Beschreibung des Vorschlags
Die Strecke Graz-Spießfeld/Strass-Marburg(Drau) ist Teil der altösterreichischen Südbahn zwischen Wien, Laibach und Triest.
Ich hatte auf Linieplus bereits hier einen Vorschlag zu einem 2h-Takt-Schnellzug-Linienverkehr zwischen Prag, Wien und Zagreb, bzw. Laibach (Ljubljana) gestellt, womit die alte Südbahn eine Renaissance erleben würde. Gerade zwischen Marburg a.d. Drau (Maribor) mit etwa 120.000 Einwohnern und Laibach (300.000 Einwohner) sehe ich Potential für einen getakteten Schnellzugverkehr, da es sich hierbei um eine potentiell nachfragestarke innerslowenische Fernverkehrsrelation handelt. Graz und Marburg liegen mit gut 50km relativ dicht beieinander. Außerdem gibt es durch die Tourismusregionen und Seehafen an der Adria potentiellen Bedarf für dichtere Angebote (z.B. touristischen EC Wien-Split) auf der Schiene.
Im Zusammenhang mit der Koralmbahn wird der Abschnitt Graz-Wernsdorf künftig mit 250km/h befahrbar sein. Im weiteren Verlauf über die alte Südbahn über Spießfeld/Strass ließen sich mit der bestehenden Trassierung in weiten Teilen Geschwindigkeiten von bis zu 200km/h ermöglichen. Unter der Vorraussetzung dass sich Österreich, Slowenien und Kroatien über die bestehenden Zugpaare Wien-Zagreb und Wien-Laibach hinaus auf einen Linienverkehr verständigen, läge meines Erachtens nach auch ein tiefergehender Ausbau des Abschnittes Graz-Marburg auf der Hand, da die Strecke für die beiden genannten Relationen (nach Laibach und Triest, sowie in Richtung Zagreb, Split und Rijeka) Bündelungsmöglichkeiten bietet.
Da mit dem Aus- bzw. Neubau von Süd- und Koralmbahn die Fahrzeit zwischen Wien, Graz, Marburg, Zagreb und Laibach stark sinken und die Nachfrage entsprechend steigen wird, wären Ausbaumaßnahmen und Angebotserweiterungen auf der Fortsetzung der alten Südbahn naheliegend.
Julian hatte bereits hier einen Vorschlag zu einem radikalen Neubau auf den Achsen Graz-Zidani und Laibach-Zagreb vorgeschlagen. Diesen halte ich jedoch für außerordentlich utopisch, da eine derartige Trassierung in diesem Gelände topographiebedingt einen Tunnel- und Brückenanteil von nahe 100% mit sich ziehen und damit auf der Länge außerordentlich teuer werden würde. Die einzigen Abschnitte, die im wesentlichen ohne größere Kunstbauwerke hochgeschwindigkeitstauglich ausgebaut werden könnten wären Graz-Marburg-Pragersko(-Poljcane) und Zagreb-Sevnica. Für Ersteren möchte ich daher einen Vorschlag bringen.
Da in Spießfeld-Strass ohnehin alle Züge für Personalwechsel, etwaige Grenzkontrollen und ggf. Lokwechsel halten müssen und ein Halt auch für Einpendler nach Graz zum Auffüllen der Züge sinnvoll ist, erscheinen Geschwindigkeitserhöhungen in der direkten Umgebung als überflüssig. Dort beschränkt sich der Vorschlag auf den vom Bund ohnehin bereits angestrebten durchgängigen zweigleisigen Ausbau.
Bei Werndorf soll ein Abzweig zur Koralmbahn entstehen, der mit 200km/h befahrbar sein soll.
Für 200km/h sind die Bögen zwischen Leibnitz und Ehrenhausen zu eng. In diesem Bereich soll die Strecke in einem langgezogenen Tunnelbogen komplett neu trassiert werden. Die Altstrecke entfällt in diesem Abschnitt mangels bedarf, bis auf die Firmenzufahrt, die erhalten bleiben soll.
Zwischen Ehrenhausen und Spießfeld soll die Strecke in eine Gallerie verschwenkt werden, um die Radien für eine Geschwindigkeit von 200km/h vergrößern zu können.
Bei Egidi soll der engere Bogen durch einen direkten ca. 1km langen Tunnel umgangen werden.
Südlich von Cirknica soll die Strecke in die Talmitte versetzt werden und entlang des Bachs verlaufen.
Der enge Bogen am Autobahnkreuz wird wiederum durch einen ca. 1km lagen Tunnel umgangen.
