Beschreibung des Vorschlags
Weil der Spreetunnel für Fußgänger und Radfahrer, nicht aber für Gehbehinderte nutzbar ist, möchte die Politik eine Fähre einrichten. Ich halte dies für eine schlechte Lösung. Denn das Schiff böte nur zwei Haltepunkte, wobei der auf Köpenicker Seite 1km von der nächsten BVG-Haltestelle entfernt läge. Dass diese Distanz für manche Menschen ohne Lobbyvertretung unüberwindbar ist, zählt anscheinend nicht.
Stattdessen schlage ich eine Amphibienbuslinie A69 vor. Der Bus nutzt die Wendestelle Müggelschlößchenweg von X69, 165 und 269. Im Süden baut man eine Rampe östlich der Badestelle, der Eingriff in die Natur- und Freizeitflächen ist so am geringsten. Im Norden verlängert man die B.-Wille-Str. zur Spree. Den Osten Friedrichshagens erschließend, fährt der Amphibienbus den S Friedrichshagen an. Die Fahrzeit betrüge 13 Minuten. 2 Kurse schaffen einen 20′-Takt täglich 9-20 Uhr, im Winter bis 18 Uhr. Von 6-9, im Winter bis 20 und im Sommer bis 22 Uhr soll mit einem Kurs ein 25/35′-Takt angeboten werden. Der Fahrplan wird an die S3 stadteinwärts ausgerichtet (3 bzw. 4 Minuten Übergang). A69 dient vornehmlich dem Freizeitverkehr, zwischen Friedrichshagen und Allendeviertel soll man weiterhin X69/269 + 60/61 nutzen.
Fahrplan:
Müg’weg ab 09
Südufer 12
Nordufer 18
S Fri’hagen 22
Nordufer 26
Südufer 32
Müg’weg an 35
Müg’weg ab 49
Die Begegnung findet also am Südufer statt. So ist gewährleistet, dass die Busse sich weder im engen Müggelschlößchenweg (der für Linienverkehr freigegeben wird) begegnen. Noch auf der Spree, wodurch ein Steward für zwei Kurse reicht.
Der Bus soll nur über 10-15 feste Sitzplätze verfügen, damit genug Platz für Fahrräder bleibt. Angesichts kurzer Fahrzeiten sind Stehplätze und Klappsitze angemessen. Sollte kein behindertengerechter Amphibienbus entwickelt werden können, verwendet man Haltestellenpodeste, gegebenenfalls mit ausfahrbaren Rampen, dann mit weniger Haltestellen, um Kosten zu sparen.
Bei der Realisierung der Spree-Querung handelt es sich um keine ÖV-Ausbau-Aktion. Es geht schlicht um die Querung und diese Barrierefrei zu ermöglichen.
Eine Schließung des Tunnels konnte ich nicht recherchieren. Wenn solche Behauptungen aufgestellt werden, wäre es sinnvoll die Quelle zu vermerken.
Ein Tunnel ist ebenfalls nur eine Verbindung zweier Endpunkte. Ich sehe daher keinen Unterschied zum Tunnel. Auch heute ist der Tunnel nicht direkt an das ÖV-Netz angebunden. Lange Fußwege sind auch so von Nöten.
„Behinderte“ ist im Übrigen ein vollkommen falscher Begriff. Mobilitätseinschränkungen hindern Menschen daran Fußwege zu überwinden. Behinderungen führen nicht grundsätzlich zu Mobilitätseinschränkungen.
Aus dem verlinkten Artikel geht hervor, dass die Fährlösung ein Vorschlag eines Planungsbüros ist. Die Politik scheint einen barrierefreien umbau des Tunnels zu wollen, welcher nur schwer möglich und finanziell riskant ist. Daher wird die Fährlösung favorisiert. Ggf. solltest du deinen Vorschlag im Interessenbekundungsverfahren, was die Gemeinde normal durchführen müsste, als Stellungnahme einreichen.
Es gibt bei solchen Themen tatsächlich Hardliner, die die Stilllegung nicht barrierefreier Infrastruktur fordern, aber hier haben sie sich anscheinend nicht durchgesetzt. Ich passe die Beschreibung an.
Welche max. Masthöhen haben denn die dort im Bereich des Tunnels durchfahrenden Segelbootklassen?
Weiss ich nicht, aber eine Brücke müsste 4,5m Durchfahrtshöhe bieten.
Na das ist doch kein Problem. Einfach eine Brücke für Fußgänger und Radfahrer bauen und gut is. Das ist die einfachste und pragmatischste Lösung – aber ich wir kennen ja alle die rotrotgrüne Berliner Politik…
Dort einen Bus derart lange durch den Wald zu schicken und dann auch noch auf dem See schwimmen zu lassen, ist völlig unrealistisch, weil an der Stelle für die zu erwartenden Fahrgastzahlen deutlich zu aufwändig und teuer. Wenn der ÖPNV weiterhin über die Salvador-Allende-Brücke fährt, dann das doch absolut ausreichend.
Was ich mit hingegen durchaus vorstellen könnte, wäre ein kleiner, autonom fahrender Bus von der Busendhaltestelle Müggelschlößchenweg bis zur Straßenbahnhaltestelle Josef-Nawrocki-Straße, der die Fußgänger-/Radfahrerbrücke auf Grund seines geringen Gewichts und seiner geringen Abmessungen bei entsprechender Fahrwegsgestaltung auch nutzen könnte.
