Beschreibung des Vorschlags
Der Aachener Bushof ist der zentrale Omnibusbahnhof (ZOB) im Aachener ÖPNV. Allerdings ist er im Vergleich zu vielen anderen ZOBs kein Freilichtbusbahnhof, sondern das Ding wurde als vor gut 50 Jahren als Busbahnhof im Erdgeschoss eines Einkaufszentrums errichtet. Mittlerweile beherbergt das Bushofgebäude statt eines Einkaufszentrums die Volkshochschule und Büroräume. Während das Bushofsgebäude in den 1970er Jahren als modern galt, wird er heute als Bausünde angesehen, vgl. Wikipedia. Er lässt sich schlecht nutzen und wird auch nur schwer als Busknoten erkannt. Auch häufen sich um das alte Gebäude Überfälle und Schlägereien. Die Stadt Aachen ist zurecht der Meinung, dass das kein gutes Aushängeschild für den ÖPNV ist. Auf Aachen.de wird er thematisch behandelt und die Stadt hat sogar einen Ideenwettbewerb dort ausgeschrieben. Ziel ist es, die Busse aus dem Erdgeschoss des Bushofs auf die Straße zu holen.
Ich habe mir folgendes dabei überlegt. Die Zentrale Haltestelle zur Innenstadt ist ja eigentlich nicht Aachen Bushof, sondern eine Haltestelle weiter: Aachen Elisenbrunnen. Dort könnte man durch geschickten Umbau des Friedrich-Wilhelm-Platzes einen neuen Aachener ZOB bauen. Es ließe sich ein etwa 24-m-breiter Busplatz errichten, der bis zu 40 m NL bietet und Richtung Café Milano um einen Gehweg erweitert werden darf. So können Doppelhaltestellen entstehen. In der Mitte würde 6,50 m für den Fahrbereich benötigt und auch außen jeweils 6,50 m, für den Fahrbereich. 3 * 6,50 = 19,50 m, sodass man gut 4,50 m für die beiden Haltestelleninseln zusammen einplanen darf. Das wären dann etwa 2,25 m pro Haltestelle, was das Mindestmaß ist. Falls die Mittelinseln breiter sein sollen, muss einfach die innerste Schleife einspurig ausgeführt werden
Das Frittenwerk kann, wenn es die Fahrdynamik stört um ein Stück näher in Richtung Elisenbrunnen verschoben werden.
Ich denke mal das Ding wird ein modernerer ZOB als der alte und kein sozialer Brennpunkt. Zudem liegt er näher an der Innenstadt.
An sich durchaus eine Idee, über die man nachdenken könnte. Allerdings gibt es zwei kritische Punkte:
1. Die städtebauliche Integration. Der Elisenbrunnen ist Teil der Innenstadt und hier einen großen Bushof mit mindestens Warthäusern und Service-Punkt usw. zu errichten wird – um es mal positiv auszudrücken – schnell ins Auge stechen.
2. Bushöfe brauchen in aller Regel Abstellmöglichkeiten für ein und aussetzende Fahrzeuge, zumindest in der Nähe. Hast du dafür Ideen?
Bushöfe brauchen in aller Regel Abstellmöglichkeiten für ein und aussetzende Fahrzeuge, zumindest in der Nähe. Hast du dafür Ideen?
Hinterm Theater ist Platz für locker einen Gelenkbus + einen Solobus.
Ansonsten gäbe es ja noch die Abstellmöglichkeiten des heutigen Bushofes.
Zu Punkt 1 möchte ich noch ergänzen, dass der Platz, der dem neuen Bushof weichen soll, sehr stark vom Fußverkehr frequentiert ist. Des weiteren gibt es dort noch mehrere großzügige Außengastronomien. Außerdem ist die Stelle sehr beliebt bei Demonstrationen. Bei größeren Demos gerät der Busverkehr schon heute teilweise in Schwierigkeiten. Wenn du nun dort den Bushof hinlegen willst, würde eine größere Demo direkt das Busnetz der gesamten Städteregion Aachen lahmlegen. Das war schon bei der internationalen Großdemo von FFF am 21.6.2019 der Fall, ich hab kein Bock, dass dieses Chaos nun auch schon bei deutlich kleineren Demos erreicht wird.
mit mindestens Warthäusern
Die gibt es schon, allerdings müssten die Wartehäuschen abgerissen/versetzt werden, da der Platz von der neuen Haltestellenanlage beansprucht wird. Übrigens sind das keine 0815-Wartehäuschen sondern durchaus schöne.
