Beschreibung des Vorschlags
Mich hat der Busvorschlag von S-Bahnfahrer auf eine andere Idee gebracht. Warum nicht als Straßenbahn, anstatt als S-Bahn ausbauen? Hier gibt es schließlich auch schon Verknüpfungspunkte die man mitnehmen kann und die Feinerschließung wäre nochmal bedeutend höher. Auch kann so teilweise andere Infrastruktur mitgenutzt werden oder auch Umwege sind einfacher zu fahren. Daher mal zu den Feinheiten:
Die Linie beginnt am S Marzahn. Hier müsste die Wendeschleife vermutlich ausgebaut werden, damit dauerhaft eine Linie enden kann. Durch die gemeinsame Haltestelle mit den Linien M6 und 16 wird das Umsteigen deutlich einfacher. Weiter geht es in Mittellage entlang der B158. Hier gibt es einen zusätzlichen Halt im Vergleich zur S-Bahn, weshalb die Feinerschließung deutlich erhöht wird. Durch das Abbiegen auf den Bentschener Weg, wird auch die Feinerschließung des Gebietes erhöht, welches heute nur mit einer Buslinie erschlossen ist (S-Bahn ist keine Feinerschließung). Damit die Straßenbahn die S-Bahn kreuzen kann, soll sie durch einen kleinen Tunnel führen. Dieser wird in der Tat etwas schwierig umzusetzen sein, weshalb auch die Bahn etwas erhöht werden müsste. Dafür würde aber der beschrankte Bahnübergang wegfallen, weshalb das durchaus eine win-win-Situation ist. Dieser Tunnel wird aber dem PKW-Verkehr nicht freigegeben.
Knifflig wird das neue Straßenkreuz mit der B1. Hier muss die Straßenbahn in Mittellage abbiegen und die südliche Fahrbahn der B1 kreuzen. Es gäbe 2 Optionen: 1. man kreuzt mit einer LSA oder 2. man unterquert die B1. Letzteres wäre wünschenswert, aber könnte nicht praktikabel sein, da sie danach dann an Höhe gewinnen muss, um den geplanten Verlauf folgen zu können (habe mich an Wikipedia orientiert). Eine weitere Abweichung zur geplanten Routenführung findet dann in der Wuhlheide statt, damit der Übergang zur S3 wesentlich kürzer gestaltet ist und auch die Fahrgäste den Zugang zum Park vereinfacht bekommen. Es ließe sich noch prüfen, ob nicht nördlich der Köpenicker Straße ein Wendegleis für Veranstaltungen geschaffen wird. Dieses könnte man dann für Konzerte in der Wuhlheide, aber auch für Spiele in der Alten Försterei nutzen.
Bei wieder zurückkehren zur Straße, wird diesmal in Außenlage gebaut. Das bedeutet auch, dass die Brücke über die Spree erweitert werden muss. Nun fragt man sich vielleicht wieso. Ich empfinde es einfacher dies so zu machen, um den Schlenker durch Spindlersfeld zu machen, als in Mittellage. Südlich der Dörpfeldstraße hat die Straßenbahn dann einen eigenen Gleiskörper, da hier genug Platz ist. Die Linie führt dann nicht direkt zur S-Bahn, sondern nach Grünau. Hier wird vor allem unterwegs nochmal gehalten, weil dieses Gebiet bisher gar keinen Nahverkehrsanschluss hat. Auch hier ist dann wieder die Außenlage zu bevorzugen, damit die Ausfädelung aus dem Adlergestellt einfacher geht. In Grünau kann dann die vorhandene Schleife genutzt werden, welche auch hier erweitert werden müsste, was aber sowieso sinnvoll wäre, sofern man auch eine nördliche Zufahrt schafft.
Die Linie kann sowohl nördlich, als auch südlich verlängert werden. Nördlich hätte ich entlang des X54 bis zur Zingster Straße eine Option gesehen und südlich gäbe es 2 Optionen (entlang der Buntzelstraße oder der Waltersdorfer Straße).
Also erstens ist im Variantenentscheid die S-Bahn schon offiziell beschlossen worden. Und zweitens: Die Straßenbahn braucht mindestens doppelt so lang und damit wäre man mit S-Bahn und Umstieg in Ostkreuz immer noch schneller. Außerdem bietet eine Straßenbahn kaum sinnvolle Durchbindungen auf bestehenden Strecken an. Und noch eine Frage: Wie siehst du die Strecke im Bezug zur offiziell geplanten Straße?
Intertrain da ist noch nichts offiziell beschlossen. Noch fehlen Sachen wie die KNU etc. Darf ich daher daran erinnern, dass Rangsdorf schon weiter in der Planung war als diese Strecke und dann doch abgeblasen wurde?
