4 Kommentare zu “Bahnhof Gräfenhausen an der NBS Frankfurt – Mannheim

  1. Eine bessere Anbindung von Gräfenhausen ist sicher wünschenswert, die Frage ist, ob der Hessen-Express dafür das geeignete Mittel ist, auch wenn die Trasse vorbei führt. Denn wo fährt der hin? Nach Wiesbaden einerseits, in dessen Einzugsbereich liegt Gräfenhausen jetzt aber nicht wirklich. Und zum Flughafen Fernbahnhof. Der Flughafen mag ein wichtiger Arbeitgeber in der Region sein, für alle, die dort nicht arbeiten, aber eher uninteressant. Der Umstieg zum Flughafen Regionalbahnhof ist ziemlich ungünstig, und die Zahl der Fernverkehrsumsteiger und die Zahl der Fluggäste, die Gräfenhausen oder Nachbarorte als Ziel haben, dürfte sich sehr stark in Grenzen halten, mal ganz vorsichtig ausgedrückt.

     

    Bleibt also vor allem Darmstadt. Da wäre aber dann schon zu überlegen, ob eine Straßenbahnanbindung nicht sinniger ist, da man damit einen viel dichteren Takt hat und nicht nur einen einzelnen Punkt innerhalb der Großstadt (den Hbf) direkt erreicht, auch wenn es explizit dorthin natürlich länger dauert. Durch eine Verknüpfung mit der S3+S4 kann man aber dennoch halbwegs ordentlich ans Schienennetz angebunden werden, was v.a. auch eine bessere Anbindung in Richtung Frankfurt (nicht Flughafen) ermöglicht.

    Zudem wird dadurch der als sehr schneller RE konzipierte Hessen-Express nicht ausgebremst. Weil an sich ist Gräfenhausen im großen Rhein-Main-Gebiet schon ein echt kleiner Zwerg, die ganzen Orte an der benachbarten Main-Neckar-Bahn und der Riedbahn, an denen nur die S-Bahn hält und die REs nicht, sind fast allesamt größer. Da erscheint ein HEx-Halt in diesem Ort schon eher ungewöhnlich.

     

    Interessant wäre noch, was zu Fahrzeiten und daraus resultierend zu Veränderung der Anschlusssituation zu lesen. Der von dir gerne zu Rate gezogene Deutschlandtakt verrät da ja einiges, und die An-/Abfahrtszeit in Darmstadt sieht da erstmal sehr stimmig aus.

     

    Vom baulichen Aspekt her würde ich mich mal nicht 100% drauf verlassen, dass das nicht im Konflikt mit dem Abzweig nach Darmstadt steht. Wenn der kreuzungsfrei wird, wird der einiges an Platz in Längsrichtung brauchen.

    1. Erstmal vielen Dank für den ausführlichen und sachlichen Kommentar.

      Ich kann deine Argumente vollkommen nachvollziehen und du hast in den meisten Punkten auch Recht, teilweise treffen diese aber auch auf den offiziell geplanten Haltepunkt Wallau/Delkenheim zu, welcher trotzdem großen Zuspruch findet. Weiterhin möchte ich zu bedenken geben, dass der im zweiten Entwurf des D-Takts aufgeführte Halbstundentakt meiner Meinung nach eine ausreichende Bedienhäufigkeit darstellt, eine Straßenbahn mit dortigem Endpunkt würde wahrscheinlich auch kaum häufiger als alle 20 min fahren. Auch sonst halte ich eine Straßenbahn für kaum sinnvoller, die Aufgaben können (und werden) ja auch in etwas abgeschwächter Form mit Bussen angeboten, die jetzt nicht aus allen Nähten zu platzen scheinen. Die S-Bahn ist zur Anbindung Darmstadts nach Frankfurt auch nur teilweise attraktiv, da sie deutlich länger braucht und zudem erst nach einer halben Standrundfahrt den Hbf erreicht.

      Eine bessere Alternative wäre daher vielleicht eher eine Direktzugverbindung Darmstadt – Gräfenhausen – Frankfurt, die fahrzeugneutral durch Umlegen einer bestehenden Linie von der Main-Neckar-Bahn (ggf. auch ein HE) erreicht werden könnte. Müsste man nur mal schauen, inwiefern das kapazitiv hinhaut, sind ja immerhin laut D-Takt schon sechs Fernzüge/Stunde, die auf der NBS geplant sind. Positiv wäre eine solche Verbindung auch für die Stadt Darmstadt, welche dadurch erstmals eine Direktverbindung zum Büro-Standort in Niederrad (und ggf. auch F-Stadion) erhalten würde.

      1. In Wallau ist das aber auch wirklich die einzige Möglichkeit, Schienengebunden an die Kernstadt von Wiesbaden angebunden zu werden, denn Straßenbahn o ä gibts da ja nicht. Auch ist dort je explizit von Anfang an ein Linie nach Frankfurt vorgesehen, die nach Darmstadt dürfte dort weniger interessant sein.

        Eine bessere Alternative wäre daher vielleicht eher eine Direktzugverbindung Darmstadt – Gräfenhausen – Frankfurt

        Wäre in der Tat besser. Wie gesagt, in der jetztigen Form sehe ich das eher als problematisch an (s.o.). Abzusehen bleibt, ob das mit dem Abzweig in Konflikt steht.

        1. Ja, der Vergleich mit Wallau ist natürlich in mancher Hinsicht ein wenig schief.

          Baulich sehe ich bei dem Bahnhof eher kein Problem, die Nordanbindung Darmstadts wird wohl keine allzu großen Radien aufweisen. Im Zweifelsfall könnte der Bahnhof auch noch ein wenig nach Norden verschoben werden, solange eine Anbindung an die Wixhäuser Straße bestehen bleibt. Oder der Abzweig könnte sogar in den Bahnhof integriert werden, wodurch man sich ein paar Weichen sparen könnte. In jedem Fall passe ich den Vorschlag bezüglich der Bedienung durch eine andere Linie an.

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