Beschreibung des Vorschlags
Derzeit wird in 2 Vorschlägen darüber diskutiert, ob ein SX-Konzept sinnvoll ist oder was Alternativen wären. Da es bildlich immer besser zu verstehen ist, habe ich dies einmal umgesetzt. Ich habe hier jedoch ein Maximalkonzept eingezeichnet, welches für maximale Stabilität und geringst mögliche Konfliktounkte steht. Wo man sich evtl. Dinge sparen kann, haben dann Experten zu klären.
SX-Konzept der S-Bahn Berlin GmbH: http://mobil.s-bahn-berlin.de/unternehmen/firmenprofil/pdf/Express-S-Bahn_Berlin-Nauen_170425.pdf
Krake’s Vorschlag: https://extern.linieplus.de/proposal/berlin-siemensbahn-als-regionalbahn-nach-falkensee
Martin T.’s Vorschlag: https://extern.linieplus.de/proposal/b-s-bahnverdichtung-bis-spandau-und-verlaengerung-bis-albrechtshof
Es gibt aber noch mehr Vorschläge, die ich jetzt nicht alle verlinke.
Nun zur Beschreibung, wie ich mir das vorstelle. Ich gehe erst aufs bauliche ein und danach aufs Betriebskonzept:
Die Strecke Westkreuz-Olympiastadion bleibt unverändert. Es gäbe hier aber nur eine Reserve für das SX-Konzept. So existiert östlich vom Bahnhof ein 3. Gleis, wo man andere Züge überholen kann. Auch bestünde die theoretische Möglichkeit, dass das nördlich angrenzende Sonderbahnsteigsgleis auchdurchgebunden wird und man so die Dreigleisigkeit schon deutlich früher hat. Ich bin jedoch der Meinung, dass es auch ohne sehr stabil gehen wird. Direkt westlich vom Bahnhof beginnt dann das 3. Gleis, welches bis kurz vor dem Bahnhof Stresow gebaut wird. An den jeweiligen Enden des 3. Gleises wird dann immer ein Gleiswechsel auch zum 2. Gleis eingabut, damit man dieses Gleis in beide Richtungen nutzen kann. Dieses Gleis sollte dann auch gleich für Tempo 100 ausgelegt werden. Es wäre ca. 3,8 km lang. Der Abschnitt Stresow-Spandau bleibt dann wieder unverändert.
Westlich vom Bahnhof Spandau wird es dann erst richtig interessant. So existieren hier heute schon 3 Gleise, wobei eins schon bis Höhe Borkzeile führt. Diese Konstellation bleibt auch so erhalten, bis auf die Verlängerung des nördlichsten Gleises direkt zum südlichsten Gleis. Dieses fädelt ungefähr kurz vor der Tankstelle ein. Es folgt ein eingleisiger Abschnitt bis kurz vor dem neuen Bahnhof an der Nauener Straße. Diese Strecke ist ungefähr 400 m lang. Der Bahnhof hat eine kleine Besonderheit. Er wird nicht bündig an die Nauener Straße gebaut, sondern etwas weiter öftlich. Das hat den Hintergrund, dass man nämlich Platz brauch, um das 2. Gleis zwischen das Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite und der Fernbahn zu bekommen. dadurch ergibt sich aber der Vorteil, dass man einen 2. Ausgang zur Dallgower Straße bauen kann, weshalb die Fußwege dort kurz gehalten werden können. Auch wäre auf der Seite dann eine Fahrradabstellanlage möglich.
