Beschreibung des Vorschlags
Hiermit will ich mal auf eine andere Thematik als der reinen Linienführung eingehen. Daher geht es hier vor allem darum, wie kriegt man Autofahrer möglichst an oder vor der Stadtgrenze dazu, in den ÖPNV umzusteigen. Dafür sind meiner Meinung nach am besten Park&Ride Plätze wie am Bahnhof Pankow-Heinersdorf von Vorteil. Daher habe ich mal hier 13 Standorte vorgeschlagen, wovon 2 aber eher als Variante a oder b bezeichnet werden können. Ich gehe mal auf die einzelnen Standorte ein:
1. Seegefeld (Nauen-Spandau): Hier gibt es bereits einen kleineren Parkplatz. Dieser sollte im Rahmen des Ausbaus der Strecke (insbesondere S-Bahn Ausbau) deutlich vergrößert werden. So können die Menschen aus sämtlichen Umlandgemeinden dort hinpendeln um zur S-Bahn zu kommen.
2. Schulzendorf (S25 Nord): Hier ist ein direkter Anschluss an die A111 gegeben. Auch ist es perspektivisch möglich, dass der 10 min Takt nach Hennigsdorf in der HVZ ausgeweitet wird, wenn die 2 Gleisigkeit bis Tegel wieder aufgebaut ist.
3. Sachsenhausen (S1 Nord): Mit einer Verlängerung der S1 wäre dort ein P&P realistisch. Dort ist ein Gewerbegebiet welches zusätzlich so erschlossen werden kann. Auch das KZ kann so einen großen Parkplatz in der Nähe bekommen. Durch die B96 kommt man auch gut aus dem Norden dorthin.
4. Bucher Str. (S8 Nord): Hier ist vor allem die Nähe zur A114 als Vorteil zu sehen. So können alle die aus der OHV Region kommen dort abfahren und entweder in den Osten (verlängerte S75) oder auf den Ostring (S8) kommen. Somit wird vor allem die stark befahrene A114 und somit auch die Prenzlauer Promenade entlastet.
5. Buch Süd (S2 Nord): Dieser Standort würde mit einem zusätzlichen S-Bahnhalt gebaut werden können. So können die Fahrgäste aus dem OHV und Barnim über die A10 dort direkt hinfahren. Auch ist die Kobination mit der Bucher Str. sinnvoll, da so dann die Wahl zwischen Osten der Stadt und dem Zentrum bleiben würde. So teilt sich das dann besser auf.
6. Wuhletalstraße (S7 Nord): Dieser Standort würde mit einem zusätzlichen S-Bahnhalt gebaut werden können. So können Anwohner und Einpendler der Umlandgemeinden direkt an der S-Bahn halten und weiter fahren.
7. Strausberg (S5 Ost): Dieser Standort wäre vor allem für die Umlandgemeinden attraktiv. Hier ist zukünftig auch ein 10 min Takt vorstellbar, weshalb dieser Standort sogar an Attraktivität im Vergleich zu heute gewinnen würde.
8. Wildau (S8 und S46 Süd): Die S8 wird mit dem neuen Verkehrsvertrag dorthin verlängert, weshalb hier auch ein 10 min Takt entsteht. Die A10 ist hier auch nah, weshalb man Wildau gut erreichen könnte. Desweiteren könnte man diesen Parkplatz/Parkhaus auch super für die Uni nutzen. Auch sieht es so aus, als würden dort derzeit Garagen stehen. Das könnte man auch integrieren.
9. Gewerbegiebt rund um den Eschenweg (S2 Süd): Rolls-Royce soll ja bekanntlich eine eigenen S-Bahnanschluss bekommen. Dies könnte gleich mit umgesetzt werden. Insbesondere durch die A10 und B96 kommt man hier direkt ran.
10. a Birkengrund (S26 Süd): Hier könnte mit oder ohne eine S-Bahnverlängerung ein Park&Ride Platz entstehen. Inesbondere die A10 erschließt dieses Gebiet sehr gut.
10. b Großbeeren (S26 Süd): Hier könnte mit oder ohne eine S-Bahnverlängerung ein Park&Ride Platz entstehen. Großbeeren ist jetzt schon als Gewerbestandort attraktiv und insbesondere für Logistikunternehmen eine Heimat. Daher ist der Anschluss schon jetzt gewährleistet. Auch kann man von hier aus mit autonomen Schutteln die Menschen zur Arbeit fahren, weshalb das Parkhaus auch für das Gewerbegebiet nutzbar wäre.
