Beschreibung des Vorschlags
Bahnstrecke Schweich – Hermeskeil
Hermeskeil hat derzeit keine Schienenanbindung. Die Hochwaldbahn durch das Ruwertal ist seit jahrzehnten abgebaut und in einen Bahntrassenradweg umgewandelt. Die Gleise der aus Richtung Morbach kommenden Hunsrückquerbahn und das Bahnhofsgelände existieren allerdings noch. Um Hermeskeil anzubinden, bräuchte es also eine Neubaustrecke. Um diese von der Reisezeit attraktiv zu gestalten, müsste diese also, anders als die alte Hochwaldbahn, möglichst direkt verlaufen. Eine Trassenvariante wäre ein von der Hafenstraße in Trier ausgehender paralleler Verlauf zur L151. Im Bereich der Betriebsstelle Ehrang Nord würde zunächst ein Tunnel das Wohngebiet und Teile des Hafengeländes unterqueren, dann parallel zur B52 in einer Rampe wieder auftauchen und die Mosel überqueren. Auf den Höhen wäre der erste Haltepunkt, Kenn. Ein Tunnel und eine Rampe in Ehrang erscheint mir technisch nicht realisierbar. Weiter in Kenn liegt ein Naturschutzgebiet, daher scheint eine Schleife über Schweich und eine parallele Führung mit der A1 über die Mosel am realistischsten. Bei Longuich könnte dann ein Tunnel (das wird echt teuer…) nach Mertesdorf führen und ab dort verläuft dann die Trasse parallel zur L151. Bei Mertesdorf könnte eine Anschlussstelle der Deponie entstehen. Weitere Haltepunkte wären Thomm, Osburg, Farschweiler und Reinsfeld, wobei die Trasse dann etwas verschwenkt würde, damit die Haltepunkte näher an die Ortschaften heranrücken würden. Ab Reinsfeld könnte sie parallel zum Radweg verlaufen. Hinter der Eisenbahnunterführung der A1 trifft sie dann auf die Hunsrückquerbahn, dessen bestehende eingleisige Trasse bis Hermeskeil genutzt werden kann. Eine Weiterführung in Richtung Türkismühle ist derzeit unrealistisch, da die Gleise demontiert wurden und ein Radweg geplant ist. Entwidmet (freigestellt nach §23 AEG) ist die Trasse allerdings noch nicht (Stand 20.06.2020).
Betrieb
Genutzt werden könnte die Strecke für einen SPNV. Beispielsweise könnte eine Regionalbahn mit zwei Teilen bis zum zukünftigen Bahnhof Trier-Hafenstraße fahren und dort geteilt werden. Ein Teil fährt über die Trierer Weststrecke nach Luxembourg, der andere über Trier Hbf nach Perl. Ein schneller RE fährt von Trier Hbf über Hermeskeil, hat dort Anschluss an eine RB in Richtung Bingen über die (vollständig) reaktivierte Hunsrückquerbahn, Türkismühle nach Frankfurt (vorrausgesetzt die abgebaute Hochwaldbahn wird wiederaufgebaut).
Auch eine S-Bahn Trier oder Güterverkehr nach Hermeskeil wäre damit möglich.
Ich erlebe es laufend, daß bestehende Bahnstrecken in ähnlichen Gebieten nur sehr schwach vom Publikum genutzt werden. Trotz Taktverkehr.
Wie soll da der gigantische Aufwand in der bergigen Landschaft gerechtfertigt werden. Zumal die Autobahn schon besteht und jederzeit einen Schnellbus aufnehmen könnte? Von dem Umweg nach Trier im nördlichen Abschnitt ganz zu schweigen.
Sinn macht diese Verbindung wirklich nicht. Seinerzeit gab es ja bereits schon einmal eine Strecke nach Trier (Ruwer- bzw. Hochwaldbahn), die ja eigentlich mehr Fahrgäste versprochen hätte – zumindest mehr als nach Schweich – aber auch diese wurde längst wegen Unwirtschaftlichkeit stillgelegt.
Die Fahrzeiten auf der Ruwertalbahn waren einfach unterirdisch, die ging halt einfach der Ruwer nach mit Schlenker über Zerf. Niemand würde sich das heute antun, außer zum Spaß. Die „Schnellbusverbindung“ von Trier nach Hermeskeil ist auch ein Witz, jedenfalls ist die schnellste Verbindung mit 54 Minuten angegeben. Über die Schiene wären dagegen Fahrzeiten von 30 (RE) bis 45 Minuten (RB) durchaus realistisch und somit zum MIV konkurenzfähig.
Und was ist schon „wirtschaftlich“? Ein NKV über 1? Wenn wir alle Projekte nur nach der „Wirtschaftlichkeit“ betrachten, schaffen wir die Verkehrswende nie. Und ein Mittelzentrum wie Hermeskeil ohne SPNV geht einfach nicht.