Da ich ein Freund von einer Verlängerung der S-Bahn ins Falkenhagener Feld bin, habe ich den Abzweig dazu auch eingezeichnet. Sollte man sich dagegen entscheiden, wäre das aber kein Problem für die Strecke. So oder so wird im Rahmen des Maximalkonzeptes alle Grundstücke zwischen den Gleisen enteignet, bzw. da es hier vermutlich nur einfache Lauben sind und somit eher Pachtgrundstücke sind, der Pachtvertrag gekündigt. Dahinter werden die Grundstücke beschnitten (falls es ein Grundstück und nicht 2 sind). Bis zur Senkzer Straße müssen die weichen, damit 2 Gleise hinpassen. Dahinter kommt dann erstmal nichts besonderes mehr. Einzige Kleinigkeit besteht darin, dass ich an der letzte Station auf Berliner Gebiet ein Gleiswechsel vorsehen würde, damit man im Fall der Fälle hier enden kann, bzw. man auch bezüglich unterschiedlicher Taktzeiten reagieren kann.
Der Bahnhof Albrechtshof wird aufgegeben und der Bahnhof Seegefeld wird etwas nach Osten direkt an die Straße verschoben. Ansonsten ist hier nichts besonderes. Erst Falkensee wird wieder komplexer. Hier muss der ganze Bahnhof umgebaut werden, weil sonst nicht genug Platz wäre. So müssen die Fernbahngleise genau um 2 Gleise nach Süden gerückt werden, sodass das nördliche Gleis in etwa an der Stelle liegt, wo heute das südliche Bahnhofsgleis liegt. So wird die Geschwindigkeit nicht massiv gedrosselt für durchfahrende Züge. Diese Vermischung wird dadurch möglich, dass die ganzen anderen Bahnhöfe verschwinden, wo Fernbahn und Regionalbahn das selbe Gleis nutzen. Die S-Bahngleise werden so dann nördlich davon verlegt. Dadurch entsteht ein gemeinsamer Bahnsteig mit der Regionalbahn in Richtung Westen und ein Seitenbahnsteig im Norden. Direkt westlich des Bahnhofes werden dann Gleiswechsel eingebaut, damit man theoretisch eine Insellinie Nauen-Falkensee fahren kann, sollte es zu eine Störung in Richtung Spandau kommen. Da westlich vom Bahnhof nicht sofort Platz ist, muss die Abstellanlage ca. 450 m westlich des Bahnhofes gebaut werden. Hier sollten 2 Abstellgleise reichen. Weiter geht die Strecke in Richtung Westen.
Der Bahnhof Finkenkrug wird abgerissen und als Mittelbahnsteig für die S-Bahn neu gebaaut. Weiter in Richtung Brieselang werden alle Gleise des Kreuzes unterquert, damit keine Beeinflussung stattfindet. Der Bahnhof von Brieselang wird auch anders gestaltet. So wird das nördliche Bahnhofsgleis als S-Bahngleis umgebaut und ein Mittelbahnsteig zwischen den beiden Gleisen errichtet. Das südliche Bahnhofsgleis würde ich samt Bahnsteig bestehen lassen, als Vorrat für eine Endstation im Regionalverkehr, falls es auf dem Weg nach Berlin eine Störung gibt. Westlich vom Bahnhof gibt es die nächste größere Besonderheit. Dort zweigt ein Gütergleis zum Logistiklager ab. Dieses müsste umgebaut werden und für einen Mischbetrieb fit gemacht werden. Da hierr nur selten Güterzüge entlang fahren und die Strecke nach Nauen vermutlich nie über einen 10 min Takt hinaus kommt, sollte das auf dem kurzen Abschnitt machbar sein.
Kurz vor dem Bahnhof Nauen muss dann noch die Spitzkehre für den Güterverkehr umgebaut werden. Im Bahnhof selber wird das nördliche Bahnsteigsgleis für die S-Bahn umgebaut. Sollte man einen Ersatz brauchen, könnte man am südlicheren Mittelbahnsteig die Nordkante wieder reaktivieren. Ansonsten bleibt das so wie gehabt.