11. Dreilinden (Stammbahn): Egal ob hier eine Regionalbahn oder S-Bahn fahren würde, wäre hier ein Parkhaus sinnvoll. Die Nähe A115 und B1 erschließt dieses Gebiet sehr gut. Auch lässt sich hier mit Autonomen Schutteln das Gewerbegebiet erschließen, weshalb es auch als Parkplatz für die Mitarbeiter verwendet werden kann.
12. Nikolassee (S1 und S7 Süd): Direkter Anschluss an die A115 weshalb die Einpendler aus Richtung Potsdam hier aufgefangen werden können. Auch steht dieses in Verbindung zur Dreilinden, weil man hier dann in die S1 und S7 einsteigen kann, weshalb man besser nach Steglitz und Zehlendorf kommt, während man über die Stammbahn besser zum Ring und in die City kommt.
Noch ein paar allgemeine Sachen:
Ich habe bewusst keine ganz genauen Standorte gewählt, sondern lasse das der Umsetzung übrig. So kann insbesondere die größe der benötigten Fläche abweichen. Auch ist es nicht umbedingt gesagt, dass hier ein Parkhaus oder reiner Parkplatz gebaut wird.
Damit das Konzept attraktiv ist, plane ich hier entweder einen neuen Tarif oder ein Kombiticket einzuführen. Bei einem Kombiticket würde man sich die Tarifzone A+B als Ticket kaufen und in Kombination mit dem P&P-Ticket (also Dauerticket als Plastikkarte) zusammen auch bis dorthin im C Bereich gültig sein. Die Parkgebühren würde ich hier mit 10 € im Monat für ÖPNV Nutzer veranschlagen und 20 € für alle anderen die hier einen dauerhaften Parkplatz nutzen. Als eigener Tarif würde dann die Karte sowohl für Parkhaus, als auch für Tarifzonse A+B und die Strecke zum P&P gültig. So wird ein gesicherter Parkplatz bezahlt und man hat das Ticket um nach Berlin zu fahren.
Solltet ihr noch andere Standorte haben, dann schaue ich mir die an und pflege die ein, wenn sie mir gefallen.
Derartige „Subventionen“ für Autofahrer sind nicht zielführend. Damit werden alle die „bestraft“, die sich mit dem Umweltverbund zum Bahnhof begeben.
Und wie willst du die Autofahrer aus dem Umland dann aus der Stadt halten?
Da gibt es viele Möglichkeiten.
City-Maut, flächendeckende Parkraumbewirtschaftung, attraktive ÖPNV-Angebote schon zum Bahnhof etc.
Damit hält man niemanden ab. City-Maut kriegst du nicht durchgesetzt und selbst wenn, kannst du hier nicht 100 € veranschlagen. Das wären dann auch nur 10/20 € und das juckt dann nicht mehr so wirklich.
Flächendeckende Parkraumbewirtschaftung gibt es doch schon fast. Trotzdem verzichtet keiner, da es genug Parkhäuser gibt, die ihre freien Plätze an Dauerparker vermieten und das zahlen die Leute.
ÖPNV Angebote zum Bahnhof bringt auch nur was, wenn es sehr dicht ist und auch in vernünftigen Takten kommt. Ein 60 oder 30 min Takt ist da fehl am Platz. Aber ein dichtes Netz im 20 min Takt in Umlandgemeinden zu schaffen, ist dann doch wesentlich teurer, als wenn man die Fahrt rabattiert. Es geht ja auch nicht darum, dass die komplett A+B+C nutzen können, sondern nur A+B+Parkplatz und die Strecke von B bis zum Park&Ride. Das sind ja nur in wenigen Fällen mehr als 1-2 Stationen. Einige liegen auch auf Berliner Gebiet. Bestraft wird also niemand, weil die müssen trotzdem mehr zahlen.
By the way: 10 € ist ja nicht in Stein gemeizelt. Man könnte auch 15 € sagen. Es muss eben nur einen Anreiz geben und es muss billiger sein als jetzt mit dem Auto in die Stadt zu fahren.