Off-Topic entfernt
Baum
Aus dem bereits verlinkten Artikel geht hervor, dass eine Brücke nicht realisierbar ist. Denn auch diese müsste barrierefrei, und somit mit langen Anstiegen weit ins Hinterland hinein gebaut werden.
Falsch, eine Brücke ist sehr wohl realisierbar aber man argumentiert freilich wie alle Verwaltungen so, dass die gewünschte Wunschlösung nur noch als einzige übrig bleiben kann. Das sind also keine absoluten Aussagen sondern rein Meinungen der Verwaltung.
Und der Behauptung, dass man am Südufer angeblich eine derart lange Rampe für die Brücke wegen der 4,5m Durchfahrtshöhe bräuchte, ist schlicht falsch. Denn vom Ufer nach Süden steigt ja des Gelände bereits selber um mind. 2m an, also müsste eine Rampe dann ja nur noch den Höhenunterschied überbrücken. Das ist also überhaupt kein Problem.
Und am Nordufer steigt der Weg von Ufer hoch zur Josef-Nawrocki-Straße sogar noch etwas schneller an, so dass auch dort keine derart „massive Rampenanlagen“ gebaut werden müsste, um auf die Brücke barrierefrei hochzukommen. Und nur nebenbei: Sind die Eingangsbauwerke des Tunnels etwa nicht „massiv“? Gäbe sich also garnichts.
Wie gesagt: Eine barrierefreie Brücke ist hier ohne Probleme sehr wohl machbar und das mit vertretbar langen Rampen. Die Verwaltung will nur einfach keine Alternativen zu ihrer Wunschlösung zulassen. Und det is halt Berlin!
Ach ja: Die Verwaltung argumentiert ja auch, dass für eine Brücke Baufahrzeuge den Waldweg nutzen müssten, was man garnicht will. Hm, bauen sich denn die Anlager für die Fähre etwa von selbst? Zudem: Wenn da für ein paar Wochen oder weniger Monaten mal Baufahrzeuge dort durchfahren, dann ist dies ja nur rein temporär und nach dem Bau sind sie wieder weg. Das kann man absolut in Kauf nehmen, wie bei jeder temporären Baustelle im Außenbereich. Bauten sich eigentlich die Windkraftanlagen in den Wäldern rund um Berlin auch von selbst, also völlig ohne temporäre Baufahrzeuge? Nein, eben nicht. Für diese hat man auch für die Bauzeit Fahrzeuge im Wald gehabt. Also warum soll das auf einmal am Müggelsee für so eine vergleichswiese kleine Brücke plötzlich so ein Problem sein? Das ist absolut nicht nachvollziehbar.
Dem kann man nur zustimmen. Was ich mich ergänzend noch Frage, warum eine Fahrstuhllösung nicht für die Brücke diskutiert wird. So hätte man ja überhaupt keine Rampen.
Das würde zwar den mobilitätseingeschränkten Fußgängern nutzen aber mit den Fahrradfahrern wäre dies nicht vereinbar. Oder sollen die Radler jedesmal erst auf der einen Seite mit dem Lift hochfahren und dann auf der anderen Seite wieder runter? Das ist völlig unrealistisch und im hohen Maße fahrradfeindlich. Nein, wenn schon, dann mit einer Rampe, die auch Radler befahren können. Alles andere wäre den Bürgern nur sehr schwer vermittelbar.
Zudem: Optional könnte man ja auch die Frage stellen, ob die gesamte Breite des heutigen Wasserwegs die vollen 4,5m Durchfahrtshöhe haben müssen oder ob es bis ein paar Meter von den Ufern entfernt vielleicht als leichte Bogenbrücke etwas niedriger sein darf. Das würde somit auch an Rampenlänge sparen. Ich sage damit aber ausdrücklich nicht, dass ich so eine Lösung unbedingt haben wollte sondern nur, ob dies dort nach dem geplanten Verkehrszweck zulässig wäre.
Völlig richtig.
Hinzu kommt, dass eine Rampe nicht weit in die Landschaft führen muss, sondern auch spiralförmig aufgebaut sein kann. Zudem bezweifle ich, dass eine Fährlinie wirklich duaerhaft kostenlos wäre. Das wäre meines Wissens die einzige kostenlose Fähre Berlins. Sollte man das tatsächlich so machen, dürfte es nur eine Frage der Zeit sein, dass man auch dort irgendwann etwas zahlen muss. Eine Brücke wäre immer kostenlos zu benutzen, genau wie der Tunnel.
Schließlich halte ich auch die Argumentation für absurd, dass der Einbau von Aufzügen wegen des Denkmalschutzes nicht möglich wäre. In diversen denkmalgeschützten U-Bahnhöfen geht das ganz selbstverständlich und es ist wohl kaum anzunehmen, dass es für ein Baudenkmal besser ist, wenn es künftig ungenutzt verfällt.
Die Ecke ist eine der beliebtesten Ausflugsziele der Stadt. Eine Brücke wäre ein optisches Schandmal. Mit Spiralen würde es noch schlimmer. Außerdem rasen da die Radfahrer runter, dass man als Fußgänger Angst haben muss.
Die Tunnelzugangsbauwerke stehen unter Denkmalschutz, und sind hinsichtlich der optischen Wahrnehmung nicht mit einer Brücke vergleichbar.