[A] ABS/NBS Leoben-St. Johann im Pongau

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Beschreibung des Vorschlags

Dieser Vorschlag ist Teil des Vorschlags ‚Neuer Fernverkehr Österreich‘. Aussagen zu Fahrzeit und Bedienung sind im Kontext mit diesem Vorschlag zu sehen

Ein Problemfall im österreichischen Bahnnetz sind die inneralpinen Verbindungen. Hier möchte ich eine Möglichkeit zum Ausbau einer dieser Verbindungen vorschlagen: Die Verbindung Leoben-Bischofshofen. Sehr geringe Tunnelanteile in den Bauabschnitten 1 und 2 ermöglichen zumindest hier eine schnelle Realisierung und deutliche Steigerungen der Reisegeschwindigkeit. Diese Steigerung der Geschwindigkeit ist auch dringend nötig, die Ennstalbahn weist entlang des Grossteils der Strecke maximale Reisegeschwindigkeiten von 80-100 km/h auf, einzig ein kurzer (bereits zu Beginn des 21. Jhd. ausgebauter) Abschnitt hat eine maximale Geschwindigkeit von 120 km/h.

Auf dem Abschnitt zwischen Leoben und Selzthal sieht es diesbezüglich schon besser aus. Um jedoch konkurrenzfähig bleiben zu können sind auch hier Ausbauten notwendig, sodass man um Neutrassierungen nicht umherkommt. Als Planungsgeschwindigkeit sind auf diesem Abschnit 160 km/h angedacht. Um bei einem eventuellen Einsatz von Neigetechnikzügen weitere Geschwindigkeitsgewinne erzielen zu können (180 km/h) müsste die Strecke mit ETCS ausgerüstet werden. Dies wäre abzuwägen.

Auf dem westlichen Abschnitt zwischen Selzthal und Radstadt wäre für konventionelle Zugeinheiten eine maximale Geschwindigkeit von 140 km/h angedacht. Für Neigetechnikzüge (die Verwendung von Neigetechnikzpgen auf den hier verkehrenden FV-Linien wäre wünschenswert) sollte die maximale Streckengeschwindigkeit bei 160 km/h liegen.

In Bauabschnit drei würde eine NBS von Radstadt bis südlich von St. Johann im Pongau errichtet werden. Dies wäre zur Vermeidung eines Kopfmachens in Bischofshofen essentiell. Weiters könnten so Wagrain und andere Wintersportorte in dieser Region umweltfreundlich angebunden werden. Die bisherige Strecke würde so bestehen bleiben und nicht ausgebaut werden.

Bauabschnitt vier ist gedacht als eventuelle Beschleunigung zwischen Leoben und St. Michael, ist jedoch nicht unbedingt essentieller Teil der Strecke.

Warum ausbauen?
Es gibt in Österreich momentan zwei grosse Strecken. Das ist einerseits eine Ost-West Achse von Hegyeshalom über Wien, Linz, Salzburg, die Korridorstrecke nach Innsbruck und von dort abzweigend in Richtung Süden, andererseits die Nord-Süd-Achse Breclav-Wien-Bruck/Mur und von dort geteilt in Richtung Tarviso über Villach einerseits, in Richtung Graz und Spielfeld-Strass anderseits. Man könnte noch die Tauernachse als zweite Nord-Süd-Verbindung hinzuzählen, wobei hier im Verhältnis wenig Verkehr ist. Nun fällt dem einen oder anderen vielleicht auf, dass man damit zwar von vielen Orten eine gute Verbindung nach Wien hat, die Verbindungen zwischen den Orten jedoch alles andere als rosig sind. Eben jene Verbindung ist eine davon und neben der Arlbergbahn zusammen mit der Phyrnbahn ein Paradebeispiel für Investitionsstau. Nicht dass man das jetzt falsch versteht – die Strecke ist in einem guten Zustand. Jedoch ist sie generell sehr langsam. Kritiker mögen nun anmerken, dass dies in Teilen auch der schlechten Auslastung geschuldet ist. Hier möchte ich jedoch darauf hinweisen, dass die Bahn einer in Teilen parallel verlaufenden Autobahn, in Teilen parallel verlaufenden Bundesstrasse auch wenig entgegensetzen kann. Dass das sehr geringe Angebot auf der Strecke nicht sonderlich förderlich zur Nachfrage ist, ist selbstverständlich. Daher mein Gedanke dazu: Bauen wir die Strecke wieder aus, zeigen den Gemeinden was attraktiver Nahverkehr ist und ermöglichen den vielen Gästen eine schnellere, staufreie und klimaneutrale Anreise in ihre Urlaubsregion. Das tut dann allen gut.