Nun zum Betriebskonzept:
Es gibt vom Prinzip her 4 mögliche Betriebskonzepte. Daher gebe ich vorher immer Grundannahmen an, damit es keine Misverständnisse gibt. Zudem schreibe ich einmal die Fahrzeiten von Westkreuz aus und von Spandau aus als Vorbedingung hin (für die derzeitigen Linien [Qulle: vbb.de])
Fahrplan von Westkreuz:
Olympiastadion: S3/9 6 min | S5X ca. 3,5 min
Pichelsberg: S3/9 8 min | S5X ca. 4,5 min
Charlottenburger Chaussee (kurz CC): S3/9 11 min | S5X ca. 6 min
Stresow: S3/9 13 min (ohne CC: 12 min) | S5X ca. 7 min
Spandau: S3/9 15 min (ohne CC: 14 min) | S5X ca. 8 min
Nauener Straße: S3/9 17 min (ohne CC: 16 min) | S5X ca. 10 min
Fahrzeiten von RE 2 | RB 10 | RB 14 (Quelle SX-Konzept S-Bahn Berlin GmbH) (Angaben in min)
Falkensee-Spandau: 6 | 8 | 9
Falkensee-Westkreuz: 28 | 28 | 26
Falkensee-Jungfernheide: 36 | 16 | 38
Falkensee-Zoo: 15 | 34 | 23
Falkensee-Südkreuz: 42 | 30 | 43
Variante 1
Grundannahme: S3 endet in Spandau; S9 endet in Falkensee; S5X endet in Nauen; prinzipiell sind die Linien 3 und 9 auch austauschbar und dienen hier nur der Unterscheidung
Eine S3 fährt in Westkreuz in Richtung Spandau ab. Eine S5X fährt 5 min später in Westkreuz ab. Eine S9 fährt weitere 5 min später ab. Das bedeutet, dass die S3 auf halber Strecke zwischen Heerstraße und Olympiastadion ist, während die S5X im Bahnhof Westkreuz losfährt. Ungefähr am Bahnhof Charlottenburger Chaussee überholt diese dann die S3. So fährt die S5X in Spandau ca. 2-2,5 min früher ein, als die S3. Die S3 endet in Spandau und fährt aufs Abstellgleis. Die S5X fährt alle folgenden Bahnhöfe bis auf Seegefeld an. Dieser wird dann nur durch die S9 bedient. So wird die S9 ungefähr 6-7 min vor der S5X in Falkensee sein. Damit bleibt diese eine Alternative zur S5X und auch zu den RE-Verbindungen.
Die S5X ist somit aus Falkensee ungefähr 9 min schneller als die S9. Auch fährt sie in einem 20 min Takt , weshalb aus Falkensee kein glatter 10 min Takt möglich wäre, aber ein 8/12 aufgehen würde.
Fahrzeit S5X
Falkensee-Spandau: 9 min
Falkensee-Westkreuz: 17 min
Falkensee-Jungfernheide: 26 min
Falkensee-Zoo: 23 min
Falkensee-Südkreuz: 33 min
Variante 2
Grundannahme: S3 endet Falkenhagener Feld; S9 endet in Falkensee; S5X endet in Nauen; prinzipiell sind die Linien 3 und 9 auch austauschbar und dienen hier nur der Unterscheidung
Eine S3 fährt in Westkreuz in Richtung Spandau ab. Eine S5X fährt 5 min später in Westkreuz ab. Eine S9 fährt weitere 5 min später ab. Das bedeutet, dass die S3 auf halber Strecke zwischen Heerstraße und Olympiastadion ist, während die S5X im Bahnhof Westkreuz losfährt. Ungefähr am Bahnhof Charlottenburger Chaussee überholt diese dann die S3. So fährt die S5X in Spandau ca. 2-2,5 min früher ein, als die S3. Im Vergleich zu Variante 1 hält die S5X nicht an der Nauener Straße und auch nicht in Seegefeld. Dieser wird dann nur durch die S9 bedient. So wird die S9 ungefähr 5 min vor der S5X in Falkensee sein. Damit bleibt diese eine Alternative zur S5X und auch zu den RE-Verbindungen.
Die S5X ist somit ungefähr 10 min schneller als die S9. Damit kann der selbe Takt wie in Variante 1 gefahren werden.
