3 Kommentare zu “B: Neue Linie 14, bei Abschaffung M4 durch eine U-Bahn

  1. Zunächst möchte ich anmerken, dass ich von einer Verkürzung der M13 durch die Michelangelostraße und die Schrebergärten nichts halte, weil dadurch das Zentrum von Weißensee umgangen werden würde. Die M13 würde zu einer Parallele der Ringbahn werden, die ihrerseits aber auf jeden Fall schneller wäre, sodass die M13 nur noch zur lokalen Erschließung beitragen, aber kaum ein wichtiges Zentrum erreichen würde.

    Zweitens scheinst du zu übersehen, dass es sich bei dem Friedhof, den du durchqueren willst, um einen jüdischen Friedhof handelt. Angesichts der deutschen Geschichte scheint es mir keine gute Idee zu sein, ausgerechnet einen jüdischen Friedhof teilweise endwidmen zu wollen, um dort eine Verkehrsachse zu planen. In der tat reizt zwar der Blick auf den Stadtplan dazu eine Verbindung von der Kniprode- zur Hansastraße herzustellen, aber das scheint mir ausgesprochen heikel.

    Ich halte auch nicht viel davon, eine neue Straßenbahnstrecke und eine neue U-Bahnstrecke nach Weißensee zu führen, einem Stadtteil, der schon recht gut auf der Schiene erreichbar ist, wenn auch nur mit der Straßenbahn. Es gibt dermaße viel Nachholbedarf im Westen der Stadt, dass das einfach ungerecht wäre.

    Wenn es denn aber unbedingt eine U-Bahn nach Weißensee sein muss, warum führst du nicht einfach diese entlang der Kniprodestraße und unter dem jüdischen Friedhof hindurch (das sollte wohl gehen) nach Weißensee? Dann könnte die Straßenbahn dort bleiben, wo sie ist, würde aber durch die U-Bahn deutlich entlastet werden. Auf Busse in der Kniprodestraße könnte man dann verzichten.

    An der Ringbahn könnte dann eine weitere Station eingefügt werden. Das würde zwar zu einer Fahrzeitverlängerung führen, aber es ist auch nicht einzusehen, warum du Ringbahn unbedingt ihre Runde in einer Stunde schaffen muss. Bis 1961 hatte sie dafür 70 min Zeit. Man war zwar stolz darauf, nach Wiederherstellung des Vollrings, mit modernenren Zügen die Fahrzeiot verkürzen zu können, man hätte aber genauso stolz darauf sein können, mit dem modernen Zügen zusätzliche Stationen ohne längere Fahrzeit bedienen zu können. Von daher würde eine Umstellung des Fahrplans auf 70 min für eine Runde auch die Einrichtung weiterer Stationen auf der Ringbahn ermöglichen, wie sie schon geplant wurden. So sah der Stadtentwicklungsplan Verkehr von 1995 noch zusätzliche S-Bahnstationen am Neuen Ufer, am Tempelhofer Feld, an der Oderstraße und an der Kiefholzstraße vor. Davon ist nur die Station am Tempelhofer Feld im aktuellen Stadtentwicklungsplan geblieben. Ich finde das bedauerlich. Auch eine Station an der Kniprodestraße könnte durchaus sinnvoll sein, übrigens unabhängig davon, ob dort eine U-Bahn, eine Straßenbahn oder weiterhin nur ein Bus fahren würde.

    1. Irgendwie habe ich genau so eine Argumentation erwartet.

      Tatsächlich habe ich eher ein Problem mit der Enteignung an sich, als mit der Führung. Warum? Ganz einfach. Die M10 machts vor. Solche „Ringverbindungen“ sind äußerst attraktiv. Das liegt vor allem daran, dass man eben nicht erst in die Stadt und dann wieder raus fahren muss. Bei der M13 kommt noch hinzu, dass die weiter als die M10 entfernt ist. Daher empfinde ich eine Beschleunigung schon als wünschenswert. Auch sehe ich das nicht so kritisch wie du. Warum? Auch hier ganz einfach. Derzeit verstärkt die 50 die M13. Wenn die durch eine Verknüpfung mit dem M27 wegfallen würde, würde man einen Ersatz schaffen müssen. Was späche denn dagegen, diesen bis Weißensee zu führen? Dann wär diese Verbindung weiterhin gegeben.