Bedienung
Zwischen Leoben und Selzthal mit Halt an ebenjenen Bahnhöfen stündliche die Linie RJ3 (Graz-Linz) und auf der Gesamtstrecke in je zweistündigem Takt die Linien RJ5 und RJ6. Weiters wäre es möglich, die S9 der S-Bahn Steiermark von Mürzzuschlag nach Schladming zu führen. Zwischen Bruck an der Mur und Schwarzach St. Veit (oder Bischofshofen, abhängig der Fahrplanlage) einen zweistündigen REX über die – sofern gebaute – Neubaustrecke via Wagrain. Zuletzt noch von Bad Gastein nach Radstadt eine S-Bahn-Linie über die alte Strecke.

Der Vorschlag ist nun fertig und darf gern kommentiert werden

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5 Kommentare zu “[A] ABS/NBS Leoben-St. Johann im Pongau

  1. Die Idee finde grundsätzlich sehr gut, die Ennstalbahn auszubauen.

    Ein paar Sachen:
    Hast Du mal überprüft, ob das mit den Steigungen zwischen St. Johann und Wagrain passt? Ich kenne die Bundestraße dort und das kommt mir etwas arg steil vor. Ich meine, die Strecke muss nicht GV tauglich sein, aber ob das durchgehend unter 4% ist, das wage ich zu bezweifeln. Dazu hast Du gleich beim Eingang hinter St. Johann einen langen Tunnel durch den Berg. Für was stehen die Farben?
    Ich fände es an dieser Stelle sehr nett, wenn ihr mir kurz erläutern würdet, womit ihre die Höhenprofile von Streckenvarianten erstellt.

    Dann wird das Salzburg-Radstadt nur bedingt beschleunigen, da die Route über Wagrain deutlich länger ist. Dass der Zugverkehr zwischen Salzburg und Graz in Bischofshofen Kopf macht, liegt ja auch daran, dass man nur so die Anschlüsse in Richtung Wörgl und Villach mitnehmen kann.
    Da Du bei St. Johann eine Kurve nach Süden eingemalt hast, vermute ich, dass Du so Verkehre IBK-Graz fahren willst. Für die stellt das zwar eine erhebliche Verkürzung dar, geht das aber gut mit den Anschlüssen von/nach Salzburg und Klagenfurt, wenn diese Züge die gleichen Fahrplanlagen nutzen sollen, wie die der Linie Salzburg-Graz? Denk dran, dass Du hier nur 2h-Takte hast. Das Thema Anschlüsse ist ein sehr wichtiges, sonst hätte man schon längst einen Kurve Bischofshofen eingerichtet.

    1. Ich muss aber auch gleich dazu schreiben, dass ich das zwar sehr gerne so hätte, aber das grenzt doch sehr an Utopie.

      Salzburg-Graz wird künftig wohl über die Tauernbahn und Koralmbahn genauso schnell gehen.
      Um den FV zu bündeln würde man sich dann eher für einen Ausbau der Tauernbahn entscheiden (ggf. so wie vorgeschlagen), da so auch mehr Kapazitäten für den Nord-Süd-GV geschaffen werden.

      Die Ennstalbahn ist eine ziemlich tote Strecke und da wird sich auch nicht mehr viel ändern, eher im Gegenteil. Leider.

    2. Ich sage hier aber auch nochmal gleich dazu. Den Ausbau der Strecke begrüße ich nicht wegen des FV, sondern weil der Streckenzustand derart erbärmlich ist, dass es auch für den Nahverkehr einfach zu viel des Guten ist!