Fahrzeit S5X
Falkensee-Spandau: 8 min
Falkensee-Westkreuz: 16 min
Falkensee-Jungfernheide: 25 min
Falkensee-Zoo: 22 min
Falkensee-Südkreuz: 32 min
Variante 3
Grundannahme: S3 endet Falkensee; S9 endet in Falkensee; S5X endet in Nauen
Eine S3 fährt in Westkreuz in Richtung Spandau ab. Eine S5X fährt 5 min später in Westkreuz ab. Eine S9 fährt weitere 5 min später ab. Das bedeutet, dass die S3 auf halber Strecke zwischen Heerstraße und Olympiastadion ist, während die S5X im Bahnhof Westkreuz losfährt. Ungefähr am Bahnhof Charlottenburger Chaussee überholt diese dann die S3. So fährt die S5X in Spandau ca. 2-2,5 min früher ein, als die S3. Nun hält die S5X nur noch an ausgewählten Stationen. Dazu würde ich Nauener Straße und Finkenkruger Weg zählen. Nauener Straße aufgrund der möglichen Direktverbindungen in dichte Wohnbebauung und Finkenkruger Weg aufgrund des südlichen Wohngebietes und um Abstand auf die S3 zu gewinnen und nicht die S9 im Weg steht. So würde dann S3 und S9 an jeder Station halten und man würde dann alle 5/5/10 in Falkensee ankommen.
Fahrzeit S5X
Falkensee-Spandau: 8 min
Falkensee-Westkreuz: 16 min
Falkensee-Jungfernheide: 25 min
Falkensee-Zoo: 22 min
Falkensee-Südkreuz: 32 min
Variante 4 (Alternative zu meinem Maximalkonzept)
Grundannahme: S3 endet in Spandau; S9 endet in Falkensee; S5X endet in Nauen; prinzipiell sind die Linien 3 und 9 auch austauschbar und dienen hier nur der Unterscheidung; das 3. Gleis westlich vom Olympiastadion wird nicht gebaut
S3 fährt in Westkreuz los. S5X fährt 8 min später in Westkreuz los. Die S9 weitere 2 min später. Durch das Fehlen eines 3. Gleises wird die S3 nicht überholt. Dadurch können trotzdem 6 min Zeit gewonnen werden. Sollte der Bahnhof Charlottenburger Chaussee gebaut werden und dort auch die U2 halten, würde die S5X dort auch halten, aufgrund der guten Umstiegsverbindung in Richtung Charlottenburg. Die S3 fährt in Spandau in die Kehre, während die S5X weiter fährt und überall außer in Seegefeld hält. Dadurch würde ein ca. eine Ankunft im 9/11 Takt sein.
Fahrzeit S5X (mit CC)
Falkensee-Spandau: 8 min
Falkensee-Westkreuz: 18 min
Falkensee-Jungfernheide: 28 min
Falkensee-Zoo: 25 min
Falkensee-Südkreuz: 35 min
Mein Favorit wäre Variante 2.
Vorschlag gefällt mir sehr gut, im Grunde ist die S-Bahnverlängerung wirklich sinnvoll.
Nur eine Sache würde ich vielleicht anders gestallten, auch um mögliche Kosten zu minimieren. Der Bahnhof Finkenkrug könnte seinen Seitenbahnsteig erhalten. Wenn nur alle 20 Minuten ein Zug hier halten würde könnte es doch ähnlich dem Bahnhof Bernau-Friensthal der S2 in Bernau umgesetzt werden.
je weniger Eingleisigkeit wir haben, desto stabiler läuft das System. Gerade das hochbelastete Stadtbahnsystem sollte nicht unnötig Risiken dazu bekommen. Da zählt wirklich jede Sekunde, wenn dort mal 8 Zuggruppen fahren sollen. Da nur alle 90 Sekunden dort ein Zug fahren kann, hat man genau 1 min Puffer. Das ist sehr wenig und sollte nicht durch solche Eingleisigkeiten unnötig risikiert werden.