      Aus diesem Grund stelle ich ja 2 Optionen zur Diskusion. Ich bin auch alles andere als glücklich über eine Durchquerung des Friedhofs. Allerdings ist es auch so, dass alle Friedhöfe in Berlin immer weniger ausgelastet sind. Damit auch die jüdischen. Wenn man einen fairen Deal mit der jüdischen Gemeinde erzielen kann, sollte man diese Option ziehen. Gegen den Willen würde ich hier nicht handeln wollen.

      Dann erkläre mir doch bitte, warum schon jetzt der 200er im 10 min Takt fährt und hierfür große Busse benötigt werden. Erkläre mir bitte auch gleich, was der große Unterschied zwischen U-Bahn und Straßenbahn auf dem Abschnitt ist. Dann fällt dir sicherlich auf, das es heute durchaus eine Berechtigung für eine Straßenbahn auf der Route gibt und vor allem dann, wenn in der Michelangelostraße wirklich die 2000 Wohnungen entstehen sollten. Daher sehe ich das nicht als kritisch an. Es gibt auch eine Reihe von Beispielen, wo das funktioniert. M1/U2 oder M8/U5 (hier ist Abstand nur geringfügig größer).

      Recht eifnach erklärt. Der Erschließungsfaktor ist geringer. Man fährt direkt an 2 Parks vorbei, wo keine Menschen wohnen. Entlang der M4 gibt es diese notwendige dichte Bebauung. Daher gibt es nur die Route. Außerdem wäre dann dein Problem weiterhin vorhanden, sprich Straßenbahn neben der U-Bahn. Dann kannst du auch gleich die Hauptachse nehmen.

      Die Station spräche weder gegen eine Straßenbahn, noch für eine U-Bahn. Aber warum eine Runde 60 min und weniger dauern muss, ist recht einfach erklärt. Das liegt am Taktfahrplan. Rutscht du da raus, sprich dauert die Runde 61 min, müsstest du im gesamten Ring 4 min warten, damit du beim 5 min Takt nicht rausrutscht. Das ginge noch. Aber was machst du in den Randzeiten, wo der Takt nur 10 min beträgt? Dann sind 9 min einfach zu viel Pufferzeit, die das fahren unnötig länger macht. Eine 70 min Umrundung war damals also kein Problem, weil sie eben den 10 min Takt darstellen konnte. Abgesehen davon brauch man so wieder mehr Züge. Auch nicht wirklich clever. Deine angesprochenen Stationen machen aber keinen Sinn. Nur Kniprodstraße wäre überhaupt noch eine Überlegung wert. Solange das Tempelhofer Feld nicht bebaut werden darf, wird die Station dort auch nicht benötigt. Kiefholzstraße ist auch überflüssig. Keine Anbindung durch andere Linien und Treptower Park in Spuckweite. Reicht doch aus. Oderstraße ist zu nah an Hermannstraße. Gerade vor dem Hintergrund von der möglichen Station am Tempelhofer Feld. Da gäbe es nur entweder oder. Neues Ufer ist zudem überflüssig geworden, weil der Industriestandort immer weniger AN hat und somit weniger Fahrgäste anzieht. Wohnbevölkerung ist auch nicht direkt angeschlossen und nur südlich vorhanden.

      1. Mal ne verrückte, aber teure Idee zur Lösung des Friedhof Problems. Was würdest du von einer Brücke halten? Die muss ja keine 4m hoch sein, sondern es würden ja schon 2,20-2,50 m reicht und es müssen keine Leitungen mit verlegt werden. Man würde also eine schlichte Brücke bauen und dann über den Friedhof führen. Für die notwendigen Rampen sollte Platz an den jeweiligen Enden sein.

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