Beschreibung des Vorschlags
Mit dieser Ergänzung des Bonner Stadtbahnnetzes soll eine bessere Anbindung der Arbeitsplatzschwerpunkte und Tagungskapazitäten im ehemaligen Regierungsviertel (Postzentrale, Deutsche Welle, World Conference Center Bonn, Verwaltungen/Ministerien im Hochkreuz, …) sowie des Rheinauenparks und der Stadtteile Hochkreuz und Plittersdorf erreicht werden.
Grundgedanke des Vorschlags: Möglichst kostengünstige Realisierung (d.h. möglichst wenige Sonderbauwerke, wenig Tunnel) unter bestmöglicher Nutzung des zur Verfügung stehenden Raumes auf eigenem Bahnkörper, damit eine attraktive ÖPNV-Anbindung als Alternative zur Autonutzung gerade im Berufsverkehr entsteht. Aber auch die Stadtteile Hochkreuz und Plittersdorf würden von einer besseren Anbindung an die Bonner Innenstadt profitieren.
Zum Vorschlag:
- Bau eines Abzweigs von der bestehenden Stammstrecke der Stadtbahn Bonn – Bad Godesberg hinter der Haltestelle Gronau Heussalle/ Museumsmeile auf die Franz-Josef-Strauß-Allee. Hierzu wird als Anschluss das Gleis genutzt, das jetzt als Reststück der alten Bahnführung unterirdisch vor dem Trajektkreisel, der die Marie-Kahle-Allee/ Franz-Josef-Strauß-Allee überführt, endet. Hierzu muss ein kurzer Tunnel errichtet werden, der dann die Gleise auf die Franz-Josef-Strauß-Allee führt (möglicherweise kann der Anschluss nur eingleisig erfolgen, das kann ich auf den Karten nicht genau genug erkennen). Wenn die Bahn aus dem neuen Tunnel auf die Straße kommt, muss der Individualverkehr für die kurze Zeit des Bahnverkehrs durch Ampelschaltung angehalten werden.
- Auf der Franz-Josef-Strauß-Allee wird dann unter der Brücke des Sträßchensweges eine Haltestelle errichtet, hier auf jeden Fall zweigleisig. Falls der Platz nicht reichen sollte, müsste die je Fahrtrichtung zweispurige Franz-Josef-Strauß-Allee an dieser Stelle auf eine Spur zurückgebaut werden.
- Weiterführung der Stadtbahn auf eigenem Bahnkörper in der Straßenmitte entlang der Petra-Kelly-Allee.
- Errichtung eines Haltepunktes vor der Fußgängerüberführung über die Petra-Kelly-Allee und vor der Südbrücke/ A562.
- Unterquerung der Südbrücke und Weiterführung auf der Ludwig-Erhard-Allee in der Straßenmitte.
- Einrichtung einer Haltestelle in Höhe der Heinemannstraße/ Eingang zum Rheinauenpark.
- Weiterführung der Trasse auf der Ludwig-Erhard-Allee bis zur Kreuzung mit der Kennedyallee. Hier wird die Trassenführung geteilt:
- Ein Abzweig nach Plittersdorf folgt der Kennedyallee Richtung Rhein. Unmittelbar hinter dem Abzweig von der Ludwig-Erhard-Allee wird eine Haltestelle eingerichtet. Es gibt genug Platz, so dass die Streckenführung auf eigenem Bahnkörper zweigleisig erfolgen kann. Die Endhaltestelle wird dort errichtet, wo die Kennedyallee auf die Turmstraße trifft.
- Der andere Abzweig folgt nach Querung der Kennedyallee der Mittelstraße. Im Verlauf der Mittelstraße wird ein weiterer Haltepunkt eingerichtet. Die Endhaltestelle befindet sich in Höhe der Wurzerstraße, da dort ein wenig mehr Platz für eine zweigleisig Haltestelle ist. Ob dieses Teilstück entlang der Mittelstraße ebenfalls zweigleisig auf eigenem Bahnkörper ausgeführt werden kann ist aufgrund der Platzverhältnisse für mich unsicher. Im Zweifelsfall sollte die Trasse dann eingleisig auf eigenem Bahnkörper ausgeführt werden, zwei Gleise nur an den Haltstellen.
Hallo,
ich muss zugeben, ich bin von der Idee eher relativ wenig angetan. Das hat gewisserwaßen zwei Gründe:
(Randnotiz: klar kostengünstige Vorschläge sind auch immer relativ gut, und ich find sie auch immer gut, wenn eine teure Variante damit nicht nötig ist)
1.
Die schon vorhandene Anbindung lässt sich wie folgt erklären: Den Streckenast, den du beschreibst wird unter der Woche alle 10 Minuten von der 610/11 bedient (in Plittersdorf sind es dann zwei 20 min Äste). Nicht umsonst hat die SWB schon ab dem letzten Fahrplanwechsel damit begonnen die Linie 610 auf Gelenkbusse umzustellen, um dem Bedarf gerecht zu werden. Falls du was schneller in die Region möchtest, nutzt du die Stadtbahn, alle ca.5 min bis Olof-Palme-Allee und dann noch alle 10 min zur Rheinaue und an der B9 entlang. Und natürlich gibt es auch noch ein paar Nebenlinien, wie 630 und 631.
2.
Wie es scheint, möchtest du ja eingleisig vom Wendegleis der Heussallee auf die Franz-Josef-Strauß-Allee einbiegen. Da stellt sich mir die Frage, wie du da hin willst. Möchtest du höhengleich an der Unterführung des Trajekts einfahren oder erst in der Mitte der Straße? Zudem musst ja generell bei dem Einbau der Gleise noch die Straßenführung deutlich anpassen. Denn so breit ist der Mittelstreifen auch nicht.
