Beschreibung des Vorschlags
Gegenüber der hier vorgestellten Aachener Campusbahn der ersten Ausbaustufe, schlage ich hier mal eine etwas veränderte Version vor. Die Vorteile wären eine Anbindung des Hauptbahnhofs, eine bessere Erschließung im Nordwesten der Stadt, sowie eine Verzweigung zum Uniklinikum einerseits und nach Melaten-Nord anderererseits. Diese Verzweigung erscheint mir vor allem vorteilhaft, weil dadurch alle diese Bereiche auf direkterem und damit schnellerem Weg angeschlossen werden, gegenüber einem Umweg über Melaten-Nord und Süsterau, und weil so auch Fahrgäste aus melaten-Nord die Möglichkeit haben in einen leeren Zug steigen zu können, anstatt in einen womöglich bereits gut gefüllten.
In der Innenstadt habe ich ebenfalls eine andere Route gewählt, um auch den westlichen Teil des Grabenringes zu bedienen. Den östlichen Teil, der bisher für die „Campusbahn“ vorgesehen ist, überlasse ich dabei einer dritten Linie.
Moin Moin !
Was ist denn eine Campusbahn ? Ist in Aachen sowas wie eine neue Strassenbahn geplant ? Oder um welches Verkehrsmittel handelt es sich ?
Ist das gerade aktuell in Aachen oder etwas, was schon lange Thema dort ist ?
Könntest Du das evtl. für (u.a.) die Hamburger bitte etwas näher erläutern ?
Schönen Abend & Gruß aus Hamburg
Mr.C
Das ist in der Tat nichts anderes als eine Straßenbahn (Siehe hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Campusbahn). Die Planung besteht schon eine Weile, es sollen verschiedene Universitätsstandorte miteinander verbunden werden, es gab jedoch eine Volksabstimmung, die sich leider gegen dieses Projekt aussprach. Damit ist diese Bahn erstmal gescheitert. Meiner Ansicht nach liegen solche Entscheidungen aber nur an unzureichender Information der Wähler. Es sollte daher nicht bei der Ablehnung bleiben.
Kosten-Nutzen-Faktor von 1,5 und man hat das Ding nicht gebaut ? Wie blöde ist das denn bitte ?
Tja, es gibt eben so manche Stadt, wo man sich gegen Straßenbahnen entschieden hat, obwohl sie sinnvoll wäre. 😉
In Hamburg hat man 4 Km U-Bahn für über 300 Mio gebaut, mit einem Kosten-Nutzen-Faktor von nur 1,08 ! (völlig irre einmal unter der ganzen Innenstadt drunter hindurch, ohne jegliche sinnvolle Zwischenhaltestellen)
Jetzt verlängert man das nochmal um 1,3 Km für rund 180 Mio bei einem Kosten-Nutzen-Faktor von 1,10 !
Aachen und Hamburg sind aber nicht die einzigen Städte, wo man sich gegen die Straßenbahn entschied. Spontan fallen mir da noch Oberhausen und Frankfurt (Oder) ein, wo man keine Straßenbahn nach Essen bzw. nach Slubice wollte. (Wo gab es das noch?)
Soll aber irgendwo eine Straßenbahn stillgelegt werden, dann gibt es glücklicherwiese genauso viele Proteste gegen die Stilllegung. Da frage ich mich dann immer, ob nicht die Leute, die gegen eine Stilllegung sind, besser wissen, was man an einer Straßenbahn hat, als diejenigen, die sich gegen eine Straßenbahn entscheiden, die sie noch gar nicht haben.
In Hamburg sind viele Leute aber in Wahrheit auch nur deswegen gegen eine Stadtbahn, weil die genau wissen, dass ihr Stadtteil dann nie einen U-Bahn-Anschluss (viele warten schon seit über 50 Jahren darauf – Immer wieder vor den Wahlen Versprechungen) bekommen wird, obwohl das durchaus sehr sinnvoll wäre. Sattdessen hat man lieber eine U-Bahn im großen Bogen unter der Hamburger Innenstadt ohne Halt gebaut um Investoren für Luxus-Wohnungen und Büros in die sog. HafenCity zu locken. Das war der einzigste Zweck dieser neuen U4 in Hamburg.
Zur Strassen / Stadtbahn: War das nicht Mühlheim a d Ruhr gewesen, wo man von heute auf morgen in einer Nacht- und Nebelaktion Strecken stillgelegt hat und man am liebsten jetzt komplett alle Stadtbahnlinien durch Busse ersetzen wollte, da man für die Technik nichts zurück gelegt hatte und die praktisch noch mit „Lochkartencomputern“ (30 Jahre alte Streckensicherungsrechner) betrieben hat bzw. heute betreibt ???
