6 Kommentare zu “B: Äußerer S-Ring (Abschnitt Süd)

    1. Auch dein Vorschlag ist ziemlich südlich und verpasst quasi alle Bevölkerungsschwerpunkte.

      Südlich des Südringes gibt es grob zwei tangentiale Verbindungen:

      Einmal die Achse von Steglitz über Lankwitz, Mariendorf und Britz nach Baumschulenweg; wobei diese Achse im östlichen Bereich nur an den jeweiligen Zentren bewohnt ist, so dass eine Tangentialverbindung hier nur wenig erschließt und vor allem die Zentren verbindet.

      Die zweite Achse ist von Zehlendorf über Lichterfelde, Marienfelde, Buckow, Gropiusstadt, Rudow nach Schöneweide. Diese Achse ist quasi überall vergleichsweise dicht bebaut, so dass eine Tangentiallinie hier nicht nur Zentren verbinden würde, sondern auch Ortsteile erschließen würde. Nicht ohne Grund ist hier mittelfristig  eine Straßenbahn geplant, auch wenn der Senat das regelmäßig vergisst und Brücken deshalb immer wieder zu klein gebaut werden…

      Die von dir vorgeschlagene Verbindung liegt jedoch noch weiter südlich und verbindet Altglienicke,  Lichtenrade, Teltow und Wannsee. Da außerdem Marienfelde, Buckow, Gropiusstadt und Rudow nicht über Radiallinien mit der von dir vorgeschlagenen Tangentialverbindung verbunden sind (und Zehlendorf und Schöneweide nur über einen Umweg), würde dein Vorschlag den größten Teil der Fahrgäste, die eine Tangentialverbindung benötigen, verpassen.

      1. Natürlich wäre eine weiter nördlichere Strecke noch besser. Eine U-Bahn mit kilometerlangem Tunnel hätte angesichts der finanziellen Situation aber keine Priorität. Daher wollte ich mit diesem Vorschlag eine Strecke entwerfen, welche auf weite Entfernungen einen hohen Nutzen hat. Wohnt man beispielsweise in Marienfelde, erreicht man in wenigen Minuten mit dem Bus die S-Bahn und kann dann im Ring um die gesamte Stadt herum fahren. Da es heute nur langsame Buslinien gibt, die tangential verkehren, erwarte ich für diese Strecke eine große Nachfrage.
        Die Feinerschließung in den Bezirken kann natürlich am besten die Straßenbahn übernehmen.

        1. Nun können wir davon ausgehen, dass nur wenige Fahrgäste die Verbindung für eine Rundfahrt um Berlin nutzen würden. Die meisten müssten also erst einmal nach außen und später wieder rein fahren, und das mindert den Vorteil deines Vorschlages signifikant.

          Beispiel Marienfelde (Nahmitzer Damm/Marienfelder Allee) – Schöneweide: Mit dem M11 laut Fahrplan in 46 Minuten zu schaffen. Wenn die Baustelle am S Buckower Chaussee fertig ist, dürften das auch in real 46 Minuten sein. Bei deinem Vorschlag müsste man erst 4 Minuten mit dem Bus zum Stadtrand fahren, 2 Minuten Umstieg, 5 Minuten warten (durchschnittlich bei einem 10-Minuten-Takt), 17 Minuten bis Schönefeld, 1 Minute Umstieg, 5 Minuten warten, und dann noch einmal 15 Minuten bis Schöneweide. 49 Minuten und damit etwa so schnell wie der Bus.

          Beispiel Lichterfelde(Ost) – Adlershof. Derzeit 36 – 41 Minuten über Südkreuz. Mit dem vorgeschlagenen Außenring: 7 Minuten bis Teltow Stadt, 23 Minuten bis Schönefeld, 9 Minuten bis Adlershof, plus gesamt 2 Minuten Umstieg und 10 Minuten warten. 51 Minuten und damit deutlich langsamer als der Ring.

          Beispiel Marienfelde (Nahmitzer Damm/Marienfelder Allee) – Köpenick. Derzeit 1:04 über X11/165 mit Umstieg am S Schöneweide. Mit deinem Vorschlag: 4 Minuten bis Stadtrand, 2 Minuten Umstieg, 5 Minuten Warten, 34 Minuten bis Spindlersfeld, 2 Minuten Umstieg, 5 Minuten Warten, 5 Minuten mit dem 165. 57 Minuten, etwas schneller.

          Letztlich dürfte sich das Muster bei allen Beispielen, die man anschaut, wiederholen: Die schnellere Fahrtzeit der S-Bahn wird dadurch aufgefressen, dass man erst einmal zu ihr kommen muss. Eine Beschleunigung gegenüber dem Status Quo findet nicht statt, der Vorschlag bringt also nur einen Kapazitätszuwachs (Ausnahme: Lichtenrade, da hier tatsächlich das Zentrum angebunden würde). Und einen reinen Kapazitätszuwachs würde man auch durch eine Straßenbahn bekommen, die deutlich billiger wäre als der Vorschlag: 10 – 20 Millionen pro Kilometer werden da immer genannt. Bei der S-Bahn sind es eher fünf mal so viel (für die 4 km nach Stahnsdorf, bei denen die Trasse frei gehalten wurde, hat die Bahn 320 Millionen genannt – für den Preis kann man den gesamten M11 zur Straßenbahn umbauen).

          Also zusammengefasst: Der Vorschlag bringt keine Beschleunigung, nur einen Kapazitätszuwachs, und den würde eine Straßenbahn für ein Fünftel der Kosten auch bringen.

    1. Würde man die Strecke über den Güteraußenring führen, sparte man etwa 200 Meter Tunnel ein. Das wäre dann zwar schon ein 7-stelliger Betrag, im Vergleich zum gesamten Tunnel wäre das aber nur eine Einsparung von etwa 5%. Angesichts dieser geringen Auswirkungen würde ich von einer Führung über dem Außenring abraten, zumal dort mittlerweile viele Häuser stehen.

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