Beschreibung des Vorschlags
Die Straßenbahnknoten Alexanderplatz und Hackescher Markt sind überlastet. Die Linien M4, M5, M6 und peripher M8 fahren hier im dichten Takt. Die Verkehrszeiten und Takte können hier eingesehen werden: M4, M5, M6, M8. Problematisch ist nicht nur die Fußgängerzone auf dem Alexanderplatz, sondern vor allem die Kapazität der Abstellgleise auf dem Hackeschen Markt. Zwar sind in der Großen Präsidentenstraße vier davon vorhanden, jedoch wenden hier zu Spitzenzeiten auch 27 Bahnen pro Stunde.
Wie auch bei einem vorigen Vorschlag von mir setze ich eine Straßenbahnstrecke über die Leipziger Straße zum Potsdamer Platz voraus, die Linie M4 wird in zwei Teile geteilt: eine M3 von Falkenberg nach Potsdamer Platz und eine M4 von der Zingster Straße (nur noch bis) zum Alexanderplatz.
Dieser Vorschlag enthält eine kurze Neubaustrecke. Sie beginnt auf dem Alexanderplatz zwischen der Haltestelle U Alexanderplatz und dem Abzweig des Gleises zur M2. Sie führt in Seitenlage der Alexanderstraße, die hierfür verschmälert wird, bis zu einem kleinen Platz vor dem S-Bahnhof Jannowitzbrücke, wo eine Wendeschleife entsteht. Diese hilft, den Betriebsablauf zu beschleunigen, und ermöglicht grundsätzlich den Einsatz von Einrichtern, auch wenn Berlin diesem Konzept zurzeit eher den Rücken kehrt.
Eigentlich sehe ich nur eine einzige Haltestelle vor, die Endstation Alexanderstraße. Optional ist jedoch auch eine zweite direkt an der Jannowitzbrücke möglich, wo ein zweiter Umstieg zu S-Bahn und U8 besteht. Diese wäre aufgrund der Anlage der Kehrgleise jedoch nur zum Aussteigen nutzbar.
Die Idee ist, die Linie M4 (nun alle 6/7/7 min) komplett in diese neue Endstation zu verlegen und damit am Hackeschen Markt dringend benötigte Luft zu schaffen. Auch die Kurse der M5, die nicht am Hauptbahnhof enden, könnten hierher verlegt werden. Damit würde der Hackesche Markt spürbar entlastet. Außerdem bietet dies die Möglichkeit, einige Kurse von M5, M6 oder M8, die aktuell an der Landsberger Allee ohne einfache Weiterfahrt in die City enden, weiter durchzubinden. Insbesondere könnte der Takt der M6 etwas dichter werden. Außerdem sollte die M8 alle 10 min ab Rosa-Luxemburg-Platz zum Hackeschen Markt geführt werden. Damit wird diese Betriebsstrecke wieder im Linienverkehr befahren.
Eine Variante des Vorschlags wäre es, die nordöstliche Verbindungsstrecke nicht über den Alexanderplatz zu führen, sondern direkt an der Haltestelle Mollstraße abzweigen zu lassen und über einen eigenen Bahnkörper zur Alexanderstraße zu trassieren. Vorteil ist eine schnellere und wohl auch störungsfreiere Bedienung, die den Alexanderplatz entlastet. Nachteilig ist natürlich, dass der Platz selbst nur mehr schlecht als recht erreicht wird, insbesondere der Bahnhof. Hier wäre es absolut notwendig, die Haltestelle an der Jannowitzbrücke zu bauen.
Weil ich nur minder Lust hatte, alle Details in obige Karte einzutragen, habe stattdessen auf Basis von Gleisplanwebs Plan diese Übersicht erstellt, die genau zeigt, was ich vorhabe. Eine Legende findet sich hier.
Der Vorschlag ist nun fertiggestellt und kann gerne kommentiert werden.
