Beschreibung des Vorschlags
Die Bahnstrecke Syke – Bruchhausen-Vilsen – Hoya – Eystrup wird aktuell nur im Museumsverkehr genutzt. Da die an der Strecke liegenden Orte insgesamt knapp 20.000 Einwohnerinnen und Einwohner umfassen, die alle im Speckgürtel von Bremen leben, möchte ich einen Ausbau der Strecke mit der Zielsetzung, wieder regelmäßigen Personenverkehr zu ermöglichen, vorschlagen.
Die Strecke besitzt im Moment sehr viele Bahnübergänge, diese möchte ich zum Teil durch höhenfreie Kreuzungen ersetzen, falls das nicht möglich ist oder sehr aufwändig erscheint, soll eine vollständige technische Sicherung installiert werden. Von den existierenden Bahnübergängen sollen 34 erhalten bleiben, die zum Teil aber nur für Fußgänger und Radfahrer nutzbar sein sollen, einige dieser Bahnübergänge werden im Zusammenhang mit Streckenverlegungen um wenige Meter verlegt, betreffen aber in der Regel nur Feldwege oder untergeordnete Straßen. Weiterhin sollen im Bereich der Ortsumfahrung von Syke 2 vollständig neue Bahnübergänge für untergeordnete Straßen errichtet werden. Weitere Bahnübergänge könnten aufgelassen werden, würden aber dazu führen, dass die entsprechenden Verbindungen im Straßenverkehr nicht mehr möglich sind. Als Ersatz für aufgelassene Bahnübergänge sollen 6 nicht höhengleiche Kreuzungsbauwerke errichtet werden.
Beschreibung des Aus- und Umbaus:
Der nun folgende Abschnitt beschreib detailliert, welche Ausbaumaßnahmen vorgenommen werden sollen, um die Höchstgeschwindigkeiten zu erhöhen und die höhengleichen Kreuzungen mit dem Straßenverkehr zu reduzieren.
Neubau Syke – Heiligenfelde:
Die historische Strecke führt durch die Syker Innenstadt, was zahlreiche Bahnübergänge und eine geringe Höchstgeschwindigkeit zur Folge hat. Außerdem erfordert die Fahrt von Bremen nach Heiligenfelde ein Kopfmachen in Syke. Deshalb möchte ich die Strecke. südlich aus dem Syker Bahnhof herausführen und dann parallel zur Strecke nach Osnabrück etwa bis zur Straße „Finkenberg“, die die Strecke überquert. Dieses Brückenbauwerk müsste vergrößert werden. Die Strecke soll im weiteren Verlauf von der Straße „Am Lindhof“ überquert werden und eine weitere Straße am Lindhof selbst mit einem Bahnübergang queren, was ich aufgrund der geringen zu erwartenden Verkehrsbelastung für möglich halte. Die B6 soll im Bereich der Rehrßer Straße mit einer Brücke überquert werden, dahinter wird an die Bestandsstrecke parallel zur B6 angeknüpft.
Ausbau Heiligenfelde – Wachendorf:
Auf dem Abschnitt Heiligenfelde – Wachendorf sollen zwei Kurven entschärft werden, zudem soll die Straße Kirchberg die Strecke mit einer neuen Brücke überqueren, hierzu wird diese in einen Einschnitt verlegt werden müssen. Der Bahnübergang in Heiligenfelde sollte Bestandsschutz genießen und ist sicherlich auch nicht so problematisch, da die Geschwindigkeiten innerorts geringer sind.
Ausbau Wachendorf – Süstedt:
Zwischen Wachendorf und Süstedt soll ebenfalls eine Straßenüberführung eingerichtet und eine Kurve aufgeweitet werden.
Umbau Ortsdurchfahrt Süstedt:
In Süstedt soll der Bahnübergang Wöpelberg nur noch für Fuß- und Radverkehr freigegeben sein, der Kraftverkehr kann über den Schmiedeweg fahren, laut Google Maps existiert hier eine weitere Straßenverbindung. Der Bahnübergang am Schmiedeweg soll allerdings gänzlich entfallen, stattdessen wird der Verkehr über die Harmisser Straße abgewickelt. Der BÜ am Bahnhof ist wohl auch schon jetzt nicht für den Kraftverkehr freigegeben, er soll technisch gesichert werden. Der Übergang „Am Süstedter Holz“ wird ebenfalls technisch gesichert.
Ortsumfahrung Uenzen:
In Uenzen gibt es einen Bahnübergang über die Straße „An der Bahn“, der unvermeidbar ist, aber aufgrund des Kreuzungswinkels wohl technisch kaum ausreichend gesichert werden kann, zumal in unmittelbarer Nähe ein weiterer Bahnübergang liegt. Außerdem schließen die engen Kurvenradien höhere Streckengeschwindigkeiten aus. Daher möchte ich eine Umfahrung für den Ort Uenzen errichten, an der auch ein neuer Haltepunkt entstehen soll. Die Straßen „Retzen“ und „Wiehop“ werden daher etwas weiter westlich gekreuzt, zudem muss auch die Straße „Bökenbraken“ gekreuzt werden. Da alle drei Straßen nur wenig Verkehr führen dürften erscheint das für mich unproblematisch, zumal die Gesamtzahl der Bahnübergänge konstant bleibt und diese nur aus dem Wohngebiet herausgelegt werden. Den Bahnhalt in Berxen möchte ich im Personenverkehr zunächst nicht bedienen.