Ich hab aber noch weitere Kritikpunkte:
1. Du brauchst gar nicht so viel Platz zu verschwenden:
Im Bereich zwischen der Ursulinerstraße und der Hartmannstraße ist der Grabenring (für nicht Ortskundige: Der innere Ring bestehend aus den Straßen Kapuzinergraben, Seilgraben, Templergraben, Karlsgraben etc.) für Autos gesperrt, es dürfen dort also nur Busse, Taxen, Fahrräder und Rettungsfahrzeuge langfahren. Du brauchst also nicht so viel Platz für die Straße übrig lassen.
2. Was soll eigentlich mit der Ursulinerstraße passieren? Du kannst doch schlecht eine Einbahnstraße zur Sackgasse machen!
3. Der bisherige Bushof ist aus vier Himmelsrichtungen erreichbar, hier wären es nur zwei. Wie stellst du dir die Linienführung der Linien 4, 47, 73, 125 und 173 vor? Sollen die Linien alle am neuen Bushof gebrochen werden?
Sollen die Linien den neuen Bushof nicht anfahren?
Fazit:
Meiner Meinung nach sollte man das gesamte Bushofsareal inklusive Volkshochschule abreißen. Die Volkshochschule kann auf das Gelände des Büchels umziehen, da dort in kürze das Parkhaus abgerissen wird.
Der neue Bushof kann dann auf dem alten Areal neu errichtet werden. Bei dem Neubau sollte man aber nicht den gleichen Fehler wie früher machen und das ganze unter eine Betonhalle setzen. Ein Neubau darf kein weiterer sozialer Brennpunkt werden.
Als weiteren Standort für den Bushof könnte ich mir den Vorplatz des Hauptbahnhofs vorstellen. So könnte man deutlich besser zwischen Bus&Bahn umsteigen.
In meinen Augen wäre Dein Vorschlag eine städtebauliche Katastrophe.
Aktuell hat der Platz am Holzgraben eine gute Aufenthaltsqualität und fungiert als Scharnier zwischen Aachens drei Haupt-Fußgängerzonen: Dom/Markt, Holzgraben/Dahmengraben und Adalbertstraße. Es gibt einen großen Fußgängerstrom zwischen Ursulinerstraße und Adalbertstraße der sich an der Ampel trotz breitem Übergang regelmäßig staut.
Und diesen Platz willst Du nun in einen Busbahnhof verwandeln und quer zum Fußgängerstrom die Bussteige und -fahrbahnen bauen? Ernsthaft?
Auch das Argument mit dem sozialen Brennpunkt beim alten Busbahnhof zieht nur begrenzt. So eine große Ansammlung von Busspuren und -haltestellen bietet per se keine große Aufenthaltsqualität. Da will man möglichst schnell wieder weg. Mit Deinem Vorschlag würde man den „Schandfleck“ nur verlagern.
Aktuell hat der Platz am Holzgraben eine gute Aufenthaltsqualität und fungiert als Scharnier zwischen Aachens drei Haupt-Fußgängerzonen: Dom/Markt, Holzgraben/Dahmengraben und Adalbertstraße. Es gibt einen großen Fußgängerstrom zwischen Ursulinerstraße und Adalbertstraße der sich an der Ampel trotz breitem Übergang regelmäßig staut.
Vollste Zustimmung!
Das Argument mit dem sozialen Brennpunkt beim alten Busbahnhof zieht nur begrenzt.
Sehe ich nicht so: Der Bushof gilt als Brennpunkt, da die Haltestellen 1-7 komplett überdacht sind, sodass dort kaum Tageslicht reinfällt. Die Halle ist dort sehr dunkel.
Man hat mit weißer Farbe und großen Spiegeln versucht, dem entgegenzuwirken, das klappt aber nur begrenzt.
Außerdem gibt es dort viele dunkle Ecken, die regelmäßig angepisst sind — im wahrsten Sinne des Wortes, da es dort nirgends Toiletten gibt.
Da man den neuen Bushof aber wohl komplett Open-Air bauen würde (mit Wartehäuschen aus Glas), wäre die Brennpunkt-Atmosphäre wohl weg.
Ich hab mal eine Version erstellt, bei dem der Bushof am alten Ort neu gebaut wird.