Betrieb:
-Halbstündlich S-Bahnen der Relation Graz-Spielfeld/Strass mit allen Zwischenhalten
-Stündlich S-Bahnen, bzw. Regionalzüge zwischen Spielfeld/Strass und Marburg mit allen Zwischenhalten
-Zweistündliche Eurocity Prag-…-Wien-…-Graz-Spielfeld/Strass-Marburg-Pragersko-Sentjur-Celje-Zidani Most-…Laibach(-Triest), bzw. Zagreb mit Kurswagen, ein Zugpaar weiter bis Split.
Langfrisitige Sichtweise:
Die Strecken liegen auf dem „Ostsee-Adria“-TEN-Kernnetz-Korridor Berlin-Dresden-Prag-Brünn-Wien-Graz-Laibach-Triest/Koper. Auf dieser Achse sind besonders im Nördlichen auf nahezu allen Teilabschnitten tiefgehende Ausbaumaßnahmen in Planung oder bereits in Umsetzung:
-Berlin-Dresden wird derzeit für 200km/h ausgebaut
-Zwischen Dresden und Usti wird der Erzgebirgbasistunnel kommen, weil die Bestandstrecke durchs Elbtal in naher Zukunft überlastet sein wird und eine Erweiterung aus rechtlichen wie Naturschutzgründen unmöglich ist
-Zwischen Usti und Prag wird zur Kapazitätssteigerung über eine Hochgeschwindigkeits-Neubaustrecke nachgedacht
-Prag(-Pardubitz)-Brünn ist für die Tschechen von großem Interesse, da wird auch etwas kommen, wenn man schon zwischen Beraun und Prag eine Hochgeschwindigkeitsstrecke baut
-Brünn-Lundenburg wird mittelfristig für 200km/h (ggf. sogar 230km/h) ertüchtigt, das ist bereits beschlossen
–Die Nordbahn wird Gut das ist jetzt wieder Österreich :/
-Pottendorfer Linie und Semmering-Basistunnel für Wien-Graz
Auf der Route Berlin-Prag-Graz wird sich die Fahrzeit in den nächsten 50 Jahren im wesentlichen halbieren, was durchgehend verkehrenden Fernverkehr auf der Achse mit einer Fortsetzung nach Laibach(-Triest) und Zagreb praktisch direkt naheliegend macht.
Die Fahrzeit Graz-Marburg würde damit von derzeit einer knappen Stunde auf eine halbe Stunde verringert werden.
Vorschlag ist fertig und darf kommentiert werden.
Ja, das schaut mir eh ziemlich spannend aus.. Ich mein, ein paar Sachen haben wir eh ziemlich ähnlich. Besonders interessant finde ich Deine Herangehensweise bezüglich des Pekeltunnels. Ganz anderer Ansatz, aber wohl doch günstiger. Auch sonst gibts von meiner Seite her wenig zu bemängeln. Einzig, was ich schade finde ist, dass Du keine Verbindungskurve zur Koralmbahn in Richtung Klagenfurt eingeplant hast. Das wäre (meiner Einschätzung) noch etwas wirklich sinnvolles und weshalb ich auch so vom Bestand abgewichen bin. Ansonsten gibts von mir beide Daumen nach oben.
Einzig, was ich schade finde ist, dass Du keine Verbindungskurve zur Koralmbahn in Richtung Klagenfurt eingeplant hast.
Naja, Marburg-Klagenfurt geht ja über die Drautalbahn am schnellsten oder? Ich seh da nicht so wirklich Potential für solche Verkehre.
Aber auf jeden Fall vielen Dank für die lobenden Worte. 😀
Naja, Marburg-Klagenfurt geht ja über die Drautalbahn am schnellsten oder? Ich seh da nicht so wirklich Potential für solche Verkehre.
Nich wirklich. Mal abgesehen dass da nicht viel fährt, zwischen Maribor und Bleiburg dauerts laut den SZ um die zwei Stunden. Jepp, ist ein Regionalzug, viel schneller als zwei Stunden auf der Gesamtstrecke Klagenfurt-Maribor wirds da wohl aber nicht werden. Andererseits, bei der Koralmbahn dauert Graz-Klagenfurt dann nur noch 45 Minuten. Sollte also in ca. 1:15-1:30 fast machbar sein wenn man über die Koralmstrecke fährt.
Okay, das erscheint doch plausibel. Wäre halt dennoch die Frage, ob das für einen Linienverkehr ausreicht. Umstiegsverbindungen über Graz Flughafen wäre ja auch denkbar.
Stimmt auch wieder…