    3. Ich bitte die Moderation, den letzten Absatz des ersten Kommentars „Die Strecke .. werden können“

      und den ersten Absatz des dritten Kommentars „Korrektur: ich meinte … nach Graz fährt“ zu löschen.

      Das ist alles komplett verkehrt. Tut mir leid.

      Genanntes korrigiert
      ~Intertrain

      1. Ich antworte hier mal gesammelt

        Hast Du mal überprüft, ob das mit den Steigungen zwischen St. Johann und Wagrain passt? Ich kenne die Bundestraße dort und das kommt mir etwas arg steil vor. Ich meine, die Strecke muss nicht GV tauglich sein, aber ob das durchgehend unter 4% ist, das wage ich zu bezweifeln. Dazu hast Du gleich beim Eingang hinter St. Johann einen langen Tunnel durch den Berg. Für was stehen die Farben?

        Also an sich hab ich mir das mittels Opentopomap mal kurz durchgerechnet. Scheint aber so dass ich da nicht so genau geschaut hab und 681 Meter angenommen hab. Zu den Farben: Rot ist die eigentliche Trasse, Schwarz ein Tunnel, Blau eine grössere Brücke einer Eisenbahn und Ocker bedeutet einen Einschnitt.

        Dann wird das Salzburg-Radstadt nur bedingt beschleunigen, da die Route über Wagrain deutlich länger ist. Dass der Zugverkehr zwischen Salzburg und Graz in Bischofshofen Kopf macht, liegt ja auch daran, dass man nur so die Anschlüsse in Richtung Wörgl und Villach mitnehmen kann.

        Sowieso, man bindet halt trotzdem mit Wagrain einen weiteren Tourismushotspot an. Bezüglich Anschlüssen, hier müsste man schauen ob sich das nicht auch in Schwarzach St. Veit ausgehen würde. Generell ist der Abschnitt über Wagrain jedoch spekulativ und – das geb ich offen zu – nicht sehr realistisch. Es wäre halt ein ’nice to have‘. Weiters möchte ich bei der ganzen Trassierung darauf hinweisen, dass man das im Kontext mit meinem Netzvorschlag sehen sollte. Und hier ist ein einstündiger RJ zwischen Salzburg und Villach eingetragen.

        Die Strecke sollte westlich von Schladming durchgehend zweigleisig ausgebaut und komplett neu trassiert werden. Zwischen Schladming und Trieben weitgehend für 200 km/h. Besser sollte IBK-Graz auch zweistündlich getaktet sein und alternierend zu Salzburg-Graz fahren (überlagert stündlich). Die S-Bahn sollte von Schladming mit allen Halten über Eben nach Bischofshofen verlängert werden, damit man dieser Teil auch vernünftig erschlossen wird und die Anschlüsse in Bischofshofen mitgenommen werden können.

        Durchgehend zweigleisig ist sowieso klar. Ein kompletter Neubau für 200 muss da nicht her. Zu den Fahrplanlagen, genau das habe ich auch in meinem Vorschlag erwähnt.

        Salzburg-Graz wird künftig wohl über die Tauernbahn und Koralmbahn genauso schnell gehen.
        Keine Frage, aber deswegen die Strecke nicht ausbauen wollen finde ich halt auch nicht gerade gut. Damit hat man halt auch ein ziemlich wichtiges Gebiet abgebunden und ob das so gut ist…

        Die Ennstalbahn ist eine ziemlich tote Strecke und da wird sich auch nicht mehr viel ändern, eher im Gegenteil. Leider.

        Die Westbahn war zu k.u.k-Zeiten auch unwichtig. In den siebziger Jahren hat es hier gerade mal einen Zweistundentakt zwischen Wien und Salzburg gegeben. Es hängt also vor allem davon ab, was man daraus macht. Ich denke schon, dass die Ennstalstrecke noch ne Chance hat. Gerade für B-Relationen wie Graz-Linz, Graz-Ibk und Graz-Salzburg (trotz KAB) wird sie – zumindest meines Erachtens – weiterhin Bedeutung haben – trotz keiner (Takt-)Verbindung nach Wien.

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