Richtig, die Straßenbahn braucht länger. Aber doppelt so lange unterschreibe ich nicht. Zudem hat sie eine bedeutend höhere Feinerschließung als die S-Bahn und ist auch wesentlich günstiger herstellbar. Ein Vollzug wird bei der S-Bahn auch nicht im 10 min Takt über die Strecke fahren, weshalb auch die Kapazität locker ausreichen wird. Zudem gilt dein Umstieg über Ostkreuz ja nur bei ausgewählten Routen wie z.B. Wuhlheide. Was ist denn aber mit Marzahn-Biesdorf oder Biesdorf-Süd? Was ist denn mit Springpfuhl-Dörpfeldstraße? Da hat die S-Bahn keine Zeitvorteile. Zudem darf eine Straßenbahn 70 km/h fahren, was auf dieser Schnellstraße durchaus eine Option wäre.
Ich habe darauf Bezug genommen und wundere mich warum du das fragst. Hast du meine Beschreibung nicht gelesen?
Ja, final entschieden ist das natürlich noch lange nicht, aber es zeigt zumindest die Stoßrichtung und es braucht schon sehr starke Argumente, das noch einmal als Straßenbahn neu aufzulegen – wenn es nicht aus anderen Gründen als S-Bahn scheitert. Deine bisherige Argumentation „Verknüpfungspunkte“, „Feinerschließung“ und „teilweise andere Infrastruktur kann mitgenutzt werden“ ist jedenfalls nicht so wahnsinnig überzeugend. Vor allem weil die Feinerschließung bei den überwiegend dünn besiedelten Gebieten gar nicht so viel bringt. Ich sehe das Ziel einer schnellen Verbindung von Nordost- nach Südostberlin als sehr viel wichtiger an.
Der einzige, wirklich große Vorteil einer solchen Straßenbahntrasse wäre der, dass – sofern die Straßenbahn tatsächlich zusammen mit der Straße für den MIV gebaut wird – die zusätzlichen Baukosten verhältnismäßig gering wären. Aber dafür ist es (Stand: 03/2024) vielleicht noch nicht zu spät, aber zumindest schon sehr spät. Denn eine Neuplanung der Straße würde nochmal einige Jahre kosten. Und wenn die Straße erstmal gebaut ist, wird niemand diese wieder abreißen um da noch eine Straßenbahn integrieren zu können.
Aha, jetzt ist es nicht entschieden! Klang hier noch ganz anders:
Wenn also nichts entschieden ist, wieso darf ich dann nicht eine Alternative vorschlagen, sollte das mit der S-Bahn nichts werden? Was ist dein Problem damit?
Natürlich ist die Feinerschließung mit einer Straßenbahn bedeutend besser als mit der S-Bahn. Das ist definitiv ein Argument pro Straßenbahn! Auch gibt es vorhandene Infrastruktur entlang der Strecke, die eben mitgenutzt werden kann. Das ist auch nicht von der Hand zu weisen. Dadurch wird das ganze günstiger. All das ist in deiner Welt nicht relevant. Sorry, aber dafür habe ich 0 Verständnis!
Und so dünn besiedelt ist das Gebiet gar nicht. Zwischenhaltestelle Poelchaustraße-Springpfuhl, nach Springpfuhl, nach Biesdorf-Süd, vor Wuhlheide, Ottomar-Geschke-Straße und beide Haltestellen am Glienicker Weg. Keine dieser Haltestellen wäre direkt an die S-Bahn angebunden. Selbst bei den 2 Haltestellen zwischen Biesdorf-Süd und Wuhlheide steht ein Haus neben dem anderen. Hier von keiner erhöhten Feinerschließung, bzw. nur dünnbesiedelten Regionen, zu sprechen ist einfach falsch.
Die Straßenbahn ließe sich mühelos auch noch danach bauen. Dann wird das zwar nur jeweils ein Außengleis, sollte man keinen ausreichend breiten Mittelstreifen haben, aber machbar wäre es ohne weiteres. Das ist schlicht falsch, was du da sagst.
Entschuldige, vielleicht habe ich das einfach ein wenig missverständlich formuliert. Mit „im Variantenentscheid offiziell beschlossen“ meinte ich, dass man sich gerade – so steht es da – auf die S-Bahn als vorzuziehendes Verkehrsmittel festgelegt hat. Man kann diese Entscheidung natürlich wieder aufrollen, macht das ganze aber komplizierter und langwieriger.
Ich habe nie das Gegenteil behauptet. Aber es spielt schon eine Rolle, ob man durch dicht besiedelte Gebiete fährt, wo viele Anwohner neu an eine Straßenbahn angeschlossen werden oder vielerorts Wald, Brachflächen und maximal Einfamilienhaussiedlungen stehen. Es ist halt immer eine Abwägungssache zwischen Geschwindigkeit und Erschließung. Und in diesem Fall sehe ich eine schnelle Verbindung zwischen den Ortsteilen Springpfuhl und Adlershof mit mehr Potential als die Erschließung der dazwischen liegenden Gebiete.
