4 Kommentare zu “ABS/NBS Nürnberg-Passau-AT

  1. Ich bin etwas kritisch wenn es darum geht etablierte Bahnhöfe aus den Ortszentren zu verdrängen. Oft sind diese gut ins Ortsbild integriert und gut fußläufig erreichbar, was ja das eigentliche Ziel sein sollte: Leute ohne Auto mit ÖPNV schnell von A nach B bringen. Ich stimme mit dir überein, dass manche Stellen sehr langsam sind auf der Strecke und eine Beschleunigung und Kapazitätsausweitung notwendig ist. Du schreibst etwas von einem 4-gleisigen Ausbau.

    Wieso behältst du die langsamen Ortsdurchfahrten nicht einfach für den langsamen S- und Regionalbahnverkehr und verlagerst Güterverkehr und Intercity-Züge auf die Umgehungen. So hast du eine erhöhte Kapazität, erhälst die gut anggebundenen Ortszentren und senkst den Investitionsbedarf durch weniger neue Bahnhöfe. Zumindest zwischen Nürnberg und Neumarkt wär das eine interessante Alternative finde ich.

    1. Bei der Erstellung bin ich davon ausgegangen, dass so ein Projekt wenn überhaupt erst in Jahrzehnten fertig wäre und in dieser Planungs- und Bauphase die Orte in die Richtung der Bahnhöfe weiter wachsen können. Zumal die verlegten Bahnhöfe auch nicht all zu weit von den jetzigen sind. Diese Orte zu umfahren ohne Untertunnelung, die dort nicht nötig wäre, würde diese Region halt sehr zerschneiden. Von daher dachte ich ein einheitlicher Verlauf wäre passender. Wenn man die Strecke beschleunigen möchte und die jetzigen Standorte beibehalten will, müssen zwangsläufig Eigentümer im Ort enteignet werden, obwohl doch genau diese von dem Ausbau auch profitieren sollen. Ich sehe auch absolut die Vorteile deines Ansatzes, nur denke ich dass bei einer frühesten möglichen Realisierung dieser Ansatz sinnvoller ist.

  2. Insgesamt halte ich ein solches Projekt langfristig für sinnvoll. Momentan ist die Nachfrage mit einem 2h-Grundtakt Nürnberg – Passau im FV (und auch im D-Takt nicht mehr) noch nicht NBS-würdig.

    Bei der konkreten Ausgestaltung würde ich auch von Fall zu Fall nochmal überlegen, ob ein Entfall der Bestandsstrecke und eine viergleisige Neutrassierung statt einer lediglich zweigleisigen NBS mit teilweise Bündelung die Vorzugslösung wäre. Neben dem Nachteil eines Entfall des zentraleren Bahnhofsstandorts wäre es ja teilweise durchaus auch ein Kostenfaktor, wenn eben vier neue Gleise statt nur zwei gebaut werden müssen, insbesondere bei Tunnellösungen (Beispiel: Bereich von Postbauer-Heng). Der Vergleich mit Erlangen – Ebensfeld hinkt da auch ein wenig, da es sich dabei lediglich um einen reinen viergleisigen Ausbau ohne Neutrassierung oder jegliche Tunnelbauwerke handelt.

    Bei dem westlichen Abschnitt wäre zudem immer auch eine Verbindung zur SFS Nürnberg – Ingolstadt gegenüberzustellen (Beispiel).

    1. Du hast Recht, bei Postbauer-Heng könnte man evtl. über eine getrennte Lösung nachdenken, aber bei den anderen Tunneln denke ich wäre die Trennung beider Strecken zu auf wendig bzw. sinnlos 2 Strecken, die relativ nah beieinander liegen zu trennen. Zudem müssten in einem Streckenverlauf mit einem Layout von z.B. RV FV FV RV oder FV RV RV FV auch immer die beiden Regionalgleise von der Strecke ausgefädelt werden für vergleichsweise kleine Tunnel.

      Tunnellängen:

      bei Postbauer-Heng: 1500m

      bei Sengenthal: 800m

      bei Deining: 1000m

      bei Parsberg: 600m

      bei Deuerling: 800m

      bei Undorf (nur FV): 3500m

      kurz vor Regensburg-Prüfening: 400m

      Wenn man von einem (etwas höheren angesetzten) Kilometerpreis pro Tunnelröhre von 100 Mio. € ausgeht und die 4 gleisigen Tunnel mit einem Layout mit 2+2 Gleisen baut, sind die Kostenersparnisse im Vergleich zu mind. 2 Überwerfungsbauwerken je Tunnel sehr gering bzw. teilweise nicht vorhanden.

      Der Vergleich zu Erlangen-Ebensfeld war nur auf das Gleislayout bezogen.

      Der von dir verlinkte Vorschlag nimmt lediglich den FV ab Parsberg von der Strecke und bringt keinerlei Nutzen für die Region entlang der Strecke, bis auf den Halt bei Mühlhausen, der jedoch die 15 min Zeitersparnis wieder drücken würde, sodass sich die Frage stellt, ob die Kosten für die geringe Kapazitätsentlastung zwischen Parsberg und Feucht und die geringere Zeitersparnis gerechtfertigt sind. Während dieser Vorschlag Regensburg-Nürnberg in 37 min vorsieht, wäre mit meinem diese Strecke bei voller Ausnutzung in ungefähr 22 min möglich.

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