Wenn man die City-Maut nicht durchbekommt, dann bekommt man Brandenburg auch nicht dazu, die Auspendler zu subventionieren. Die Kosten für die Ausweitung des B-Tarifs müsste nämlich das Land Bandenburg ausgleichen, Berlin hat da nichts zu melden. Natürlich kann man im Speckgürtel das Angebot hochfahren, das TKS-Netz hat es vorgemacht und auch in Falkensee sollen die Takte dichter werden. Der 806er soll auf einen 10 Minuten-Takt verdichtet werden und und und. Damit erreicht man mehr Menschen als mit einem Rabatt für Autofahrer (der einer Überprüfung im Sinne des Antidiskriminierungsgesetzes nicht standhalten dürfte).
Da gilt der alte Grundsatz: „Wer einmal im Auto sitzt, bleibt da auch sitzen.“
Von einer „fast flächendeckenden Parkraumbewirtschaftung“ zu reden, ist der absolute Hohn. Im Altbezirk Kreuzberg z.B. gibt es keine einzige bewirtschaftete Zone! Da muss man endlich ran.
Du verstehst mich offensichtlich falsch. Mir geht es nicht um Gemeinden wie Falkensee, sondern eher um Gemeinden wie Zehdenick oder Wittstock oder kleine Gemeinden außerhalb des Speckgürtels. Das sind alles Einpendler die mit dem Auto kommen. Der kleinere Teil fährt mit der Bahn. Klar hilft hier auch eine Verdichtung der Regionalbahntakte, aber die hält halt auch nicht überall. Da die Einpendler aber vor allem Berliner Straßen belasten, kann sich vor allem Berlin selbst daran auch beteiligen und sich hier mit Brandenburg einigen.
Ich verstehe jedenfalls, dass P+R grundsätzlich nicht soviel bringt wie du denkst.
https://www.zukunft-mobilitaet.net/15011/analyse/wirkung-park-and-ride-verkehr-openv-nutzung/
Ich verstehe auch, dass du staatlich subventionierte Privatparkplätze forderst. Nichts anderes ist nämlich dein „gesicherter Parkplatz“ für einen eher symbolischen Beitrag (der ja bei doppeltem Preis auch noch nicht ÖPNV-Nutzern zur Verfügung stellen soll). Hat eine P+R-Anlage z.B. 100 Parkplätze, kann man nicht mehr als 100 Kombitickets für diesen Standort verkaufen.
Ich rede ja auch nicht von 100 Parkplätzen, sondern vlt. 1000. Das sind dann andere Dimensionen. Wenn wir mal 800 vergebene Parkplätze rechnen, bei 10 € monatlichen Beitrag, hat man jeden Monat 1600 € Einnahmen, bzw. jedes Jahr 19.200 €. Wenn man jetzt 20 € verlangt, ist man schon bei 38.400 €. Da so ein Park&Ride relativ wartungsarm ist (die Automaten und die Schranken sind wohl die einzigen Teile die relativ häufig gewartet werden müssen), sind das vlt. 30.000 € Nettoeinnahmen. Jetzt muss man das natürlich auf die Dauer berechnen die so ein Ding steht und schon kommt man näher an die Investitionskosten. Wenn man dann aber vergleicht, was 800 PKW täglich an einer Straße anrichten und was es für die Umwelt bedeutet, rechnet sich das durchaus.
Ob 100 oder 1000 ist egal.
Wie rechnest du denn bitte? 800 x 10 sind für mich seit der Grundschule 8000 und nicht 1600! Dazu kämen die Einnahmen der Gelegenheitsparker. Dann vergisst du bei deiner Rechnung Posten wie Reinigungskosten, Beleuchtung, Grünflächenpflege, Winterdienst und Überwachung (z.B. eine Bereitschaft wenn die Schranke mal kaputt sein sollte). Bei Parkhäusern kämen noch weitere Kosten (z.B. für den Betrieb und die Wartung der Aufzüge) dazu. Grund und Boden sind auch nicht kostenlos zu haben ebenso wie die Steuern und die Einnahmeausfälle bei den Tickets (AB+Parkplatz im Vergleich zu ABC).
Uii da hab ich ja völlig Mist gebaut. Kam mir schon so wenig vor xD
Ja das passiert, wenn man abgelenkt ist.
