Beschreibung des Vorschlags
Idee: 100 soll von der Urania zum neuen Endpunkt U Wittenbergplatz geführt werden.
Begründung: Der Wittenbergplatz ist durch das KaDeWe, den historischen U-Bahnhof und das Ende der Tauentzienstr. ein touristischer Hotspot. Hier beenden die meisten Touristen ihren Bummel vom Kurfürstendamm oder Breitscheidtplatz her, denn weiter östlich kommt nichts Interessantes mehr. Hier kann man zu den ebenfalls touristischen Buslinien M19 und M29 umsteigen. Daher bietet sich der „Witte“ als Start- und Endpunkt der OL 100 an, während Bahnhof Zoo ungünstig versetzt liegt. Der Hardenbergplatz nebst Bahnhof ist ein häßlicher unwirtlicher Ort, der viel Gesindel anlockt. Die Haltestellenanlage ist zudem unübersichtlich.
Linie 200 erhält dann ein neues Haltestellenpaar an der Ecke Budapester und Nürnberger Str., um die wegfallende 100-Haltestelle Bayreuther Str. zu kompensieren.
Damit erreichst du dann nicht mehr den Zoo, das Europa-Center, die Gedächtniskirche und alles rund um den Bahnhof. Zudem nutzen auch einige Studenten die Linie, weil sie vom Zoo aus laufen können. Die Verlegung macht in meinen Augen kein Sinn.
„Der Hardenbergplatz nebst Bahnhof ist ein häßlicher, unwirtlicher Ort, der viel Gesindel anlockt.“
Und deswegen soll man Buslinien dort nicht mehr halten lassen? Ist immerhin der wichtigste Knotenpunkt im Westen … Insofern sollte die Linie auf jeden Fall auch dort enden, ggf. mit einer Schleife über Wittenbergplatz.
Empfiehlst Du Deinen auswärtigen Gästen vermüllte Orte mit Junkies, Pennern, Strichern, Dealern und aggressiven Jugendbanden zum Sightseeing? Also ich nicht. Manche laufen ja noch eine Haltestelle zurück, um die vorderen Plätze im Oberdeck zu kriegen, und laufen in der Jebensstr. dem sprichwörtlichen Gesindel in die Arme.
Der typische Tourist fängt irgendwo am Ku’damm an, fährt oder läuft bis Witte, sucht dann den 100er, und muss dazu eine Station mit der U2 zurückfahren. Das ist umständlich und überflüssiger Mehrverkehr. Daher gehört Linie 100 zum Wittenbergplatz geführt, weil der das inoffizielle Ende der touristischen Fährte bildet.
Studenten zwischen TU und HU/Staatsbibliothek nutzen lieber die schnelle S-Bahn (Tiergarten/Zoo – Friedrichstr.), und haben außerdem mit dem kürzlich verlängerten 245 eine bequeme Alternative.
„Empfiehlst Du Deinen auswärtigen Gästen vermüllte Orte mit Junkies, Pennern, Strichern, Dealern und aggressiven Jugendbanden zum Sightseeing?“
Ziemlich schwaches Argument für eine Linienverlegung. Die Haltestelle des 100er ist gut ausgeschildert, dass es Probleme gibt, diese zu finden, ist mir neu – ggü. anderen Halten in der Stadt, wo Buslinien an ganz verschiedenen Orten abfahren (Alex, Hermannplatz, etc.) ist der Hardenbergplatz eigentlich ziemlich übersichtlich.
„Der typische Tourist fängt irgendwo am Ku’damm an, fährt oder läuft bis Witte, sucht dann den 100er, und muss dazu eine Station mit der U2 zurückfahren. Das ist umständlich und überflüssiger Mehrverkehr“
Der 100er ist zwar touristisch interessant, erfüllt aber auch noch mehrere klassische ÖPNV-Aufgaben. Und dafür macht die Einbindung an den Umsteigeknoten Zoologischer Garten auch Sinn. Typischer Touri-Verkehr sind v.a. die privaten Doppelstockbusse, aber selbst die fahren doch den Bahnhof Zoo an.
„[…] und laufen in der Jebensstr. dem sprichwörtlichen Gesindel in die Arme.“
Am Bahnhof Zoo ist ja die Bahnhofsmission, die ziemlich viel macht, um z.B. Obdachlose von der Straße runter zu bekommen. Dass sich da dann z.B. zu Zeiten der Essenausgabe auch mal mehrere Bedürftige zusammen kommen, kann man auch nachvollziehen. Das sollte eigentlich jeder ansatzweise empatisch denkender Tourist auch verstehen – vor allem weil er ja da auch nicht zwangsläufig vorbei muss.
