Beschreibung des Vorschlags
Früher habe ich oft Urlaub auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst gemacht. Schon damals fiel mir das schlechte ÖPNV-Angebot sowie die oftmals stark überlastete Hauptstraße (welche alle Orte der Halbinsel verbindet) auf. Das stetig steigende touristische Interesse an der Halbinsel macht der Infrastruktur zu schaffen und nervt Anwohner sowie Urlauber gleichermaßen. Im Gegensatz zu anderen Ostsee-Inseln hat Fischland-Darß-Zingst nämlich keinerlei Bahnanschluss, sodass die Anreise sowie Tagesausflüge in der Regel mit dem Auto gemacht werden.
Auch in der Öffentlichkeit hat man den Handlungsbedarf erkannt, sodass es immer wieder Bestrebungen gibt, die stillgelegte Strecke von Barth bis Prerow zu reaktivieren. Sogar im Deutschland-Takt ist die Reaktivierung vorgesehen. In meinen Augen geht das aber alles nicht weit genug, um den Reise- und Ausflugsverkehr auf der Halbinsel wirklich langfristig und flächendeckend auf die Schiene zu verlagern. Die Großstadt Rostock, wo zahlreiche Fernzüge aus ganz Deutschland halten, hat nämlich so immer noch keine Schienenverbindung auf die Halbinsel.
Um dies zu ändern greife ich die Überlegungen eines Greifswalder Studenten von vor ca. 10 Jahren auf, welcher auch damals schon die Notwendigkeit einer durchgehenden Bahnstrecke über Fischland-Darß-Zingst gesehen hat. Ebenfalls nicht unerwähnt soll hier dieser Vorschlag bleiben, welcher auch schon die Reaktivierung nach Prerow vorschlug.
Zwar wäre diese Strecke mit hohen Kosten verbunden (wenn auch die Topografie recht einfach ist), jedoch schätze ich den Nutzen auch als immens ein. Nicht nur Urlauber können mit dieser Strecke von Rostock oder Stralsund bequem mit der Bahn an ihren Urlaubsort anreisen, auch Tagesausflüge mit dem Zug werden viel attraktiver.
Nicht zu vergessen sind die außergewöhnlich vielen Fahrradfahrer auf der Halbinsel, welche mit dieser Bahn erstmal die Möglichkeit bekommen auch längere Strecken in eine Richtung zu fahren und dann mit der Bahn die Rückreise anzutreten.
Auf Grund des immer stärker wachsenden Tourismus sollte die Strecke auf einen Halbstundentakt im Sommer ausgelegt sein, sodass entsprechend zahlreiche Kreuzungsmöglichkeiten vorzusehen sind.
Ich geh mal davon aus, daß dieser Vorschlag eine Bahn in Normalspur vorsieht, weil nichts anderes erwähnt ist.
Wäre es nicht denkbar, mit eine schmalspurigen Variante erhebliche Kosten zu sparen und die Trasse leichter an die gegebene Infrastruktur anzupassen?
Sicher wäre das möglich, dann könnte man jedoch nicht ohne Umstieg nach Rostock oder Stralsund durchfahren, was gerade für An- und Abreisende sowie für Tagesausflügler ein erheblicher Nachteil wäre. Und große Probleme mit der vorhandenen Infrastruktur (also dass es eng wird) gibt es eigentlich nur an vier kurzen Stellen: südlich des Prerower Bahnhofs, nördlich des Zingster Bahnhofs, in Wustrow und in Graal-Müritz östlich des bestehenden Bahnhofs. Aber selbst mit Schmalspur lösen sich diese Engstellen nicht in Luft auf…
Diese Strecke würde ich sehr begrüßen, da sie dem Tourismus, wie den Anwohnern sehr hilfreich wäre. Umweltfreundlicher Tourismus würde gefördert und die Orte vom Autoverkehr entlastet werden.
Ich stimme dir auch zu, dass die Strecke selbstverständlich nur in Normalspur entstehen sollte, denn die Anbindung nach Rostock, wie nach Stralsund, wäre ausgesprochen wichtig für die Akzeptanz der Strecke. Es bleibt dann aber notwendig sich an die EBO zu halten, also midestens 180 m Radius! In Zingst kein Problem, die Strecke führte ja schonmal bis Prerow. Aktuellere Planungen sehen allerdings einen Kopfbahnhof in Zingst vor, um direkt am Strand halten zu können.
Durch Wustrow wird es so nicht gehen, da könnte man aber auch direkt am Strand entlang auf dem Deich fahren.
In Graal-Müritz müsste man südlich um den Ort herum fahren und hinter dem heutigen Bahnhof in die vorhandene Strecke einmünden.
Vielen Dank für dein Feedback!
Deine Führung in Zingst lässt natürlich deutlich größere Radien zu, aber wenn man die Strecke schon ne baut, dann kann man auch versuchen ein aufwendiges Kopfmachen zu verhindern. Die Lage unmittelbar am Strand halte ich gar nicht für so wichtig. Auch meine Lösung ist nur ca. 250m vom Strand entfernt, hier sehe ich nicht das Problem. Die größere Schwierigkeit sehe ich hingegen bei meiner Variante bei dem Streckenverlauf direkt am Deich, hier ist doch alles sehr eng…
Dafür könnte die Streckenführung aber ohne Kopfmachen nah an der Straße verlaufen, während sonst durch den Bogen südlich vom Campingplatz ein Stück Landschaft zerschnitten werden würde.
Generell bewerte ich es als sehr positiv, dass ein Großteil der Strecke direkt an der Hauptstraße geführt werden kann.
In Wustrow müsste für diese Streckenführung entweder die Bahn sehr nah an zwei Häusern entlangführen oder mindestens ein Gebäude abgerissen werden. Dafür wäre der Bahnhof aber auch sehr zentral.
Bei einer Führung direkt am oder auf dem Deich bin ich nicht sicher, ob das aus Küstenschutzgründen möglich ist.
In Graal-Müritz habe ich mir schon Gedanken gemacht wie die Trasse trotz der Bebauung funktionieren könnte, aber vermutlich hast du recht und es wäre einfacher und günstiger südlich um den Ort herum zu fahren. Der Bahnhof würde dadurch auch gerade mal 150m Richtung Süden versetzt werden müssen.
Es kommt wohl Bewegung in die Sache… endlich! LINK
Ja vielen Dank für die Info. Die letzten Tage geht die endgültige Zusage für die Reaktivierung ja durch alle Medien. Hoffe ich mal, dass man sich dann irgendwann auch über den Lückenschluss nach Rostock Gedanken macht, das würde den Nutzen dieser Strecke bestimmt nochmal verdoppeln.