Doch. Also entweder wäre in den genannten Abschnitten die nächste S-Bahn-Station auch erreichbar oder (z.B. das Gebiet zwischen Biesdorf Süd und Wuhlheide) die Besiedlung ist wirklich dünn (einseitig Einfamilienhäuser). Und selbst dort wäre aufgrund von Neubauten noch eine Zwischenstation denkbar.
Falsch ist daran gar nichts. Ich sag nur: „[…] eine Neuplanung der Straße würde nochmal einige Jahre kosten“ und „wenn die Straße erstmal gebaut ist, wird niemand diese wieder abreißen um da noch eine Straßenbahn integrieren zu können.“ Das heißt nicht, dass man die Straße zu 100% wieder abreißen müsste. Aber du wirst mir schon zustimmen müssen, dass – wenn man die Straßenbahn aktuell nicht berücksichtigt – vielerorts mindestens die Geh- und Radwege, diverse Kreuzungen der angrenzenden Straßen und vor allem viele Brücken neu gebaut werden müssten. Einfach so nutzbare Freifläche für die Straßenbahn gibt es nur wenig.
Dann formuliere bitte anders. So erweckst du den Eindruck, dass mein Vorschlag überflüssig ist. Das ist er als Alternative, falls es mit der S-Bahn nichts wird, eben überhaupt nicht!!!
By the way: Ich habe überhaupt nicht gesagt, dass man jetzt nochmal abwägen sollte. Ich habe nur eine Alternative vorgeschlagen. Mehr nicht.
Ich habe dir sogar mit Verlinkungen gezeigt, dass du im Unrecht bist. Selbst bei den ganzen EFH zwischen Biesdorf-Süd und Wuhlheide gibt es eine gewisse Nachfrage. Natürlich ist die nicht so hoch, wie bei einem 10-Geschosser. Aber das Gebiet ist eben generell eher schlecht angebunden, weshalb hier sich auch viel zur Straßenbahn bewegen würde.
Und weil du gerade Wuhlheide ansprichst. Das ist genau der Umsteigebahnhof der unterschätzt wird. Klar Biesdorf-Süd hat auch die Verbindung in die Stadt, aber Wuhlheide eben auch nach Köpenick und ist als Event-Bahnhof für die ganzen Konzertgänger nicht zu verachten. Auch aus Spindlersfeld könnten sogar Menschen diese Relation wählen, denn hier fahren die Züge auf die Stadtbahn und bald alle 10 min, im Vergleich zur S9 alle 20 min. Das würde also passen.
Nein da stimme ich dir nicht so. Die Brücken müssen überhaupt nicht neu gebaut werden, wenn die Gleise in Außenlage dazu kommen. Dafür werden dann nämlich neue eigene Brücken gebaut werden. Natürlich ist es leichter, dies gleich beim Bau zu berücksichtigen, sodass in der Mitte ausreichend Platz wäre, aber es ist ohne ein aufwendiges umbauen möglich.
Achja Intertrain, hier mal die Einwohnerdichte. Daran siehst du, dass diese durchaus bei den EFH im 3. Bereich (direkt südlich Biesdorf-Süd) sind.
Eigentlich ist es deine Aufgabe, in der Beschreibung auf die aktuellen Planungen und Entwicklungen einzugehen. Ich habe nur, als ich deinen Vorschlag gesehen habe, gedacht: Oh, da hat vielleicht jemand nicht mitgekriegt, dass von offizieller Seite dort just einen Beschluss zu einem Verkehrsträger gegeben hat. Und das habe ich genauso wiedergegeben – mehr nicht.
Und ich habe dir darauf geantwortet, dass „in den genannten Abschnitten die nächste S-Bahn-Station fußläufig erreichbar ist oder (z.B. das Gebiet zwischen Biesdorf Süd und Wuhlheide) die Besiedlung wirklich dünn ist(einseitig Einfamilienhäuser).“
Danke für den Link. Er bestätigt aber eigentlich, was ich gesagt habe: Es gibt sehr viele weiße Flächen entlang der Strecke, dazu teilweise gelb und hell orange, was unter 70 Ew. pro Hektar bedeutet. Zusammen mit den weißen Flächen wären in dem Einzugsradius im Schnitt meist kaum mehr 40 Ew/ha zu verzeichnen.
Wenn genug Platz ist, geht das ja. Aber es müssen auch dann eben neue, eigene Brücken gebaut werden und es können nicht die bestehenden mitgenutzt werden, was ja eben ein großer Vorteil der Straßenbahn wäre. Und dort, wo die TVO bestehende Verkehrswege unterquert, müsste man auch komplett neue Unterführungen bauen. Insgesamt müsste man die Straße halt an an vielen Stellen anpassen, daher sehe ich – wenn man die Straßenbahn früher als in 30 Jahren bauen will – nur Chancen, wenn man sie jetzt beim Straßenbau berücksichtigt.