Mal ganz ehrlich… DAS ist Deine Begründung? Das kann maximal die Begründung sein, warum ein Touristenbus (so ein Hop on-Hop off) dort ned halten soll aber ein normaler Stadtbus? Ich mein, ist ja schön und gut aber der ist im normalen Tarif drinnen und ich mein – es zwingt keiner die Touris, am Bf. Zoo Garten aus-/einzusteigen. Von daher ist sowas meiner Ansicht maximal sinnlos und Deattraktivierung der Linie.
Wenns ginge würde ich da als Österreicher ne sieben im Notensystem geben dafür, ‚tschuldige. Der Touri ist nicht mehr wert als der Berliner und niemand wird ernsthaft auf die Idee kommen und sagen ‚ja verkürzen wir halt mal die Linie 100 damit die Touristen ned mehr zu dem oder dem Schandfleck kommen. Über ne Umlegung auf Wittenbergplatz (aber dann Weiterführung zum Bf. Zoo Garten) kann man aber gern reden wenns von der Fahrzeit nicht zu unattraktiv wird, genauso wie man überlegen könnte, die Szene vom Bf. Zoo zu verdrängen. Das wird in Wien sowohl am Praterstern, als auch am Karlsplatz gemacht und hat sich als sehr effektiv gezeigt. Die Szene ist in andere Bereiche abgewandert, wo sie niemanden stört. (Man höre ggf. Sarkasmus raus, ansonsten sei auf diesen hingewiesen…)
Alternative: Zürcher Modell (Lettenräumung) mit echter Suchtprävention und den diversen Therapieangeboten. Die waren im zweiten Anlauf dann gescheiter, ist es ihnen beim Platzspitz ja misslungen die Drogenszene allein durch Repression zu bekämpfen.
Von daher sollte der eigentliche Vorschlag folgendermassen lauten: Attraktivierung des Hardenbergplatzes samt Lösung des Drogenproblems mithilfe von Prävention. Wäre übrigens dann ein Vorschlag, bei welchem ich gegen eine Löschung stimmen würde, da dieser dann höchstwahrscheinlich den ÖPV auch attraktivieren würde und damit im Konsens mit unserer Linie steht. Und ja, da würde ich auch über eine Existenz von (einem) Fixerraum im Vorschlag hinwegsehen.
Was mich in dem Zusammenhang noch interessieren würde: Warum nur der 100er und nicht der 200er auch, ist ja auch ein ‚Touribus‘. Und sind die nicht umlaufmässig verknüpft?
200 ist schon lange kein Touribus mehr, fährt mit Gelenkbussen statt Doppeldeckern, und seit kurzem nicht mehr über die Linden. Den 100er nutzen ca. 90% Touristen, von Linienweg über Fahrzeugeinsatz bis Personalauswahl ist alles auf deren Bedürfnisse eingestellt.
Politisch muss sich in der Tat einiges ändern im sozialen Bereich. Maßnahmen, die nicht die Lebenssituation des Bedürftige ändern, sondern ihn nur einen weiteren Tag im Elend verharren lassen, sind keine „Hilfe“, und müsste sogar verboten werden, da sie die organisierte Kriminalität fördern, und langfristig mehr Elend schaffen.
Danke für die Info mit dem 200er.
Freut mich, dass wir im Grundsatz ja doch einen Konsens haben, dass sich hier etwas ändern muss. Die wichtigste Botschaft, welche man diesen Menschen wohl vermitteln muss wird wohl die sein, dass man sie noch nicht aufgegeben hat.
Deine Argumentation ist, der 200er ist kein Touribus mehr? Was ist der denn sonst? Guck dir den Linienverlauf an und dann sag mir, an wie viele Touri-Hotspots der vorbei fährt.
Amadeo hat vollkommen Recht. Der Zoo muss erreicht werden, als der Knotenpunkt im Westen. Wittenbergplatz ist nicht annähernd so wichtig!
Aus meiner Sicht macht es keinen Sinn, die Linie so zu verkürzen, dass der Bahnhof Zoologischer Garten nicht mehr angefahren wird. Einerseits ist es ein sehr wichtiger Verkehrsknotenpunkt mit Umstieg zur U-Bahn, zur S-Bahn und zum Regionalverkehr sowie zu zahlreichen Buslinien, andererseits bindet der Bahnhof auch den Zoologischen Garten an, welcher jährlich 3,48 Millionen Besucher anlockt, und gilt aufgrund des Rufes bei Touristen selber als Attraktion. Wenn der Zustand stört, könnte man einerseits die Bushaltestelle an sich modernisieren und andererseits die Bahnhofmission unterstützen, damit man dafür sorgt, dass den Menschen, die für den Schlechten Ruf verantwortlich sind, geholfen wird, damit das Problem sich auflöst.
Achja:
Ich bin heute gegen 13 Uhr am Stern gewesen und da fuhr doch tatsächlich ein 100er Bus an mir vorbei und das war kein Doppeldecker …