Zu Mülheims Computern kann ich nichts sagen, aber ansonsten stimmt es. Von Neubauprojekten ist dort jedenfalls schon lange keine Rede mehr. Es sind eher weitere Stilllegungen zu erwarten.
Das mit den Computern war Duisburg, man hatte nicht genügend Geld um die Sicherungstechnik zu erneuern, sodass im schlimmsten Fall die U79 aus Düsseldorf hätte gekappt werden müssen, da Düsseldorf in den nächsten Jahren umrüstet. Mittlerweile hat Duisburg aber Unterstützung vom VRR bekommen.
Die Nacht- und Nebelaktion war in Mülheim, richtig, wo man einfach mal die Strecke Hauptfriedhof – Flughafen auf Busbetrieb umgestellt hat. In Zukunft soll außerdem noch die 110 stillgelegt werden, sodass der Abschnitt beim Styrumer Bahnhof nicht mehr bedient wird, außerdem soll die 102 um eine Station zum Waldschlösschenweg zurückgezogen werden.
Gefällt mir aus gut.
Die Wegeführung an der Melatener Straße verstehe ich nicht ganz, da bei Maps zwei verschiedene Bilder sind.
Na ja, die soll halt so erfolgen, wie ich es eingezeichnet habe. Das passt doch auch mit Google-Maps zusammen. Die Bing-Karten sind da aber wohl aktueller: http://binged.it/1SyyfcZ
Ok, ich wusste nur nicht wie es da nach dem Umbau aussieht. Danke.
Wie ich schon bei der allgemeinen Diskussionsseite über das Campusbahn-Projekt schrieb, hat diese Variante den Nachteil, dass der neue Campus Westbahnhof nicht angebunden ist. Außerdem besteht am Klinikum Anschluss an viele Buslinien auch in die Niederlande, die man so vom Campus Melaten nur umständlich erreicht, so dass die Leute dafür wieder einen Bus bräuchten. Die Steigung auf der Mies-van-der-Rohe-Straße ist außerdem recht groß, keine Ahnung ob man da mit „gewöhnlichen“ Straßenbahnen noch hinauf kommt. Den Bushof lässt deine Variante ebenso aus, obwohl das der zentrale Verknüpfungspunkt in Aachen ist, um ein vielfaches wichtiger als der Hauptbahnhof, der nur von ein paar Linien bedient wird und wo sich auch nicht so einfach ein neuer Busbahnhof errichten lassen würde. Ein weiteres Problem ist, dass der Adalbertsteinweg und der Kaiserplatz ebenfalls nicht bedient wird. Hier herrscht sehr viel Verkehr und eine Straßen-/Stadtbahn wäre klar von Vorteil. Dieser Teil war mit ausschlaggebend für den hohen Kosten-Nutzen-Faktor der damaligen Planung. Durch Kaiserplatz & Bushof war das Shoppinggebiet an die Bahn angebunden, mit dieser Planung fährt man komplett drum herum.
Ich denke schon, dass die Campusbahn-Strecke gut und klug geplant war. Der KNF spricht da ja auch für sich. Sie ist nicht deswegen gescheitert, sondern aus anderen Gründen (dazu habe ich vorhin einen längeren Beitrag auf der bereits erwähnten Seite geschrieben). Zwar wurde vereinzelt auch angeführt, dass der Hbf ja gar nicht angefahren werde, aber das war m.E. nicht ausschlaggebend für die Ablehnung.
Mit deiner Führung über den Hauptbahnhof umfährst du aber ordentlich die Aachener Innenstadt. Da ist eine Streckenführung Kaiserplatz – Bushof – RWTH doch sinniger.
Außerdem verkehren alle Eisenbahn-Nahverkehrslinien, die von Aachen Hbf verkehren, mit Ausnahme der Linie RE29 auch entweder von Aachen West (RE4, RE18 [geplant], RB20, RB33) oder Aachen-Rothe Erde (RE1, RE9, RB20). Wenn man die Linie RE29 durch die IC-Linie aus Belgien ersetzt und diese in Rothe Erde zwischenhalten lässt – was auch möglich wäre, weil der belgische IC eher mit dem deutschen Regionalexpress vergleichbar ist, da Belgien im Vergleich mit Deutschland ein vergleichbar kleines Land ist – wäre auch eine Verknüpfung mit dieser Länder übergreifenden Linie gegeben. Deswegen wäre eine Verknüpfung der Campusbahn mit dem Hauptbahnhof nicht unbedingt notwendig.