Zudem lässt du auch zwei Halstellen aus, wobei man sich hierbei auch streiten kann, ob die dann auch für ne Bahn notwendig sind. Dennoch versteh ich nicht, wieso du die Haltestellen wieder neu bennenst. Denn die bisherigen Bushalte liegen sehr in der Nähe. Heinemannstr.-> Rheinaue Hauptzugang; Kolumbusring->Kennedyallee; Turmstr.-> Kanalstr.; Ostseering-> Danziger Str./Deutsch. Museum Bonn
Zudem wäre auch nur Hochflur generell sinnvoll, kommst ja von der Stammstrecke raus. Deswegen: Wie willst du die Haltestellen da setzten (vorallendingen im Bereich Plittersdorf)?
Grüße
Das Lama
Hallo Lama!
Danke für die schnelle Kommentierung, zwar kritisch, aber dann muss man über den eigenen Vorschlag auch noch mal genau nachdenken und ihn besser begründen.
Zu 1.:
Ich möchte vorausschicken, dass für mich Busverbindungen als Mittel der Wahl grundsätzlich in der Rangliste weit hinten rangieren. Das gilt insbesondere für Bonn, wo ich den Busverkehr gut kenne. Daher fallen meine Vorschläge für Verbesserungen hier bei „linieplus“ auch stets als schienengebundene Verbindungen möglichst auf eigenem Bahnkörper aus (klappt leider nicht immer, wenn man auf teure Unter-/Überführungen verzichten will). Busverbindungen in Bonn leiden vor allem darunter, dass sie genauso stauanfällig sind wie der PKW-Verkehr und für mich daher keine richtige Alternative darstellen.
Die von Dir genannten Buslinien habe ich nicht geprüft, sorry. Sie sind im Moment sicher OK, müssten aber natürlich geändert werden, wenn man die Stadtbahnverbindung wie vorgeschlagen realisieren sollte. Weniger Busse würden auch wieder Geld sparen. Es müssten dann natürlich die Verbindungen zur neuen Bahnverbindung optimiert werden, um nicht die Stadtteile abzuhängen, wo die Bahn nicht hinkommt. Das sollte aber machbar sein.
Ich habe den Vorschlag gerade auch mit Blick auf eine attraktivere Anbindung für Berufspendler gemacht, denn: im Moment muss man, wenn man die Stadtbahn nutzt, immer an der B 9 aussteigen; nur wenn man die 66 Richtung Bad Honnef nutzen kann, hat man die Möglichkeit am Robert-Schuman-Platz auszusteigen. Für Pendler, die zum Post-Tower, zum Johanniter-Krankenhaus oder zu CAESAR wollen, wäre die neue Linie eine echte Verbesserung. Wenn dadurch einige Berufspendler aufs Auto verzichten könnten, wäre schon viel gewonnen.
Zu .2:
Ja, in der Tat dachte ich, dass der Tunnel höhengleich unter dem Trajektkreisel auf die Franz-Josef-Strauß-Allee geführt wird. Bis zur Franz-Josef-Strauß-Allee würde ich im Moment von einer eingleisigen Streckenführung ausgehen, da man sicher nur mit großem Aufwand eine zweigleisige Lösung realisieren könnte. Auf der Straße würden dann zwei Gleise passen, die Franz-Josef-Strauß-Allee hat ja schließlich zwie Spuren je Fahrtrichtung. Ob der Individualverkehr dort mehr oder weniger „Federn lassen“ müsste, kann man sicher so oder so gestalten. Viel Platz ist dafür in der Tat nicht. Meiner Meinung nach sollte im Zweifelsfall eine Fahrspur für das Auto wegfallen. Wenn die Haltestelle nicht unter die Brücke (Sträßchensweg) passt, müsste man den Haltepunkt weiter Richtung Rheinaue verschieben, dort wird der Mittelstreifen breiter und auch an den Seiten ist mehr Platz (dann kann man die Fahrbahn für die Autos ein bischen verschieben). Insgesamt genug Platz, um eine zweigleisige Stadtbahn im Mittelstreifen unterzubringen, hat man dann bis zur Kreuzung an der Kennedyallee. Dort wird es dann auf der Mittelstraße zwar enger, auf der Kennedyallee sollte der Platz ausreichend sein.
Zu den Haltestellen: für mich muss die Bahn schnell werden, damit sie interessant wird. D.h. nicht zu viele Haltestellen, sonst steht die Bahn mehr als das sie fährt. Sicher kann man die Haltestellen noch klüger anordnen und auch ein Halt mehr ist sicher kein Problem.
Richtig ist auch, dass die Bahn als Hochflurstrecke gebaut werden müsste, da sie von der Stammstrecke abzweigt. Das könnte meines Erachtens aber auch nur in dem Abzweig nach Plittersdorf auf der Mittelstraße ein Problem werden. Entlang der Rheinaue und auf der Kennedyalle Richtung Rhein gibt es meistens einen Mittelstreifen und/oder rechts/links genug Platz. Wie schon oben bei der Vorstellung gesagt, sollte man in dem Fall, dass der Platz entlang der Mittelstraße nicht für zwei Gleise reicht, die Trasse eingleisig ausführen mit einer zweigleisigen Begenungsmöglichkeit am Zwischenhalt (hier „Ostseestraße“ benannt). Der Endhaltepunkt sollte dann auch wieder zweigleisig möglich sein, da man auf dem freien Stück neben dem Supermarkt den nötigen Platz hätte.
Viele Grüße
Bahndamm