Beschreibung des Vorschlags
Bekanntlich planen ja viele Stellen in der Region eine zusätzliche Rheinbrücke zwischen Niederkassel und Wesseling (siehe hier oder hier). Ich habe mal darüber nachgedacht und lehne eine solche Brücke eigentlich ab, insbesondere weil sie das größte Verkehrsproblem der Region, die sternförmige Ausrichtung auf Köln, nicht angeht. Sinnvoller erscheint mir eine Rheinbrücke irgendwo weiter südlich von Wesseling. Dies würde den Nutzen der Brücke (gegenüber der Wesselinger Variante) meines Erachtens stark erhöhen, da mit „meiner“ Variante neben einer Schienenverbindung von der Bonner Innenstadt zum Flughafen auch eine verbesserte Anbindung des wirtschaftsstarken Bonn in Richtung Südosten (v.A. Westerwald, Bergisches Land, Siegerland, Rhein-Sieg-Kreis) hergestellt werden würde. Die starke Auslastung der entsprechenden Verkehrswege (Stadtbahnlinie 66, Autobahnen 59, 560 und 565, Bundesstraßen 8 und 56 sowie einige kleinere Straßen) zeigt das durchaus eine Nachfrage nach einer solchen Verbindung besteht. Zwar sind solche Verbindungen rein theoretisch auch über Wesseling möglich, allerdings wäre dann die Fahrtzeit im Vergleich zu den Autobahnen und Bundesstraßen nicht mehr wirklich konkurrenzfähig). Ferner hätte eine solche Strecke auch Auswirkungen auf den Fernverkehr, Bonn würde schließlich erheblich besser an den internationalen Hochgeschwindigkeitsverkehr angebunden als aktuell mit einem ICE-Halt in Siegburg, gut 30 Minuten Straßenbahnfahrt vom Zentrum entfernt. Der Behördensitz Bonn würde also insgesamt näher an die Region und näher an Deutschland rücken – sowohl im Vergleich zur aktuellen Situation als auch im Vergleich zur „Variante Wesseling“
Konkret habe ich mich für den Weg parallel zur Bonner Südbrücke entschieden. Der Vorteil hierbei ist, dass durch die Autobahn bereits eine Trasse vorhanden ist. Zudem könnten Züge aus Köln/Düsseldorf in Bonn halten und dann ohne Kopf zu machen weiter in Richtung Süddeutschland fahren.
Nach der Bonner Ortsdurchfahrt (die natürlich viergleisig und kreuzungsfrei ausgebaut werden müsste), fädelt sich die Neubaustrecke auf Höhe Olof-Palme-Allee aus. Diese Stelle ist die problematischste, da erstens ein Bürogebäude weichen müsste und zweitens dennoch nur niedrige Geschwindigkeiten in der Kurve möglich wären. Nachdem man diese Stelle überwunden hat folgt der Abschnitt parallel zur BAB 562, auf dem man auch den Rhein quert. Am Bonner Bogen fädelt die Strecke dann in die Rechte Rheinstrecke ein. Hier wird es noch einmal kompliziert, da man erstens einen Weg finden muss die Autobahn zu queren und zweitens wieder auf kleine Kurvenradien angewiesen wäre. An dieser Ausfädelung ist auch ein Abzweig in Richtung Neuwied sinnvoll. Der Streckenast in Richtung Troisdorf bleibt ab jetzt auf der Rechten Rheinstrecke, auch hier ist ein drei- oder viergleisiger Ausbau wohl unvermeidlich. Außerdem müsste in Troisdorf natürlich noch der Abzweig von der Rechten Rheinstrecke nach Siegburg wiederhergestellt werden.
Auf konstruktive Kritik freue ich mich natürlich.
Viele Grüße, Ben J.
An sich ist es ja schön, Bonn wieder besser in den Fernverkehr zu integrieren. Aber: wie genau soll das von statten gehen? Die rechtsrheinischen ICE-Linien von Siegburg über Bonn nach Köln zu leiten, wird wohl kaum zielführend sein. Bonn ist wichtig, aber die Mehrheit der Reisenden aus Richtung Frankfurt wird immer noch in Köln oder weiter Richtung Ruhrgebiet aussteigen wollen. Die rechte Rheinstrecke hingegen ist mit Güterverkehr vollgestopft. Da geht nix drauf.
Dein Bürogebäude auf der Abschussliste ist übrigens die Konzernzentrale der Telekom. Die werden da nicht so ohne weiteres verschwinden.
Entschuldigung, natürlich das nördlich davon (aber auch teilweise geschnittene).
Hallo zeruplal,
danke für deine Anmerkungen.
Mein Plan war es, von Montabaur zu kommen, über die hier vorgeschlagene Neubaustrecke von Siegburg nach Bonn zu fahren, um dann über die Linke Rheinstrecke nach Köln weiterzufahren. Natürlich hast du trotzdem Recht, der Umweg wäre zu groß. Wenn allerdings irgendwann mal der Ennertaufstieg (vgl. hier) gebaut werden sollte, dürfte es jedoch möglich sein, neben der Autobahn auch noch zwei Bahngleise zu bauen, die dann bei Dambroich auf die Schnellfahrstrecke treffen. Von Dambroich nach Köln würde man dann natürlich über Bonn statt über Siegburg fahren. In diesem Falle ist es natürlich sehr sinnvoll, bereits eine Brücke zu haben.
In der Zwischenzeit könnte die Brücke vom Regional- und Güterverkehr bereits rege genutzt werden.
Viele Grüße,
Ben J.
Nicht schlecht, Herr Specht. Besonders für die S-Bahn-Planungen in der Ecke würde sich diese Brücke hervorragend dazu eignen die RB27 von Bonn-Oberkassel nach Bonn Hbf zu verlängern und die S13 von Bonn-Beuel statt nach Bonn-Oberkassel nach Bonn Hbf zu führen.
Technische Frage hierzu. Soll das eine Doppelstockbrücke werden, bei der die Eisenbahn im Keller der Autobahn verläuft bzw. auf einer Etage drüber? Je nachdem wie du das vorsiehst, solltest du berücksichtigen, dass die Brücke eine bestimmte Höhe haben muss wegen der vielen Schifffahrt auf dem Rhein. Des Weiteren wie soll dann die Einfädelung in die linksrheinische Strecke erfolgen? Als Tunnel vielleicht?