebot zu schaffen, sondern touristische neue Potentiale (z.B. durch die genannten Panoramazüge) zu schaffen. Und eine bessere Verknüpfung mit dem zubringenden SPNV: Heute kommen die Züge stündlich in Wernigerode an und morgens gibt es dann Anschlüsse mit 15-45 Minuten Umsteigezeit, und 1:40h später ist man auf dem Brocken. In meinem Konzept hat jeder SPNV-Zug einen direkten Anschluss und man ist in 1:15h schon auf dem Berg. Da wird der Tagesausflug schon grundsätzlich viel einfacher möglich und deutlich flexibler durch die verbesserte Taktung. Man kann es ja dann auch wie mit dem Anstoßtarif See oder anderen touristischen Angeboten auch in eine gemeinsame Buchung integrieren. Und allein deswegen wird man neue touristische Potentiale erschließen, und gleichzeitig durch die Triebwagen einen wirtschaftlicheren Betrieb ermöglichen. Wenn man alles so lässt wie es ist und weiterhin mit Dampfzügen ohne sinnvollen Taktfahrplan den Berg hoch fährt, wird man auf keinen Fall neue Potentiale erschließen …

      Unter der Woche können die Triebwagen ja dann auch tlw. im Nahverkehr Wernigerode – Nordhausen eingesetzt werden.

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