Brenner-Nordzulauf: Anschlusskurve von Salzburg

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Beschreibung des Vorschlags

Der folgende Vorschlag orientiert sich an der aktuell geplanten Trassierung des Brenner-Nordzulaufs im Bereich Stephanskirchen und sieht eine Verbindungskurve vor, die von der Strecke Rosenheim-Salzburg auf der Höhe Baierbach in einen Tunnel abzweigt und unterirdisch den Nordzulauf im Tunnel Innleiten trifft. 

Technische Machbarkeit
Ich sehe keine großen Hindernisse in der technischen Machbarkeit. Abzweigungen in Tunneln sind grundsätzlich technisch möglich, zudem würde auch die oberirdische Topographie am Ort der Abzweigung entsprechende Baumaßnahmen erlauben. Die Strecke würde dann auf dem nördlichen Gleis abzweigen, direkt abwärts in den Hügel führen und Richtung Tunnel weiter abfallen.

Nutzbarkeit
Es handelt sich bei der „Stephanskirchener Kurve“ um eine Maßnahme, die im Verhältnis zum gesamten Nordzulauf relativ überschaubar ist und leicht in die bestehenden Planungen integriert werden könnte. Profitieren würden davon vor allem die ÖBB, die ihre RJ/RJX von Salzburg nach Innsbruck über das deutsche Eck führen. Bisher befahren diese die Rosenheimer Kurve und umgehen damit das Kopf-machen in Rosenheim. Die Stephanskirchener Kurve wäre einfach eine Beschleunigung dieser Route, vor allem deshalb, weil von der ohnehin geplanten Schnellfahrstrecke (230 km/h) profitiert werden könnte, womit eine Reisezeitverkürzung oder zumindest Fahrplan-Puffer erzielt werden könnten.

Die Nutzbarkeit für den Güterverkehr ist fraglich- Erstens gibt es auf dieser Relation nicht so viel direkten Güterverkehr, zweitens ist auch die Frage, ob eine ausreichenden Höhenprofil der Stephanskirchener Kurve überhaupt möglich wäre, um schwere Güterzüge dort fahren lassen zu können. 

So oder so denke ich aber, dass es eine interessante Idee wäre, die mit relativ geringem Aufwand einer ohnehin geplanten Strecke einen zusätzlichen Nutzen verleiht. 

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9 Kommentare zu “Brenner-Nordzulauf: Anschlusskurve von Salzburg

  1. Der Grund ist darin zu sehen, dass die Strecke Rosenheim-Freilassing jetzt bereits überlastet ist und keinen weiteren Mehrverkehr aufnehmen kann. Es sei denn man würde die Strecke ausbauen. Dann bringt aber der Umweg über Stephanskirchen nichts, auf die Idee einer Neubaustrecke auf dem direkten Weg ab Bernau am Chiemsee entlang der A8 ist anscheinend noch kein Politiker gekommen.

    1. Beim österreichischen Vorschlag geht es meines Wissens nach nicht um Mehrverkehre, sondern um eine bloße Verlagerung des bestehenden Verkehrs.
      In der aktuellen Planung des Brennernordzulaufs müssen die Railjets ab Rosenheim weiterhin die Bestandsstrecke nach Kufstein nutzen, da keine Verbindungskurve zum Brennernordzulauf eingeplant ist.

    2. Nach Abschluss der ABS38 wird sich mit ein Großteil des FV sowie der GV zwischen München und Salzburg auf die Mühldorfer Strecke verlagern, verbleiben werden nur die Korridor-RJs sowie die L61, innerösterreichischer GV nutzt schon jetzt bevorzugt die inneralpine Route, um sich die Trassenentgelder an die DB InfraGo zu sparen. Es wird also zu einer spürbaren Entlastung kommen, der Deutschlandtakt geht dann z.b. von halbstündlichen Korridorzügen der ÖBB aus.

      Auch ich bevorzuge allerdings im Falle einer Ostanbindung an den Nordzulauf die große Lösung ab Bernau. Eine kurze Ausfädlung bei Stephanskirchen würde eine Zeitersparnis im niedrigen Minutenbereich ggü. Nutzung der alten Rosenheimer Kurve bis zur geplanten Überleitstelle südlich von Fischbach bedeuten – erst die große Lösung ab Bernau wäre da für den Korridorverkehr wirklich eine spürbare Beschleunigung.

      Das die bayerische Landesregierung bei dem Thema aus politischen Gründen aktuell bremst, ein anderes Thema.

    3. Eine Neubaustrecke wie du sie beschreibst ist nicht machbar, denn ab Bernau steigt die Autobahn über den Bernauer Berg enorm an, völlig unrealistisch für eine Zugstrecke. Wenn überhaupt müsste man ab Bernau einen Tunnel bauen, der erst in Rosenheim wieder auftaucht, und das ist auch nicht wirklich realistisch, dazu gibt es schon Vorschläge hier auf Linieplus.

      Zudem geht es den ÖBB ja wie von anderen erwähnt nicht um Mehrverkehr, sondern um eine Fahrzeitverkürzung des bestehenden Verkehrs. Im Übrigen: Eventueller Mehrverkehr kann in Zukunft auch auf die ABS 38 München-Mühldorf-Freilassung ausgelagert werden, dazu gibt es sogar konkrete Planungen.

      1. Eine Neubaustrecke wie du sie beschreibst ist nicht machbar, denn ab Bernau steigt die Autobahn über den Bernauer Berg enorm an, völlig unrealistisch für eine Zugstrecke.

        Wenn die Strecke nur für den Hochgeschwindigkeitsverkehr konzipiert wird, sind Steigungen bis zu 4% machbar, damit wurde beispielsweise auch die SFS Köln-Frankfurt trassiert.
        Bei einer Steigung von 4% können auf einer Distanz von 2km insgesamt 80 Höhenmeter bewältigt werden.
        So Pi mal Daumen gibt es westlich von Bernau genau diese Verhältnisse.

  2. Eine Neubaustrecke ab Bernau ist natürlich möglich – aber nur mit sehr hohem Tunnelanteil.

    Wenn ich davon ausgehe, dass man nordwestlich des Bahnhofs Bernau von der Bestandsstrecke abzweigt und an die A8 schwenkt, wird man ab der AB-Abfahrt Bernau erstmal einen Tunnel brauchen, weil es da steiler als 4% ist.

    Westlich der Prien sehe ich dann zwei Möglichkeiten:
    Entweder als sehr große Lösung wie hier, die bis zum Brenner-Nordzulauf komplett im Tunnel verläuft und damit die schnellste Variante bildet, oder man bleibt näher an der Autobahn. Bei Frasdorf und Achenmühle braucht man dann trotzdem Tunnel, weil da für eine parallele Bahnstrecke kein Platz ist. Die Autobahn ist dort zwischen Hang und Ort gequetscht.

    Von den politischen Verwicklungen mal abgesehen (Welcher bayrische Politiker würde etwas befürworten, von dem hauptsächlich Österreicher profitieren?) – ist die Zeitersparnis die sehr hohen Investitionen für eine solche NBS wert?
    Der Vorschlag hier hat den Vorteil, dass der Bau relativ klein ist.

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