Ich hätte zwei Anmerkungen:
„Problematisch ist nicht nur die Fußgängerzone auf dem Alexanderplatz,“
Aber dann auf eben diesem noch ein Gleisdreieck anzulegen, würde doch die Situation noch verschlimmern, weswegen ja der Bypass ziemlich Sinn machen würde, aber da hast du ja schon angemerkt, dass die Erreichbarkeit des Alexanderplatzes ziemlich leidet.
„sondern vor allem die Kapazität der Abstellgleise auf dem Hackeschen Markt.“
Wir das aber nicht sowieso besser, wenn die M4 teilweise zum Potsdamer Platz fährt und die M5 alle zehn Minuten zum Hauptbahnhof? Da wäre doch die Wendeanlage deutlich entlastet!
Mehrmals war ja auch hier vorgeschlagen, im Rahmen der Verlängerung zum Potsdamer Platz auch die Straßenbahn aus der Gotardstraße raus zu nehmen und am Rathaus vorbei auf die Spandauer Straße zu führen – da könnte man auch noch eine Zwischenendstelle für z.B. die M6 oder die M4-Verstärker direkt am Alex bauen.
Insofern auf jeden Fall ein guter und v.a. neuer Gedanke, aber da zum Beispiel der Knoten Mollstr./Otto-Braun-Str. gar nicht entlastet wird, sehe ich aber weiterhin Probleme, alle an der Landsberger Str. endenden Fahrten durchbinden zu können!
Huch du hast ja einen sehr ähnlichen Text geschrieben. Doppelt hält besser 😉
Die von dir gezeichnete Graphik sieht zwar echt gut aus, nur leider finde ich nirgends eine Legende. Was heißen die unterschiedlichen Farben? Lässt sich daraus entnehmen, welche Streckenabschnitte neu, welche bestehend und welche entfallen sollen?
Die Karte stammt von Gleisplanweb.de, der Legenden sowohl auf den Plänen selbst (habe ich hier weggelassen) als auch als eigene Seite zur Verfügung stellt: http://www.gleisplanweb.eu/definition.php, die verlinke ich jetzt auch in der Beschreibung.
Also ich verstehe ehrlich gesagt den Sinn der Idee nicht.
Der Hackesche Markt wird über kurz oder lang massiv entlastet. Zum einen wird gerade in der HVZ die M5 dort nicht mehr enden. Zum anderen soll auch die M4 mit mind. jeden 2. Zug über den Potsdamer nach Steglitz fahren. Ich finde die Splittung in M3 und M4 jedoch super und hatte das auch so vorgeschlagen. Auch überlegt man, welche Linie zum Mehringdamm fahren wird. Hier steht neben der M2, auch die M6 zur Debatte. Damit wäre am Hackschen dann nur noch die M3. Auch die Zulaufstrecke wäre so entlastet. Jetzt könnte man sogar überlegen, ob man die M6 über Alex III dann schickt, um die Fußgängerzone zu entlasten, da die M5 ja ebenso den Alex anfährt (für Umsteiger dann die 1. Wahl). Auch ließe sich dann die derzeitige Haltestelle in der Gontardstr. als Endhaltestelle nutzen, wenn man am Rathaus vorbei fährt.
Ich sehe aber noch weitere Schwächen in deinem Vorschlag. Zum einen ist dieses Gleisdreieck keine Entlastung, sondern eine Belastung. Dann muss der Fußgänger auf noch mehr Optionen achten, wie die Bahn fahren kann. Noch mehr Gleisüberquerungen sind ebenso die Folge. Auch wird die Schleife nicht funktionieren. Dieses Gelände gehört soweit ich weiß einem privaten Investor, der dort bauen möchte. Du müsstest diesen also enteignen. Auch wäre die Führung über die Alexanderstraße problematisch, da du kein eigenes Gleisbett hinbekommen kannst und in Richtung Alex abends hier immer gestanden wird. Daher müsste hier eine Lösung her. Auch bezweifle ich, dass genug Platz für die Schleife wäre, dass dort 2 Gleise liegen, sprich man 2 Linien aufnehmen könnte.