Korrigierte Rechnung:
800 x 10 €/Monat = 8000 €/Monat x 12 Monate = 96.000 €/Jahr
Das stimmt schon. Allerdings kann man auf Aufzüge verzichten, wenn man im EG Behindertenparkplätze einrichtet. Natürlich muss es ein Bereitschaftsdienst geben, aber das verteilt sich ja über alle P&R Flächen. Auch das säubern lässt sich prinzipiell von Firmen vor Ort, bzw. im Paket machen (also z.B. die nördlichen Standorte von einem Dienstleistert etc.). Beleuchtung ist heutzutage nicht mehr so teuer, wenn man LED Technologie verwendet. Wenn ich dafür 6000 € im Jahr abziehe, bleiben 90.000 € übrig. Selbst wenn ich 16.000 € abziehen würde, wären 80.000 € reiner Verdienst am Parkhaus übrig. Das rechnet sich also durchaus!
Wenn man jetzt 20 € sagt, sind das 160.000 Jahr für Jahr. Das sollte auch Einnahmeausfälle bei der S-Bahn reichen. Man könnte ja sogar vlt. einen Deal mit der S-Bahn selber machen: S-Bahn Mitarbeiter übernehmen den Notdienst (also z.B. DB-Sicherheit), die Reinigung und behält alle Gewinne. Dafür fahren die Fahrgäste auf diesem Abschnitt kostenlos, wenn sie Dauerparker sind. Selbst wenn so ein Parkhaus „nur“ 100.000 € im Jahr werden würde (also höhere Wartungskosten), sind für diese kurzen Abschnitte immer noch Gewinne drin. Schließlich zahlen die PKW-Nutzer dann ja auch die Monatskarte AB. Zusätzlich bleiben die Wartungskosten im DB-Konzern. Auch ist nicht jedes Parkhaus im C-Bereich, weshalb sich das hier auch irgendwie wieder ausgleicht. Rund die Hälfte läge im B-Bereich.
Betriebswirtschaft ist echt nicht deine Stärke, was?
Schon vor über 20 Jahren gab man die Kosten für einen Parkplatz mit 600 Euro Unterhalt p.a. an, in einem Parkhaus mit 1800 Euro p.a.!
Darum gehts auch nicht primär, sondern eher darum, ob es sinnvoll ist, die Parkplätze zu errichten. Und zwar nicht betriebswirtschaftlich gesehen sondern, ob es den MIV von der Strasse holen kann.
Sorry aber diese Zahlen beleg erstmal. 1800 € im Jahr bedeuet 150 € im Monat. Never ever! Wenn ich mal überlege wie viel m² ein Parkplatz sind und das dann runter rechne, ist wohnen ja billiger als parken. Ich habe bei der Degewo 64 m² für 700 € gehabt. Das bedeutet rund 11 €/m². Wenn ich jetzt 150 € durch 11 €/m² rechne, hätte ich rund 13 m² Parkfläche zur Verfügung! Dafür das dort nicht geheizt wird, die Errichtungskosten deutlich niedriger sind als für eine Wohnung, du kein Abfall oder Wasser zahlen musst, ist das richtig heftig!
1’800 für ein Parkhaus mit Service.
Aber nochmals, darum geht es nicht. ~Julian A.
http://kluehspies.de/index.php?id=106,87,1,1,1,0
Mein Beleg. Bei den breiteren Autos heute müsste man eigentlich mit mehr als den 2,3 x 5m (da sind deine 13qm) für normale Stellplätze bzw. 3,5m x 5m für Behindertenparkplätze rechnen. Das ist nur die Stellfläche, die Zufahrten (=Verkehrsfläche) gibt es auch nicht kostenlos. Parkplätze müssen selbstverständlich ebenfalls entwässert werden.
@ Julian Aberl: Den induzierten Verkehr muss man auch noch hinzu rechnen. So toll ist P+R nicht.
Ich hab auch nur versucht, die Diskussion von der betriebswirtschaftlichen Seite auf die ÖVsche Seite zu bringen, um die es hier eher geht. Wenn ihr beide Euch gern über die Kosten streiten wollt könntet ihr das ja auch in unserem ziemlich leblosem Forum machen und hier kann man sich dann gut über die Orte etc. unterhalten 😉