Ausbau Bahnhof Bruchhausen-Vilsen:
In Bruchhausen-Vilsen soll ein langer Mittelbahnsteig entstehen, um Zugbegegnungen zu ermöglichen. Der Museumsbahnhof kann nördlich davon (Normalspur) bzw. südlich (Schmalspur) erhalten bleiben.
Straßenverlegungen Bruchhausen Ost:
In Bruchhausen führen einige Grundstückszufahrten über die Bahnstrecke, was bei regelmäßigem Zugverkehr natürlich höchst problematisch ist. Daher sollen die Grundstückszufahrten südlich der Grundstücke neu errichtet werden.
Ausbau Bruchhausen – Hoya:
Zwischen Bruchhausen und Hoya soll eine weitere Straßenüberführung errichtet werden, die Zahl der Bahnübergänge soll reduziert werden. Zudem soll ein neuer Halt in Hoyerhagen errichtet werden, der das gesamte Ortsgebiet erschließt.
Ausbau rund um Hoya:
Die Kurven in der Westeinfahrt von Hoya sind ziemlich eng, hier soll ein Streckenneubau Abhilfe schaffen. Im Bahnhof selbst muss das Ausweichgleis verlängert werden, auch hier soll ein Mittelbahnsteig zum Einsatz kommen. Am Ortsausgang von Hoya soll der Bahnübergang durch eine Straßenüberführung ersetzt werden.
Neuer Haltepunkt Hassel:
In Hassel soll ein neuer Haltepunkt zwischen den bisherigen Halten Ida und Hassel entstehen, der den Ort zentral erschließt. Außerdem sollen drei Bahnübergänge, „Waldstraße“, „Mühlenstraße“ und „Am Schünenbusch“, aufgelassen werden.
Umbau Einfahrt Eystrup:
In Eystrup wird die Strecke neu in Gleis 1 eingefädelt, um durchgehende Verbindungen nach Nienburg zu ermöglichen. Dabei wird in beiden Fahrtrichtungen regulär auf Gleis 1 gehalten. Da dieses Gleis allerdings auch Durchgangsgleis der Hauptstrecke ist, soll direkt nördlich von Gleis 1 ein weiterer Bahnsteig errichtet werden, mit Haltemöglichkeit vor der Einfahrt in das Hauptgleis bzw nach der Ausfahrt aus diesem (Gleis 11), die Westseite des Bahnsteigs könnte auch noch als Gleis 21 für in Eystrup endende Züge aus Syke genutzt werden.
Betrieb:
Auf der Strecke soll eine stündliche RS von und nach Bremen verkehren. Dazu könnte die RS2 dann wie bisher halbstündlich nach Twistringen fahren, die RS5 würde, statt 7 Minuten in Bremen Hbf zu warten, direkt gen Süden fahren und als Expresslinie nur an den Haltepunkten auf Bremer Stadtgebiet, in Kirchweyhe und in Syke halten. Sofern es vom Fahrplan her möglich ist, sollen die Züge bis nach Nienburg fahren.
RS5: Rotenburg (Wümme) – […] – Bremen Hbf – HB-Föhrestraße – Kirchweyhe – Syke – Heiligenfelde – Wachendorf – Süstedt – Uenzen – Bruchhausen-Vilsen – Hoyerhagen -Hoya – Hassel – Eystrup (- Rohrsen – Nienburg)
Aktuell benötigen die verkehrenden Züge („Kaffkieker“) für die Strecke Syke – Eystrup 1:25h. Mit den vorgesehenen Ausbauten halte ich eine Halbierung der Fahrzeit für durchaus realistisch, die Strecke ist gerade mal 36 km lang. Damit bestehen in Nienburg gute Anschlüsse an den IC von/nach Hannover, in Eystrup kann zum RE von/nach Bremen umgestiegen werden, für optimale Umsteigebeziehungen ist eine Fahrzeit von etwa 45 Minuten erforderlich (Abfahrt in Syke zur Minute :43, Ankunft in Eystrup zur Minute :28, Abfahrt des RE nach Bremen zur Minute :34/35., Ankunft des RE aus Bremen zur Minute :25, Abfahrt der RS nach Syke um :30, Ankunft in Syke um :15).
Bestehende Vorschläge:
Dieser Vorschlag von Yoshi sieht vor, dass die RS2 nur stündlich bis nach Twistringen fährt und jeder zweite Zug ab Syke nach Eystrup fährt, nennenswerte Umbauten an der Strecke sind jedoch nicht vorgesehen. So sehe ich, insbesondere auch durch das Wenden in Syke, keine ausreichende Attraktivität. Noah nennt zwar die gleiche Zielfahrzeit wie ich, sieht aber nur kleine Umbauten vor. Außerdem ist in seinem Vorschlag keine umsteigefreie Verbindung nach Bremen möglich.